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Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
MaKe:
Hi Siggi,
--- Zitat von: Siggi©® am Oktober 26, 2007, 11:45 ---
--- Zitat ---Anderes Beispiel: Skilaufen (Abfahrt). Dienst ja nicht in der erster Linie zur sportlichen Betüchtigung. Du legst dich aber auf die Nase und hast das Knie kaputt. Viel Spaß beim selber zahlen dann zukünftig....
--- Ende Zitat ---
Sport soll man treiben, das zu bestrafen wäre ......
--- Ende Zitat ---
Gerade hier sehe ich nicht ein dies als Sport zu bezeichnen. Langlauf ja, aber nicht Abfahrt. Hier überwiegt doch wohl eindeutig der Spaß- bzw. Risiko-Faktor.
--- Zitat von: Siggi©® am Oktober 26, 2007, 11:45 ---
Wurde schon klar, nur die Ursache ist immer das man selbst dafür verantwortlich ist denn man selbst hat sich entschlossen seinem Körper dies anzutun (Piercing, Tattoo usw)
wieso soll dann die Solidargemeinschaft dafür einstehen wenn es doch nie hätte dazu kommen bräucht?
--- Ende Zitat ---
Ich bekomme auch immer nen Haß wenn ich mitbekomme wie einige Leute Solidargemeinschaften absichtlich ausnutzen, aber in diesem Fall sehe ich es nicht so bzw. könnte für mich keine eindeutige Grenze ziehen wo mit dem Ausklammern von Leistungen Schluß sein sollte.
Ich entscheide auch selbst das ich zum Eislaufen gehe. Wenn dabei etwas selbstverschuldet passiert, bin ich da auch selbst dran schuld. Wenn ich es nicht nur zum Spaß gemacht habe, sondern um mich sportlich zu bestätigen, hätte ich SELBST auch auch ne andere Sportart aussuchen können.
Viele Grüße
Mathias :)
Joerg Moeller:
Das Problem bei dieser Geschichte ist: es hört sich erstmal schlüssig an. Klar, der hat sich selbst verletzt (verletzen lassen), also soll er auch für die Folgen geradestehen. Aber selbst bei so scheinbar offensichtlichen Sachen wie Piercings oder Schönheits-OPs: beziehen wir da doch mal die Psyche mit ein. Was ist mit so Sachen wie Gruppendynamik ("Alle meine Kumpels sind gepierct und ich will dazugehören"). Oder Leidensdruck ("Ich fühle mich nicht als vollwertiger Mensch weil meine Nase so groß ist")
Wie weit kann das bewußte Selbst etwas verhindern, wozu einen das Unterbewußtsein drängt?
Was ist mit Leuten, die sich selbst in die Arme/Beine/Wohinauchimmer schneiden (Selbstverletzendes Verhalten). Sollen die dann auch selbst zahlen müssen? Drogenabhängigkeit ist dann keine "gute" Krankheit mehr (die die Solidargemeinschaft auffängt), sondern eine "böse" (die einen für den Rest des Lebens in den Ruin treibt)?
Und was ist mit all den Krankheiten, die durch einen "ungesunden" Lebensstil ausgelöst/katalysiert werden: Manche Formen von Bluthochdruck, DM2?
Es gibt sicher auch Einzelfälle, wo so etwas gerechtfertigt wäre. Aber wer will sich dann anmaßen darüber zu entscheiden? Jede Münze hat ihre zwei Seiten, und ohne die, die uns weniger gefällt ist auch die gute Seite nicht zu bekommen.
Siggi©®:
--- Zitat von: Jörg Möller am Oktober 26, 2007, 11:59 ---
Aber wer will sich dann anmaßen darüber zu entscheiden?
--- Ende Zitat ---
das ist wohl das wirlklich wichtigere dabei ...
ich persönlich habe auch 11 Tattoos, betrifft mich also auch selber, aber damit muss man halt klarkommen dann, es war ja niemand da der sagt du musst das machen
Llarian:
--- Zitat von: MaKe am Oktober 26, 2007, 05:27 ---
generell finde ich, sollte die ärztliche Schweigepflicht unter keinen Umständen beeinträchtigt werden.
Wenn überhaupt, dann sollte höchstens den Kassen mitgeteilt werden, dass Patient xy die folgende Behandlung zum Teil selbstverschuldet herbeigeführt hat. Hier sollte aber nicht erwähnt werden, was genau denn dazu geführt hat (geht die Kasse ja nichts an ob ich nun tätowiert oder gepierct bin).
--- Ende Zitat ---
Diesen Ansatz finde ich einigermaßen schlüssig. Es gibt ja auch andere Bereiche, wo die Schweigepflicht nicht absolut gehandhabt wird, z.B. bei meldepflichtigen Infektionskrankheiten, Schußverletzungen oder wenn es um direkte Aufklärung eines Kapitalverbrechens geht. Bei diesen genannten Fällen steht aber irgendwo ein gerechtfertigtes höheres Interesse dahinter. Diesen Eindruck hat man beim aktuellen Vorhaben nicht, man könnte es auf ein "wir brauchen die Kohle, also sch*** auf einen der ältesten und grundlegendsten ethisch-moralischen Grundsätze" reduzieren. Es stecken keine Sorge um Leben und Sicherheit anderer dahinter, sondern der Wunsch, aus politischem Unvermögen entstandene Kosten abzuwälzen. Unser Gesundheitssystem ist auf einer Solidargemeinschaft aufgebaut und dazu gehört, daß es sowohl die gibt, die außer zum jährlichen Zahnarztstempelabholen nie einen Arzt in ihrem Leben gesehen haben, als auch solche, die ohne massive Intervention nciht überleben würden.... und eben auch die, denen man gelegentlich ihre eigene Dummheit bezahlen muß.
Und wie hier schon angesprochen wurde: Wer zieht die Grenze? Und vor allem wo? Ist ein Beinbruch im Winter selbstverschuldet? Wär der Unglücksvogel halt nicht bei Glatteis aus dem Haus gegangen. Wie, der mußte zur Arbeit?
Warum will man mit Strafe arbeiten, wenn man es doch genauso mit Belohnung könnte? Oder die Kosten anderweitig auferlegen? Zuschläge bei Alco-Pops haben wir schon und in Skandinavien kostet die Zigarettenschachtel irgendwas um die 20 EUR. Warum dann nicht auch Mittel und Wege finden, Piercing teurer zu machen?
Grüße
Anja
Siggi©®:
--- Zitat von: Llarian am Oktober 26, 2007, 13:27 ---
Warum dann nicht auch Mittel und Wege finden, Piercing teurer zu machen?
--- Ende Zitat ---
naja wenn man des übertreibt dann rennen die Piercingwütigen zu Scharlatanen oder stechen sich selbst :kreisch:
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