Diabetesfragen > CSII - Pumpentherapie

pumpe im alltag-wie geht das??

<< < (6/12) > >>

Llarian:

--- Zitat von: AxTRIM am März 05, 2007, 15:10 ---
Positiv ist natürlich das das Basalinsulin viel besser verteilt auf den Tag und abgestimmt auf deine persönlichen Bedürfnisse in dich gepumpt wird. Das hält den BZ also schonmal grundsätzlich gut im Zaum. Weiterhin hat man weitaus mehr Freiheiten beim Essen. Ich habe vormals oft auf etwas verzichtet weil ich einfach keinen Bock hatte mich zu spritzen. Du wiederrum ißt trotzdem und spritzt nicht. Das kann irgendwann mal ein böses Ende nehmen - ich denke das ist auch Dir bewußt. Ich habe jedenfalls jetzt für mich wieder ein viel größeres Gefühl der Freiheit zu essen wann und was ich will. Einfach mal nen O-Saft zwischendurch - dank Pumpe kein Problem. Ich mess dann natürlich nicht immer. Ich weiß aber das ich für nen O-Saft ca. 3-4 IE's brauche und die drück ich mir dann und gut ist.
--- Ende Zitat ---

Wer das dann nicht im Griff hat, sieht das auch irgendwann auf der Waage...


--- Zitat ---Aber jetzt auch mal zum negativen. Du scheinst noch relativ jung zu sein. Und ich weiß nciht ob Du schon in einer gefestigten Beziehung lebst, wenn nicht würde ich erst mal von einer Pumpe abraten! Warum? Ich würde mich bei den erstenAnnäherungsversuchen  ;) mit einer Pumpe unglaublich unsexy fühlen. Und einfach mal ablegen ist auch nicht. Du hast immerhin ein Pflaster mit integrierter Nadel auf dem Bauch kleben. Entfernst Du das musst du nachher wieder alles neu legen - lästig! Außerdem hast du dann höchstwahrscheinlich Kleberückstände auf der haust und unter Umständen einen schwarzen Kleberand den du erstmal entfernen musst. Und mit dem Pflaster auf dem Bauch klebend mit dem kleinen Schlauch daran wäre mein Selbstbewußtsein komplett im Eimer - kurz gesagt, ich würde mich schämen! Mit einer Spritze/Pen hast Du keine sichtbare Behinderung, eine Pumpe aber klebt immer an dir!
--- Ende Zitat ---

Das kann ich so nun überhaupt nicht bestätigen. Ich bin jetzt 35, habe die Pumpe seit fünf Jahren und hatte 1 1/2 Beziehungen mit Pumpe, bevor ich meinen Freund kennengelernt habe, mit dem ich jetzt gut drei Jahre zusammen bin. Und ob man nun die Pumpe komplett dran läßt, abkoppelt oder komplett abnimmt, kam eher auf die Situation an, aber nie auf ein Unsexy-Fühlen wegen Pumpe oder ähnliches. Im Gegenteil, das Körpergefühl ist ein besseres, wenn der BZ paßt und man für sich eine Entscheidung FÜR das eigene Wohlbefinden und die Lebensqualität getroffen hat.
Das ist aber jetzt genau wie bei Peter eine persönliche Erfahrung und die kann man genauso wie eine eigene Meinung nicht von anderen übernehmen, sondern muß sie selbst machen oder fassen.

Grüße
Anja

Llarian:

--- Zitat von: sonrisa am März 05, 2007, 15:54 ---
Ein Ex-Freund von mir wollte immer, daß ich im Restaurant zum Spritzen auf Toilette gehen).
--- Ende Zitat ---

autsch!


--- Zitat ---Mein Mann findet mich zum Glück auch mit Pumpe sexy!  ;D

--- Ende Zitat ---

Spricht für ihn. Grüße unbekantner Weise ;)

sonrisa:

--- Zitat von: Llarian am März 05, 2007, 16:09 ---

--- Zitat von: sonrisa am März 05, 2007, 15:54 ---
Ein Ex-Freund von mir wollte immer, daß ich im Restaurant zum Spritzen auf Toilette gehen).
--- Ende Zitat ---

autsch!

--- Ende Zitat ---


Deswegen ja EX!  ;D

Joa:
Moin Peter,


--- Zitat von: AxTRIM am März 05, 2007, 15:10 ---
Ich ... habe meine Pumpe nun seit fast genau 3 Monaten und neben den ganzen positiven Erafhrungen auch so manches negative dabei erlebt.

Positiv ist natürlich [...]

Aber jetzt auch mal zum negativen. Du scheinst noch relativ jung zu sein. Und ich weiß nciht ob Du schon in einer gefestigten Beziehung lebst, wenn nicht würde ich erst mal von einer Pumpe abraten! Warum? Ich würde mich bei den erstenAnnäherungsversuchen  ;) mit einer Pumpe unglaublich unsexy fühlen. Und einfach mal ablegen ist auch nicht. Du hast immerhin ein Pflaster mit integrierter Nadel auf dem Bauch kleben. Entfernst Du das musst du nachher wieder alles neu legen - lästig! Außerdem hast du dann höchstwahrscheinlich Kleberückstände auf der haust und unter Umständen einen schwarzen Kleberand den du erstmal entfernen musst. Und mit dem Pflaster auf dem Bauch klebend mit dem kleinen Schlauch daran wäre mein Selbstbewußtsein komplett im Eimer - kurz gesagt, ich würde mich schämen! Mit einer Spritze/Pen hast Du keine sichtbare Behinderung, eine Pumpe aber klebt immer an dir!

Vielleicht wäre aber auch ne Mischtherapie was für Dich. tage wo es auf Geschäftsreise geht etc. nimmst Du dich Pumpe, wenn aber Disco oder Urlaub etc. angesagt ist wird die Pumpe abgelegt und auf den Pen umgestiegen.

Das ganze etwas differenzierter betrachtende Grüße,
Peter

--- Ende Zitat ---


ich schließe mich Jörg mal inhaltlich voll an, dass es wichtig ist, auch die negativen Reaktionen auf die Pumpe beim Namen zu nennen.

Die von Dir angeschnittene Frage scheint mir zu sein, inwieweit der Mensch als Diabetiker zum "Behinderten", zum "Krüppel" wird. Wenn, dann wird nicht die Pumpe der klebende Buhmann sein dürfen, sondern das Gefühl der Beschädigung, des Unwertes vielleicht. Hätten wir als Typen 1 nicht die entsprechenden Hilfsmittel, sähen wir die Radieschen von unten. Wie l(i)ebenswert sind wir?

Auch wenn ich diese Wertfrage für mich eigentlich von Beginn des Diabetes an nur bedingt gewälzt habe, kam sie irgendwie auch bei mir mit der Frage nach der Pumpe hoch. So dieses Gefühl des Tragens einer Prothese ... eben krüppelmäßig.

Für mich war es allerdings immer eher so, dass ich es als Herausforderung gesehen habe, die Sache selber zu steuern, eben um dem Gefühl der Hilflosigkeit, der Abhängigkeit, des Ausgeliefertseins gegen zu halten.

Tja, da ist und bleibt die Pumpe der beste Kumpel den ich kenne.  :ja:

Vielleicht weil ich das so sehe, konnte grade die Pumpe nie meine Beziehungen zu andern Menschen tangieren, auch nicht die sexuellen.

Von den Frauen mit denen ich, als herterosexuell orientierter Mensch, seit dem zu tun hatte, hat sich keine einzige überhaupt, oder auch beim Sex an der Pumpe, oder dem Katheter gestört. Und ich mich auch nicht!

Und würde ich heute eine neue Frau kennenlernen, tät ich die Pumpe, oder den Diabetes, auch nicht verstecken wollen.

Die Partner(innen), die mich als Diabetiker nicht tolerieren können, werden mich dann auch nicht als Menschen so recht akzeptieren können. Und denen würde weder ich gut tun, noch sie mir.

Daher finde ich Deinen Rat an Krümel, den Diabetes besser zu verstecken, nicht wirklich gut. Zumal er (der Rat) letztlich auch droht kontraproduktiv zu wirken. Denn Du rätst Ihr auf eine Möglichkeit des eindeutig besseren Diabetesmanagments ggf. zu Gunsten höchst zweifelhafter Partnerschaften zu verzichten. Welche Folgen mag das für Krümel dann haben?

Gruß
Joa

p.s. und Nachtrag:

Also das soll jetzt wirklich kein Niedermachen Deines Beitrages gewesen sein, den ich für wirklich wertvoll halte.
Diese Fragen des Selbstwertes, der Unsicherheit etc., die sicherlich viele von uns massiv tangieren, finden sich in den entsprechenden Foren nicht wirklich oft ausdiskutiert. Und Du hast Dich mit diesen Fragen hier echt toll in die Diskussion geworfen. Wenn auch etwas projektiv. Aber doch ...  :prost:

nochnGruß

Joa:

--- Zitat von: Jörg Möller am März 05, 2007, 15:22 ---
Zum Thema "differenzierter Betrachten" ...  :super:

--- Ende Zitat ---

?
ich sehe das als voll in in Ordnung, auch als ausgesprochen voranbewegungsfähig, aber als nicht bedingungslos unterstützbar (wie dargestellt).

Gruß

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln
Powered by SMFPacks Likes Pro Mod