Ich will jetzt, was "Genauigkeit" betrifft, dem einen CGM System gegenüber dem anderen keinen Vor- oder Nachteil andichten.
Unerklärbare Verläufe hatte ich bei FSL und FSL2 zu genüge, FSL3 kenne ich nicht (da wird der Unterschied nicht sehr groß sein) und ich hatte sie (hin und wieder) mit Dexcom G6 und auch aktuell mit G7.
IMMER gibt es (systembedingt!) besonders große Unterschiede zu blutigen Einzelmessungen gegenüber allen mir bekannten CGM Systemen wenn die Verläufe stark veränderlich sind.
Die aktuellen Blutzuckerwerte müssen NIE mit den Glukosewerten übereinstimmen, weil:
- es verschiedene Messtechniken sind
- der "letzte" CGM-Wert bis zu 5 Minuten zeitversetzt aufgezeichnet wird
- der "letzte" CGM-Wert IMMER bis zu (?) 15 Minuten hinter dem Blutwert hinterherhinkt
Behauptungen, die angezeigten Werte seien oft bei CGM-xyz punktgenau zur Blutmessung beruhen primär auf Zufall (bedenke: zulässige Abweichungen bei beiden Systemen) oder darauf, dass es gerade keine Veränderungen gibt und man Werte, die im Grunde zeitlich versetzt sind, scheinbar identisch sieht.
Nichts desto Trotz erlebe ich auch jetzt noch mit G7 unerklärliche Werte, besonders in hohen oder niedrigen Grenzbereichen. Für letztere habe ich ein Beispiel, was ich am 29.4. beim DMP-Termin mit meiner Diabetologin diskutierte.

Die aufmerksam mit Clarity arbeitende Ärztin (selbst Diabetikerin mit G7) machte mich auf einen Unterzucker aufmerksam weil ich am Vorabend einen hohen Wert (>350) mit 30 IE "zu stark" korrigiert hätte.
Darauf ich: "Jaaa, da muss man bei mir meine Ereignis-Notizen beachten!"

Ich vernahm zwar den Alarm um 02:23, verspürte aber keinen "Unterzucker"
Der Alarm löst
bei mir erst bei ≤ 55 mg/dL aus.
Der Gang zur Toilette und Katze füttern war
kein Problem.
Gegen 02:52 wollte ich's wissen: G7 und Blutzucker bei 63mg/dL

(Tendenz steigend?)
Wohl gemerkt!
Bis 02:55 habe ich überhaupt nichts zu mir genommen!!!!
Trotzdem wurde ein Anstieg von 41 auf 63 mg/dL protokolliert.
"Normal" verspüre ich unter … 80 mg/dL schon Unterzucker,
kann mir dann aber immer selbst helfen. Nun gut, ich hatte Sodbrennen (vom fetten Abendessen) und aß zwei Traubenzucker (ca. 1 KE)
was mich von 63 auf 66 mg/dL brachte.
Pantoprazol und ein Glas kalte Milch (1,2 KE) ließen das Sodbrennen abklingen (von UZ keine Spur)
G7 zeigte 03:26 mal nichts an … also versuchte ich mit blutigen 95 mg/dL zu "kalibrieren" … erfolglos.

"Normal" spritze ich zwischen … 5 und 7 Uhr mein Lantus. Da ich aber sehr müde war und ausschlafen wollte, ging es gegen 04:00 mit 125 mg/dL wieder ins Bett (Alarm ganz abgeschalten!

)
Ich weiß nicht, wie oft ich es erlebte, dass sich niedrige Werte, auch ganz von selbst, wieder erholten.
Der Anstieg von trügerischen 41 mg/dL auf 63 mg/dl und höher deuten auf eine "Selbstregelung" hin.
Die 180 mg/dL (nach 41 mg/dL) können jedenfalls nicht von zwei Stück Traubenzucker und 0,2l Milch erklärt werden.
Wie geschrieben habe ich ähnliche Begebenheiten auch mit anderen CGM-Sytemen erlebt …
und IMMER ist es gut ausgegangen!
Wer mit solchen "Eskapaden" nicht zurechtkommen kann, der muss sich von CGM verabschieden.
Nur … von einem Stechmarathon erwarte ich auch keine zuverlässigeren Ergebnisse.

Man muss immer und überall nicht nur etwas messen, sondern auch immer die möglichen (zulässigen) Messabweichungen beachten.
btw:
Im Labor wurde am 4.4.2025 sowohl bei meiner Frau als auch bei mir ein HbA1c von
7,9% gemessen.
Jetzt taucht die Frage auf: Wem kann man mehr trauen? Labor oder GMI im Dexcom Clarity?
Je nach Berechnungszeitraum kam Clarity
- bei mir auf:
6,9%/7 Tage,
7,1%/14 Tage,
7,2%/30 Tage,
7,2%/90 Tage
- bei meiner Frau auf:
8,7%/7 Tage,
8,4%/14 Tage,
8,8%/30 Tage,
8,2%/90 Tage
Ich weiß nicht, wie das Labor bei uns beiden auf 7,9% kam?
Verwechslung bei gleichem Familiennamen???

Ich "arbeite" aber im übrigen lieber mit irgend einem GMI, weil ich (wie alle) keinen Einfluss auf den HbA1c-Wert habe, wohl aber auf Veränderungen der GMI-Werte von Clarity … wenn ich die immer wieder zwischendurch kontrolliere.
Mit einzelnen blutigen Messungen kann man einen Langzeitwert UBERHAUPT NICHT ABSCHÄTZEN.

Trotzdem:
besch…eiden fühle ich mich mit der gegebenen Messtechnik überhaupt nicht.
Ich meine:
immer nur so genau wie nötig
aber nicht so genau wie (vielleicht) möglich!