Diabetesfragen > Allgemeiner Bereich
Kohlehydrate versus Blutzucker
Gyuri:
:zwinker: …und nicht einmal ein Umkehrschluss ist logisch. Will man einen direkten Zusammenhang zwischen Glukose im Blut/imZZW zum Langzeitzucker sehen, muss man stehts berücksichtigen, dass einzelne Werte sehr weit des Zielbereiches entfernt, nur einen sehr geringen Einfluss auf den mittlereren Glukosespiegel haben, welcher ja dann allgemein mit dem Lanzeitwert verglichen wird.
Hinzu kommen noch Mess-Abweichungen, bei den wenigen erfassten Einzelwerten, die noch nichts über die richtige Verteilung aussagen.
Gerade, wenn der Diabetologe AUFMERKSAM FSL-Berichte ansieht, kann er nie und nimmer zu so einem Rückschluss kommen.
guest4390:
--- Zitat von: Kladie am März 09, 2021, 22:24 ---Da habe ich Bedenken. Mein Diabetologe betrachtet den SEA als unwichtig wenn die richtige Insulindosis gewählt wurde. Mit meiner Vorgehensweise kann er nichts anfangen und warnt mch immer nicht so tiefe Werte zu erlauben. Er meint einen HbA1c von 5,4% könnte nur mit Hypos erreicht werden. Aber vielleicht ist es bei dir besser. Ich habe mich an den langen SEA gewöhnt, da ich mich damit abgefunden habe so zu agieren. Es muss ja nicht immer auf die Minute eingehalten werden.
--- Ende Zitat ---
Dem mag ich mich auch nicht anschließen. Jeder Körper braucht eine individuelle Zeit bis er das Insulin an den Stellen hat wo es wirken soll. Bei so einer hohen Resistenz wie das bei uns vorliegt, dauert das eben. Problem ist einfach, dass ich Schwierigkeiten habe, den BZ im Tagesverlauf in eine schöne Kurve zu schieben, wenn er morgens schon aufgrund der Ignoration des SEA aus dem Ruder läuft.
Vielleicht müßte ich aber auch einfach nur mal unendlich mutig sein und zum Frühstück eine deutlich höhere Insulinmenge spritzen als ich das bisher getestet habe. Im Rahmen einer Differenz von 6 IE zu meiner aktuellen Insulinmenge habe ich schon getestet, erfolglos.
Die einzige Aussage vom Diabetologen war, dann verschreibe ich ihnen mal Actrapid. Nehmen sie morgens 4 IE. Das hat er eher auch nur widerwillig gemacht, weil laut seiner Aussage ein HBA1 von 7,4 doch schön ist. Wobei er scheinbar auch nicht reflektiert hat, das ich dieses HBA1 nur noch durch extrem strenge Eßregeln erreicht habe. Zumal ich aufgrund anderer Probleme die Konstellation der Bausteine, Eiweiß, Fett, Kohlehydrate zueinander auch nicht einfach beliebig verschieben darf.
Das man bei einem HBA1 von 5,4 Hypos in Kauf nimmt, sehe ich auch so. Aber auch bei einem gesunden Menschen gibt es immer mal Hypos, auf die die Person dann in der Regel zügig reagiert, weil sie aufgrund von Hungergefühlen einfach etwas ißt. Ich sehe bei der enormen Resistenz für mich auch eine gewisse Schutzfunktion. Man rutscht nicht so schnell in Hypos.
--- Zitat von: Gyuri am März 10, 2021, 11:45 ---Gerade, wenn der Diabetologe AUFMERKSAM FSL-Berichte ansieht, kann er nie und nimmer zu so einem Rückschluss kommen.
--- Ende Zitat ---
Da muß man als Neuling erst mal hinkommen, vor allen Dingen, wenn kein Verdacht auf Typ 1 vorliegt.
Makaber wird es, wenn man gezielte Meßaufträge bekommt für ein Tagesprofil, die dann eine total falsche Situation widerspiegeln und nicht erklären warum das HBA1 erhöht ist.
Gyuri:
--- Zitat von: stern3007 am März 10, 2021, 13:11 ---(…)
Makaber wird es, wenn man gezielte Meßaufträge bekommt für ein Tagesprofil, die dann eine total falsche Situation widerspiegeln und nicht erklären warum das HBA1 erhöht ist.
--- Ende Zitat ---
Das sieht man aber in sehr vielen Bereichen der Medizin.
Ich will jetzt nicht über die Corona-Maßnahmen schimpfen, obgleich ich da Parallelen sehe. :-X
Du arbeitest doch auch mit FSL?!
Besteht da kein Interesse am kompletten (Tages-) Verlauf, oder wird da wirklich nur zu bestimmten Ereignissen (oder gar zu bestimmten Uhrzeiten) ein Scan durchgeführt?
Wer sich starr NUR an Scanwerten orientiert, hat das Prinzip nicht verstanden. Der genannte "Neuling" muss das zuerst mal nicht verstehen. Aber dem Arzt sollte schon klar sein, dass das Zeitalter der Teststreifen so langsam zuende geht.
Ob einzelne Ereignisse mit niedrigen (aber auch hohen) Messwerten einen nennenswerten Einfluss auf den Langzeitwert haben, hängt weniger vom Wert als mehr von der Verweildauer im Bezug des Auswertezeitraums ab.
(Integralrechnung?) :kratz:
Wer über … sagen wir mal 90 Tage(=129'600Minuten) nur 58 Minuten (=4%) unter 70 mg/dL war und vielleicht nur 14 Minuten(=1%) unter 54 mg/dL, bei dem läuft alles "VOLL NORMAL". :super:
sagt nicht der Gyuri sondern das "International Diabetes Center":
--- Zitat ---… Die Zielbereiche und Schwellenwerte (…) wurden nach dem Konsensstandard des International Diabetes Center festgelegt. …
--- Ende Zitat ---
Entdeckt im LibreView.
Nachtrag:
Und das gilt UNGEACHTET des Diabetestyps!
guest4390:
Ich arbeite nicht mit FSL. Ich messe alles noch brav blutig und verbrauche derzeit ziemlich viele Teststreifen.
Die Korrelation Blutzuckerwerte zu HBA1 ist mir bekannt. Genauso ist mir bekannt, dass man nicht nur auf Scanwerte starren sollte. Aber meinem derzeitigen Diabetologen scheint nicht bekannt zu sein, dass die Aera Testtreifen sich dem Ende nähert.
Bei meinem ersten Besuch wurde ich mit Xigduo abgespeist was total in die Hose ging. Ich hatte ausführliche Dukumentationen dabei zur Ernährung und dem Tagesverlauf meiner BZ-Werte. Völlig außer acht gelassen wurde, dass ich schon ist langem den BZ über die Ernährung gesteuert habe und dieses Thema total ausgereizt war.
Zum Glück gab es Nebenwirkungen die ein Abbrechen rechtfertigten. Der Diab. konnte sich dann dazu durchringen, mir ein Rezept mit Actrapid auszustellen. Mit der Anweisung morgens 4 IE zu spritzen und 3x am Tag den BZ VOR den Mahlzeiten zu messen.
Nach 2 Tagen habe ich dann die Eigeninitiative ergriffen und denke, dass ich das jetzt so im Griff habe, dass mein HBA1 höchstens 6,5 betragen würde.
Und jetzt schaue ich weiter. Im nächsten Quartal gehts erst einmal zu einem andere Diabetologen.
Gyuri:
Tschuldigung :rotwerd:
Dann habe ich dich mit jemand anderen verwechselt, die/der mit FSL arbeitet.
Von einzelnen Messungen kann man unmöglich den Langzeitwert ermitteln abschätzen wenn man nicht sicherstellen kann, dass die Messdaten "normal verteilt" sind.
Ergo ist es auch nicht möglich, von einem niedrigen Langzeitwert zu behaupten, es müsse auch zu vielen Unterzuckerungen/Hypos gekommen sein.
Ich stecke nicht in Kladie drin, kann mir aber auch durchaus vorstellen, dass er trotz niedrigem HbA1c nie oder nur ganz selten niedrige Werte hätte, würde er alles messbare messen. :zwinker:
Ich kann mich an die Werte meines Vaters erinnern, der akribisch viel gemessen hat und bei dem immer so niedrige Langzeitwerte gemessen wurde, dass man ihm bei Krankenhausaufenthalten immer sein Insulin abnahm. "Sie sind doch gar kein Diabetiker!"
Wenn er dann aber normal aß, stiegen die Werte (von den Schwestern gemessen) pp extrem hoch und beruhigten sich kaum, was aber scheinbar überhaupt nichts ausmachte. Hauptsache, nie einen Wert unter 80. :patsch:
So ein Krankenhaus-Diabetes-Management ist reine Nervensache!
:kreisch:
Schlimm nur, wenn da sogar Diabetologen mitmachen.
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