Diabetesfragen > Allgemeiner Bereich

1c zu niedrig soll höher sein.

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Hinerk:
Moin Jörg,
Deine Ausführung:
Bei denen ist es dann Tullux, auf eine knackige Einstellung zu bestehen. Da ist <Nierenschwelle ausreichend, denn alle naselang zum WC zu müssen ist auch nicht das Wahre.

Für ältere Dia-Patienten ist es, wie Du bemerkst Tullux (nicht sinnvoll) sie knackig einzustellen,
gleichzeitig aber soll der BZ pp unter < der NS bleiben.

Das war eigentlich meine Frage.
Oder gilt < NS nur vor dem essen.

MlG

Hinerk

Joerg Moeller:

--- Zitat von: Hinerk am September 14, 2017, 13:55 ---Oder gilt < NS nur vor dem essen.

--- Ende Zitat ---

Nein, das gilt aus meiner Sicht generell. Es geht dabei ja nicht um den BZ-Wert. sondern um vorzubeugen, dass man ständig zum Klo rennen muss. Ständiger Harndrang kann ziemlich nervig sein, das widerspricht einem Therapieziel "Verbesserung der Lebensqualität".

Und nochmal: ohne die Anamnese einzubeziehen kann man keine Terapieziele formulieren. Punkt! Für einen 70-jährigen, bei dem der Hausarzt gerade das erste Mal "Zucker" festgestellt hat gelten natürlich andere Ziele als für einen 70-jährigen, der schon eine PNP hat.

Viele Grüße,
Jörg

Kladie:
Hallo Renato,


--- Zitat ---orginal Renato:
Ich finde die Diskussion über das Alter und die gesundheitlichen Vorsorgen recht interessant. Nur frage ich mich, ob die Aussagen nicht etwas oberflächlich sind.
Sind jetzt z.B. in meinem Alter (75) höhere 1c Werte gar nicht so schlimm, dass sie sich bis zu meinem Lebensende noch auswirken werden. ??
Wird eine solche Aussage gemacht, ohne meine 1c Geschichte zu kennen, zu berücksichtigen, halte ich das etwas fahrlässig.
--- Ende Zitat ---
Wenn hier über den Zusammenhang von Alter und HbA1c Zielen diskutiert werden soll, muss neben dem Langzeitwert auch der Zeitpunkt des Lebensendes definiert werden. Für Jüngere gilt unzweifelhaft eine längere Lebenserwartung!  - oder etwa nicht?  (da man Unfälle und viele Krankheiten nur schwer vorhersehen kann)
Da sich diabetische Folgeschäden langsam entwickeln und individuell unterschiedlich ausgeprägt sind, wird das Risiko von Problemen durch diese Folgeschäden mit zunehmendem Alter kleiner. Treten Folgeschäden auf, werden sich die Ärzte auch wieder um einen tieferen HbA1c bemühen wenn es der Patient aus Eigeninteresse nicht selbst tut.

Solche Abwägungsfragen sehe ich beispielsweise auch beim Auto. Je älter es ist, umso toleranter wird man mit kleinen Fehlern bis man kritisch fragt ob sich eine Reparatur noch lohnt.



--- Zitat ---orginal Renato:
Wenn man ja zum vorneherein wüsste, wann man sterben würde, könnten ja viele Medikamente, Behandlungen und Operationen eingespart werden.
--- Ende Zitat ---
Wie ich hörte, ist das in Großbritannien schon Realität. Dort sollen teure Operationen ab einem gewissen Alter nicht mehr durchgeführt (oder finanziert) werden.
Auch bei uns ist das kostenbewusste Denken in der Gesundheitsbranche nicht selten obwohl noch nicht so ausgeprägt wie im vereinigten Königreich. Damit muss sich jeder der älter wird auseinandersetzen ob er will oder nicht.

Floh:

--- Zitat von: Renato am September 14, 2017, 12:34 ---Das erinnert mich sehr an die Aussage meiner Ärztin, als ich sie nach dem x-ten Mal Röngten gefragt habe, ob dies doch nicht etwas zuviel der Strahlen sei. Na wissen Sie in ihrem Alter hat das keinen Einfluss mehr, sie werden vorher an etwas anderem sterben.

Ich finde die Diskussion über das Alter und die gesundheitlichen Vorsorgen recht interessant. Nur frage ich mich, ob die Aussagen nicht etwas oberflächlich sind.
Sind jetzt z.B. in meinem Alter (75) höhere 1c Werte gar nicht so schlimm, dass sie sich bis zu meinem Lebensende noch auswirken werden. ??
Wird eine solche Aussage gemacht, ohne meine 1c Geschichte zu kennen, zu berücksichtigen, halte ich das etwas fahrlässig.
Wenn man ja zum vorneherein wüsste, wann man sterben würde, könnten ja viele Medikamente, Behandlungen und Operationen eingespart werden.

--- Ende Zitat ---

Ich will mich da kurz einmischen, damit es nicht so furchtbar klingt. Es gibt durchaus medizinisch völlig korrekte Gründe manche Risiken als "das ist kein Risiko mehr" ein zu stufen. Ein Beispiel, das ich aus der täglichen Praxis kenne, ist die Exposition gegenüber Asbestfasern. Diese führen nach einer Inkubationszeit überdurchschnittlich häufig zu Lungenkrebs. Deswegen ist es wichtig, keine Fasern ein zu atmen und den Bergbau von Asbest ein zu stellen.

Die Inkubationszeit beträgt aber im mittel 30 Jahre mit einer engen Standardabweichung (3 Sigma waren 5 bis 6 Jahre, glaube ich). Das bedeutet eben auch wirklich, das (praktisch) keiner der heute zum ersten Mal eine Nase voll Asbeststaub in die Lunge bekommt in den nächsten 25 Jahren etwas merkt. Nichts. Gar keine Reaktion (3sigma sagt: ~99,7 Prozent aller Betroffenen liegen in diesem Bereich).

Nun kenne ich den Zusammenhang zwischen Hba1c und Spätschäden nicht. Und bin zu faul mich ein zu lesen. Wenn aber dort eine Inkubationszeit ebenso vorhanden ist, dann ist es richtig diese zu beachten.

guest3322:

--- Zitat ---orginal Renato:
Wenn man ja zum vorneherein wüsste, wann man sterben würde, könnten ja viele Medikamente, Behandlungen und Operationen eingespart werden.
Wie ich hörte, ist das in Großbritannien schon Realität. Dort sollen teure Operationen ab einem gewissen Alter nicht mehr durchgeführt (oder finanziert) werden.

--- Zitat ---original Kladie:
Auch bei uns ist das kostenbewusste Denken in der Gesundheitsbranche nicht selten obwohl noch nicht so ausgeprägt wie im vereinigten Königreich. Damit muss sich jeder der älter wird auseinandersetzen ob er will oder nicht
--- Ende Zitat ---
.
--- Ende Zitat ---

Das beginnt auch bei uns: hatte letzthin eine Untersuchung meiner Schulter (in Zürich), anwesend war auch ein Arzt aus Deutschland, der sagte dann salopp, bei uns wird das ab 78 nicht mehr operiert. Meine Antwort war dann, da muss ich mich ja beeilen.  ;)

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