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Ständig erhöhte Ketone

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mbarth:
Hallo Joerg,

ich freue mich über jede Rückmeldung. Vielleicht findet sich ja doch noch der entscheidende Hinweis.

Leider scheinen sich die meisten Tierärzte mit dem Thema Diabetes nicht richtig auszukennen. Beim Thema Ketone hört es dann ganz auf.

Bei der diabetischen Katze bilden sie sich wohl nicht nur bei absolutem Insulinmangel, sondern auch bei relativem. Gefährlich wird es wie beim Menschen, wenn aus der Ketose eine Ketoazidose wird.
Um diese zu vermeiden, sollte eine Katze keine Ketone haben.
Was mich aber sehr erstaunt, ist dass ihr Humandiabetiker ganz entspannt mit dem Thema umgeht. Es könnte der Eindruck entstehen, Ketone bei der Katze werden doch etwas dramatisiert.

Wir richten uns nach den Grenzwerten auf dem Döschen mit den Messstreifen. Bis 0,6 mmol ist wohl tolerierbar, bis 1,5 mmol potentiell gefährlich, darüber ein medizinischer Notfall. Wir messen Ketone im Blut. Die Urinketonmessung ist bei der Katze wohl ungenau. Und mit unserem Freigänger sowieso nicht zu machen.

Vielleicht mache ich mir ja doch zu viel Sorgen.

Kladie:
Hallo mbarth,

deine Definition Type1/2 ist korrekt wobei wohl noch nicht geklärt ist warum das Insulin beim T2 nicht genügend Wirkung hat. Von daher lässt sich felliner und humaner Diabetes wohl nur unzureichend vergleichen da wohl auch der Stoffwechsel unterschiedlich ist.


--- Zitat ---orginal mbarth:
Die Urinketonmessung ist bei der Katze wohl ungenau. Und mit unserem Freigänger sowieso nicht zu machen.
--- Ende Zitat ---
Kohlenhydratmengen sind bei einem Freigänger wohl ebenso schlecht zu kontrollieren denn Mäuse bzw. Futter gibt es überall.

Unter Ketonen (definition: http://www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes/Ketonkoerper-27712.html )versteht man allgemein Abfallprodukte bei der Energiegewinnung aus Fett. Es sind unterschiedliche Stoffe mit dem Oberbegriff Ketone. Keine Ahnung wie das bei Katzen bzw. Katern ist.

Ist die Ketonkonzentration im Blut zu hoch wird von einer Ketoazidose gesprochen. Mir ist ebenfalls unbekannt wo die Grenzen bei Katzen sind. Im Internet gibt es jedoch reichlich Informationen über die unterschiedlichen Stoffe (Beim Menschen), die sogar teilweise nur schlecht gemessen werden können.


--- Zitat ---orginal mbarth:
Was mich aber sehr erstaunt, ist dass ihr Humandiabetiker ganz entspannt mit dem Thema umgeht. Es könnte der Eindruck entstehen, Ketone bei der Katze werden doch etwas dramatisiert.
--- Ende Zitat ---
Als Type 2 bin ich tatsächlich relativ entspannt bei diesem Thema, da ich keinen absoluten Insulinmangel habe und deshalb die Fettverbrennung und damit übermäßig produzierte Ketone bei mir eher die Ausnahme darstellen. Das kann bei Katzen aber ganz anders aussehen. Also weiter nach einem kompetenen Tierarzt suchen der dazu etwas sagen kann.

Floh:
Woher soll denn die Katze ihre Energie nehmen? Das Tier frisst doch nur Fette und Proteine, so als reiner Fleischfresser. Im Gegensatz zum Hund kann die Katze doch gar nichts anderes verstoffwechseln. Von daher kann ich (als nicht Mediziner und nicht Veterinär) mir überhaupt keine Ernährung ohne Ketone bei einer Katze vorstellen. Nie. Glucose kann sie ja nur selbst herstellen, nicht essen.

Wie bei Menschen auf "Low-Carb" Ernährung auch sind dann Ketone im Blut. Und aus denen wird so schnell keine Azidose, weil die Katze/der Low-Carb-Mensch die Ketone verstoffwechselt und Muskeln und Hirn betreiben. Ich vermute zu viel Sorge.

mbarth:
Mit so vielen Antworten hätte ich gar nicht gerechnet. Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt.
Hier bekommt man wenigstens ein paar Erklärungen, die Licht ins Dunkel bringen könnten.

Der Gedanke mit dem Futter könnte in die richtige Richtung gehen.
Katzen benötigen grundsätzlich wenig Kohlenhydrate, weil sie Proteine zu Glukose verstoffwechseln können. Außerdem sind im Naturfutter Maus und Vogel ja auch keine. In welchem Maße dies allerdings geschieht, ist ungeklärt.
Das bedeutet für industriell hergestelltes Futter: proteinreich und kohlenhydratarm.
Der Kohlenhydratanteil ist bei den einzelnen Sorten sehr unterschiedlich und Futter mit nur wenig Kohlenhydraten recht selten. Man sollte hier bei einem Anteil von unter 10% bleiben.
Vielleicht ist diese Aussage aber auch schlichtweg falsch und die Katze braucht gerade unter Fremdinsulin mehr Kohlenhydrate, um nicht in Ketose zu rutschen.

Ihr schreibt, dass bei euch überhöhte Ketone nur bei absolutem Insulinmangel entstehen. Bei der Katze kann das angeblich auch schon bei relativem Insulinmangel - zu wenig Insulin - der Fall sein.
Wenn wir jetzt mehr Kohlenhydrate zuführen würden und deshalb mehr spritzen, müssten wir zumindest die Ketone wegkriegen.
Allerdings habe ich dann Bedenken, dass der Blutzuckerspiegel nicht sinkt.

Jetzt haben wir auch noch einen bewegungsfreudigen Freigänger. Das spielt auch noch mit rein. Er verbrennt ja dadurch allerhand Kohlenhydrate dadurch. Die meisten diabetischen Katzen sind Wohnungskatzen. Die haben einen ganz anderen Energiebedarf.

Das könnten zumindest zwei Ansatzpunkte sein, welche die Ketone erklären. Das mit dem Futter könnte man mal probieren.

Die unterschiedlichen Ketone gibt es auch bei Katzen. So weit ich informiert bin, unterscheiden die sich vom Humandiabetes nicht. Die Obergrenze ist wohl individuell unterschiedlich. Wir orientieren uns da an den Richtwerten auf dem Döschen mit den Messstreifen. Die sind aber eben für Menschen gemacht. Ob das so ganz richtig ist, die auf die Katze zu übertragen, weiß ich auch nicht.

Ich bin euch echt dankbar, dass ihr euch dazu Gedanken macht.
Auf die Idee beim Futter in eine andere Richtung anzusetzen, wäre ich so nie gekommen.

Kladie:
Hallo mbarth,


--- Zitat ---orginal mbarth:
Bei der Katze kann das angeblich auch schon bei relativem Insulinmangel - zu wenig Insulin - der Fall sein.
--- Ende Zitat ---
relativer Insulinmangel bedeutet zu viel Insulin mit zu wenig Wirkung! Das ist schon ein Unterschied.


Meine Kleine (siehe Avatar) hatte glücklicherweise kein Diabetes - deshalb bin ich bei diesem Thema etwas überfordert. Sie war auch so scheu, dass an spritzen oder BZ messen nicht zu denken war. Alle Achtung wenn du das schaffst. Ich leide da ein wenig mit euch!

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