Autor Thema: Zuckerbingo  (Gelesen 7243 mal)

Offline Zottellot

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Zuckerbingo
« am: Januar 22, 2020, 21:01 »
Ich habe heute mit meinen Kollegen Zuckerbingo gespielt.

Regeln:
Vor dem Mittagessen schätzen dann messen. Eine Stunde und 10 Minuten danach wurde erneut geschätzt und gemessen. Wer am nächsten an seiner Schätzung liegt, hat gewonnen. Damit kann man sagen, dass ich natürlich einen Erfahrungsvorteil hatte.

Folgende Ergebnisse haben wir erzielt:  geschätzt und blutig gemessen

Ich: (90) (94) (130)(130) (meine eigene Spitze lag laut Eversense nach einer Stunde bei 141)
Kollege 1: (115) (78)(110)(99)
Kollege 2: (110) (79)(125)(142) (nochmal 10 Minuten später 121)

Jetzt stellt sich mir die Frage... ab wann sollte man seine Werte mal im Auge behalten? Ich gehe mal davon aus, dass die 142 des Kollegen 2 nicht die Spitze war, sondern dass der BZ vorher wahrscheinlich etwas höher gewesen sein müsste. Heißt es nicht, dass ein Nichtdiabetiker nicht über 140 mg/dl kommt?


BTW: Ich hatte noch ein Testgerät aus meiner Anfangszeit zu Hause rumliegen, dass ich sowieso nicht benutze. Daher habe ich meine KK natürlich nicht damit belastet ;)

Offline Gyuri

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Re: Zuckerbingo
« Antwort #1 am: Januar 22, 2020, 21:41 »
 :zwinker: Mit meiner Frau rate ich auch immer um die Wette.  :ja:
Das wäre aber gemein, weil meine Frau FAST IMMER viel höher ist als ich. Vergleichen wir trotzden so, bin ich dann immer der Angeber, der gar nicht richtig Diabetes hat. :zunge2:

Wenn uns jemand zuschaut/zuhört, machen wir es immer etwas anders und vergleichen die Quersumme des Messergebnisses.  :lachen:

Oder ich ärgere (wenns geht) meine Frau und sage nur: "Zweistellig!"  :baeh:
Die zweistelligen Quersummen sind meist höher als "normale" dreistellige Werte.

Beim Vergleich mit "Gesunden" hatten wir vor vielen Jahren schon festgestellt, dass man da schon leicht eifersüchtig werden könnte. Als unsere Kinder mal Unmengen Süßes innerhalb kürzester Zeit verputzten, prüften wir mit dem BZ-Messgerätes der Frau (ich hatte da noch keines) den Zucker der Kinder mehrmals nach dem Essen.
Es blieb bei allen Drei unter 110mg/dl.   :stern: :stern: :stern:

Erzähle ich immer wieder gern:
Nach einem üppigen Frühstück im Sommer 1997 stellte ich mit dem BZ-Gerät der Frau über 350mg/dl fest … sogar noch 2 Stunden nach dem Essen. Ich war also Diabetiker.
Nur mein Hausarzt wollte es nicht glauben, weil mein aktueller Langzeitwert bei 4,nochwas% war… (Dez.1997 = 5,5%)
Ein Jahr später begann ich eine Insulintherapie.

Übrigens (Nachtrag):
Bei Einzelmessungen muss man immer bedenken, dass es von Messung zu Messung zu ganz starken Schwankungen kommt, die oft nur durch Messungenauigkeiten her rühren. Also mindestens ±15% einkalkulieren! Ob da mal 120 oder 138 oder 103 raus kommen, könnte zwar eine echte Schwankung sein, eher aber das Zappeln das durch verschiedene Teststreifen (Fertigungstoleranzen) zustande kommt.

Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

guest3322

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Re: Zuckerbingo
« Antwort #2 am: Januar 23, 2020, 11:41 »

Übrigens (Nachtrag):
Bei Einzelmessungen muss man immer bedenken, dass es von Messung zu Messung zu ganz starken Schwankungen kommt, die oft nur durch Messungenauigkeiten her rühren. Also mindestens ±15% einkalkulieren! Ob da mal 120 oder 138 oder 103 raus kommen, könnte zwar eine echte Schwankung sein, eher aber das Zappeln das durch verschiedene Teststreifen (Fertigungstoleranzen) zustande kommt.


Ich habe schon verschiedentlich viel grössere Messtoleranzen festgestellt.
Gemessen 12 mmol/L (216mg/dl), nochmals gemessen 8.3 mmol/L (149mg/dl)
Nach über 30 Jahren DM2 rege ich mich darüber nicht mehr auf.
War eben beim Hausarzt, HbA1c = 6.0   :prost:

Offline Joerg Moeller

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Re: Zuckerbingo
« Antwort #3 am: Januar 23, 2020, 11:48 »
Jetzt stellt sich mir die Frage... ab wann sollte man seine Werte mal im Auge behalten? Ich gehe mal davon aus, dass die 142 des Kollegen 2 nicht die Spitze war, sondern dass der BZ vorher wahrscheinlich etwas höher gewesen sein müsste. Heißt es nicht, dass ein Nichtdiabetiker nicht über 140 mg/dl kommt?

Doch, natürlich kann auch ein vollkommen gesunder Mensch höhere Werte haben. Es kommt auf die Zeit an: eine Stunde nach dem Essen sind bis zu 180 noch im Normbereich. (https://de.wikipedia.org/wiki/Oraler_Glukosetoleranztest).

Für Diabetiker werden ja mittlerweile Werte von 70 bis 180 als Okay eingestuft. Lediglich wenn man schon Folgen hat wird eine Obergrenze bei 140 gezogen.

Ich hab meinen persönlichen Normbereich bei 60-140, toleriere aber auch Werte um die 50 oder niedriger, solange sie nicht mit einer Unterzuckerung einhergehen.
Und Unterzuckerungen habe ich selten. Wenn, dann her sanft, so dass eine BE TZ ausreicht um die wieder loszuwerden.

Viele Grüße
Jörg
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