Diabetesfragen > ICT - Basis/Bolus
Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
Hannes E.:
Hi Yvonne1,
erstmal viel Erfolg mit deiner basalrate. Noch ein kleiner Tipp: Iss während der Einstellungsphase zu jeder Mahlzeit immer ungefähr die gleichen KE und möglichst die gleichen Anteile schnellen Zuckers (Süßkrams) und langsamen zuckers (mit Fetten und so).
So ist die Grundlage zum Ausprobieren konstanter und das ganze geht meiner Erfahrung nach schneller von der Hand.
Um dir mal deine Angst vor der Hypo zu nehmen:
Besonders Nachts ist es nicht unbedingttötlich, wenn man eine Hypo bekommt und ohnmächtig wird.Ohne Insulinzufuhr gehen deine Werte dann von alleine wieder hoch und du kommst da automatisch wieder raus.
Gefährlich wird es, wenn du umkippst und dich verletzt.
Wenn du jemanden hast, der meisten bei dir ist (Freund, Eltern, Freundin, ...) dann kannst du sie in die Benutzung einer Glucagon-Spritze einweisen.
Falls du mal umkippst wissen die dann was zu tun ist.
Joa:
--- Zitat von: Yvonne1 am September 25, 2009, 16:36 ---Habe mich heute mit Traubenzucker eingedeckt ;D (sicher ist sicher, weißt eh meine Angst...).
--- Ende Zitat ---
Hinsichtlich Deiner Hypophobie frag ich mal nach, ob Du schon mal so eine richtig deftige Hypoglykämie erlebt hast?
Gruß
Joa
MrMoods:
--- Zitat von: hanneseilersce am September 25, 2009, 18:23 ---Besonders Nachts ist es nicht unbedingttötlich, wenn man eine Hypo bekommt und ohnmächtig wird.Ohne Insulinzufuhr gehen deine Werte dann von alleine wieder hoch und du kommst da automatisch wieder raus.
--- Ende Zitat ---
Also ich mag jetzt hier nicht über die Stränge schlagen, da auch ich sowohl hier als auch im Diabetes-Land neu bin, aber so eine Äußerung empfinde ich als hirnlos. Das hört sich an wie "ist doch wurscht, ob Du nachts ins Koma fällst, da pennst Du doch eh". Was ist, wenn der Körper (warum auch immer) keine Reserven mehr hat oder die Hypo zu heftig wird, als daß der Körper sie ausgleichen kann?
Bin ich da jetzt auf dem Holzweg und reagiere über? Oder in welchem Film bin ich jetzt hier?
Joa:
--- Zitat von: MrMoods am September 26, 2009, 02:29 ---Bin ich da jetzt auf dem Holzweg und reagiere über? Oder in welchem Film bin ich jetzt hier?
--- Ende Zitat ---
Hmmm, das Hypothema ist immer wieder ein recht vielfältig besetztes.
Und es hat auch mehrere Facetten.
Grundsätzlich sehe ich die Äußerung von hannes als durchaus akzeptabel an.
Der Körper verfügt über genau 1 (in Worten EIN) Hormon, dass den Blutzucker senkt. Insulin.
Aber er verfügt über eine Armee von Hormonen, die verhindern, dass der Blutzucker unter die Überlebensrate absinkt.
Von daher ist selbst eine doppelte oder dreifache Dosis des üblichen Insulins letztlich harmlos, wenn Sie nicht durch den Ausfall von Nervensteuerung zu einem gefährlichen Unfall führt.
Und da beim schlafenden Diabetiker ein Sturz kaum zu befürchten ist, sind selbst heftige Hypos in der Nacht selten gefährlich.
Ne andere Sache ist die Bereitschaft zu Krampfanfällen bei deutlicheren Unterzuckerungen.
Die treten auch individuell bei unterschiedlich niedrigen BZ-Werten auf, hängen aber mit einer cerebral durchaus individuell unterschiedlichen Steuerung oder Fehlsteuerung zusammen. Ebenso wie die Neigung zum Bewußtseinsverlust.
Es gibt halt Diabetiker, die schon sehr früh bewußtlos abkippen können, wenn andere sich mit gleichem Wert noch auf's Fahrrad setzen können.
Bei der ersten Gruppe ist der Kathastrophenschutz in der Schaltzentrale zwischen den Ohren hyperaktiv und senkt den Glukoseverbrauch des Gehirns durch die Notfallabschaltung auf Minimalniveau. Das Gehirn ist der mit Abstand größte Glucoseverbraucher.
Aber diese Diabetiker sind deutlich in der Minderheit und es handelt sich eher um eine Fehlsteuerung.
Da muss halt jeder für sich rausfinden, welcher Gruppe er angehört und seine Zielwerte entsprechend anpassen.
In Sachen Hypo kursieren viele Horrormärchen, und Berichte über "Insulintote" sind mit allergrößter Vorsicht zu genießen.
Sie sind in der Regel nicht zutreffend.
Wer für sich selber mal die Limits antesten will könnte ggf., in geschützter Situation, gezielt eine Hypo provozieren, und dann schauen, wie lange und bei welchen Messwerten er noch einigermaßen klar sieht. :kreisch:
Das könnte dann vielleicht auch helfen, mehr Feeling für Hyposymtome zu entwickeln. Auch wenn diese durchaus in unterschiedlicher Abfolge und Ausprägung auftreten können.
Gruß
Joa
Yvonne1:
Guten Morgen!
Danke Euch, es ist lieb, wenn Ihr mir meine Angst vor einer Hypo nehmen wollt ;D und ich weiß auch, dass ich da wirklich an mir arbeiten muß :ja:.
@ Mr. Moods: Die Angst, dass ich mich abends hinlege und morgens nicht mehr aufwache habe ich eigentlich eh nicht, taste mich halt vorsichtig jetzt da heran, d.h. beginne mit wenigen IE und steigere 2-tägig und nicht umgekehrt :zwinker:.
@ Joa: Ja, ich hatte schon eine ziemlich heftige Hypo und es ging mir sauschlecht, dachte, dass mein letztes Stünderl geschlagen hat - die Situation war, dass ich wie gewöhnlich vorm Essen gespritzt hatte, dann habe ich gegessen und dann habe ich, obwohl ich vorher nix bemerkt hatte (kam wie dahergeflogen), so einen "Bettler" (Brechen, Durchfall in der heftigsten Form - hatte ich vorher auch noch nie derart, wirklich Dauerbrechreiz...) erwischt und konnte nur zusehen, wie der BZ sank und sank und sank und sank >:( bis ich eben wieder munter wurde, neben mir der Arzt...
Glucagon-Spritze hatte ich keine zuhause, denn die braucht man ja nicht, wenn man nur zum Essen Insulin spritzt ::) und da absolut nix im Magen blieb, half auch Cola&Co nicht und ja irgendwie ging es damals schon um Leben und Tod, weil der Brechreiz sein übriges dazu getan hat und dieser auch nicht aufhörte wie ich bereits nicht mehr bei Bewußtsein war.
Ansonsten nehme ich niedrige Werte sehr gut wahr und war auch sonst in der Lage mir selbst zu helfen :ja:, aber das Erlebnis hat mich wirklich "geprägt".
Ich habe mich die letzten Tage hier durch die Seiten gelesen (gut, ganz fertig bin ich noch nicht), aber ich muß schon sagen: Klasse, was man hier alles über den Diabetes erfährt :super:. Jetzt beginne ich zu verstehen, weshalb mein BZ früher öfters "gesponnen" hat nach dem Essen :mahl: - da mußte ich mich ja "nur" mit dem auseinandersetzen. Und bei meiner Schulung ging alles nur um BE aus Kohlehydraten, es wurde zwar nebenbei erwähnt, dass Fett eine BZ-Bremse ist, aber von SEA und DEA zb wurde sehr wenig bis überhaupt nicht geredet (das habe ich allerdings bisher unbewußt mehr oder weniger selber gemacht (SEA vorm Frühstück, weil ich draufgekommen bin, dass ich so bessere pp-Werte erreiche), weil in der Praxis das eh niemand durchführt :gruebeln: usw.
Na ja, macht ja nix, jetzt beginne ich zu verstehen schön langsam, sauge alles in mir auf wie eine Schwamm :zwinker:, manches muß ich wahrscheinlich noch 3 Mal lesen bevor ich es kapier (macht ja nix - wird schon werden), aber es wird werden!!!
Werde Euch wahrscheinlich noch viel "nerven" ;D und sag´schon mal DANKE im Voraus für Eure Geduld!
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