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Ratlos wegen BZ nach Sport

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Joa:
Moin Vera,

--- Zitat von: Hexe am Mai 26, 2008, 07:44 ---danke für den Link, habe zwar nicht alles verstanden aber ich denke so grob schon.

--- Ende Zitat ---

es ist sicher nicht der perfekte "Erklärbär-Link", ich finde den aber schon ganz brauchbar, weil dort die Sache mit Laktat und der "individuellen anearoben Schwelle" (IANS) ganz gut angerissen ist. Wie Babsi schon erwähnt hatte, sind die Grenzen der IANS sehr unterschiedlich. Je nach Traniniszustand und körperlichen Gegebenheiten kann die auch schon bei Puls 120 oder gar noch darunter liegen.
Eine Erhöhung der Laktatwerte, und somit Senkung der Insulinempfindlichkeit, kann auch schon entstehen, wenn Du das noch gar nicht erwartest.
Als Test könntest Du mal ganz gezielt bei den Sporteinheiten mal die Intensität ein Stück niedriger ansetzen. Sagen wir mal bis Puls 100 und dann schauen, was der BZ hinterher dazu sagt. Solange Du Dich beim Sporteln noch locker nebenher unterhalten kannst, ist vom grünen, also aeroben Bereich auszugehen. Es gibt Leute, da liegt die IANS unter Puls 100. Sobald Du als Diabetikerin im anaeroben Grenzbereich ackerst, ist mit Abnehmen wg. Sport meist ziemlich Essig.


--- Zitat ---Wär ja schön, wenn ich mit Sport den Blutzucker drücken könnte, dann könnte ich Insulin sparen, was meinem Wunsch nach Gewichtsreduktion sehr entgegen käme:)
--- Ende Zitat ---

Wie Jörg schon erwähnte, werden bei höherer Leistungsanforderung an Deinen Alabasterkörper auch mehr Streßhormone mobilisiert. Das dabei beteiligte Adrenalin hat auch den Effekt, Deine restliche Insulinausschüttung der BSD zusätzlich noch zu hemmen. Dann kommt es beim Typ 2 also zu einer doppelt disfunktionalen Situation, Hemmung der Insuinwirkung durch Laktat und Unterbindung der Insulinproduktion durch Adrenalin.

Dein Beispiel des sportlichen Starts mit höheren Werten und anschließend zusätzlich erhöhtem BZ, gegenüber einer Absenkung des BZ bei Start im Normbereich würde ich mir allerdings erst mal als völlig normal erklären wollen. Wenn Dein BZ mal im richtig grünen Bereich liegt, spricht das für eine aktuell vorliegend gute Insulinwirkung, während ein Startwert von 130 oder mehr ja eine schon eher suboptimal zu vermutende Insulinwirkung annehmen lässt.

Möglicherweise könnte ein kleiner Bolus vor dem Sport bei Werten über dem Normbereich (die nicht absichtlich herbeigeführt wurden!) helfen, einen größeren Korrekturbolus nach dem Sport zu umschiffen?

Es wäre noch zu beachten, wie gut Deine Unterzuckerwahrnehmung ist, wenn Du in solche Richtung experimentierst.
Am wichtigsten scheint mir aber erst mal, dass Du Deine anaerobe Schwelle gezielt austestest.

Gruß
Joa

Hexe:
Hallo Jörg und Joa

ist doch alles komplizierter als ich dachte,
würde das ja gern austesten, aber da ich meist schon einen Ruhepuls von 90 bis 100 habe wird das schwierig, ich hoffe mal das mit purzelnden Kilos das auch besser wird, bis dahin werde ich einfach genauer beobachten.
Normalerweise habe ich Unterzuckerungsanzeichen schon bei Werten um 75mg/dl, alles was darunter ist, merke ich heftig.

liebe Grüsse Vera

breschdlingsgsaelz:
Dass der BZ bei anaeroben Belastungen steigen kann, kann ich bestätigen. Dass die IANS sich je nach Trainingszustand verschiebt auch. Aber dass man bei Puls 120 schon im anaeroben Bereich sein kann wusste ich nicht. Wo hast Du das her? Die Standard-Faustformel geht ja von 90% HFmax aus, was bei mir auch einigermassen hinkomme (meine schwankt zwischen 160 und 170 bei Maxpuls 185, je nach Trainingszustand).

Dass man mit anaeroben Belastungen als Diabetiker nicht abnehmen kann, find ich auch interessant. Wieso geht das beim Diabetiker grade nicht?

Joa:

--- Zitat von: breschdlingsgsaelz am Mai 27, 2008, 09:11 ---Aber dass man bei Puls 120 schon im anaeroben Bereich sein kann wusste ich nicht. Wo hast Du das her?
--- Ende Zitat ---
Wurde mal so in der Diab-Klinik-Schulung gesagt. Für den untrainierten "Normalo" wurde als Faustformelgröße so von 140 ausgegangen. Ein richtiger Couch-Potato bringt es denn auch auf 120 oder gar auch mal was drunter.


--- Zitat ---Die Standard-Faustformel geht ja von 90% HFmax aus, was bei mir auch einigermassen hinkomme (meine schwankt zwischen 160 und 170 bei Maxpuls 185, je nach Trainingszustand).
--- Ende Zitat ---
Ich glaube 170 ist schon was für so richtig austrainierte Olympioniken?



--- Zitat ---Dass man mit anaeroben Belastungen als Diabetiker nicht abnehmen kann, find ich auch interessant. Wieso geht das beim Diabetiker grade nicht?

--- Ende Zitat ---
Gute Frage!  :ja: Hab ich auch nicht im Blick gehabt und mir grade mal versucht auf die Schnelle ein Reim drauf zu ergoogeln.
Der ergab, dass es daran liegen könnte, dass Fettverbrennung die langsamste Form der Energiebereitstellung ist. Mit steigender Belastung tritt sie dann zunehmend in den Hintergrund, weshalb denn auch Insulindoper darauf abzielen, mittels Insulin- und KH-Zufuhr die Glykogenvorräte der Muskulatur aufzuplustern, damit sie dann, so die Hoffnung, im Wettkampf länger Leistung im größeren Anstrengungsbereich erbringen können.
Die zunehmende Ineffektivität der Fettverbrennung setzt somit dann auch schon im anstrengenderen aeroben Leistungsbereich ein. Wer abspecken will sollte wohl besser mit gemäßigter Power an den Start gehen, dafür dann halt lieber was länger. Die in Relation größte Menge an Fett(säuren) verbrennt der Körper im Ruhezustand.

Gruß
Joa

Joa:

--- Zitat von: babsi am Mai 27, 2008, 20:56 ---
--- Zitat von: Joa am Mai 27, 2008, 19:15 ---Die in Relation größte Menge an Fett(säuren) verbrennt der Körper im Ruhezustand.

--- Ende Zitat ---
Ja, schon, aber absolut trotzdem sehr viel weniger. Je anstrengender, desto Kalorie. ;D

--- Ende Zitat ---
Jep!  :ja:
Ich wollte da natürlich keinesfalls plädieren, zum Abnehmen nur noch die Couch zu frequentieren.  :lachen:

Gruß
Joa

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