Diabetesfragen > ICT - Basis/Bolus

Werte spielen verrückt, Hilfe!

<< < (7/16) > >>

Hexe:
Hallöchen,


 mir geht es da ähnlich wie David, habe am Anfang meiner Insulin-Laufbahn, getestet wie lange das Insulin tatsächlich wirkt, das war bei Actrapid ziemlich genau 4 Stunden, dann änderte sich der BZ nicht mehr grossartig ( bin Typ2 und manchmal hält meine BSD ja noch mit aber wohl nicht immer), und bei Novorapid sind es ziemlich genau 1,5 Stunden, daher spritze ich meist während ich esse oder kurz danach je nachdem was ich esse, was den Vorteil hat das ich nicht zuviel Insulin spritze wenn die Augen mal wieder grösser waren als der Magen ;), wenn ich mehr als 18IE spritzen muss dann splitte ich die auch mal in 2 Teile


--- Zitat ---Aha, da liegt das Missverständnis. Die Menge der BE hat nicht zwangsläufig mit der Insulinmenge zu tun. Der Insulinbedarf richtet sich u.a. nach der Anzahl der Insulinrezeptoren, d.h. nach der Anzahl der verfügbaren Schlösser, das der Schlüssel (das Insulin) zu einem Zeitpunkt öffnen kann. Die BE-Menge ist dafür nicht ausschlaggebend. Will heißen, wenn Du die zugeführte Menge an Insulin (bei gleicher Gesamt-BE-Zahl) senkst, benötigst Du für diese BE-Menge auch viel weniger Insulin. Durch die Senkung der Insulinmenge erreichst Du nämlich eine Erhöhung der Schloßanzahl. Und allein darauf kommt es an.
--- Ende Zitat ---


Wenn ich bei gleicher Anzahl BE´s weniger Insulin spritze, ist mein BZ 3 Stunden nach dem essen noch erhöht ( und bleibt das auch), das ist ja genau der Grund warum ich ja die entsprechende ( hohe) Menge Insulin spritze, so habe ich ja den BE Faktor herausgefunden  :kratz:,
und wieso sollte das mehr Schlösser geben, wenn lange Zeit viel "Zucker" in meinem Blut schwimmt bzw sich da irgendwann ja auch "häuslich niederlässt", und was nützen die "Schlösser" wenn kein Insulin da ist um sie aufzuschliessen, bin irgendwie ziemlich verwirrt jetzt

nicht das ich meine Therapie verändern würden wollen, aber verstehen würde ich es doch gern

liebe Grüsse Vera

Joerg Moeller:

--- Zitat von: Duff Rose am September 29, 2007, 00:29 ---
Mein Kurzzeitanaloga wirkt eben "nur" 3 Stunden bei 16 IE z.B. . Das ist so und wurde mir schon etliche Male am eigenen Leib bewiesen.
--- Ende Zitat ---


Bei mir (Humalog) auch.

Ich habe aber auch schon festgestellt, daß ich ab 14 IE fraktionieren muss weil die Wirkung darüber hinaus sonst ausbleibt. Ob ich jetzt 14 oder 20 gespritzt habe war egal, der BZ war danach zu hoch. im Rahmen bließb er aber, wenn ich 14+6 gespritzt habe.
Ich hab mir das mit der subcutanen Degradation erklärt (=enzymatische Auflösung der Insulinmoleküle; findet zwar im Blut stärker statt (deswegen die kurze Halbwertzeit), in der Subcutis aber eben auch in geringerem Umfang)

Schaut man sich die subcutane Resorptionskinetik an macht das auch Sinn.

Number6:

--- Zitat von: Jörg Möller am September 28, 2007, 23:01 ---

--- Zitat ---Die Stundenangabe habe ich geschätzt, die Allaussage ist im Kontext des Bolusinsulins meines Wissens nach korrekt.
--- Ende Zitat ---

Die Faustregel für Humaninsulin besagt, daß eine Verdreifachung der Dosis eine Verdopplung der Wirkdauer ergibt. Es ist aber auch bekannt, daß die auslaufende Insulinwirkung sich in eher homöopathischen Bereichen bewegt. Und deine 10 Stunden für 25 IE KIA entsprechen bei weitem nicht den Erfahrungen, die ich damit gemacht habe.

--- Ende Zitat ---


Dann halten wir in diesem Punkt fest, daß große Boli (>> 5 IE) länger resorbieren als kleine und daß es aus verschiedenen Gründen ratsam sein kann, diese aufzuteilen. Insbesondere, daß man auch daran denken sollte, wenn BZ-Schwankungen sonst nicht erklärbär sind.


--- Zitat ---
Trotzdem finde ich es ein bißchen vermessen anderen ihre Erfahrungen abzusprechen. Zumindest kam dein
Dagegenhalten bei mir so rüber.

--- Ende Zitat ---


Subjektives Erleben kann ich niemandem absprechen, da es subjektiv ist. Es basiert auf einem subjektiven Modell von der Realität. Die Frage ist, ob dieses Modell nützlich ist, um bestimmte Ziele zu erreichen. Meiner Meinung nach ist es nicht nützlich, sich bei unerklärlichen Schwankungen des BZ auf einen Defekt des Pens berufen zu müssen, weil die anderen Einflußfaktoren nicht bekannt sind. Mit diesen Informationen über diese Faktoren wachsen dann aber die Wahlmöglichkeiten auf die Therapie mehr Einfluß nehmen zu können. Daneben bleibt die Option trotzdem so weiter zu machen wie bisher.

Number6:

--- Zitat von: Duff Rose am September 29, 2007, 00:29 ---
Number 6, bist du eigentlich Typ 1, Typ 2 oder was anderes? Funktioniert das wirklich so bei dir wie du erklärt hast?

--- Ende Zitat ---


Bin Typ 1 mit CSII. Ja, das funktioniert tatsächlich so (und nicht nur bei mir :-)). Aufteilen eines großen Bolus ist bei mir aber selten, da ich pro BE nur ca. 0.9 bis 1.3 IE benötige. Mit durchschnittlich 6.5 BE pro Mahlzeit macht das dann weniger Sinn. Mit ICT und bei Beginn der CSII hatte ich allerdings auch Faktoren von 1.5 bis 2.5 pro BE. Und statt ca. 40 bis 50 IE pro Tag hatte ich wohl ca. 80 bis 120 IE pro Tag. Und das bei größeren Schwankungen aber schmeichelhaftem Hba1c.

Number6:

--- Zitat von: Hexe am September 29, 2007, 02:46 ---
Wenn ich bei gleicher Anzahl BE´s weniger Insulin spritze, ist mein BZ 3 Stunden nach dem essen noch erhöht ( und bleibt das auch), das ist ja genau der Grund warum ich ja die entsprechende ( hohe) Menge Insulin spritze, so habe ich ja den BE Faktor herausgefunden  :kratz:,

--- Ende Zitat ---


Ja, richtig, aber nur vorübergehend. Nach 2 bis 3 Tagen sind die Werte dann aber wenn alles richtig verlaufen ist, wieder im angestrebten Bereich. Danach benötigt man für die gleiche Menge BE weniger Insulin. Das geht solange weiter bis man ein bestimmtes Minimum erreicht hat. Mit der Pumpe ist die Insulinreduktion natürlich einfacher. Man nimmt z.B. einfach 0.1 IE pro BE weniger, hat dann einen nicht signifikant höheren BZ. Nach ein paar Tagen sind die Werte aber wieder beim Ausgangsniveau bei geringerem Insulinbedarf. Dann dreht man auch an der Basalrate usw. bis man beim Minimum angelangt ist. Es geht aber auch so: Man reduziert einen Bolus deutlich (z.B. auf 50-75%) und geht dann spazieren oder treibt sonst Bewegung. Macht man das über ein paar Tage sinkt auch hier der Insulinbedarf, so daß man auch an der Basalrate drehen muß. Weitere Schlußfolgerung daraus ist, daß eine stark schwankende Insulinverwendung ggf. zu einem entssprechend starke schwankenden Insulinbedarf führt. Dies führt dann ggf. zu schwankendem BZ-Spiegel.


--- Zitat ---
und wieso sollte das mehr Schlösser geben, wenn lange Zeit viel "Zucker" in meinem Blut schwimmt bzw sich da irgendwann ja auch "häuslich niederlässt", und was nützen die "Schlösser" wenn kein Insulin da ist um sie aufzuschliessen, bin irgendwie ziemlich verwirrt jetzt

--- Ende Zitat ---


Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst. Vielleicht können Jörg oder Joa den Zusammenhang zwischen dem Insulinbedarf, Anzahl der Rezeptoren, und den Zusammenhang zwischen Insulin und Kohlenhydraten besser erklären?

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln
Powered by SMFPacks Likes Pro Mod