Plauderstündchen > Kaffeeklatsch

Ich fühle mich heute klasse, weil ...

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Kladie:
Wenn mein Diabetologe unzufrieden ist heißt das ja nicht, dass ich es auch bin...  :banane:

Seiner Meinung nach verbrauche ich auch zu viel Insulin obwohl ich nur die Menge spritze um einen BZ Anstieg zu verringern, Weniger Insulin möchte ich nur dann einsetzen wenn es etwas gäbe, dass kürzer und besser wirkt als mein aktuelles Humalog.

Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit meiner Therapie und lasse mir nicht einreden es sei besser Werte wie andere Diabetiker zu haben. Mein Labor gibt als HbA1c Normalwert 4 - 6 % an und das bleibt mein Ziel ebenso wie es den NüchternBZ Normwert mit <100mg/dl angibt. Die Nierenschwelle liegt bei ca 180 mg/dl und ist für mich ebenfalls eine Grenze die nicht überschritten werden soll. Alles dazwischen ist OK

Es gibt immer unterschiedliche Auffassungen über richtig und falsch und schlussendlich geht es um meine Gesundheit also entscheide ich. Übrigens ist das eine Prozent keine wirkliche Unterzuckerung gewesen. Durch einen Sensorwechsel habe ich den BZ zu spät erhöht.

Bisher hatte ich noch nie die Notwendigkeit fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch als ich meinen Stoffwechsel noch nicht so gut kannte galten Werte über 60mg/dl als harmlos aber ich war entsprechend vorsichtiger.

Zitat Joerg Moeller:

--- Zitat ---Es geht ihm wohl darum, dass bei solchen Werten die Warnschwelle des Körpers sinkt, aber dem er bei einer Unterzuckerung Hypo-Symptome erzeugt.
--- Ende Zitat ---

Zu Anfang war er aufgrund meiner Werte der Meinung ich sei kein Diabetiker und glaubt es anscheinend immer noch nicht so richtig. Ich überlegte es ihm zu beweisen indem ich mal auf Insulin komplett verzichte und so tue als sei ich kein Diabetiker. Bei Diagnose hatte ich BZ >600 mg/dl und HbA1c 10,6% incl. Stoffwechselentgleisung.
Andererseits brauche ich niemandem etwas zu beweisen.

Kladie:
Einen Grund zur Freude habe ich heute wieder mal obwohl ich das hier eigentlich nicht schreiben wollte weil es nach angeben aussieht.

Meine Werte sind schon seit langem im grünen Bereich aber nach der Diskussion mit meinem Diabetologen sann ich darauf was ich ändern könnte. Also entschloss ich mich wenigsten mal zu versuchen mit weniger Insulin auszukommen und meinem Minimal-BZ etwas heraufzusetzen. Da ich zur Zeit das Libre nutze konnte ich so viel messen wie ich wollte also habe ich es mal versucht. Um die dadurch zwangsläufig auftretenden hohen BZ Werte zu vermeiden. nutze ich konsequent meinen Hometrainer und radelte den BZ runter sobald er 140 mg/dl erreichte. Das Ergebnis ist beeindruckend:





Insgesamt benötigte ich in diesen 2 Wochen ca 350 IE Humalog und ca 300 IE Toujeo. Zusätzlich strampelte ich täglich zw. 40 und 70 Minuten auf meinem Hometrainer.

Jetzt müsste mein Diabetologe eigentlich zufrieden sein (oder sollte es ist immer noch zu viel Insulin sein?) aber ich hatte einen immensen Aufwand den BZ unter 180 mg/dl zu halten
Ich bin nicht bereit das immer weiter zu treiben aber ich bin froh, es einmal ausprobiert zu haben.

Joerg Moeller:
Dein Resultat sieht echt beeindruckend aus! :staun:


--- Zitat von: Kladie am Oktober 14, 2025, 17:22 ---Jetzt müsste mein Diabetologe eigentlich zufrieden sein (oder sollte es ist immer noch zu viel Insulin sein?)...

--- Ende Zitat ---

Ich hatte mit meiner Diabetologin auch mal dieses Thema. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir die Insulinresistenz nicht ausgesucht habe und sie sich bitte entscheiden möge, was sie nun will: entweder eine gute Einstellung oder weniger Insulin verbrauchen. Beides zusammen geht eben nicht (bei mir).

Viele Grüße
Jörg

Kladie:
orginal Joerg Moeller:

--- Zitat ---entweder eine gute Einstellung oder weniger Insulin verbrauchen. Beides zusammen geht eben nicht (bei mir).
--- Ende Zitat ---

Das ist bei einem T1 eben so...  Bei mir als T2 gibt es aber Alternativen: Bevor ich auf Insulin umstellte, habe ich die hohen BZ Werte ausschließlich mit Bewegung/Sport vermieden. Das würde wahrscheinlich auch heute noch funktionieren weil ich auch nach 20 Jahren Diabetes noch Eigeninsulin habe. Allerdings war es damals schon sehr anstrengend und zeitaufwändig.

Ohne Insulin müsste ich heute (geschätzt) 2 Stunden intensiv radeln um 40 g Kohlenhydrate zu kompensieren. Das ginge - aber dazu bin ich nicht bereit zudem ich Mittags + Abends kaum Gelegenheit (Zeit und Lust) dazu hätte die Kohlenhydrate in dieser Art zu kompensieren. Es kommt also nur ein Kompromiss in Frage.

Da ich meinen Stoffwechsel mittlerweile sehr gut kenne habe ich keine Bedenken den BZ auf ca 70 mg/dl zu senken bzw. den SEA auf 45 - 60 Min auszudehnen. Dann kann der BZ ruhig mal um 100 - 120 mg/dl steigen und wird durch Eigeninsulin schnell genug wieder gesenkt. Dazu gehört allerdings viel Erfahrung, und auch eine Portion Mut. Deshalb kann ich es niemandem ernsthaft raten es mir gleich zu tun. Es bleibt nur mein Rat: Bewegung / Sport reduziert den BZ und kann in Grenzen zur Verringerung der Insulindosen führen.

Gyuri:

--- Zitat von: Kladie am Oktober 14, 2025, 17:22 ---[…]
Meine Werte sind schon seit langem im grünen Bereich aber nach der Diskussion mit meinem Diabetologen sann ich darauf was ich ändern könnte.
[…]

--- Ende Zitat ---
Nach meiner Überzeugung bestand und besteht KEINE NOTWENDIGKEIT dass du auch nur irgendwas änderst.
Und du wirst von deinem Diabetologen u.U. weiter von einer Befürchtung einer Gefahr der Unterzuckerung hören, behaupte ich mal.
Wer vorher die Zusammenhänge des Mittelwertes mit der Standardabweichung nicht versteht, wird es auch jetzt, seit du 14 Tage nahezu überhaupt keine Streuung mehr hast, genauso sehen wollen.


--- Zitat von: Kladie am Oktober 14, 2025, 17:22 ---[…]
Also entschloss ich mich wenigsten mal zu versuchen mit weniger Insulin auszukommen und meinem Minimal-BZ etwas heraufzusetzen.

--- Ende Zitat ---
:super: Was dir wohl gelungen ist!
Ich vermute mal (genaues weiß man nie) Du hattest vorher mehr Schwankungen, weil du versuchtest mit Insulin zu steuern … wo besser kein Insulin zum Einsatz kommen sollte.

Eine andere, nicht zu unterschätzende Überlegung wäre, dass du in den letzten 14 Tagen nur einen Sensor mit (etwas) weniger Abweichungen in der ständigen Aufzeichnung „erwischt“ hast.

Meine beiden letzten Sensoren meldeten mir REGELMÄßIG eine Unterzuckerung in der Nacht zwischen ca. 00:00 und 04:00.
Bei jeden Alarm konnte ich mit blutigen Messungen Entwarnung geben, nie war ich im Unterzucker!



Weil das Kalibrieren nicht immer funktioniert, dabei überhaupt nicht, muss ich jetzt mit einer Statistik leben, bei der wohl jeder Arzt die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.
Ich habe aber die Chance meiner Diabetologin auch die ganzen blutigen Aufzeichnungen im Clarty zeigen zu können.

Bliebe noch die Überlegung:
Wie viel Fehlmessung sollte man gerade noch akzeptieren?
Ich hätte in der Zeit gleich zwei Sensoren reklamieren sollen um von den offensichtlichen Falschaufzeichnungen verschont zu werden. Dexcom meint aber, in den ersten 24 Stunden ist „alles möglich“.  Ich glaube nie und nimmer, dass es so etwas bei Libre nicht auch geben könnte.

Jedoch weiß man genauso nicht, ob eine Anzeige, wie jetzt die deine, nicht auch ein Fehler sein könnte.  :gruebeln:

Gute Werte glauben wir immer … nur schlechte Werte werden immer reklamiert.


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