Autor Thema: Erfahrungen mit Mounjaro  (Gelesen 81 mal)

Offline Gyuri

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Erfahrungen mit Mounjaro
« am: Oktober 26, 2025, 10:01 »
An anderer Stelle schrieb ich bereits, dass ich ursprünglich nur das Mounjaro meiner Frau (welches sie absetzte) an mir ausprobiert habe, natürlich nur mit ärztlicher Rücksprache!

Wie kann man den Erfolg so eines Medikamentes dokumentieren?
Zunächst kann man sein Gewicht über längere Zeit messen … das wäre aber bei uns Diabetikern nur die halbe Miete. Es geht da wohl doch um ein komplexeres Zusammenspiel von allem, was Einfluss auf den Stoffwechsel nimmt.

Nun gut, Ich begann am 6.8.2025 erst mit 5mg Mounjaro, und reduzierte es dann auf eine halbe Dosis (=2,5mg) weil es für meinen Geschmack zu dolle seine Wirkungen und Nebenwirkungen zeigte.

Wie man die halbe Dosis aus einem Einwegpen entnehmen kann, steht nicht im Beipackzettel. Eine Injektion wird durch volles Aufdrehen bis zur Marke „1“ gewehrleistet … das sind aber genau 60 Rastungen. Die halbe Portion wären dann … lasst mich nachrechnen  :gruebeln: … 30 Rastungen. :patsch:
Ich habe das von Anfang an anders gemacht. Weil man aus dem Pen nur 4 volle Dosen herausbekommt, aber eine (knappe?) Dosis drin bleibt, habe ich den Hub des Kolbens GENAU gemessen. Ich verwendete eine Messlupe mit Scala 0,1mm und maß die Kobenposition vor un nach einer Injektion. Diesen Hub stelle ich jetzt mit einem TactiPen sicher, in den ich die ausgebaute (ausgesägte) Patrone stecke. 5mg Mounjaro entspräche vom Volumen einer Insulinmenge von (gerundet) 57 Einheiten, bzw. 2,5mg Mounjaro „entsprächen" (gerundet) 29 Einheiten. So bekomme ich aus einer Patrone nicht nur 4x5mg sondern 5x5mg … und somit auch 10x2,5mg Mounjaro!  :wech:
Aber so viel nur zur Technik.


Wie kann man den Erfolg einer Mounjaro Therapie aufzeichnen?
Ich wählte eine Gegenüberstellung von zwei Clarity-AGP-Berichten, 90 Tage vor und 90 Tage nach dem Therapiebeginn.

 :rotwerd: Jetzt habe ich da ein kleines Genauigkeitsproblem, weil ich gestern erst den 81.Mounjaro-Tag hinter mir habe, ich es aber nicht erwarten kann …

(größer durch CLICK)
„Alles“ wurde besser:
  • Der Verlauf
  • Glukosedurchschnitt mit GMI
  • Standardabweichung
  • fast alleZielbereiche
  • Wegen den Niedrig-Werten mussten mehr Kalibrierungen durchgeführt werden
  • Nüchternglukose
  • 2 Std. nach Mahlzeit
  • Durchschnittlicher Insulinverbrauch nur noch ca. 50%
  • Gewicht von geschätzt 92kg auf aktuell 83,5 kg gesenkt

In 9 Tagen mache ich das noch einmal, dann mit je 90 Tagen. Aber dann werde ich auch zwei Histogramme mit allen G7-Messwerten der Zeiträume erstellen.
(= braucht viel Zeit bei zig-tausend Daten)
Ich bitte diesbezüglich um etwas Geduld … die ich selbst kaum aufbringen kann.
Aber schon der Vergleich im AGP-Bericht spricht eine klare Sprache:
Alle AGP-Parameter haben sich seit Mounjaro z.T. „deutlich“ verbessert …
(Siehe grüne Pfeile)

Eine kleine Ausnahme:  :kotz:
G7 misst bei mir fast regelmäßig im Schlaf zu niedrige Werte, es fällt aber nur auf, wenn ich allgemein mit meinem Durchschnitt niedriger liege. So liegt jetzt mein Zielbereich „Niedrig“ bei 2% und nicht wie vorher bei 1%. Im Zielbereich „Sehr niedrig“ bin ich aber nach wie vor <1%.
So ist die „Verschlechterung“ nur auf einen zu vernachlässigenden Umstand von Falschmessungen zurück zu führen.
Da die AGP-Berichte dort einen Zielbereich von <4% akzeptieren, wäre ich auch noch in den Toleranzen/Empfehlungen, selbst wenn die Nachtwerte stimmen würden, was sie aber nachweislich nicht tun.

Ich werde mit Mounjaro vorerst weiter machen, dazu hatte ich auch eigene Pens verschrieben bekommen.
« Letzte Änderung: Oktober 28, 2025, 13:43 von Gyuri »
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Kladie

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Re: Erfahrungen mit Mounjaro
« Antwort #1 am: Oktober 29, 2025, 11:41 »
Hallo Gyuri,

Zitat:
viele Wege führen nach Rom...
Zitat Ende

Jetzt hast Du anscheinend einen guten Weg gefunden deinen Stoffwechsel noch besser eingestellt zu bekommen. Herzlichen Glückwunsch  :banane:

Auf deinen Gewichtsverlust bin ich richtig neidisch ist aber für mich nicht Grund genug es dir gleich zu tun und auf Mounjaro zu setzen. Vielleicht schaffe ich es irgendwann irgendwie anders  :mahl:
Übrigens: Mein Insulinverbrauch reduziert sich auch kräftig mit jedem Kilo das ich abnehme.... (von 88kg auf 84kg um ca 20-30%)


Offline Gyuri

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Re: Erfahrungen mit Mounjaro
« Antwort #2 am: Heute um 04:57 Nachmittag »
Nun kann ich einen Vergleich meiner 90 Tage mit Mounjaro mit den 90 Tagen vor Mounjaro vorstellen.
Im AGP Berichtsvergleich kann sich zu 81 Tage nicht so viel geändert haben, dass ich mich nochmal im Clarity großartig spielen will.  :rotwerd:

Ich habe aber beide 90-Tage-Daten aus Clarity exportiert um in meinem neuen Excel zwei schöne Histogramme zu erzeugen.

Der Teufel sitzt manchmal im Detail!   :teufelchen:
Besonders in den 90 Tagen mit Mounjaro hatte ich mehrere Unterzuckerungsmeldungen, die sich zum größten Teil bei blutigen Messungen nicht bestätigten. Oft blieb der blutige Wert auch zu einer „Kalibrierung“ unberücksichtigt.
Damit in den Histogrammen keine Anomalie der Kurven erscheint, die dann zu Fehlinterpretationen führen kann, habe ich die Glukose-Spalten mit jeweils um die 26’000 Messwerte an Stellen durchforstet in denen der blutige Wert vorher und/oder nachher STARK abwichen und offensichtlich falsche G7-Werte berichtigt.
Hier ist NUR EIN Beispiel:
Zeile  / lfd.Nr. / Datum+Uhrzeit                                        / Gruppe                 / Untergruppe                                           / Glukose


Am 2.10.25 um 3:46 stellte G7 nach guten 10 Minuten >100mg/dL für 5 Minuten <40mg fest  :kratz:
und es gab einen Alarm zu dem ich einen Blutzucker von 96mg/dL feststellte und diesen Wert zum Kalibrieren verwendete.
Die Kalibrierung zeigte da ihre Wirkung.  :super:
Das war aber nicht immer so.  :daumenrunter:

Die manuellen Korrekturen führte ich in beiden Export-Dateien durch.
Wenn man nur genügend Messwerte sammelt, müsste eine mehr oder weniger deutliche Kurve mit … sagen wir mal „Normalverteilung“ entstehen.

Schauen wir zuerst die Vorher-Kurve an:
(größer durch CLICK)
Wohl gemerkt! Die AGP-Zielbereiche sind alle in den empfohlenen Toleranzen in Ordnung. [/b]
Der geübte Statistiker wird aber eine mögliche Überlagerlagerung von Verteilungen bei ca. 250mg/dL unschwer erkennen. Die Gründe hierführ …  :kratz: keine Ahnung, vielleicht war da eine Erkältung daran schuld. Beim Blutdruck habe ich auch derartige Außreiser von Zeit zu Zeit.

Schauen wir nun die Nachher-Kurve an:

(größer durch CLICK)

So sieht eine (vielleicht logarithmische?) Normalverteilung eher aus.

Man kann beim Vergleich der beiden Gaußschen Glocken (und auch an den Clarity-Zielbereich-Farben)
eindeutig sehen, dass die hohen Werte weniger geworden sind.

Bei den „Niedrig“-Zielen wurden die empfohlenen 2% gerade noch eingehalten. Hätte ich den Zahlenfriedhof nicht mit den Blutigen Messungen verbessert, könnte (muss aber nicht) die Kurfe im unteren Bereich etwas ungünstiger sein.

Den Laien sei gesagt: Wichtig ist der Zielbereich 70-180mg/dL (>70%) =90%
sowie auch der durchschnittliche Glukosewert (<154mg/dL) =125mg/dL bzw. GMI (<7%) =6,3%
Wenn dann die Grenzwerte nicht deutlich zu viele sind, kann man auch ohne ein Statistik-Wissen davon ausgehen, dass das höchstens einzelne Ausreißer sein können, die in aller Regel auch nicht in eine Statistik passen.

Meine Erkenntnis aus den beiden Glocken?
Im Grunde ist es „NUR“ eine Bestätigung der Clarity-Statistik.

Ich erkenne aber an den verschiedenfarbigen Flächen unter der Glocke viel besser, wie meine Werte verteilt sind und vorallem, wo es welche Störungen geben könnte. Aus dem AGP vor Mounjaro kann man unmöglich erkennen, dass es zu den normalverteilten Werten auch noch eine Störung im 250-er Bereich gab. Wann das war (Uhrzeit oder Datum) sieht man nur in anderen Diagrammen, die ich mir jetzt aber schenke. Die aktuelle Glocke ist für mich in Ordnung und sollte auch für andere in Ordnung sein.


Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes