Diabetesfragen > Allgemeiner Bereich
Mein allererster ERNSTZUNEHMENDER Unterzucker …
Gyuri:
--- Zitat ---Allerdings berücksichtigt deine Formel nicht die Wirkzeit des Insulins bzw. die Verwertungszeit der KH. Dies ist für mich sehr wichtig um gute Werte zu erreichen.
--- Ende Zitat ---
Da gebe ich dir vollkommen Recht! :super:
Der SEA war für mich früher gar kein Thema. :coolman:
Spritzen und Essen waren bei mir früher immer zeitnah.
Bei meiner Frau haben wir bemerkt, dass sie sehr wohl einen größeren SEA bräuchte.
Eine halbe bis eine Stunde wären nicht schlacht. Wenn ich aber nichts sage, vergisst sie oft VORHER zu spritzen und wenn ich es dann merke hat sie vielleicht einen ESA von 15 Minuten. :kreisch:
Da wir beide nicht immer das Gleiche essen, kann es auch nicht mit immer dem gleichen Bolus klappen. :gruebeln:
Nein, KE abschätzen und über den FaktorKE die benötigte Insulinmenge bestimmen ist schon gut so! Und seit ich mich auch an einen SEA halte (den ich wohl nie errechnen kann weil die Verläufe nach dem Essen immer wieder anders aussehen) werden die Zuckungen nach oben geringer. Ich bin aber so oder so meist immer um die 80% im Zielbereich.
In einer Verteilungskurve würde ich mit den "zulässigen" < 25% für Hoch und Sehr Hoch kaum etwas überschreiten. :stern: :stern: :stern: :stern: :sternhalb:
Einzelne Ausreißer (egal was man misst) spielen grundsätzlich keine Rolle … wenn es wirklich Ausreißer sind.
8) Bei meiner Frau sieht es da leider ganz anders aus :sternhalb: :sternleer: :sternleer: :sternleer: :sternleer:
Kladie:
--- Zitat ---Da wir beide nicht immer das Gleiche essen, kann es auch nicht mit immer dem gleichen Bolus klappen. :gruebeln:
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich anders oder besser gesagt, das ist bei mir anders.
Bei meiner Vorgehensweise ist es völlig egal was ich esse wenn ich nur genug Insulin zur Verfügung habe und erst mit der Mahlzeit beginne wenn der BZ <100 mg/dl ist. Mein Kompromiss sind die 15 IE und wenn ich mal mehr als die 40g KH esse, dann gleichen das 1. meine Betazellen noch hervorragend aus oder ich bekomme 2. mal einen höhere PP-Spitze. Sollte ich weniger essen, dann bin ich eben schneller wieder auf meinem angestrebten Wert knapp über 100 mg/dl. Das dauert üblicherweise sowieso länger als es Boluswirkung gibt. Dafür ist das Basal zuständig.
Unterzuckerungen - um wieder beim Thema zu landen - kommen bei mir nur vor wenn ich meinen SEA zu groß mache. (wieder eingeschlafen oder etwas unvorhergesehenes verhindert den Mahlzeitenbeginn ) Unterzuckerungen wegen zu hoher Dosierung hat es bei mir noch nie gegeben. Da bin ich viel zu vorsichtig...
Gyuri:
Bei meiner Frau wurde auf ihrer "Schlaganfall-Reha" auch so ein ähnliches Konzept geschmiedet.
Sie bekam ein Schema, bei dem sie NUR zu jeder Hauptmahlzeit (mit beliebigen KEs) immer die gleiche Menge Bolus-Insulin spritzen sollte … und zusätzlich etwas mehr (theoretisch auch weniger) je nachdem wo vor dem Essen der "Nüchtern"-Zucker war.
:balla:
Ob sie bei der Letzten Mahlzeit mehr oder weniger gegessen hatte war "unerheblich", auch alle Zwischenmahlzeiten sollten keine Rolle spielen. Auf Reha ging das nur, weil sie nur das essen konnte, was sie dort bekam. Aber zuhause stiegen ihre Werte ins unermessliche.
Ich änderte diese "Strategie" und kam so mit der damaligen Diabetologin gewaltig übers Kreuz!
Da war nur ein Praxiswechsel möglich. Ich ging mit ihr zu meinem Diabetologen, zeigte ihm das Schema und die daraus resultierenden Verläufe und das Schema war Vergangenheit.
Allerdings: meine Frau hatte nur seltenst Unterzucker. Kein Wunder bei einem ständigen GMI deutlich über 8% :kreisch:
Aber auch bei mir tauchen meine seltenen UZ-Meldungen im AGP und in der Übersicht nicht auf.
Die allermeisten Alarm-Meldungen habe ich ich in der Nacht :mauer: und die stellen sich immer nach Gegenmessungen als Messfehler heraus. Darum habe ich alle Vorwarnungen abgeschalten und werde nur unter 55mg/dL alarmiert. Früher war nachts immer der Griff zum Traubenzucker. :kotz: :mauer:
Für Unterzucker brauche ich keinen Alarm, den merkete ich immer schon vorher. Nur bei langen Autofahrten schalte ich die Vorwarnung im Receiver auf 80mg/dL.
Der ist dann mit Magnet im Auto gut sichtbar angebracht, wurde dort aber noch nie aktiv.
Kladie:
--- Zitat --- Darum habe ich alle Vorwarnungen abgeschalten und werde nur unter 55mg/dL alarmiert. Früher war nachts immer der Griff zum Traubenzucker. :kotz: :mauer:
Für Unterzucker brauche ich keinen Alarm, den merkete ich immer schon vorher. Nur bei langen Autofahrten schalte ich die Vorwarnung im Receiver auf 80mg/dL.
Der ist dann mit Magnet im Auto gut sichtbar angebracht, wurde dort aber noch nie aktiv.
--- Ende Zitat ---
Du scheinst deiner Therapie aber nicht sehr zu vertrauen wenn Du so viel kontrollierst..... Für deine Frau gilt das natürlich nicht.
Alarme sind bei mir unnötig, da ich aufgrund meiner Erfahrungen und Beobachtungen sehr genau abschätzen kann zu welchem Zeitpunkt ich messen bzw. aufpassen muss. Überraschungen kommen sehr selten vor.
z. B. kann ich mich absolut darauf verlassen, daß ich:
* morgens die erste viertel Stunde kaum den BZ nennenswert senken kann - egal welche Dosis Bolus gespritzt wird (bis 20IE ausprobiert)
* nach Genuss von > 40g KH der BZ schnell und stark ansteigt - egal wie viel und wann ich gespritzt habe
* auch bei BZ < 70 mg/dl noch genug Zeit habe um mit einer Scheibe Brot oder ähnlichem schnell genug wieder die 100er Grenze erreiche
* Nachts selten unter 100 mg/dl komme und auch hohe BZ Werte vor dem Schlafengehen bis zum erwachen zuverlässig reduziert werden
Meinen noch aktiven Betazellen sei es gedankt. Sie unterstützen nach wie vor meine Therapie und ich passe auf, daß Sie nur selten durch hohe BZ Werte zu stark belastet werden. So kann ich hoffentlich ein Sekundärversagen verhindern oder zumindest weiter hinauszögern.
Gyuri:
--- Zitat ---Du scheinst deiner Therapie aber nicht sehr zu vertrauen wenn Du so viel kontrollierst.
--- Ende Zitat ---
Nein, so kann man das nicht sagen.
Ich kontrolliere nicht meine Therapie sondern "nur" was meine Insulingaben und/oder was auf meinem Teller liegt zusammenpassen.
Dabei interessieren mich die einzelnen Glukosewerte überhaupt nicht. Auf der G7 App und dem Receiver schaue ich mir mehr die Verläufe an um abzuschätzen, was wohl als nächstes passieren könnte. Das bezeichne ich weniger als "Kontrolle". Abweichungen vom Normalfall kann ich eh nicht zielgerichtet abweichen.
Richtig Kontrolliert werden die Tagesverläufe über einen Zeitraum, in denen es möglichst wenige Unregelmäßigkeiten gibt. Nur so kann ich Änderungen vornehmen, von denen man Verbesserungen "erhoffen " kann. Und dies geht mit der G7 App oder dem Receiver überhaupt nicht. Dazu braucht man viele statistisch vergleichbare Daten. Viel kontrolliert wird dabei nicht; das erledigt z.B. Clarity. Statistik funktioniert nur wenn es viele brauchbare Messwerte hat.
Und was den Langzeitwert betrifft: Egal, woher die Daten kommen, es ist immer nur ein Durchschnitt. (Mittelwert, Median oder sonst was) Um eine Verteilung zu beurteilen kommt es weniger auf den Durchschnitt an, sondern mehr auf die Randbereiche einer großen Verteilung.
Hier zum Thema:
Ein einzelner Unterzucker ist unbedeutend … so lange man ihn übersteht.
Wenn sich aber so ein Extremereignis häuft, muss u.U. etwas dagegen unternommen werden.
Faustformel: Ist ein Extremwert um mehr als 5 * Standardabweichung entfernt, kann er vernachlässigt werden. Nun gut, diese Formel aus der Industrie lässt sich nicht so einfach auf Glukose übertragen.
Wenn ich aber trotz vieler offensichtlicher Fehlmessungen lt. Clarity weniger als zu 1% im sehr niedrigen Bereich liege, kann ich das so lange vernachlässigen, so lange das Ereignis keine Folgen hat.
Sollte dies schlimmer sein, müsste man sich Gedanken machen, woran das liegt. Dann muss ich nicht mehr als sonst kontrollieren … das wird von Clarity automatisch aufgezeichnet. :coolman:
Man muss nur wissen, wo alles "versteckt" ist. :zwinker:
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln