Diabetesfragen > Diabetes-Technik
Libre zeigt extrem falsche Werte an
Gyuri:
--- Zitat von: Andi am Juli 13, 2020, 16:51 ---Seit zwei Quartalen habe ich plötzlich einen HbA1c, der statt ~6,5 nun ~7,5 vom Labor geliefert wird.
Mein Doc und ich sind nun zu dem Schluss gekommen, dass das FSL2 wohl zu wohlwollend ist.
(…)
--- Ende Zitat ---
Ich will ja nicht immer wieder das FSL damit verteidigen, dass man damit eben ganz anders umzugehen hat als mit einem Blutzuckermessgerät …
Dass da IN DER REGEL vom FSL niedrigere Werte raus kommen, sollte sich inzwischen rumgesprochen haben.
Nichts desto trotz könnte ich mit meinem FSL bzw. dessen Management sehr wohl auch ein konstanes HbA1c sicher stellen … na ja, ich selbst beachte den Langzeitwert so gut wie gar nicht, weil ich darauf sowieso keinen direkten Einfluss habe. :gruebeln:
Mich interessieren absolute Werte eines anderen Messsystems überhaupt nicht. :ja:
Auf die angezeigten Verlaufskurven (beim Scannen, im Tagesdiagramm und nicht zuletzt im Tagesmuster) achte ich aber STÄNDIG und stelle so eine nahezu gleichbleibende Kurve im (von mir festgelegten) Zielbereich sicher.
Mehr brauche ich für die Einhaltung meiner Ziele nicht. Und wenn DANN der "Wert aller Werte" dem Diabetologen vierteljährlich auch noch gefällt, kann ich doch gar nicht auf dem falschen Weg sein. Oder?
Spätestens seit FSL könnte man sich von der ewigen Erbsenzählerei mit den ständigen Korrekturen um "punktgenau" seine Traumziele zu erreichen vergessen. Das geeignete Werkzeug wäre vorhanden; es fehlt halt eine zielführende Anleitung.
Zum Urthema "Libre zeigt extrem falsche Werte an"
Was habt ihr denn früher gemacht, wenn ihr blutig gemessen zu unglaubwürdigen Ergebnissen gekommen seid?
Habt ihr dann so lange gemessen bis ihr ein "erwünschtes" Ergebnis bekommen habt?
Oder habt ihr euch Gedanken gemacht, wie die offensichtliche Fehlmessung entstanden ist?
Ich will jetzt nicht alle möglichen Fehlerquellen der Teststreifenmessung aufzählen.
Es gibt jedoch auch beim FSL (andere) Fehlerquellen, wegen denen man "seltsame" Messergebnisse auch mit Vorsicht genießen muss. Und wenn alle Stricke reißen - das geschulte Gefühl ist meist ein sehr zuverlässiger Sensor.
Nur wer sich blind auf die Anzeige eines Messgerätes verlässt, ist verlassen.
Floh:
Ich hab es geschafft zu akteptieren, dass für Diabetes Typ 2 andere Regeln gelten, Gyuri. Bitte schaff es auch zu akzeptieren, dass deine Weltsicht nicht für Andere gilt.
Schwangere Typ 1 Diabetiker sind auf Blutzuckerwerte unter 100 mg/dl limitiert. Harte Grenze. Kein Wischi-Waschi erlaubt.
Das Gefühl für Blutzucker ist sowohl bei Brittle-Diabetikern, als auch bei mir (und vielen anderen langjährigen Typ 1) nicht mehr vorhanden.
Bei der blutigen Messung gibt es zwei Fehlerquellen, die der Diabetiker in der Hand hat: Wasser oder Zucker an den Fingern. Beides ist (in einem Gebäude) leicht zu beheben, deswegen: ja, genau. Dann haben wir nochmal gemessen.
Komm los, über den Schatten springen. So lala-Blutzucker sind für Typ 1 nicht gut genug. Wir haben keine Autokorrektur in beide Richtungen des Blutzuckers - egal wie langsam.
Joerg Moeller:
--- Zitat von: Andi am Juli 13, 2020, 16:51 ---Ich versuch mich halt nun daran zu gewöhnen, anstelle 100mg/dl die 80 zu erreichen ... nur die Birne spielt da halt nicht sofort mit ...
--- Ende Zitat ---
Würde ich (für mich!) nicht machen. Den Standardwert für eine Messung sollte nicht der Hersteller eines Gerätes festlegen dürfen, das sollte schon auf allgemeinen Richtlinien basieren.
Dass es mich nicht stört, wenn das FSL mir ein LO anzeigt und ich keine Symptome verspüre ist die eine Sache. Aber den Zielwert anpassen zu müssen, um ein sauberes HbA1c zu erzielen, sähe ich nicht ein. Spätestens dann würde ich auf Dexcom umsteigen.
Das dürfte auch kein Problem sein, weil ich ja belegen kann, dass ich mit CGM deutlich bessere 1c-Werte produzieren kann.
Libre ist auch ein CGMS, nur eben kein rtCGMS, sondern ein isCGMS. (rt = real time und is = Intermittent Scanning)
Viele Grüße
Jörg
Andi:
Hallo Jörg
Danke für Deine mir wichtige Einschätzung.
Nebenan im IC bin ich grade über folgenden Link gestossen:
https://www2.bfarm.de/medprod/mpsv/
Da habe ich mich mal 'ausgetobt'. :ja:
Gyuri:
Grundsätzliches:
Ich kritisiere überhaupt nicht die Meinung, dass der eine oder andere Diabetikertyp nicht mit meiner Art Messwerte auszuwerten zurecht kommt. Es ist nur mühsam ständig darüber zu jammern, dass das FSL "ständig" extrem falsche Werte anzeigt, mit denen man nichts anzufangen weiß. Diesen Leuten empfehle ich dann aber dringend, nicht das FSL als Messmittel der ersten Wahl zu verwenden und nicht immer zu jammern, dass in der Anzeige was anderes steht als auf einem Blutzuckermessgerät.
Für mich und meine Strategie misst das FSL aber "genau genug" und ich will um keinen Preis wieder zurück zur blutigen Messung.
Ich werde mich hier garantiert nicht mehr über Sinn oder Unsinn statistischer Auswertungen unterhalten. Soll doch jeder der meint zwingend einen Zielwert erreichen muss (und keinen Zielbereich), dies versuchen zu erreichen. Respekt, wem das mit blutigen Messungen besser gelingt als mit dem "ungenauen" FSL.
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