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Libre zeigt extrem falsche Werte an

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Gyuri:
Damit ihr seht, dass ich nicht nur mit rosa Brille mein Libre bewerte, zeige ich mal eine Protokollreihe der vergangenen Woche.

Sonntags am späten Abend hatte ich zuhause extreme Probleme mit dem Blutdruck. Vielleicht wäre ich da wie schon so oft selbst zurecht gekommen, dieses Mal schoss der Puls aber von einem Moment zum anderen in Schwindel erregende Höhen. Bis zu 154 Puls (im "Ruhezustand") wurde von mir gemessen, dann rief ich den Notarzt. Der spritzte mir etwas und brachte mich ins kranke Haus.
Man wusste sich nicht so recht zu helfen, wollte aber zuerst mal mein Herz anschauen. Da war zwar nichts besonderes zu erkennen, aber ich bekam einen Stent verpasst, weil eine kleine Stelle verschlossen war. Dies aber nur am Rande.

Weil ich grundsätzlich mein Diabetes-Management nicht aus der Hand gebe  8) überwachte ich alles selbst mit meinem Libre. Fürs Protokoll wäre man im kranken Haus mit der Herausgabe meiner Messdaten zufrieden gewesen. Da ich aber ständig Werte scanne, die nach "normalem" Verständnis im Hypobereich sind, überließ ich den Schwestern und Pflegern immer einen Finger zur klassischen Blutzuckermessung. Es wurde sehr selten gemessen, ich trug aber ei jeder Krankenhausmessung im Libre bei meinen Scanns eine Gegenmessung ein und wenn der Unterschied größer als 20% ausmachte, trug ich das auch ein. Das war fast immer so, dass Libre >20% weniger feststellte.

Hier die fünf Tagesprotokolle: (alle Bilder größer durch CLICK)
Freitag
Donnerstag
Mittwoch
Dienstag
Montag

Zum Ende zu machte ich mir einen Spaß daraus, dem "Tester" meinen Scan-Wert zu zeigen und ihm den Wert zu erraten, der jetzt gleich gemessen wird.  :zwinker:
Ich zählte einfach 25% zum Libre-Ergebnis dazu und lag meist weniger als 3mg/dl daneben.

Wer Freude am Lesen von Diagrammen hat, kann ja mal schauen, ob er eine Stelle in den Profilen findet, bei denen der Unterschied sich aus einem Zeitversatz von 5 - 15 Minuten erklären ließe, wie Abbott es gern behauptet. Ich habe keinen einzigen Fall bemerkt, bei dem das möglich wäre.

Wem andere Diagramme besser gefallen (solche mit "Langzeitwert"), für den habe ich noch dieses Tagesmuster über die fünf Krankenhaustage.
NATÜRLICH kommt über fünf Tage kein vernünftiger HbA1c-Wert raus!

Der Buckel um 10 Uhr kam von einem (zu) reichlichen Frühstück, was sich aber bei mir ohne Korrektur-Insulin wieder beruhigte.  :super:

Übrigens: Im kranken Haus wurde am Montag ein HbA1c-Wert von 6,7% gemessen.

Tarabas:
Diesen 5min Versatz halte ich auch für ein medizinisches Märchen.

BTW, heute hatte auch so einen Tag ... Ich habe beim Setzen Sonntag wohl was getroffen, kam Blut aus der Mitte des Sensors raus. Heute länger mit dem Rad gefahren. Libre ist auf einmal von 120 auf 190!? Blutig: 130. Was gegessen. Libre 220, Blut 160. Also für den blutigen Wert gespritzt und erstmal nix weiter gemacht. Nach ein paar Stunden: Libre 93. Äh, wenn das jetzt immer noch so 60 mehr anzeigt!? Ne blutig auch 89.

Obs mit dem getroffenen Äderchen zusammenhängt?

Gyuri:
Mir und meiner Frau ist das mit Blut aus dem Sensor auch schon passiert. Das ist zwar selten so, jedoch nicht weniger ärgerlich, wenn sich ein frisch gesetzter Sensor noch einmal ganz leicht löst und dann nachgedrückt werden muss. Was hat man schon für eine Wahl?  :kratz:
Entweder sucht sich die Nadel einen anderen Weg und es blutet und der Sensor ist ohne Funktion, oder er rutscht zufällig in das gleiche Loch, was aber auch keine Garantie ist, dass er dann funktioniert.
Immerhin:
Zwei oder drei Mal bekam ich von Abbott dafür Ersatz.

Da wir beide aber sowieso etwas mit Sensoren "überversorgt" werden (ich weiß nicht warum) gibt es so schnell keinen Sensor-Engpass.

Joerg Moeller:

--- Zitat von: Tarabas am Dezember 19, 2018, 01:04 ---Diesen 5min Versatz halte ich auch für ein medizinisches Märchen.

--- Ende Zitat ---

Meinst Du die 5 Minuten oder den Versatz als solchen? Der ist nämlich definitiv kein Märchen, das ist simple Physiologie. Ein Konzentrationsausgleich braucht eben seine Zeit.

Viele Grüße
Jörg

Tarabas:
Ich meine den Versatz zwischen Blutwerten und Libre-Werten.

Der Versatz zwischen Blutzucker und Zwischenzellzucker ist klar. Aber IMHO ist die librische Zahlenmagie so ausgereift, daß die das korrekt rausrechnen. Anders formuliert: Gute Sensoren haben bei mir (mit Differenzen von +-10mg) keinen Versatz bei den ausgegebenen Werten. Wenn Blutwerte und Libre-Werte aber differieren, dann definitiv nicht aufgrund dieses Versatzes.

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