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Libre zeigt extrem falsche Werte an

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Gyuri:
Ich wiederhole mich da immer wieder - dennoch vergebens.
Hier geht es um"extrem falsche Werte" und die können nicht für einen Anstieg des HbA1c von 5,4% auf 5,8% verantwortlich gemacht werden, weil bei extrem falschen Werten überhaupt nicht mehr gezielt reagiert werden kann.

Außer den offensichtlichen Falschwerten gibt es eben noch "geringe" Abweichungen …
… bei denen aber nicht so einfach von falschen Werten gesprochen werden kann.

Der "Fehler" findet aus meiner Sicht mehr in unseren Köpfen statt, wenn wir meinen, dass trotz verschiedenen Messverfahren immer das selbe Ergebnis rauskommen müsste.
Und noch viel schlimmer: wenn man dann die Messergebnisse annimmt und bei seiner Strategie so tut, als seinen die Messwerte vom alten System gekommen.

Ein weiterer Libre-"Fehler" ist die Überbewertung eines einzelnen Scans, der genauso wie bei einzelnen blutigen Messungen ganz natürlichen zufälligen Abweichungen unterliegen muss. Die ganz große Stärke beim Libre wären die gemittelten historischen Aufzeichnungen die alle 15 Minuten festgehalten werden und die in den Diagrammen und in allen weiteren Auswertungen verwendet werden. Eine Ausnahme bleibt der Trendpfeil der sich immer auf einen Scan bezieht.

Wer das nicht glauben will:
Schaut mal in ein "Tagesprotokoll" ob da jeder Scan genau auf der Verlaufslinie liegt. Oft gibt es da g'scheite Abweichungen die offensichtlich von den zufälligen Abweichungen her rühren.
In den abgelegten txt-Dokumenten kann man sich die Arbeit machen, diese Abweichung auszurechnen. Sie lagen bei uns aber immer im Bereich ±15%. Wem das zu viel erscheint, sollte sich mal informieren, was die Hersteller blutiger Messsystemen so versprechen.

Wenn mir das Libre z.B. 42 mg/dl anzeigt, greife ich NICHT zum Traubenzucker, wenn ich der Meinung bin, nicht wirklich im Hypo zu sein. Ruhe bewahren und einen Teststreifen opfern (egal mit welchem System) - und dann etwas mehr auf das Bauchgefühl hören als nur auf das Libre. Wer das (warum auch immer) nicht kann, sollte nicht mit dem Libre arbeiten. Der sollte aber auch mit einem anderen System aufpassen, unlogische Messergebnisse nicht kritiklos anzunehmen.

Duff Rose:
Hallo Gyrui,
dein vergebliches Wiederholen beruht auf der Tatsache, dass nicht jeder deiner Meinung ist. Mancheiner hat eben Probleme mit den Abweichungen und es wirkt sich negativ auf die Generelle BZ Einstellung aus.

Ich mag Technik und bin damit auch in vielen Bereichen vertraut. Messgeräte sollten innerhalb einer akzeptablen Toleranz liegen, die hier auch jeder für sich selbst festlegen kann um einen Therapieerfolg zu bestätigen.

Der HbA1c ist auch nicht das Einzige, die Anzahl der Hypos sollte man auch betrachten. Das war bei mir der ausschlaggebende Punkt vom Libre weg zu gehen.



Gyuri:
Es kommt da weniger auf verschiedene Meinungen an.
Es ist eine Tatsache, dass mit dem Libre etwas anderes gemessen wird als mit Sytemen mit blutigen Datenerfassung.
Nur weil hinter dem Messwert die gewohnte Einheit (meist mg/dl) zu lesen ist bedeutet es dennoch nicht dass man das gleiche gemessen hat und die gleiche Strategie erfolgsversprechend anwenden könnte.

Eine neue Strategie zum Libre passend, mit der alle Diabetiker leben könnten, ist uns Abbott bisher schuldig geblieben. *) Das hat sicherlich mit strategischen Verkaufsabsichten zu tun und weniger mit Messtechnik. Die Lösung anderer Systeme, die Messgeräte so zu manipulieren, dass MÖGLICHST gleiche Ergebnisse angezeigt werden sind Augenauswischerei und haben auch nicht wirklich etwas mit Kalibrieren zu tun!

Mir ist schon klar, dass sich nicht jeder in diese Thematik hineindenken kann/mag. Aber statt ständig zu jammern, wie "falsch" doch das Libre misst, sollte man dann sich ein Messsystem aussuchen, mit dem man besser zurecht kommt.

zu *) Ich habe mir mit der Libre-Nutzung eine eigene Strategie ersonnen, die man natürlich nicht auf alle Diabetiker übertragen kann. Bei mir würde es auch nicht funktionieren (und bei meiner Frau schon zweimal nicht) immer aufgrund einer aktuellen Einzelmessung mir Insulin und/oder Kohlenhydrate nach einem starren Schema zu verabreichen. Das wurde zuletzt an meiner Frau im Krankenhaus praktiziert - aber nicht, weil das eine gute Idee wäre, sondern weil sich das Personal dort nicht mit den individuellen Besonderheiten jedes Diabetikers befassen kann. Die einfachste Regel lautete dort: Niemals Werte unter 80 mg/dl zulassen. Ob es dann zu 200 oder gar 400 mg/dl kommen kann ist zweitrangig und wird nur mit einer Dosierung von ein zwei Einheiten extra behandelt.  :balla: So eine Grundeinstellung zum Diabetes will ich für mich niemals einnehmen wollen. Und einen Diabetologen der so etwas anstrebt,  :kreisch: sollte man GANZ SCHNELL wechseln.

Kladie:
Hallo Gyuri,

auch ich wiederhole mich immer wieder wenn du meinst die Vergleiche und die absoluten Meßergebnisse würden überbewertet:

Das Libre bewirkte bei mir vermutlich falsche Entscheidungen in der Therapie. Das habe ich auch schon mehrere male geschrieben und es betrifft sicher nicht nur mich. Mir ist es zwar wurscht, welchen Einzelwert das Libre anzeigt aber meinem Diabetologen nicht! Außerdem könnte ich ganz auf's Libre verzichten, wenn ich bei jedem Einzelwert gegenmessen müsste ehe ich bei "roten" Werten zusätzlich esse oder bei höheren Werten zu wenig Einheiten spritze.

Tatsache ist, daß es mehr glykierte Blutplättchen (höherer durchschnittlicher BZ - wie immer auch gerechnet wird) gab wenn ich nach Libre gearbeitet habe. Meine Beobachtung stützt sich auf langjährige Kontrolle des HbA1c. Jetzt kannst du erklären warum das so ist. Fang nicht damit an, irgendwelche Meßwerte zurate zu ziehen, denn die haben ja mit den erhöhten HbA1c angeblich nichts zu tun. Auch die Unterschiede bei den Labormessungen können so beurteilt werden.

Duff Rose:

--- Zitat von: Gyuri am Mai 05, 2018, 10:17 ---Es kommt da weniger auf verschiedene Meinungen an.
Es ist eine Tatsache, dass mit dem Libre etwas anderes gemessen wird als mit Sytemen mit blutigen Datenerfassung.
Nur weil hinter dem Messwert die gewohnte Einheit (meist mg/dl) zu lesen ist bedeutet es dennoch nicht dass man das gleiche gemessen hat und die gleiche Strategie erfolgsversprechend anwenden könnte.


--- Ende Zitat ---

Hey Gyuri! Angezeigte Wert eines blutigen Systems sowie der des Libre zeigt exakt das an, worauf es bei der Diabetesbahandlung ankommt: Die Glukosekonzentration in mg/dl.

Die Entscheidungen zur Reaktion des Patienten werden aus folgenden Werten her getroffen: Glukosekonzentration in mg/dl.

Der Arzt, welcher sich deine Werte anschaut und ebenso Therapieänderungen daraufhin überlegt betrachtet: Glukosekonzentration in mg/dl.

Bei allen drei Beispielen wird der Wert gleich bewertet, gleichem welches System verwendet wird. Frag doch mal deinen Arzt ob er die Werte unterschiedlich bearbeitet.

Du kannst Deine Meinung haben und ich respektiere sie. Weiterhin freue ich mich über jeden Menschen mehr, dem das Libre hilft. Auch Abbott macht einen tollen Job, indem die erstmal so etwas entwickeln.

Aber bitte, lasse es einfach mal so stehen das die Werte hin und wieder bei vereinzelten Personen einfach nicht passen und das das negative Auswirkungen auf die Therapie haben kann.

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