Diabetesfragen > Allgemeiner Bereich
ab wann ist ein aktuell hoher Blutzuckerwert gefährlich ?
j.kanuff:
oft scheint das aber doch nicht vor zu kommen sonst wäre das hier wahrscheinlich bekannter.
Ich bin vor vielen Jahren auch mal
fast ohnmächtig mit kaltem Schweiss und kurz vor der Ohnmacht
vom Bürostuhl auf den Bogen gerutscht;
der vorbeigekommene junge und unerfahrene Arzt hat dabei,
sozusagen zufällig, erstmals meinen Blutzucker mit auch so um die 600 festgestellt; seitdem wird meine Diabtes behandelt.
Ich hatte das später mal irgendeinem Diabetes-Arzt erzählt,
der sagte aber mit 600 könne das nicht der Grund gewesen sein,
das träte höchstens bei viel höheren Werten auf.
Ich hatte die gleiche Symptomatik ca. 10 Jahre später noch einmal
und habe mich daraufhin in einer Diagnoseklinik durchtesten lassen.
Dabei wurden Durchblutungsstörungen am Herzen diagnostiziert
und ich habe daraufhin 3 Stents gesetzt bekommen
weil alle 3 großen Herzkranzgefäße an je einer Stelle stark verengt waren.
Ich nehme nun an, das auch die erste ernsthafte Beschwerde
schon auf die Engestellen zurück zuführen waren,
da nur keiner wegen des neu entdeckten Typ2 nicht weitergehend untersucht wurde.
Das erste Ereignis ist nun ca. 20 Jahre her.
Seitdem habe ich festgestellt das fast alle Ärzte
so ziemlich alle meine späteren Beschwerden
immer sofort zuerst auf den Diabetes geschoben haben
und nur weiter untersucht haben weil ich es verlangt habe
und dann erst die tatsächlichen Ursachen erkannt haben.
Also Hinweis an alle Diabetiker hier:
alles wird immer sofort auf den Diabetes geschoben.
Dadurch bekommt meiner Ansicht nach der Diabetes einen immer schlechteren Ruf weil der Einfachheit halber erst mal alles auf die Diabetes geschoben wird die wohl sehr oft zu Unrecht für alles Mögliche Verantwortlich gemacht wird was eigentlich gar nichts mit Diabetes zu tun hat.
Das macht es umso schwieriger festzustellen
was die tatsächlichen Folgen der Diabtes sind.
Gyuri:
--- Zitat von: j.kanuff am April 08, 2017, 13:21 ---(…) sozusagen zufällig, erstmals meinen Blutzucker mit auch so um die 600 festgestellt; seitdem wird meine Diabtes behandelt.
(…)
alles wird immer sofort auf den Diabetes geschoben.
(…)
--- Ende Zitat ---
Bei mir war das nur ähnlich.
1995: Meine Frau war damals nach einer Entzündung der BSD offiziell "Typ2b" und wurde recht erfolglos mit verschiedenen Tabletten behandelt. Weil nix funktionierte begann ich mich für Diabetes zu interessieren und war auch bei einer Schulung dabei…
1997: Wir waren im Urlaub und ich aß ein Kohlenhydratreiches Frühstück. Danach wurde mir … ich kann es nicht genau beschreiben … komisch und ich wollte mich sportlich betätigen was sonst nicht meine Art war. Nach einem "Gewaltmarsch" mit vielen Treppen fiel mir ein: Ich könnte mal meinen BZ mit dem Gerät der Frau messen - über 350 mg/dl waren es dann ca. zwei Stunden nach dem Essen. Ich wusste, ich war Diabetiker. Mein Hausarzt wollte mir das zum Urlaubsende nicht glauben, zumal er ein HbA1c von 5,4% feststellte. Ich blieb aber dabei weil meine Frühwerte immer grenzwertig waren. (Das war nach damaligem Verständnis ab 180 mg/dl)
Weil ich Tabletten rundum ablehnte (war immer schon aufmüpfig!), weil ich auch sah, dass Tabletten bei der Frau nichts bewirkten außer Nebenwirkungen, besuchte ich nur eine Schulung und hielt mich an eine Diät.
1998 forderte ich aber vom Hausarzt Insulin … und bekam es auch unkompliziert verschrieben. 8)
Meine Frau wechselte den Internisten (Diabetologen gab es weit und breit keinen) und der meinte dann aufgrund ihrer Vorgeschichte, sie sei ein typischer Typ1 und verschrieb ihr dann auch Insulin.
So sind wir beide seit 1998 Insulin pflichtig und waren anfangs recht gut eingestellt … ohne besondere ärztliche Hilfe.
Was ich jetzt erzählen wollte :rotwerd:
Hätte ich mich nicht auf die Füße gestellt und mich sofort um meine hohen Zuckerwerte gekümmert, wäre erst Jahre später Diabetes festgestellt worden.
Hätte meine Frau auch gleich mit Insulin angefangen, wäre auch einiges bei ihr anders gelaufen. Aber ein Diabetiker mit Bauch war damals automatisch Typ 2b.
"b" wie "Bauch" :mauer:
j.kanuff:
das mit 2b und Bauch hast du wohl falsch verstanden.
Fast jeder Mensch entwickelt mit zunehmenden Alter einen Bauch,
Das ist aber nicht das Kriterium für Typ 2b,
sondern ein BMI ab 30 (= Adipositas),
der ist aber auch eher willkürlich festgesetzt,
amerikanische Lebensversicherungen haben die sinnlose Definition des BMI ursprünglich erfunden um von übergewichtigen Versicherten höhere Prämien verlangen zu können (ist sicherlich hier nicht neu).
Ich bin wieder Typ 2a weil ich deutlich abgenommen habe ohne zu hungern o.ä.,
der Bauch ist aber immer noch da
genauso wie eine Speckschicht überall und wird und wird wohl auch nicht wegzubekommen sein, zumal ich sicherlich auch eine weitverbreitete Bindegewebsschwäche habe.
Ich habe eine schon extreme Insulinresitenz und nehme lieber Pillen als mir irgendwelches Insulin zu spritzen,
haben bisher auch dahingehend gewirkt
das ich ohne Einschränkungen beim Essen
(das war mir bisher wichtiges Ziel!)
zwar einen rel. hohen Blutzuckerspiegel habe,
aber noch keinerlei typische, eigentlich zu erwartende Langzeitnebenwirkungen habe sondern eher unangenehme kombinierte Nebenwirkungen meiner Pillen die ich auch wegen Herzinsuffizienz nehmen muss.
Ich saufe allerdings auch schon seit Kindheit viel mehr Sprudel als andere Leute
und salze mein Essen auch überdurchschnittlich stark,
und esse auch schon seit Kindheit Unmengen Obst
vielleicht wirken ja auch diese Geflogenheiten den typischen Typ2-Folgen entgegen,
irgendworan wird es schon liegen ...
Möglicherweise wirken diese (Neben)-Wirkungen den typischen Langzeitwirkungen (=20 Jahre) des Typ 2a Diabetes entgegen.
Ich beginne gerade abzuklären,
wie ich die typischen Nebenwirkungen von Typ 2a schon im Entstehungsstadium früh genug erkennen kann
bevor es eventuell ernst wird
und ich doch noch meine Ernährung einschränken muss,
was ich als Hauptziel vermeiden will,
denn es ist wohl ganz klar:
je weniger Zucker (Kohlehydrate) mit der Nahrung aufgenommen wird
desto niedriger ist dann auch der Blutzuckerspiegel;
für mich ist er aber derzeit nur eine messbare Orientierungsgröße
und nicht das eigentliche Ziel.
Hobbit:
Ich treibe es mal auf die Spitze: So lange du nicht ins Koma fällst, ist jeder hohe Wert folgenlos, sofern er schnell wieder auf ein Normalmaß gebracht wird. Will sagen: Viele Typ1-Diabetiker wissen lange Zeit nichts von ihrem "Glück" und haben bei ihrer Erstmanifestation einen Wert von 500-1200 ("A Guader hält's aus."). Dann wird das zurecht schnell behandelt. Im weiteren Krankheitsverlauf gilt dann weiter: Wenn der Bz mal über - sagen wir mal - 400 rutscht, und zügig wieder nach unten korregiert wird, passiert ....goar nix. Und wenn man bei 700 auch noch nicht komatös wird und diesen Wert wieder schulbuchmäßig runterkorrigiert, passiert auf lange Sicht auch nichts. Aber man muss ja die Grenzen auch nicht ausreizen - vor allem Nicht, wenn es um komatöse Zustände und Lebensgefahr geht
j.kanuff:
vielen Dank für deine Antwort,
sie beruhigt mich und deckt sich mit den mir in schwacher Erinnerung gebliebenen Aussage eines Arztes.
Vielleicht war der Wert ja gar nicht so hoch
sondern das Teststäbchen könnte einen Produktionsfehler gehabt haben.
Leider war ich nach der Messung so überrascht und perplex das ich nicht auf diese Idee gekommen bin
und den Test mit einem anderen Testsstäbchen an einem anderen Finger wiederholt habe.
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