Diabetesfragen > CSII - Pumpentherapie

Schema B bei geplantem Sport

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Ina:

--- Zitat von: Andreas am Mai 04, 2011, 16:51 ---Willst Du mich ärgern? Auf unangemessene Fragen gibt's neunmalkluge Antworten:

--- Ende Zitat ---
;D - nö, eigentlich nich... ;) Ich trau' mich beim "Sport" halt nicht die BR zu senken weil ich gar so schnell in Lipolysen rutsche - von daher ist mir diese Möglichkeit der Pumpe einfach nicht präsent. Wenn's klappt ist's ja super!

Kommst Du dann auch in den anaeroben Bereich? - Da soll der Zucker doch ganz schön steigen...
Ich bin eigentlich gar nicht sportlich und eine Radtour mit 40km genügen mir vollauf (da brauch' ich aber Faktor 0,3 + Zusatz-BE), ich renn' bloß den ganzen Tag herum... vielleicht senkt das noch mehr als "echter" Sport?


--- Zitat von: Rob am Mai 04, 2011, 22:38 ---Hallo Ina,
ich hatte vorletzte Woche im Urlaub dasselbe Problem wie Du. Ein Infekt hat zugeschlagen und mich nachts hochgeprügelt. Bei mir piepst dann auch der Navigator, so dass ich es um 1 und um 3 merke.

--- Ende Zitat ---
Wo hast Du / wo habt Ihr denn alle diesen Navigator her? Tragt Ihr den immer oder nur um mal herauszufinden wie's läuft?

--- Zitat von: Rob am Mai 04, 2011, 22:38 ---Morgens war ich dann ok.

--- Ende Zitat ---
- Ging bei mir ja auch 2 Tage lang gut. Dann hat irgendwie soviel Insulin gefehlt dass ich fast im Schema A gelandet bin...

--- Zitat von: Rob am Mai 04, 2011, 22:38 ---Problem war, dass ich im Training stand und Laufen wollte/musste.

--- Ende Zitat ---
Eben, das war ja meine Anfangs-Frage. Was ich mache wenn ich locker einen Tag blau machen kann weiß ich schon - wenn mich das dann aber von Unternehmungen abhält die mir wirklich wichtig sind ärgert mich mein DM gewaltig. Da entscheide ich mich auch ganz bewusst gegen "gute Einstellung". Bloß allzu lange soll sich das natürlich nicht hinziehen.
 
--- Zitat von: Rob am Mai 04, 2011, 22:38 --- Ich hab's trotzdem gemacht, ...
Hab aber noch nicht mit dem Doc sprechen können, ob das eine Glücksstrategie war.

--- Ende Zitat ---
;D - Fragst Du ihn nochmal?

Ade, Ina

Andreas:
Den Navigator trage ich seit fast drei Jahren ununterbrochen. Bezahlt werden meine Sensoren und das Gerät von meiner (privaten) Krankenkasse aus Kulanz, ohne besonderen Antrag oder Begründung.
Zu meiner Therapieanpassung findest Du einiges in meinem Blog, u. a. diese Grafik, die meinen BE-Bedarf ohne Änderung der Basalrate beschreibt:



Du siehst tatsächlich, dass eher niedrigere Belastungen (schnelles Gehen, lockere Läufe) deutlich mehr Sport-BE verlangen als intensivere Belastungen, im anaeroben Bereich steigt der BZ sogar.
Belastungen über eine Stunde Dauer werden grundsätzlich mit einer BR-Absenkung gefahren, dies ist übrigens (anders als Teupes eigener Weg) der internationale Standard und steht auch so in den Diabetes-und-Sport-Leitlinien der DDG:
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/mitteilungen/leitlinien/EBL_Bewegung_2008.pdf

Viele Grüße,
Andreas

Ina:

--- Zitat von: Andreas am Mai 05, 2011, 10:35 ---Du siehst tatsächlich, dass eher niedrigere Belastungen (schnelles Gehen, lockere Läufe) deutlich mehr Sport-BE verlangen als intensivere Belastungen.
Belastungen über eine Stunde Dauer werden grundsätzlich mit einer BR-Absenkung gefahren,...

--- Ende Zitat ---

- Dann passt ja meine Beobachtung dass sportlich nicht ambitionierte Leute wie ich, die dennoch dauernd in Bewegung sind (und - weil eigentlich eher faul - das halt eher locker machen...) eher viele BE brauchen bzw. Insulin mehr reduzieren müssen. Wenn man nun nur herausfinden würde WO man auf Deiner Grafik gerade unterwegs ist... Hast Du da einen Tipp oder ist es ein Lotteriespiel?

Naja, wl. ist viel messen und entsprechend essen der praktikabelste Weg. Ich merke Hypos zwar deutlich, aber dann ist es oft schon zu spät - wegen der anschließenden Resistenzen muss ich sie unbedingt meiden. Die Streifen bekomme ich ja und sie sind wl. immer noch viel billiger als wenn die Kasse mir einen Navigator zahlen müsste.

Vielleicht probier' ich die BR-Senkung doch irgendwann mal. Im letzten Monat bin ich halt zweimal in gewaltige Resistenzen geraten (das eine habe ich ja hier geschildert, vorher hatte ich einen Versuch mit Normalinsulin unternommen, weil die Mini-Bolusmengen die ich gebraucht habe einfach so kurz wirken - und das endete innerhalb von 2 Tagen im Schema B...). Brauch' erstmal ein bisschen Abstand um nochmal Experimente zu wagen die wieder da enden könnten.

Und: man macht ja nicht irgendwas weil Teupe das sagt - das ist ja kein Kriterium. Allerdings liegt er erstaunlich oft richtig und ich finde die meisten Regelwerke praktikabel bzw. habe mir eine eigene Pi mal Daumen- Version davon gestrickt mit der ich viel besser fahre als vorher. Und die Zusammenhänge erklärt er auch recht gut - und das habe ich vorher (vor 20 Jahren) noch nie woanders gehört. Inzwischen sind die Themen, die man damals wirklich (fast?) nur in Althausen zu hören bekam, auch in anderen Schulungen angesagt. Mit einem jeweils anderen Stil - nicht jedem liegt die Rechnerei - und das finde ich auch gut. Denn der Therapiestil muss zum Diabetiker passen, sonst klappt gar nix.

Ade, Ina

Andreas:
Diese Grafik ist auch nicht übertragbar, sie bildet nur eine Tendenz ab. "Schwelle" meint die anaerobe Schwelle, also der Belastungszustand, bei dem der Körper beginnt, aufgrund einer Sauerstoffschuld, Energie ohne diese bereitzustellen. Das ist der Pumpt, an dem man außer Atem kommt und nicht sich beim Laufen nicht mehr unterhalten mag.

Die Nichtübertragbarkeit rührt auch daher, dass die Anpassung bzw. der Sport-BE-Bedarf vielen Faktoren unterworfen ist: u. a. Abstand zum letzten Bolus, Sportart, Tageszeit. Z. B. ist mein Verhalten morgens völlig anders ist als mittag, wie folgender Blogbeitrag zeigt:
http://www.laufen-mit-diabetes.de/2010/03/10/diabetes-therapie-langer-lauf/

Viele Grüße,
Andreas

Rob:

--- Zitat von: Andreas am Mai 05, 2011, 10:35 ---Belastungen über eine Stunde Dauer werden grundsätzlich mit einer BR-Absenkung gefahren, dies ist übrigens (anders als Teupes eigener Weg) der internationale Standard und steht auch so in den Diabetes-und-Sport-Leitlinien der DDG:
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/mitteilungen/leitlinien/EBL_Bewegung_2008.pdf

--- Ende Zitat ---
Das einzig wirkliche Argument von Teupe gegen die Basalratenanpassung  ist, dass es eben nicht verlässlich planbar ist und die Anpassung ein Griff in die Glückskiste ist. Anpassungen der Basalrate sind erst bis zu 4h nach der Reduktion meßbar in Bezug auf den  Insulinspiegel im Blut. Das Gegenargument ist seiner Meinung nach völlig hinreichend, da was nicht verlässlich machbar ist auch weggelassen werden kann und mit den anderen Therapieeinflüssen zu Fehlern führen muss.
Ich mache meine Läufe seit Beginn meiner Pumpentherapie im Februar immer mit unangepasster Basalrate. In Zeiten der up-Regulation kann das zu massiven Essorgien beim Laufen ausarten, ich hatte mal eine 60min Einheit mit 12 BE.
Das wirklich tolle am Ansatz ist, dass sobald der Lauf zu Ende ist, ist alles wieder im Normalzustand ist und zwar sofort. Kein Insulinmangel im Grundbedarf, keine Leberzuckerfreisetzung, kein Nachfülleffekt! Ist wirklich so. Nachteile sind für mich, dass ich meist am Beginn stark abfalle und so lieber nicht unter 180 -200 loslaufe.

Ich tracke gerade beim Laufen ameine BZ mit CGMS und zus. Blutmesswerte alle 15min. Der Plan ist Teupe alle Daten also ink. Herzrate, Geschwindigkeit, Höhendiff. und Wattzahl (ergibt sich aus den vorherigen beiden), ergänzt mit den Therapiedaten von 2h vor bis 2h nach Lauf rüberzuschieben.
Andreas du nutzt ja die gleichen Systeme - Sporttracks und SiDiary, ich frickel gerade an Perlscripts, um diese Daten in einer Exportdatei pro Einheit zusammenzustellen. Hättest Du Lust das mitzumachen? Würde mehr Klarheit in Sportanpassungen und Vergleich der unterschiedl. Ansätze bringen, zugegeben in einer übersichtlichen Probandengruppe.

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