Diabetesfragen > CSII - Pumpentherapie

Schema B bei geplantem Sport

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Andreas:
Hier mal mein Blutzuckerverlauf samt Therapieanpassung vom 25 km Lauf in Berlin, den ich an der anaeroben Schwelle absolviert habe. Mit der Zeit von 1:53:31 bin ich sehr zufrieden, da ich - nach einem Zehenbruch - erst seit sechs Wochen wieder laufen kann.



Zum ersten Mal habe ich extra für den Lauf eine eigene Basalrate programmiert, die - wie ich finde - perfekt funktioniert hat. Ziel ist die Nachahmung des Insulinspiegels eines Stoffwechselgesunden, vor allem eine starke Absenkung am Beginn des Laufs (3, 4). Diese Absenkung führt dazu, dass die Gegenspieler des Insulins ausgeschüttet werden, Glucagon und Adrenalin regen die Leber an, Glucose freizugeben, außerdem springt der Fettstoffwechsel an. Beide Energiequellen brauche ich für den knapp zweistündigen Lauf an der anaeroben Schwelle.
Eine halbe Stunde vor dem Lauf nehme ich 4 leichtverdauliche BE zu mir (Toastbrot mit Honig, 4), was ebenfalls den einschlägigen Ernährungsratschlägen entspricht. Das Vitargo-Gel (2 BE, 6) ist das Einzige, was ich während des Laufs zu mir nehme. Den Zeitpunkt bei etwa 15 km finde ich ideal, liefert dieses Gel doch noch einmal zusätzliche Energie für die letzten 5 km.
Eventuelle Mini-Resistenzen sind gewollt (ich vermute eher ein Basalloch bei unverminderter Glucose-Bereitstellung durch den Fettstoffwechsel) und im Ziel mit entsprechenden Boli schnell durchbrochen (8, 9). Dabei hilft auch die Basalrate, die ich schon während des Laufs in zwei Schritten erhöhe (5, 7).
Nahrungsaufnahme und Bolus (10) begleiten mein Brunchen im Anschluss an den Lauf, auch die weiteren Boli decken Mahlzeiten ab (LowCarb, 11, 12).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass _ich_ einen vergleichbaren Stoffwechselverlauf à la Teupe ohne BR-Änderungen hinbekommen könnte! Zugegeben, nicht immer funktioniert das so perfekt, insbesondere nicht im Wettkampf - im Training ist das aber die Regel.

Joa schreibt:

--- Zitat ---Wenn Du Teupe fragst, steht da irgenwo die Angabe, dass eine Lipolyse (relevante Fettsäurenresistenz) ab etwa 4 Stunden zu erwarten sei.
--- Ende Zitat ---

Auch das ist - in _meinen_ Augen - ausgemachter Unsinn. Wer das Gegenteil sehen möchte, besuche meinen Blog und betrachte die Profile meines 100 km Laufs (14 Stunden) oder meines (Ironman-)Triathlons (10:30 Stunden):

- http://www.laufen-mit-diabetes.de/2009/08/13/100-km-trail-mongolia-sunrise-to-sunset/
- http://www.laufen-mit-diabetes.de/2010/07/25/challenge-roth-bericht/

Beide Wettkämpfe habe ich mit Basalraten-Unterschreitungen bestritten und rasselte nirgendwo in eine problematische Resistenz, auch wenn ich mit beiden Blutzuckerkurven nicht zufrieden bin, das geht besser. Aber man muss auch bedenken, dass solche Belastungen in Wettkampfsituationen einmalige Ereignisse sind, für die ich keinerlei Erfahrungen besessen habe. Mein zweiter Hunderter bzw. mein zweiter Langdistanz-Triathlon würde definitiv anders sein.

Viele Grüße,
Andreas

Joa:
Hallo Andreas,

Congratulations zur Lauf BR!

--- Zitat von: Andreas am Mai 11, 2011, 15:52 ---Ich kann mir nicht vorstellen, dass _ich_ einen vergleichbaren Stoffwechselverlauf à la Teupe ohne BR-Änderungen hinbekommen könnte! Zugegeben, nicht immer funktioniert das so perfekt, insbesondere nicht im Wettkampf - im Training ist das aber die Regel.
--- Ende Zitat ---
Ich weise mal wieder darauf hin, dass Teupe selber sagt, seine Anpassung an Bewegung schließt nicht  Leistungssport ein.

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Teupe Dir eine alleinige Bolusanpassung vorschlagen würde.  :kratz:  :nein:


--- Zitat von: Anreas ---
--- Zitat von: Joa ---
--- Zitat von: Andreas ---Joa schreibt:
--- Ende Zitat ---
Wenn Du Teupe fragst, steht da irgenwo die Angabe, dass eine Lipolyse (relevante Fettsäurenresistenz) ab etwa 4 Stunden zu erwarten sei.
--- Ende Zitat ---
Auch das ist - in _meinen_ Augen - ausgemachter Unsinn. Wer das Gegenteil sehen möchte, besuche meinen Blog und betrachte die Profile meines 100 km Laufs (14 Stunden) oder meines (Ironman-)Triathlons (10:30 Stunden):

Beide Wettkämpfe habe ich mit Basalraten-Unterschreitungen bestritten und rasselte nirgendwo in eine problematische Resistenz...
--- Ende Zitat ---

Das sind andere Verhältnisse. Bitte nicht Äpfel mit Plaumen vergleichen.  :nein:

Unter massiver körperlicher Leistung läuft nicht nur die Glucoseverbrennung auf einem deutlich anderen Level, sondern sicherlich auch die Fettsäurenoxidation. Ich gehe mal davon aus, dass es daher auch nicht zu einer ausgeprägteren Fettsäurenresistenz in den Mitochondrien der Zellen kommen tut. Kann ich aber nicht als biochemische Beweiskette ausführen.   :staun:

Jedoch auch für den Normalo-freizeitsportiven-Diabetiker will ich ja Teupes Modellansatz nicht als Seelenheil preisen.
Eher im Gegentum. Der Vorteil ist, wenn er anwendbar klappt, dass er Fehlerquellen deutlich reduziert, bzw. sogar ausschließt.
Es ist sozusagen und insbesonder "AD-fähig".

Mit dem aus Deiner Brunching-Darstellung ableitbaren Methode: Normalisierte Insulinspiegel, KH-Angebot zum Nachfüllen der Glycogenspeicher und Bolusinsulinanflutung werden ggf. doch vorhandene FFS-Rückstände nach Insulinreduktion m.M.n. auch schon ausreichend sicher aus den Zellen ausgespült.

Gruß
Joa

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