[Der Süsse]

Hallo
Ich nutze jetzt seit ca. 2 Monaten SiDiary. Ich finde das Prog relativ gut, um nicht zu sagen ganz gut.
Habe mir auch ein Datenkabel für meine Freestyles gemacht und auch getestet. Hatte zwar einige Probleme beim einlesen der Daten, da ich auf mmol/l arbeite, aber nach runterladen der neuesten Beta ist das auch kein Problem.
Worauf ich eigentlich hin will, ist, da ich Pumpi bin (D-Tron Plus) ist mein Tagesablauf nicht unbedingt jeden Tag gleich, so dass in der Statistik die Einträge für vor Frühstück.... nicht so effektiv sind, da zeitlich gesehen bei mir schnell mal( Wochenende) vor Mittag ist usw.
Besteht da die Möglichkeit den momentanen BZ-Wert dieser Kategorie zuzuordnen. Meinem Arzt ist es auch lieber wenn da keine Uhrzeit primär drinnen steht sondern eben "Vor dem Frühstück, ...". Die Uhrzeit könnte dann in einer weiteren Zeile eintragbar sein.
Ist so was denkbar oder Steht es eventl. schon auf der to-do liste?

mfg
Olaf

[Joerg Moeller]

Hallo Olaf,

zu den geplanten Features äußert sich besser mal Alf selber.

Ich verstehe ehrlichn gesagt deinen Arzt nicht so ganz. Gerade du als Pumpi kannst ja anhand deiner Basalkurve schon sehen, daß die Insulinempfindlichkeit im Tagesverlauf schwankt.

Wenn ich deine Protokolle auswerten sollte, dann wäre es mir egal welchen Bezug zu einer Mahlzeit ein Messwert hat; mir wäre die Tageszeit (und damit der Bezug zu deiner aktuellen Basalrate) wesentlich wichtiger. Vor allem dann, wenn "Frühstück" mal um 9 und mal um 13:00 Uhr sein könnte (überspitzt formuliert)

[Der Süsse]

Hallo Jörg

es geht hier nicht unbedingt darum wann wiegut mein Insulin anspricht, sondern darum habe ich für die Malzeit die richtige Dosis gesprizt?
So, wenn ich nach 2 stunden (dann sollte der BZ-Wert wieder den ursprünglichen Wert haben) nochmal teste, dass man dort dann einfach unter nach der Malzeit nachsieht ob der wert gestimmt hat.
denn wenn Du dann zwichendurch noch ein Stück Obst oder anderes isst, dann ist anhand der Zeiten nicht auf den ersten Blick der Zusammenhang gegeben. Ausserdem stimmt dann die Statistik wenn man sich z.B. alle Werte vor dem Frühstück ansehen will, oder hat diese einen anderen Hintergrund.
gruss Olaf

[Joerg Moeller]

es geht hier nicht unbedingt darum wann wiegut mein Insulin anspricht, sondern darum habe ich für die Malzeit die richtige Dosis gesprizt?

Ja eh. Das gehört aber beides zusammen.

Bei den meisten Menschen (Ausnahmen bestätigen die Regel) ist der BE-Faktor morgens am höchsten, mittags am niedrigsten und steigt gegen Abend sachte wieder an.
Nehmen wir einen Büromenschen mit den Faktoren 3,0/1,5/2,0

Er geht morgens um 7 zur Arbeit und frühstückt um neun seine 2 Brötchen = 12 IE
Freitag abend macht er einen Zug durch die Gemeinde, geht um 5 Uhr morgens schlafen und steht um 12:00 Uhr auf. Noch keinen Apetit auf Mittagessen, lieber erstmal 2 Brötchen: Spritzt er jetzt 12 IE (ist ja sein "Frühstück") oder spritzt er 6 IE (weil es Mittagzeit ist)?

So, wenn ich nach 2 stunden (dann sollte der BZ-Wert wieder den ursprünglichen Wert haben) nochmal teste, dass man dort dann einfach unter nach der Malzeit nachsieht ob der wert gestimmt hat.

Da sollte der Wert nach jeder Mahlzeit stimmen, unabhängig davon ob man sie jetzt Frühstück, Brunch oder Ützelgebrützel nennt.

Das schlag ich in SiDiary nach, indem ich auf den BE-Eintrag und auf den nachfolgenden BZ schaue.

Ausserdem stimmt dann die Statistik wenn man sich z.B. alle Werte vor dem Frühstück ansehen will, oder hat diese einen anderen Hintergrund.

Ja, das ist einfach nur ein Name für ein Zeitfenster. Hätte man jetzt auch Zeitfenster A, Zeitfenster B usw. nennen können.

Wenn ich einen BE-Faktor checken will, dann gibt es eh ein paar Regeln zu beachten:

1. Die letzte Mahlzeit sollte mindestens 4 Stunden zurück liegen. Ich will ja nur die BE der aktuellen Mahlzeit testen.
2. Die BE-Menge sollte abgewogen sein. Schätzungen sind zwar für die Praxis okay, nicht aber für einen BE-Faktor-Test. Ich will einen abweichenden Messwert ja zweiflsfrei auf die Insulindosis zurückführen können und nicht auf einen möglichen Schätzfehler.
3. Ich sollte mir nicht nur notieren, wieviel BE das waren, sondern auch woraus die Mahlzeit insgesamt bestand. So kann ich GI-abhängige (Glykämischer Index) Varianzen beurteilen. 2 BE Vollkornbrot mit Käse bewirken einen anderen BZ-Anstieg als 2 BE Weißbrot mit Marmelade.
4. Ich sollte mir Uhrzeit und SEA (Spritz-Ess-Abstand) notieren.
5. Erste Kontrollmessung (wenn man auch den SEA checken will) 1 Stunde (bei Analoga), bzw. 1½ Stunden (bei Normalinsulin) nach dem letzten Bissen.
6. Kontrollmessung für die korrekte Dosis 2 Stunden (Analoga), bzw. 3 Stunden (Normalinsulin) nach dem letzten Bissen.

Volle Punktzahl hat man, wenn keiner der Messwerte wesentlich über 140 mg/dl (7,8 mmol/l) liegt.

[Adrian]

Er geht morgens um 7 zur Arbeit und frühstückt um neun seine 2 Brötchen = 12 IE
Freitag abend macht er einen Zug durch die Gemeinde, geht um 5 Uhr morgens schlafen und steht um 12:00 Uhr auf. Noch keinen Apetit auf Mittagessen, lieber erstmal 2 Brötchen: Spritzt er jetzt 12 IE (ist ja sein "Frühstück") oder spritzt er 6 IE (weil es Mittagzeit ist)?

Hi,

also _ich_ würde mir in diesem Fall die höhere Dosis spritzen.
Bei mir (in Remission) ist das so: Egal wann ich aufstehe, ich habe so in den ersten 1 bis 1,5 h den Faktor 1,7. "Mittags" 1,1 und "Abends" 1,25.
Die Mittags und Abendwerte (wenn ich nicht zufälligerweise gerade dann aufgestanden bin) sind entsprechend meinem Biorhythmus (wann bei mir normalerweise Mittag, A... ist).
Aber ich bin ja noch in der Remissionsphase... wer weiß was sich alles noch ändert.


Grüße
Adrian

P.S.

Ja eh.

Mit dem "Jo eh" hab ich meine Familie schon bei meinem ersten Heimaturlaub zurück in D genervt Herrlich 

[Joerg Moeller]

Bei mir (in Remission) ist das so: Egal wann ich aufstehe, ich habe so in den ersten 1 bis 1,5 h den Faktor 1,7. "Mittags" 1,1 und "Abends" 1,25.

Also du hast einen höheren Bedarf, wenn du frisch aufgestanden bist? Klingt nach einem "Aufstehphänomen", daß unabhängig vom Biorhythmus auftritt. Du kannst es ja mal testen: was macht der BZ nach dem Aufstehen, wenn du das "Frühstück" ausfallen lässt?

Ich lasse es immer ausfallen, brauche aber wegen diesem Phänomen trotzdem meinen Morgengupf von 3-4 IE, selbst wenn ich mit 65 mg/dl aufstehe. (Das geht dann aber nur mit der Pumpe und einem verzögerten Bolus)

Ja eh.

Mit dem "Jo eh" hab ich meine Familie schon bei meinem ersten Heimaturlaub zurück in D genervt Herrlich 

  (Ich hab´s mir auch irgendwie so angewöhnt und mittlerweile ist das völlig normal für mich)

[Adrian]

Bei mir (in Remission) ist das so: Egal wann ich aufstehe, ich habe so in den ersten 1 bis 1,5 h den Faktor 1,7. "Mittags" 1,1 und "Abends" 1,25.

Also du hast einen höheren Bedarf, wenn du frisch aufgestanden bist? Klingt nach einem "Aufstehphänomen", daß unabhängig vom Biorhythmus auftritt. Du kannst es ja mal testen: was macht der BZ nach dem Aufstehen, wenn du das "Frühstück" ausfallen lässt?

Ich lasse es immer ausfallen, brauche aber wegen diesem Phänomen trotzdem meinen Morgengupf von 3-4 IE, selbst wenn ich mit 65 mg/dl aufstehe. (Das geht dann aber nur mit der Pumpe und einem verzögerten Bolus)

Hi,

wenn ich das Frühstück ausfallen lasse, dann steigt er leich an (weniger als 20 mg%). Den hohen Faktor habe ich aber trotzdem ... ich esse morgens manchmal nur 1BE Milch mit Kaffeegeschmack - manchmal 6 oder 7 BE am Wochenende. Dann muss ich zwar entweder Splitten oder SEA einhalten - klappt aber (noch) ganz gut.

lg
Adrian

[Joerg Moeller]

wenn ich das Frühstück ausfallen lasse, dann steigt er leich an (weniger als 20 mg%). Den hohen Faktor habe ich aber trotzdem ...

Normalerweise steigt mit dem BE-Faktor zu einer bestimmten Uhrzeit auch der Basalbedarf zu dieser Uhrzeit. Grund dafür ist ja die unterschiedliche Insulinempfindlichkeit zu dieser Zeit, die eben keinen Unterscheid zwischen Basal und Bolus erkennen kann.

Bei Pumpis wird das wesentlich deutlicher, weil wir den Basalanteil nicht vom Körper bestimmen lassen (in welcher Art und Weise er das Basalinsulin resorbiert), sondern den Bedarf pro Stunde selber festlegen.

Bei dir währe es also denkbar, daß durch die Hormone, die für diesen Mehrbedarf zuständig sind (insbesondere das Noradrenalin) es zu einer verstärkten Durchblutung kommt. Anders ausgedrückt: der Körper bedient sich in diesen Momenten für seinen Basalbedarf auch besser am Glargin-"Topf".

[Adrian]

Normalerweise steigt mit dem BE-Faktor zu einer bestimmten Uhrzeit auch der Basalbedarf zu dieser Uhrzeit. Grund dafür ist ja die unterschiedliche Insulinempfindlichkeit zu dieser Zeit, die eben keinen Unterscheid zwischen Basal und Bolus erkennen kann.

Bei Pumpis wird das wesentlich deutlicher, weil wir den Basalanteil nicht vom Körper bestimmen lassen (in welcher Art und Weise er das Basalinsulin resorbiert), sondern den Bedarf pro Stunde selber festlegen.

Bei dir währe es also denkbar, daß durch die Hormone, die für diesen Mehrbedarf zuständig sind (insbesondere das Noradrenalin) es zu einer verstärkten Durchblutung kommt. Anders ausgedrückt: der Körper bedient sich in diesen Momenten für seinen Basalbedarf auch besser am Glargin-"Topf".

Hi,

ich vermute auch, dass das an der Restfunktion der Bauchspeicheldrüse liegt.
Mit dem (wenigen) Basalbedarf kommt sie morgens dann noch aus, um den Anstieg abzufedern. Wenn ich aber esse... wirds ihr dann doch zuviel.

Gruß eines Morgenmuffels - noch im Bademantel (ich liebe Sonntag)
Adrian