Autor Thema: Könnte ihm eine Pumpe helfen???  (Gelesen 12697 mal)

Offline Firegirl

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Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« am: Mai 09, 2005, 13:21 »
 Ich bin heute durch Zufall auf dieses Forum gestossen, und hoffe, hier kann mir jemand helfen!

Mein Mann ist 29 und seit 9 Jahren Typ-1-Diabetiker. Er spritzt Novorapid und Lantus und ist damit (eigentlich) auch sehr gut eingestellt. "Eigentlich" deshalb, weil seine Werte völlig in Ordnung wären, wenn er denn auch pünktlich zu den Mahlzeiten spritzen würde, und nicht erst zwei Stunden später :(

Das war nicht immer so, bis vor fast zwei Jahren, hatte er immer einen HbA1c von 5,8 -6,0

Dann hat er den Arbeitsplatz gewechselt, ist jetzt in einer Führungsposition, arbeitet 12-13 Stunden täglich, oft sechs Tage die Woche. Keine feste Mittagspause und Dauerstress. Zuhause funktioniert es einigermassen, aber in der Arbeit... er vergisst einfach zu spritzen, messen tut er nur zu Hause.

Letztes Jahr im März war er eine Woche stationär, wurde noch einmal geschult, es hat nur ganze sechs Wochen angehalten! Jetzt ist er bei einer neuen Diabetologin, die aber das selbe sagt wie unser Hausarzt: Sie können ihm nicht helfen, solange er so schlampig damit umgeht.

Ich bin Krankenschwester, bin also nicht ganz ahnungslos die Materie betreffend. Ich habe immer den Gedanken, dass ihm eine Pumpe helfen könnte, das nimmt weniger Zeit in Anspruch!
Wenn er in der Arbeit direkt nach dem Essen ausgerufen wird, das Telefon klingelt, ein Angestellter möchte etwas von ihm und drei Kunden warten, kann ich sogar nachvollziehen, das er nicht ans spritzen denkt! Mit einer Pumpe wäre das Problem gelöst, da er die auch im Laden, im Besprechungsraum und überall bedienen kann, und ja auch immer dabei hat! Oder sehe ich das ganz falsch? Ich muss gestehen, mit Pumpen hab ich kaum Erfahrung...

Hausarzt und Diabetologin wehren sich aber gegen die Pumpe, hab aber langsam den Verdacht, dass das an den Kosten liegt????

So kann es jedenfalls nicht weitergehen, wir haben einen zweijährigen Sohn und bekommen im Juli wieder Nachwuchs! Er muss das langsam echt wieder in den Griff kriegen! Wie kann ich ihm helfen, oder was können wir tun? Wie steht ihr zu der Idee mit der Pumpe?

Bin für jede Anregung dankbar!

LG, Firegirl (die langsam nicht mehr weiter weiß)

 
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Offline Alf

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Re: Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« Antwort #1 am: Mai 09, 2005, 14:02 »
Hallo Firegirl,

zunächst erst mal herzlich willkommen hier und Respekt, dass Du Dich so für Dein Menne einsetzt!

Ich kann die Situation glaube ich halbwegs nachvollziehen, da ich ebenfalls Kinder habe (3 Jahre und eine Tochter mit 7 Monaten). Ich kann glaube ich von mir auch behaupten, einen nicht ganz streßfreien Job mit vergleichbaren Arbeitstagen zu haben ;)

Einziger Unterschied bei mir: Ich bin mit Diabetes groß geworden und konnte selbst sehen, wo man mit einem schlecht eingestellten Diabetes landen kann.

In der Tat ist das schon immer ein sehr großer Antriebsmotor gewesen, "am Ball zu bleiben". Seit allerdings die Kinder da sind, versuche ich die Zügel wieder noch fester in die Hand zu nehmen, damit ich von meinen Kids noch möglichst viel habe...

Ganz klar: Ohne gewisses Eigenengagement wird es schwer, seinen inneren Schweinehund jedesmal aufs neue zu überwinden. Wo ich aber zumindest einen kleinen potentiellen Ansatzpunkt bei Deinem Mann sehe: Hat er seinen Diabetes wirklich akzeptiert? Wenn ich höre, dass er vor Streß seine Bolusinjektionen zum Essen "vergisst" frage ich mich warum? In den meisten Fällen sollte er den Bolus ja bereits zum oder vor dem Essen injezieren, d.h. dann kann man ihn nat. nicht mehr danach vergessen. Hat er dort Ressentiments, dass er sich nicht "öffentlich" spritzen will? Manchmal haben Leute ja da Bedenken, weil sie befürchten ein Diabetes könne ihnen als "Schwäche" ausgelegt werden. Gerade in der heutigen Leistungsgesellschaft kann das schnell mal dazu führen, dass ein Diabetiker "überpowert", weil er befürchtet für nicht so leistungsfähig gehalten zu werden oder sich selbst keine "Blöße" geben will, wenn seine untergebenen Arbeitskollegen das mitbekommen...

Aber das ist nur so ein Gedanke...

Ich persönlich habe ein Riesenproblem damit gehabt, meine mittägliche Mini-Basalrate nicht permanent zu vergessen - deshalb habe ich mir dazu einen Erinnerungsdienst in SiDiary eingestellt, so dass mich mein Handy automatisch daran erinnert.

Wenn er aber "schon" Probleme hat, die Bolusspritzen zeitnah zu setzen, wird's ohne stringenteres Vorgehen etwas schwer.  :-\
Wenn zudem der Grund darin liegt, dass er das Spritzen nicht vor Kollegen machen und auch nicht auf die Toilette gehen will und deshalb dann im nachhinein vergisst, wird's evtl. auch mit einer Pumpe nicht ganz trivial?! Korrigiert mich Pumpis aber selbst wenn man das Piepsen beim Boluswählen abstellt, macht die Pumpe beim "Abdrücken" gewisse Arbeitsgeräusche oder?

Führt er denn Tagebuch? (Ich vermute mal nicht...  :kratz:) Es ist nachgewiesen, dass sich die Stoffwechseleinstellung bei Diabetikern mit Tagebuchführung (welche auch immer! Papier, OTUS, Software usw.) deutlich verbessert. Ich verwende mein Programm inzwischen unterwegs immer auf meinem Handy (Smartphone) so dass die "Hemmschwelle" die Werte zu protokollieren schon deutlich geringer ist. Und wenn man permanent nur "rote" Zahlen eintragen muss, macht das auf Dauer keinen Spaß und das Engagement wächst wieder...

Wenn's Euch hilft, würde ich Euch auch eine Zusatzmessage einbauen, immer wenn er zu viele schlechte Werte am Tage hat, dass er an seine Familie denken soll... :zwinker:

Ich musste auch erst kürzlich schmerzlich erkennen, dass ich meine Familie eine ganze Weile mit zu viel Arbeit verprellt habe und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass man seinen Job nie sooo wichtig nehmen sollte, dass schon die Familie drunter leidet. Egal ob zeitlich jetzt schon oder irgendwann später einmal, weil man seinen "Diabetes verschludert" hat und sich Spätfolgen einstellen...

Das fiese daran ist ja, dass man die negativen Auswirkungen erst 10 -20 Jahre später um die Ohren bekommt...und man aktuell auch mit einer schlechten Diabetes-Einstellung gut leben kann... :mauer:

Ich hoffe, Dein Mann schafft es, seinen Schweinehund besser zu überwinden - ein Engagement wie das Deine sollte das allemal wert sein!! Hut ab!

Viele Grüße, Alf.
P.S.: Notfalls soll er hier mal vorstellig werden (oder bei mir per p.m.) dann formatieren wir ihn mal ordentlich durch :o :duck: :zwinker:
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Offline Gela

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Re: Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« Antwort #2 am: Mai 09, 2005, 17:10 »
Hallo Firegirl,

ein Herzlich Willkommen auch von mir. Ich finde es toll  :super:, dass Du Dich für das Thema Diabetes und somit auch für Deinen Lebenspartner interessierst.

 Zu den Fragen:

Zitat "Hausarzt und Diabetologin wehren sich aber gegen die Pumpe, hab aber langsam den Verdacht, dass das an den Kosten liegt?"
Eine der Voraussetzungen für eine gute Diabeteseinstellung ist die Einsicht, dass man Eigenverantwortung für seinen Diabetes übernimmt.  Blutzuckermessen und dann auch die Protokollierung, damit auf die Gegebenheiten reagiert werden kann, ist enorm wichtig. Wichtig bei der ICT und vor allem auch bei der Behandlung mit der Insulinpumpe.

Deiner Schilderung entnehme ich, dass Dein Mann diese Einsicht momentan nicht hat und der Diabetes schlecht akzeptiert wird. Ein neuer Job mit viel Streß und langen Arbeitstagen verlangen viel von ihm. Der Diabetes steht hinten an. Das kann ich verstehen. Er muss selber zu der Einsicht kommen, dass der Diabetes wieder einen anderen Stellenwert in seinem Leben braucht (siehe Alfs Posting). Wir in diesem Forum helfen gerne, wenn wir können. Und wenn es zum  " Aus :kotz: " ist, man gelinde gesagt "die Nase voll" hat und sich ausquatschen will.
 
Ein Punkt der viele Diabetiker von der Pumpe abschreckt, ist die Abhängigkeit von einem medizinischen Gerät; dass jeder sehen auch hören kann, dass hier etwas nicht der Norm entspricht.

Arbeitsgeräusche bei der Pumpe:
Der Ton beim Eingeben und Bestätigen des Bolus kann abgeschaltet werden. Bei der Insulinabgabe (Bolus und alle drei Minuten eine kleine Abgabe)gibt  es die Arbeitsgeräusche, die hörbar sind (bei meiner H-Tron V100). Es hört sich nach einem Rollstuhl an, der in einiger Entfernung vorbei fährt.

Vielleicht findet  :zwinker:  Dein Mann dieses Forum.

Liebe Grüße

Gela
Alles Liebe
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Offline Joerg Moeller

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Re: Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« Antwort #3 am: Mai 09, 2005, 20:03 »
Hallo Kollegin,

schön, daß du dich uns anschließt :prost:

wenn er denn auch pünktlich zu den Mahlzeiten spritzen würde, und nicht erst zwei Stunden später :(

Genau. Es ist besser, das Kind erst gar nicht in den Brunnen fallen zu lassen, als jedesmal naß zu werden wenn man es wieder rausholen muß.

Zitat
Das war nicht immer so, bis vor fast zwei Jahren, hatte er immer einen HbA1c von 5,8 -6,0

Und wo liegt er jetzt?

Zitat
... er vergisst einfach zu spritzen, messen tut er nur zu Hause.

Das kann ich halbwegs nachvollziehen, aber besonders "messen tut er nur zu Hause" könnte es ihm so ziemlich erschweren an eine Pumpe zu kommen. Eine Pumpe setzt Grundkenntnisse in der ICT zwingend voraus. Und Teil dieser Grundkenntnisse ist nunmal, daß man sich vor einer Mahlzeit erstmal den BZ messen muß.

Tut er es nicht würde ich ihm keine Pumpe verschreiben. Die Pumpe ist ja nicht dazu da es ihm angenehmer zu machen, die soll das erreichen, was eine ICT allein nicht erreichen kann. Und hier scheitert es scheinbar nicht an der ICT, sondern an seiner Compliance.

Zitat
Jetzt ist er bei einer neuen Diabetologin, die aber das selbe sagt wie unser Hausarzt: Sie können ihm nicht helfen, solange er so schlampig damit umgeht.

Natürlich nicht. Die kämen in Teufels Küche wenn die Kasse da mal nachhakt.

Zitat
Ich habe immer den Gedanken, dass ihm eine Pumpe helfen könnte, das nimmt weniger Zeit in Anspruch!

Ja, das ist auch völlig richtig. Die Pumpe kann aber seinen BZ nicht messen. Er würde dann eben nicht nach Gefühl spritzen, sondern nach Gefühl pumpen. Das kommt fast auf das Gleiche raus.
Dem gegenüber stehen aber die Kosten. Mit 200 Pen-Kanülen für 56 Euro kommt man locker ein Jahr aus.
Die Kosten für Insulin sind nicht wesentlich geringer, wenn man zur Pumpe wechselt.
Ein Pumpi muß sich aber alle 2-3 Tage einen neuen Katheter setzen. Ein Quickset von Minimed kostet pro Stück 13,24 Euro. Macht bei 100 Kath. pro Jahr schon 1.324.- Euro
Und die Pumpe selber kostet zwischen 3.500 - 3.800 Euro (je nach Modell)

Ohne medizinische Indikation sehen die Chancen angesichts der leeren Kassen ziemlich mager aus.

Zitat
Wenn er in der Arbeit direkt nach dem Essen ausgerufen wird, das Telefon klingelt, ein Angestellter möchte etwas von ihm und drei Kunden warten, kann ich sogar nachvollziehen, das er nicht ans spritzen denkt! Mit einer Pumpe wäre das Problem gelöst, da er die auch im Laden, im Besprechungsraum und überall bedienen kann, und ja auch immer dabei hat! Oder sehe ich das ganz falsch?

Nein, das siehst du völlig richtig. Aber solange er dem Doc keine vollständigen Protokolle vorlegen kann sehe ich da eher schwarz.

Zitat
Er muss das langsam echt wieder in den Griff kriegen!

Richtig! ER muß das in den Griff kriegen. Nicht die Pumpe und nicht du. Er!

Ich hab damals auf Intensiv gearbeitet und hab auch erst nach dem Essen gespritzt. (Weil ich nur dann sicher sein konnte, daß die insulinierten BE auch wirklich drin sind. Manche Pat. sind ja so unvernünftig und wollen mit ihrer Rea partout nicht bis nach dem Frühstück warten :zwinker: )

Trotzdem musste ich vorher immer messen, damit ich auch eine etwaigen Korrektur-Bolus oder eine Dosisverminderung mit einberechnen konnte.

Mit welchem Gerät misst er denn? Es gibt ja schon Geräte, die dazu knapp 5 Sekunden brauchen. Inkl. Vorbereitung (rausholen, Streifen einstecken, stechen) schafft man damit eine Messung in unter einer Minute.

Aber die Querverbindung 'Essen <-> Messen' muß er sich schon selber in seinen Kopf hämmern.
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Offline Angela

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Re: Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« Antwort #4 am: Mai 09, 2005, 22:18 »
Hast du eigentlich mit deinem Mann schon mal über alles gesprochen? Was sagt er dazu?
Vielleicht könnst du ihn ja mal dazu bewegen auch hier zu schreiben und uns seine Ansicht zu schreiben?  :gruebeln:
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Offline LordBritish

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Re: Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« Antwort #5 am: Mai 10, 2005, 07:37 »
Eine Pumpe setzt Grundkenntnisse in der ICT zwingend voraus. Und Teil dieser Grundkenntnisse ist nunmal, daß man sich vor einer Mahlzeit erstmal den BZ messen muß.

Habe ich auch gehört das man erst Grundkenntnisse der ICT haben muss, so ungefähr 1/2 Jahr.
Deshalb bekommt auch keiner sofort eine Pumpe der Diabetes bekommen hat (was in diesem Fall ja entfällt falls er ICT durchführt).
Die Therapieform ist für die KK zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht gerade kostensparend, wenn ich an die
Preise für Katheter und Kanülen denke... mal ganz abgesehen von den Kosten für die Pumpe selbst.
Im Grunde genommen spart die KK erst später, dann wenn normalerweise die ganzen Spätfolgen eintreten würden.

Offline Joerg Moeller

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Re: Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« Antwort #6 am: Mai 10, 2005, 11:19 »
Deshalb bekommt auch keiner sofort eine Pumpe der Diabetes bekommen hat (was in diesem Fall ja entfällt falls er ICT durchführt).

Jein. Der Grund dafür ist eigentlich der, daß man es erst mal herkömmlich probiert, bevor man gleich die schweren (teuren) Geschütze auffährt.


Zitat
Im Grunde genommen spart die KK erst später, dann wenn normalerweise die ganzen Spätfolgen eintreten würden.

Stimmt schon. Die Kassen haben auch eine Fürsorgepflicht den Versicherten gegenüber.
<Zynismus on>Wäre dem nicht so, dann würden noch viel weniger Pumpen verschrieben weil ein "sozialverträgliches Frühableben" sicher noch effizienter ist. <Zynismus off>

Aber wieder zurück zum Thema: hat jemand Vorschläge, wie der Mann von Firegirl sich diese Verknüfung 'essen<->messen' mehr verinnerlichen kann?

Ich hatte schon an eine Armbanduhr oder Handy mit Alarmfunktion gedacht. Aber das ist ja auch nur etwas für feste Essenszeiten.
Und daß sie abends den Messwertspeicher checkt und ihm die Ohren langzieht, weil er mal wieder nicht gemessen hat kann auch nix. (Wäre ja nur ein Abladen seiner Verantwortung auf sie) :gruebeln:
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Offline Firegirl

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Re: Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« Antwort #7 am: Mai 10, 2005, 11:23 »
Erstmal an alle vielen, vielen Dank, für eure ausführlichen Antworten! Ihr habt natürlich recht, dass eine Pumpe in der gegenwärtigen Situation nicht in Frage kommt! Das wäre glatter Selbstmord  :(

@ Jörg: letztes Jahr, bevor er im KH die stationäre Schulung hatte lag sein HbA1c bei 8,4
           Ich hab fast einen Anfall bekommen  :mauer:
           Mittlerweile liegt er zwischen 7,2 und (in ganz schlechten Zeiten) bei 7,8
           Letztes Mal hatte er tatsächlich 7,0 :staun2: Aber auch damit bin ich NICHT zufrieden.

@ Angelika: ich habe schon des öfteren mit ihm darüber gesprochen, mein Mann ist jemand, den man erst mal kräftig in den A**** treten muss, bevor etwas passiert :moser:    Und zwar in fast jeder Hinsicht! Aber das mach ich jetzt seit fast zwei Jahren, und es ändert sich leider nichts  ???

Ich weiß einfach nicht, wie ich es schaffen soll, ihm das ganze wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken. Alles andere hat für ihn einen höheren Stellenwert als seine Krankheit! Ich hab ihm eure Antworten von gestern ausgedruckt und zu lesen gegeben. Ich merk schon, dass ihm das zu denken gibt. Aber wie lange es anhält, und wieviel es letztendlich tatsächlich bewirkt????

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Offline Angela

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Re: Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« Antwort #8 am: Mai 10, 2005, 11:45 »
Vielleicht solltest du ihn doch mal vor den Computer setzen und er soll sich hier mal alles durchlesen?
Leider werden - tut mir leid, ich will jetzt nicht böse sein, aber ich denke es ist so - die Leute erst einsichtiger wenn sie schon Spätschäden haben. Vielleicht sollte man ihn das mal vor Augen halten?
Jörg, du kannst das ja am besten. Vielleicht könntest du irgendwo eine kurze Erklärung von den möglichen Spätschäden reinstellen? Vielleicht eine eigene Seite über Spätschäden? Und er schaut sich das mal an? Oder hast du das irgendwo auf deiner Seite? Ich weiß es jetzt nicht.
Ich kann mich noch erinnern, ich war mal im Krankenhaus und hab alte Leute mit Spätschäden gesehen und das hat mit panische Angst gemacht. Da hab ich schlimme Sachen gesehen.
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Offline LordBritish

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Re: Könnte ihm eine Pumpe helfen???
« Antwort #9 am: Mai 10, 2005, 12:06 »
Ich denke mal das beste ist er schaut mal hier vorbei !
Er muss aber selber wollen, sonst bringt das alles nicht viel, wenn überhaupt.
Wenn ich so an früher denke wie es bei mir war... da habe ich zwar alles gemacht aber
so toll waren die Werte auch nicht. Lag teilweise auch an mir, aber hauptsächlich an den Ärzten die kein anderes Insulin
ausprobieren wollten (Morgens hoch).
Wenns Morgens schon hoch ist, kommt man irgendwie nie auf einen grünen Zweig...
Besonders gehasst habe ich die Spätmahlzeit, da half auch kein gutes zureden oder so,
das bewirkte eher das Gegenteil. Irgendwann hat es aber doch Klick gesagt bei vielen Dingen
und ab da an habe ich auch alles alleine gemacht und ohne das mich jemand an irgendwas erinnern musste.
Auch die Buchführung habe ich dann Gewissenhaft durchgeführt was vorher nur sporadisch war.
Der größte Schock war dann mal eine schwere Hypo die ich voll mitbekommen habe,
man liegt da und kann nichts machen und alles läuft wie ein Film ab... Schock pur.
Das war dann eine Motivation wieder ein wenig mehr die Zügel zu spannen.
Es braucht manchmal ein gewisses Ereignis das einem Dinge klar werden oder man eine andere Sichtweise bekommt.

Lord