Autor Thema: Paradigm 712  (Gelesen 10671 mal)

Offline Wolf

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Re: Paradigm 712
« Antwort #10 am: April 14, 2005, 22:57 »
Hallo,
macht euch keine Sorgen die BR wird schon noch angepasst. Im Moment habe ich gerade ein anderes Problem. Habe um 17.30 einen neuen Katheder gelegt und um 19.00 Uhr zu Abend gegessen. Um 22.00 Uhr Zucker gemessen und das Ergebnis war 327 :mauer:. Hab den neuen Katheder gleich wieder rausgerissen und einen neuen gesetzt.Anscheinend hatte das Reservoir einen Schaden. Als ich den Katheter füllen wollte habe ich bemerkt, das das Insulin oben herausgedrückt wird. Anscheinend habe ich das Reservoir beim Katheterwechsel beschädigt.
Ich hoffe das jetzt wieder alles glatt läuft.

Viele Grüße,
Wolf
Suchst du eine hilfreiche Hand, so suche sie am Ende deines rechten Armes.

Offline LordBritish

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Re: Paradigm 712
« Antwort #11 am: April 14, 2005, 23:11 »
Hallo Wolf,

macht euch keine Sorgen ist gut, auch wenns noch angepasst wird, es entspricht von Anfang an
keinem natürlichen Insulinbedarf darum geht es ja.
Das man schnell auf einen hohen Wert bei der Pumpentherapie kommen kann ist schon möglich.
Das kann die unterschiedlichsten Ursachen haben
- Leck am Katheter
- Verstopfter Katheter erst nmach ca. 6 I.E. kommt eine Warnmeldung
- schlechte Stelle erwischt
- bei Teflonkathetern besteht die Gefahr des abknickens besonders beim Flexlink
- Bei einigen Teflonkathetern muss auch nachdem Einstich noch die Kanüle gefüllt werden s. Beipackzettel
und beim Quickset kommts auch schon vor. Beim Tender spielt der Einstichwinkel eine Rolle je flacher desto geringer die
Einstichtiefe. Die Kanüle muss bis ins Unterhautfetttgewebe, sonst fliesst schnell Insulkin zurück und/oder das Insulin wird nicht so
gut aufgenommen.

Weiterhin könnte ich mir auch vorstellen das die Basalrate ja nicht passt und dann kann es auch zu
hohen Werten kommen. Der Körper reagiert durch die Pumpe schon etwas empfindlicher auf Insulin.
Da machen kleine Mengen wesentlich mehr aus, als mit Spritze/Pen.

Grüße

Lord

Offline Joerg Moeller

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Re: Paradigm 712
« Antwort #12 am: April 19, 2005, 02:09 »
macht euch keine Sorgen ist gut, auch wenns noch angepasst wird, es entspricht von Anfang an
keinem natürlichen Insulinbedarf darum geht es ja.

Dann definiere mir doch mal seinen natürlichen Insulinbedarf. Wann steigt bei ihm die Sensitivität an, wann fällt sie wieder?

Mein Doc hat mir zu Beginn eine schöne Kurve vorgegeben und das passte hinten und vorne nicht. Nach drei Wochen Frust hatte ich die Schnauze voll und hab es selber in die Hand genommen: Feste Basalrate rein, ein paar Tage lang Angepasst und eine Woche später stand meine Programmierung.

Starre Basalrate ist kein Anfängerfehler, sie wird sogar im großen Berger propagiert. (Und das ist die deutsche Diabetologen-Bibel)
Und die bietet auch den besten Ausgangspunkt für Anpassungen. Der erste Basaltest wäre dann nachts, damit man morgens schon mal sauber ankommt; ist die halbe Miete. Und dann vormittags (da tut sich am meisten, weil die niedrige Insulinsensitivität vom Morgen gegen Mittag sinkt), zum Schluß Nachmittags.
Bei Hypos sofort senken, bei Hypers immer noch eine Kontrollmessung am nächsten Tag.

Zitat
Das man schnell auf einen hohen Wert bei der Pumpentherapie kommen kann ist schon möglich.
Das kann die unterschiedlichsten Ursachen haben
- Leck am Katheter {usw.}

Da empfehle ich mal diese Seiten hier: http://www.chrostek.de/teupe/curricul.html
Sollte jeder Pumpi einmal gelesen haben.
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
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Offline LordBritish

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Re: Paradigm 712
« Antwort #13 am: April 19, 2005, 07:53 »
Dann definiere mir doch mal seinen natürlichen Insulinbedarf. Wann steigt bei ihm die Sensitivität an, wann fällt sie wieder?

Mein Doc hat mir zu Beginn eine schöne Kurve vorgegeben und das passte hinten und vorne nicht. Nach drei Wochen Frust hatte ich die Schnauze voll und hab es selber in die Hand genommen: Feste Basalrate rein, ein paar Tage lang Angepasst und eine Woche später stand meine Programmierung.

Starre Basalrate ist kein Anfängerfehler, sie wird sogar im großen Berger propagiert. (Und das ist die deutsche Diabetologen-Bibel)
Und die bietet auch den besten Ausgangspunkt für Anpassungen. Der erste Basaltest wäre dann nachts, damit man morgens schon mal sauber ankommt; ist die halbe Miete. Und dann vormittags (da tut sich am meisten, weil die niedrige Insulinsensitivität vom Morgen gegen Mittag sinkt), zum Schluß Nachmittags.
Bei Hypos sofort senken, bei Hypers immer noch eine Kontrollmessung am nächsten Tag.

Hi Jörg,

na da scheinen wir diesesmal doch andere Meinungen zu haben.
Ich habe mit der Methode "Rechenschieber" gute Erfahrungen gemacht, gut an der einen oder
anderen Ecke waren kleine Korrekturen notwendig, aber ansonsten war´s gut.
Ich gebe Dir in einem Punkt Recht, wenn man seine Sensitivität nicht kennt, dann ist es
wirklich sinnvoll anfangs eine sturre und starrre Basalrate zu programmieren.
Bei mir war aber anfangs schon klar wo die Spitzen liegen, nach damals ca. 10 Jahren Diabetesdauer und
guter Doku geht das halt. Ich kann seit 1996 auf eine Computerbasierte Diabetesverwaltung zurückgreifen...  :ja:
war in der Hinsicht also fast immer ein Musterpatient (gab nur 2 Phasen wo ich alles zum  :kotz: fand).

Da empfehle ich mal diese Seiten hier: http://www.chrostek.de/teupe/curricul.html
Sollte jeder Pumpi einmal gelesen haben.

Genau diese Dinge meinte ich.


Lord

Offline unknown

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Re: Paradigm 712
« Antwort #14 am: April 19, 2005, 08:15 »
Hallo Jörg, hallo Lord,

[
Da empfehle ich mal diese Seiten hier: http://www.chrostek.de/teupe/curricul.html
Sollte jeder Pumpi einmal gelesen haben.

Genau diese Dinge meinte ich.


Lord


Es ist ja schön das Ihr auf die  Seite hinweist aber meine Frage ist war einer von Euch beiden bei Doc Teupe selbst? Und kennt die Punkte nicht nur von der Webseite?
Die Antwort auf die offene  Frage dürft Ihr mir auch als BM schicken.

Ich glaube kaum das Doc Teupe mit einer starten Basalrate angfangen würde.

Grüßle

Norbert

Offline Joerg Moeller

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Re: Paradigm 712
« Antwort #15 am: April 19, 2005, 11:42 »
Ich habe mit der Methode "Rechenschieber" gute Erfahrungen gemacht, gut an der einen oder
anderen Ecke waren kleine Korrekturen notwendig, aber ansonsten war´s gut.

Natürlich. Schieß mit der groben Flinte einfach in einen Entenschwarm; irgendwas wirst du schon treffen :zwinker:

Zitat
Ich gebe Dir in einem Punkt Recht, wenn man seine Sensitivität nicht kennt, dann ist es
wirklich sinnvoll anfangs eine sturre und starrre Basalrate zu programmieren.

So würde ich das jedenfalls machen. 2/3 der Tagesbasaldosis durch 24 teilen und damit die Pumpe 'füttern'.
Wenn ich die Tagesprofile unter ICT kenne ud Zeit habe, die genau zu analysieren, dann könnte ich mir vorstellen, da auch Berge/Täler reinzusetzen.

Zitat
Bei mir war aber anfangs schon klar wo die Spitzen liegen, nach damals ca. 10 Jahren Diabetesdauer und
guter Doku geht das halt. Ich kann seit 1996 auf eine Computerbasierte Diabetesverwaltung zurückgreifen...  :ja:

Ja, eben. Und wenn deine Berge/Täler auch gerade auf dem Rechenschieber liegen, dann ist das ja okay. Maßgeblich dafür ist aber das Tagesprofil und nicht die Gesamtdosis.

Versteht mich nicht falsch: ich will nicht sagen, daß die Methode die ihr erlebt habt falsch ist. Ich wollte nur aufzeigen, daß es mehr als einen Weg nach Rom gibt.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Paradigm 712
« Antwort #16 am: April 19, 2005, 11:46 »
Es ist ja schön das Ihr auf die  Seite hinweist aber meine Frage ist war einer von Euch beiden bei Doc Teupe selbst? Und kennt die Punkte nicht nur von der Webseite?

Ich nicht. Aber ich kenne mich genug aus, um zwischen Schwarz und Weiß zu unterscheiden. Und ich kenne den Ruf von Doc Teupe. Anfangs hatte ich das für überzogen gehalten, aber nachdem ich ein paar Sachen von ihm gelesen hatte wurde mir klar, daß der Mann sowas wie der Pumpenpabst ist. (Seine "Predigten" sind jedenfalls extrem gut durchdacht :zwinker: )

Zitat
Die Antwort auf die offene  Frage dürft Ihr mir auch als BM schicken.
Ich glaube kaum das Doc Teupe mit einer starten Basalrate angfangen würde.

Nein, ich auch nicht. Ich glaube aber ebensowenig, daß er sich auf das Ergebnis einer Gesamtdosis und eines Rechenschiebers verlassen würde (siehe meine Antwort auf LB)
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Offline LordBritish

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Re: Paradigm 712
« Antwort #17 am: April 19, 2005, 12:50 »
Natürlich. Schieß mit der groben Flinte einfach in einen Entenschwarm; irgendwas wirst du schon treffen :zwinker:

So habe ich das noch nicht gesehen, könnte man aber auch bei andere Methoden genauso sagen... :duck:

Zitat
Versteht mich nicht falsch: ich will nicht sagen, daß die Methode die ihr erlebt habt falsch ist. Ich wollte nur aufzeigen, daß es mehr als einen Weg nach Rom gibt.

Na dann finde ich ja demnächst besser nach Rom, wo ich jetzt noch einen zweiten Weg kenne...
Wollte auch nicht die andere Methode total in Frage stellen, wollte nur aufzeigen das die Basalrate schon Schwankungen unterlegen ist
und ich mit der Methode Rechenschieber gute Erfahrungen gemacht habe.
Dazu muss ich auch sagen das bei mir noch ziemlich fest der alte Spruch verankert ist :
"Besser eine Hypo als einen hohen Wert".
Das habe ich jahrelang so gehört und seit einiger Zeit ist es dann genau das Gegenteil.
So schnell bin ich davon noch nicht überzeugt und von daher habe ich halt noch diese Einstellung.
Ich vermeide lieber die hohen Werte und nehme dafür eher eine Hypo in Kauf (was aus heutiger Sicht anders ist).
Bin aber langsam auf dem Weg lieber mal etwas höher als eine Hypo.
Ich hoffe Du bist jetzt nicht sauer oder so das ich meine Meinung etwas verstärkt vertreten habe.

Grüße

Lord

Offline LordBritish

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Re: Paradigm 712
« Antwort #18 am: April 19, 2005, 12:57 »
Hallo Jörg, hallo Lord,

[
Da empfehle ich mal diese Seiten hier: http://www.chrostek.de/teupe/curricul.html
Sollte jeder Pumpi einmal gelesen haben.

Genau diese Dinge meinte ich.


Lord


Es ist ja schön das Ihr auf die  Seite hinweist aber meine Frage ist war einer von Euch beiden bei Doc Teupe selbst? Und kennt die Punkte nicht nur von der Webseite?
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Grüßle

Norbert

Hi Norbert,

ich selber war auch nicht bei Doc Teupe, bei einigen Dingen scheint aber Hand und Fuss
dran zu sein. Bei ein paar Dingen bin ich aber eher skeptisch und zurückhalten, da sehe selbst ich
z.B. eine große Gefahr für eine evtl. auch schwere Unterzuckerung.
Es ist halt nicht 10 von 10 mal so, es reicht auch das es einmal nicht so ist.
Daher immer mit Bedacht und Sicherungsmaßnahmen anwenden,
ist jedenfalls meine derzeitige Meinung.
Am besten einen geeigneten Mittelweg für einen selber finden.
Aber jeder muss wissen welche Dinge er für sinnvoll hält und auszuprobieren möchte.

Grüße

Lord

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Re: Paradigm 712
« Antwort #19 am: April 19, 2005, 15:37 »
Natürlich. Schieß mit der groben Flinte einfach in einen Entenschwarm; irgendwas wirst du schon treffen :zwinker:

So habe ich das noch nicht gesehen, könnte man aber auch bei andere Methoden genauso sagen... :duck:

Ja sicher. Vor allem beim Antibiotikaeinsatz wird oft nach der Methode vorgegangen (Breitspektrum-Antibiotika). Für den Anfang ist das gar nicht mal so verkehrt, aber wenn man einen längerfristigen Einsatz vermutet sollte man schon nach einer Resistenzbestimmung auf ein spezifisches Antibiotikum umsteigen


Zitat
Wollte auch nicht die andere Methode total in Frage stellen, wollte nur aufzeigen das die Basalrate schon Schwankungen unterlegen ist

Ja natürlich. Deswegen kommen die Leute ja auch mit einem Langzeitinsulin ohne ausgeprägte Wirkspitze wie z.B. Lantus nicht sonderlich gut klar.

Zitat
Dazu muss ich auch sagen das bei mir noch ziemlich fest der alte Spruch verankert ist :
"Besser eine Hypo als einen hohen Wert".

Sind wir einfach nur Seelenverwandt oder sollten wir doch mal einen Gentest machen :zwinker: :lachen:

Zitat
Ich vermeide lieber die hohen Werte und nehme dafür eher eine Hypo in Kauf (was aus heutiger Sicht anders ist).

Ich denke, da sollte man mal bei denen hinterfragen, die das anders sehen als wir, warum sie der Meinung sind?

Sicher ist eine Hypo nicht besonder schön und das Unfallrisiko steigt dann schon an. Aber solange die Hypo nur 1-2 mal in der Woche sich sachte zu Wort meldet: lass sie doch.

Was wirklich wichtig ist haben wir hier ja schon herausgestellt: normnahes 1c ohne große Schwankungen.
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