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Wo geht das Insulin hin wenn Katheterstelle nicht mehr funktioniert

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Brombaer:
Halloli

Nach 3 Tage zeigt das Insulin, was in die Katheterstelle gegeben wird, keine oder nur ganz geringe Wirkung.
Es gibt aber keine Beule an der Stelle.

Wo geht das Insulin hin?
Warum wirkt es nicht mehr?

Gruss ... Sabine

Biene:
Hallo Sabine,
ich glaube Deine Einstichstelle "verheilt" einfach (zum Glück, da willlste ja auch nicht ewig perforiert bleiben)!
Viele Grüße,
Biene

Brombaer:
Halloli,

wird das gesetzte Insulin dann "ausgeschwitzt" ?
Oder Rausgedrückt auf die Hautoberfläche, wo ich aber keine Feuchtigkeit finde?

Gruss ... Sabine

Joa:

--- Zitat von: Brombaer am Mai 21, 2010, 13:00 ---Nach 3 Tage zeigt das Insulin, was in die Katheterstelle gegeben wird, keine oder nur ganz geringe Wirkung.
Es gibt aber keine Beule an der Stelle.

Wo geht das Insulin hin?
Warum wirkt es nicht mehr?

--- Ende Zitat ---

Auch wenn Du da noch keine Eiterbeule hast, eine Vorstufe zu selbiger entwickelt sich nach 2 Tagen, spätestens 3.
Und welche Insulin-Resorption erwartet man, wenn man in eine Eiterbeule oder deren Vorstufe hineinspritzt?

Die genaue Erklärung kann ich nun auch nicht bringen, aber es gibt bei einer aufkeimenden Entzündungsreaktion, um die es sich wohl handelt auch eine erhöhte Aktivität des gesamten Immunsystems in diesem Bereich. Mehr Aktivität des lymphatischen Systems, mehr Leukos, mehr Abtransport des Insulins über die Lymphbahnen (mit Abbau in den Lymphknoten?).

Grundsätlich gilt es, auf Grund der lokalen Reaktionen einen Katheter nach zwei Tagen zu wechseln. Drei ist eigentlich schon zu lange.
Zumindest ist drei Tage schon die absolute Obergrenze. Anfangs meiner Pumperei war ich auch noch wechselfaul. 5 oder 6 Tage waren da nicht selten.

Die damals misshandelten Gewebebereiche erfordern heute wegen der Vernarbungen (von außen ist nix zu sehen) etc. fast schon ein Vorbohren mit meiner Akkubohrmaschine, um die Katheternadel da durch zu bugsieren.

Gruß
Joa

Joerg Moeller:
Der menschliche Körper ist ziemlich mißtrauisch. Alles was er nicht erkennt wird nach Möglichkeit unschädlich gemacht.
Und Katheterspitzen gehören auch dazu.

Die kann er aber nicht einfach auflösen und die Bestandteile dann ausscheiden. Also versucht er die einzukapseln, indem er sogenannte Fibrillen drumherum erzeugt.

Stell dir das wie ein Netz vor, das vom Körper gewebt wird. Je dichter es wird, desto weniger Insulin kann dann noch ins Blut gelangen. Gleichzeitig arbeitet aber auch ein Enzym im Körper, das Insulin auflöst.

Entzündungstechnisch wäre es schon möglich (wenn man extrem sauber arbeitet) einen Katheter sehr lange liegen zu lassen, ohne daß er sich entzündet. So wird es ja zB. auch bei perkutanen (~durch die Haut gehenden) Magensonden oder suprapubischen (~über dem Schambein) Blasenkathetern gemacht.

Warum man einen Insulinkatheter regelmässig wechseln sollte liegt nur an diesen Fibrillen, die die Spitze einkapseln und so die Insulinwirkung abschwächen (weil mehr Insulin inaktiviert wird)

Viele Grüße,
Jörg

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