Autor Thema: Der 5'er Club Reloaded  (Gelesen 351464 mal)

Offline LordBritish

  • Global Moderator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 5831
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #540 am: September 18, 2007, 16:16 »

Was bei einem guten Arzt dazugehört ist eh, daß neben dem reinen 1c auch das Tagebuch betrachtet werden sollte. Aber wenn das keiner macht, dann verliert ein Großteil der Patienten auch irgendwann die Lust es zu führen. Als nächstes werden die Kontrollmessungen weniger und der BZ geht den Bach runter.


Das wichtigste ist aber man führt das Tagebuch für sich und nicht für seinen oder irgendein anderen Arzt!

Viele Grüße

Markus

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16957
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #541 am: September 18, 2007, 16:43 »

Aber es wär halt interessant, wenn es Vergleichszahlen gäbe, die durch Studien untermauert wären.  Ja, ich weiß, dass du auch gegen das HBA1c als das Maß der Dinge bist, deswegen hab ich gefragt. Aber vielleicht gibts was Neues beim FIT-Update im November (so heißt die Nachschulung bei Howorka).


Also mit Vergleichszahlen kann ich nicht dienen, aber wenn du eine Standardabweichung in 2 Monaten von unter 40 hast kann man schon von einer stabilen Einstellung sprechen. Und wenn dann noch das 1c dazu passt von einer wirklich guten Einstellung.

Vor 20 Jahren habe ich mich dazu mit einem programmierbaren Taschenrechner hingesetzt und einmal im Quartal brav alle BZs aus meinem Tagebuch eingetragen. Später habe ich mir dann eine Excel-Tabelle für mein Tagebuch gemacht und jetzt mache ich das mit SiDiary. Aber Standardabweichung als Einstellungskriterium ist geblieben.

Fr. Prof. Howorka macht das ja eh schon so ähnlich. In ihrem FIT-Protokoll gibt es ja hinter jedem Tag das Feld für den BZ-Durchschnitt. Und eine Standardabweichung berechnet ja auch den Durchschnitt und um wieviel der BZ +/- im Durchschnitt schwankt.
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

hjt

  • Gast
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #542 am: September 19, 2007, 17:29 »
Moin Babsi,

50 halte ich für zu niedrig. Das ist die offizielle Hyposchwelle, und dabei hab ich dann schon Hyposymptome, mit denen ich nicht einschlafen kann. Ab 65-70 ist das allerdings dann für mich völlig in Ordnung, wenn ich ausschließen kann, dass der letzte Bolus noch nennenswert wirkt. Wenn der 3 Stunden oder weniger zurück liegt, esse ich dann noch eine Leckerei oder lasse 120 stehen. Ich hab ja schon mal geschrieben, dass auf die Nacht KIA bei mir länger als 3 Stunden wirkt.

Die Überlegung, dass man zum morgentlichen Anstieg am besten aus tiefen Werten startet, ist logisch. Aber viel wirkungsvoller erlebe und sehe ich den BZ-Verlauf den ganzen Tag über in den Grenzen von 140-70. Alle Leute, die ich kenne, die ihren BZ aus größeren Schwankungsbreiten immer häufiger und schließlich überwiegend auch in den ersten Stunden nach jedem Essen auf diesen engen grünen Bereich begrenzt haben, berichten irgendwann, dass ihr BZ morgens nicht mehr so wahnsinnig hoch ansteigt, obwohl sie kein bisschen mehr Basal spritzen (eher weniger).

Auf den BZ-Verlauf in der 2. Nachthälfte haben wir ohne Pumpe die wenigste direkte Einflussmöglichkeit. Deswegen will mir bis heute nicht in den Kopf, warum viele Ärzte und auch Betroffene den morgentlichen Nüchternwert für wichtiger halten, als jeden gleich hohen oder höheren Wert zu anderen Tageszeiten. Denn dem HBA1c ist völlig egal, wann er so einen hohen BZ-Bogen über eine Zeit von 3 und mehr Stunden aufnimmt, vor dem Frühstück oder nach dem Mittag- oder dem Abendessen oder irgendwo mittendrin zwischendurch. -

Unter nen 1c von 8 und erst recht von 7 kommt man erheblich zügiger und vor allem hypofreier, je flacher man die BZ-Verläufe zwischen den Standardmesspunkten vor den Mahlzeiten hält  :-)

Bisdann, Jürgen

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16957
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #543 am: September 20, 2007, 13:25 »

...will mir bis heute nicht in den Kopf, warum viele Ärzte und auch Betroffene den morgentlichen Nüchternwert für wichtiger halten, als jeden gleich hohen oder höheren Wert zu anderen Tageszeiten.


Das hat zwei Gründe:
1. kann man oft einem zu hohen NBZ erst stundenlang hinterherlaufen, bis man den wieder eingefangen hat.
2. können zu hohe NBZ auch schon lange genug bestanden haben, um selbst im 1c eingegangen zu sein. Man hat halt beobachtet, daß das 1c am ehesten dann in akzeptable Bereiche sinkt, je günstiger der NBZ ist.
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

hjt

  • Gast
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #544 am: September 20, 2007, 15:36 »
Zitat
1. kann man oft einem zu hohen NBZ erst stundenlang hinterherlaufen, bis man den wieder eingefangen hat.
vor allem, wenn man dazu nicht auf das traditionell stärkereiche Frühstück verzichten will :-(
Aber das Hinterherlaufen gehört doch bei höheren Werten zu anderen Tageszeiten auch zur normalen Übung, oder?

Zitat
2. können zu hohe NBZ auch schon lange genug bestanden haben, um selbst im 1c eingegangen zu sein. Man hat halt beobachtet, daß das 1c am ehesten dann in akzeptable Bereiche sinkt, je günstiger der NBZ ist.
Für den 1c ist egal, zu welcher Tageszeit der BZ lange genug so hoch ist, dass er da erhöhend eingeht. Die meisten, die ihren Morgenanstieg verfolgen, berichten vom Überschreiten ihres präprandialen Zielbereiches ab 5 oder 6 Uhr, seltener schon um 4. Wenn einer um 7 aufsteht, sind das maximal 3 Stunden, und ich wette ne Kiste Wasser, dass bei denjenigen, bei denen sich morgens solche 3 Stunden finden, solche 3 Stunden auch nach wenigstens 2 von 3 Mahlzeiten zu beobachten sind. - Das beobachtet traditionell nur keiner - ganz im Gegensatz zum Nüchtern-BZ!

Bisdann, Jürgen

Offline LordBritish

  • Global Moderator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 5831
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #545 am: September 20, 2007, 15:56 »

Zitat
1. kann man oft einem zu hohen NBZ erst stundenlang hinterherlaufen, bis man den wieder eingefangen hat.

vor allem, wenn man dazu nicht auf das traditionell stärkereiche Frühstück verzichten will :-(
Aber das Hinterherlaufen gehört doch bei höheren Werten zu anderen Tageszeiten auch zur normalen Übung, oder?


Aus eigener Erfahrung kann ich dazu nur sagen es ist wesentlich schwerer einen BZ der Morgens hoch ist wieder
auf einen akzeptablen Wert zu bekommen, als wenn man einen hohen Wert am Mittag hat.
Man läuft sozusagen den ganzen Tag nur den hohen Wert hinterher und kommt kaum auf einen grünen Zweig...

Nachdem aufstehen am Morgen werden ja auch noch einige Hormone ausgeschüttet die den BZ auch ganz gut ansteigen lassen. Somit kommen zwei Sachen auf einmal hoher BZ und BZ steigernde Wirkung der Hormone...


Viele Grüße

Markus

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16957
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #546 am: September 20, 2007, 23:42 »

Aber das Hinterherlaufen gehört doch bei höheren Werten zu anderen Tageszeiten auch zur normalen Übung, oder?


Da bestehen sie in der Regel aber nicht so lange und vor allem nicht in einer hormonresistenten Situation.

Zitat

Zitat
2. können zu hohe NBZ auch schon lange genug bestanden haben, um selbst im 1c eingegangen zu sein. Man hat halt beobachtet, daß das 1c am ehesten dann in akzeptable Bereiche sinkt, je günstiger der NBZ ist.

Für den 1c ist egal, zu welcher Tageszeit der BZ lange genug so hoch ist, dass er da erhöhend eingeht.


Du hast eine Frage gestellt, ich habe sie beantwortet. Offenbar hast du die Antwort aber nicht verstanden, daher nochmal: Aus Beobachtungen weiß man, daß ein verbesserter NBZ auch immer mit einem verbesserten 1c einhergeht.
Wenn der NBZ erhöht ist, dann ist die Chance groß daß er das nicht erst seit 10 Minuten ist sondern die ganze Nacht schon auf einem höheren Level lag.

Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Adrian

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 2721
  • Country: 00
  • Diabetestyp: ---
  • Therapie: ---
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #547 am: September 21, 2007, 13:14 »

Wenn der NBZ erhöht ist, dann ist die Chance groß daß er das nicht erst seit 10 Minuten ist sondern die ganze Nacht schon auf einem höheren Level lag.


Und die Chance ist auch noch hoch, dass er aus einer Resistenz erhöht wurde, und nicht durch falsches schätzen von Essen.

LG|Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Duff Rose

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 898
  • Country: 00
  • Diabetestyp: ---
  • Therapie: ---
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #548 am: September 21, 2007, 16:13 »
Gruß Gott,

trotz meiner Zweilfel und einer leicht verschlechterten BZ- Einstellung der vergangenen Wochen darf ich weiterhin hier bleiben und meinen schlechtesten 1C seit Analoga präsentieren: 5,7 (ref. 4,3 - 6,1)


 :banane:

Zu Belohnung gibts heut einige  :prost:!
DM1 seit 02.2006, ICT, Fiasp und Lantus

Well some say life will beat you down
Break your heart, steal your crown
So I started out for God knows where
But I guess Ill know when I get there

Im learning to fly around the clouds
But what goes up must come down

- Tom Petty

Offline Siggi©®

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 5172
  • Country: de
    • Siggi sein's
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #549 am: September 22, 2007, 10:00 »
Prima!

5,7 ist doch auch sehr gut  :prost:
~~~~~~~~~~~
       so long ...
 :winke:    Siggi    :winke:     
~~~~~~~~~~~