Diabetesfragen > Der Erklärbär - Ich will's wissen
Gibt es stressbedingte Diabetes ?
Joerg Moeller:
Bei Diabtikern ist das auch so. Ist ja auch logisch: wenn man sich bewegt müssen die Muskeln ihre Energie aus den Glykogen-Tanks beziehen und jeder Tank ist irgendwann mal leer. Und bei leeren Tanks wird die Zelle etwas großzügiger und lässt die Glucose leichter rein als vorher.
Aber: wenn man sich jetzt mehr bewegt als der Körper es gewohnt ist, dann ist das für ihn eine Streß-Situation. Er schüttet dann Streßhormone aus, deren vorrangiges Ziel es ist den Körper besser mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen, um diese Mehrarbeit leisten zu können. Die Hauptwirkung dieser Hormone ist den Blutdruck zu steigern un die die Herzfrequenz zu erhöhen (die Pumpe soll schneller pumpen).
Nebenwirkung dieser Hormone ist, daß sie auch mehr Glucose aus der Leber holen, aber auch die Insulinwirkung herabsetzen. Der Normalo kann das ausgleichen, indem die Betazellen auch mehr arbeiten. Aber genau das ist beim Diabetiker (bzw. bei einem der genetisch bedingt über kurz oder lang Diabetiker werden wird) ja gestört und dann kann der BZ nicht mehr so ohne weiteres in normalen Grenzen gehalten werden.
antidiabetika:
Meine Erfahrungen sind ganz anders.
Mein Körper schüttet keine Stresshormone bei Bewegung aus, sondern je mehr ich mich bewege, umso besser fühle ich mich.
Ich glaube auch, daß unterschiedliche Ansichten darüber herrschen, was Stress überhaupt ist.
Adrian:
--- Zitat von: antidiabetika am März 29, 2010, 18:03 ---Mein Körper schüttet keine Stresshormone bei Bewegung aus, sondern je mehr ich mich bewege, umso besser fühle ich mich.
--- Ende Zitat ---
Wenn Dein Körper bei Bewegung keine Stresshormone ausschütten würde, würdest Du Dich recht bald sehr schlecht fühlen.
Da ist kein Widerspruch, wo Du einen suchst ;)
Hexe:
Hallo
das ist schon richtig, durch Bewegung wird Stress abgebaut.
Es kommt dabei aber auch auf die Intensivität der Bewegung an.
Einem Leistungssportler macht es nichts aus eine halbe Stunde mit dem Rad zu fahren. Dabei baut er Stress ab.
Für einen Rekonvaleszenten der gerade das Krankenhaus verlassen hat, ist eine halbe Stunde Rad fahren Stress pur. Wenn er das denn durchhält. Da werden dann vermehrt Stresshormone ausgeschüttet.
Leider kann ich das mit den Vergleichen nicht so schön wie Jörg um nicht zu sagen, ich kann das gar nicht . Hoffe das ist trotzdem verständlich
Liebe Grüsse Vera
Joerg Moeller:
Man kann auch ganz einfach sagen Streß ist relativ.
Also in Relation (~in Beziehung) zu etwas.
Für einen Hartz-IV Empfänger sind 50 Euro relativ viel, währen ein Bill Gates erstmal nachsehen muß ob er überhaupt Kleingeld eingesteckt hat.
Körperlicher Streß beginnt immer dann, wenn der Körper über das Normalmaß hinaus belastet wird. Und das Normalmaß ist eben individuell verschieden. Messen kann man das nur über die Herzfrequenz und den Sauerstoffverbrauch.
Steigt der Sauerstoffbedarf aufgrund erhöhter körperlicher Belastung muß der Körper dafür sorgen, daß mehr Sauerstoff rangekahrt wird: die Atmung wird heftiger.
Das ist dann so als würde der Lagerverwalter mehr 02-Rohstoff bestellen, damit die einzelnen Abteilungen mit mehr O2-Rohstoffen versorgt werden.
Aber es reicht ja nicht wenn die O2-Rohstoffe in ausreichender Menge angeliefert werden. Die muss man jetzt auch noch verteilen.
Also muß die Verteiler-Mannschaft entsprechend motiviert werden, mal ein bißchen stärker und schneller zu arbeiten.
Das schafft man am ehesten mit einer Lohnerhöhung. Und die einzigen Währungen die die annehmen sind Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol usw.
Viele Grüße,
Jörg
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