Diabetesfragen > ICT - Basis/Bolus
Lantus: Dosierung und Splitting bei Typ 1
Joa:
Recht interessant und ggf. hilfreich zu eigenen Denkansätzen für Typ 1 ICT'ler mit Lantus fand ich folgende > Antwort von John Walsh < auf Diabetesnet.com.
Folgend mal der Versuch einer Übersetzung (Originaltext sieh obiger Link):
"Ich ermutige normalerweise, dass meine Patienten Lantus und Levemir Dosen in zwei Injektionen aufteilen. Obwohl es eine zusätzliche Injection pro Tag ist, gibt es Vorteile.
Lantus ist ein "18 bis 26 Stunden" Insulin. Dies bedeutet, dass viele Menschen (wahrscheinlich mindestens ein Drittel aller Benutzer) keine volle 24 Stunden-Wirkdauer bei einmaliger Injektion täglich erhalten, und noch mehr benötigen Ihre Lantus-Injektion nicht zu genau der gleichen Zeit täglich.
Viele Menschen bemerken einen Gipfel der Lantus Wirkung ca. 6 Stunden nach der Injektion. Ist dieser Gipfel zu bemerken wirkt Lantus nicht voll über 24 Stunden (größere Gipfelwirkung = kürzere Wirkdauer).
Kleinere Dosierungen haben oft einen kürzeren Dauer der Wirkung (soweit ich weiß gibt es dazu keine Studien, aber es gibt solche zu anderen Insulinen entsprechend). Kleinere Dosen (Lantus) bedeuten oft mehr Insulin-Aktivität nach 6 Stunden und weniger Wirkung nach 16 Stunden und darüber hinaus.
Somit kann das Basalinsulin „ausgelaufen“ sein, bevor der Tag abgelaufen ist.
Was zu scheinbar „unerklärlich“ hohen Werten führt, bevor die nächste Dosis gegeben wird. Lantus kann aber auch zu Hypos während seiner Gipfelwirkung führen.
Zum Beispiel, wenn Lantus nur als Spätdosis gegeben wird, kommen nächtliche Hypos eher vor. Wenn Lantus nur in der Früh gegeben wird, sind hohe Werte vor dem Frühstück wahrscheinlicher.
Eine Aufteilung von Lantus auf zwei Gaben am Tag gleicht Dosierungslücken aus und midert Wirkungsspitzen. Nach einer Aufteilung der Dosis auf zwei tägliche Lantusgaben stellen die meisten Benutzer fest, dass sie bessere Werte haben.
Ein weiterer Grund für ein Lantus Splitting besteht darin, dass die meisten Menschen nicht völlig gleichbleibende Spritzzeiten einhalten, so dass die Injektion immer genau gleich erfolgt.
Wenn jemand Lantus zum Schlafengehen gibt, aber Freitags und Samstags später zu Bett geht, tritt in der Nacht schnell eine Wirkungslücke in der ersten Nacht auf und ggf. eine Wirkungsdoppelung wenn wieder dem Wochentagszeitplan gefolgt wird.
Eine relevante Dosisaufteilung mindert diese Timing-Probleme, selbst wenn die zwei Dosen nicht genau zu den gleichen Zeit des Tages gegeben werden.
Die meisten Benutzer die nur 4 IE Lantus am Tag benötigen sind Typ 1 Diabetiker mit hoher Insulinempfindlichkeit.
Wenn diese Bedingungen zutreffen sollte man an eine Insulinpumpe zur Gewährleistung einer zuverlässigen Dosierung denken."
Gruß
Joa
Reitgrufti:
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und finde Euer Forum super gut.
Da ich seit langen Lantus nehme und ich öfters morgens um 5 Uhr Werte um die 60 habe interssiert mich der Splitt von Lantus schon sehr. Mir ist auch aufgefallen das die Basalwirkung gegen 19 Uhr fast nicht mehr vorhanden ist ....
Wer hat Erfahrungen mit dem Splitt ?
Ich habe 28 IE Lantus bevor ich ins Bett gehe ( 22.00 - 00.00 Uhr ) und habe es jetzt auf 24 IE reduziert.
Dadurch schaffe ich es nicht mal bis 17 Uhr..... :knatschig:
Freue mich auf Euer Feedback
Gruss
Reitgrufti
--- Zitat von: Joa am Dezember 04, 2009, 22:53 ---Recht interessant und ggf. hilfreich zu eigenen Denkansätzen für Typ 1 ICT'ler mit Lantus fand ich folgende Antwort von John Walsh <]> https://www.diabetesnet.com/ask_john/?p=63#more-63] Antwort von John Walsh < auf Diabetesnet.com.
Folgend mal der Versuch einer Übersetzung (Originaltext sieh obiger Link):
"Ich ermutige normalerweise, dass meine Patienten Lantus und Levemir Dosen in zwei Injektionen aufteilen. Obwohl es eine zusätzliche Injection pro Tag ist, gibt es Vorteile.
Lantus ist ein "18 bis 26 Stunden" Insulin. Dies bedeutet, dass viele Menschen (wahrscheinlich mindestens ein Drittel aller Benutzer) keine volle 24 Stunden-Wirkdauer bei einmaliger Injektion täglich erhalten, und noch mehr benötigen Ihre Lantus-Injektion nicht zu genau der gleichen Zeit täglich.
Viele Menschen bemerken einen Gipfel der Lantus Wirkung ca. 6 Stunden nach der Injektion. Ist dieser Gipfel zu bemerken wirkt Lantus nicht voll über 24 Stunden (größere Gipfelwirkung = kürzere Wirkdauer).
Kleinere Dosierungen haben oft einen kürzeren Dauer der Wirkung (soweit ich weiß gibt es dazu keine Studien, aber es gibt solche zu anderen Insulinen entsprechend). Kleinere Dosen (Lantus) bedeuten oft mehr Insulin-Aktivität nach 6 Stunden und weniger Wirkung nach 16 Stunden und darüber hinaus.
Somit kann das Basalinsulin „ausgelaufen“ sein, bevor der Tag abgelaufen ist.
Was zu scheinbar „unerklärlich“ hohen Werten führt, bevor die nächste Dosis gegeben wird. Lantus kann aber auch zu Hypos während seiner Gipfelwirkung führen.
Zum Beispiel, wenn Lantus nur als Spätdosis gegeben wird, kommen nächtliche Hypos eher vor. Wenn Lantus nur in der Früh gegeben wird, sind hohe Werte vor dem Frühstück wahrscheinlicher.
Eine Aufteilung von Lantus auf zwei Gaben am Tag gleicht Dosierungslücken aus und midert Wirkungsspitzen. Nach einer Aufteilung der Dosis auf zwei tägliche Lantusgaben stellen die meisten Benutzer fest, dass sie bessere Werte haben.
Ein weiterer Grund für ein Lantus Splitting besteht darin, dass die meisten Menschen nicht völlig gleichbleibende Spritzzeiten einhalten, so dass die Injektion immer genau gleich erfolgt.
Wenn jemand Lantus zum Schlafengehen gibt, aber Freitags und Samstags später zu Bett geht, tritt in der Nacht schnell eine Wirkungslücke in der ersten Nacht auf und ggf. eine Wirkungsdoppelung wenn wieder dem Wochentagszeitplan gefolgt wird.
Eine relevante Dosisaufteilung mindert diese Timing-Probleme, selbst wenn die zwei Dosen nicht genau zu den gleichen Zeit des Tages gegeben werden.
Die meisten Benutzer die nur 4 IE Lantus am Tag benötigen sind Typ 1 Diabetiker mit hoher Insulinempfindlichkeit.
Wenn diese Bedingungen zutreffen sollte man an eine Insulinpumpe zur Gewährleistung einer zuverlässigen Dosierung denken."
Gruß
Joa
--- Ende Zitat ---
Ludwig:
Hallo Reitgrufti,
Ich splitte Lantus und zwar spritze ich um 8:00 Uhr 11 IE und um 20 Uhr 8 IE! Eine Injektion am Tag ergab eine Basallücke! Jetzt läuft die Basalversorgung sehr gleichmäßig dahin und ich merke keine Wirkgipfel!
Die Aufteilung der Dosis war halt eine längere Prozedur! Das muß man eben austesten!
lg
Ludwig
Joa:
--- Zitat von: Reitgrufti am Dezember 06, 2009, 18:45 ---... Freue mich auf Euer Feedback
--- Ende Zitat ---
Da schließe ich mich mal ganz klar Ludwig an. Es ist sicherlich eine Frage von ausprobieren nach dem Rezept Trial & Error.
Wobei es sein mag, dass das Splitten von Lantus problematisch sein kann, wenn es ein ausgeprägteres Dawn-Phänomen gibt.
Dann könnte der jüngst hier von Babsi berichtete Verfahrensvorschlag von Frau Prof. Howorka (Altmeisterin der flexiblen Insulinanwendung aus Wien) durchaus einen Versuch wert sein. Levemir für die Nachtversorgung und Lantus über den Tag.
Gruß
Joa
Reitgrufti:
Hallo zusammen,
Vielen Dank für Euer Feedback
@Barbara: Da ich die letzen Jahre immer ein "Dawn Effekt" hatte und oft gekämpft hatte ( auch mit der Gefahr morgens relativ niedrig anzukommen)
und ich "nur" einen Hausarzt hatte.... Habe aber nun zum Diabetologen gewechselt ...
Spät nachmittags früher Abend ( 17-18 Uhr) muss ich immer Bolus nachspritzen oder Lantus so erhöhen.
Um 23 Uhr muss ich noch 3-4 BE essen, damit ich auf morgen Werte von 80-120 komme.
Ich hatte von 2x Lantus spritzen schon gehört, hatte aber Bedenken wegen hoher Wirkung in den ersten 2-3 Stunden.
Schönen Abend
Gruss
Reitgrufti
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