Autor Thema: Sensoren und Unterhautfettgewebe  (Gelesen 12822 mal)

Offline Sunshineyday

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Sensoren und Unterhautfettgewebe
« am: Januar 11, 2009, 12:17 »
Hallo,

mich interessieren die Themen rund um die kontinuierliche BZ-Messung sehr. Nun habe ich hier im Forum schon gelesen, dass Ihr über die Liegedauer des Sensors diskutiert habt. Wohl aber nur im Hinblick auf die Mess-Ergebnisse.

Wie siehts denn bei den Freestyle-Navigator-Trägern mit dem Unterhautfettgewebe aus? Habt Ihr da nicht Angst, zuviel davon zu zerstören?  Ich achte schon bei meinen Kathetern peinlich genau auf den richtigen Umgang, sprich keine Teflons, jeden zweiten Tag Nadelwechsel und fleissige Verteilung der Einstichstellen. Ich war mir immer sicher, dass ich damit keine Schäden anrichte, aber leider sieht mein Arzt unter dem Mikroskop doch kleine Vernarbungen.

Ich hab schon mal 5 Tage lang einen Sensor getragen. Meine Hauptsorge war dabei echt die Einstichstelle. Man hat sie dann auch noch Wochen danach gesehen. Nun frage ich mich, wie das wohl wäre, wenn man diese Sensoren dauerhaft trägt.... Was meint Ihr dazu?

Sunshine       

Offline unknown

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Re: Sensoren und Unterhautfettgewebe
« Antwort #1 am: Januar 11, 2009, 12:29 »
Hallo Sunschine,

Hallo,

mich interessieren die Themen rund um die kontinuierliche BZ-Messung sehr. Nun habe ich hier im Forum schon gelesen, dass Ihr über die Liegedauer des Sensors diskutiert habt. Wohl aber nur im Hinblick auf die Mess-Ergebnisse.

Wie siehts denn bei den Freestyle-Navigator-Trägern mit dem Unterhautfettgewebe aus? Habt Ihr da nicht Angst, zuviel davon zu zerstören?  Ich achte schon bei meinen Kathetern peinlich genau auf den richtigen Umgang, sprich keine Teflons, jeden zweiten Tag Nadelwechsel und fleissige Verteilung der Einstichstellen. Ich war mir immer sicher, dass ich damit keine Schäden anrichte, aber leider sieht mein Arzt unter dem Mikroskop doch kleine Vernarbungen.

Ich hab schon mal 5 Tage lang einen Sensor getragen. Meine Hauptsorge war dabei echt die Einstichstelle. Man hat sie dann auch noch Wochen danach gesehen. Nun frage ich mich, wie das wohl wäre, wenn man diese Sensoren dauerhaft trägt.... Was meint Ihr dazu?

Sunshine       

Ich glaube das wir mit den Sensoren bei den CGMS Systemen allgemein vor dem gleichen Problem stehen werden wie bei den Insulinkathetern.
Allerdings benötigen wir ja in der Regel eine Phase bei dem der Sensor erst zu messen anfängt und dann sollte man aus okonomischen Gründen den Sensor lange tragen.

Allerdings habe ich damit keine praktischen Erfahrungen.

Grüßle

Norbert

hws

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Re: Sensoren und Unterhautfettgewebe
« Antwort #2 am: Januar 11, 2009, 13:08 »
Also mal:
Der Sensor von Navigator reißt ganz schöne Lücken in Deinem Fell. Mir ist es bereits 3 mal passiert, dass es nach dem Einschießen so doll geblutet hat, dass ich ein Spur auf dem Weg ins Badezimmer gezogen habe. Im Gegensatz zu meinen beiden Navigatortragekollegen muss ich meinen Kram selbst bezahlen - ein Sensor kostet ca. 65 Euro.
Daher ist man bemüht, die vorgegebene Lebenszeit des Sensors zu verlängern. Das ist per Trick möglich. Meine längste Liegezeit war 29 Tage - meist sind es so 15 Tage.
Wenn Du schon Hautschäden per Mikroskop untersuchen läßt, ist ein Navigator für Dich absolut nicht geeignet.
Adeus
HWS

Offline Llarian

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Re: Sensoren und Unterhautfettgewebe
« Antwort #3 am: Januar 11, 2009, 15:02 »
Praktische eRfahrung habe ich keine. Ich habe bisher drei Tage ein REaltime-System getragen und einmal für drei Tage eines von Menarini. Das war noch eine akzeptable Zeit, insofern gab es keine Probleme. Allerdings ist der Punkt mit dem Unterhautfettgewebe auch meine größte Sorge (ich bemühe mich gerade mti meinem Arzt um eines). Was nützt es mir, wenn ich die Kosten reduziere, indem ich das Teil 3 TAge länger als angegeben liegen lasse, mir dann aber die Möglichkeit zerschiesse, eine Pumpe zu tragen, weil ich an keiner Stelle mehr eine vernünftige Resorption habe? Ich bin jetzt 37 und würde gern noch 50 bis 60 Jahre, falls es zwischenzeitlich keine Diabetesheilung gibt, eine Pumpe tragen können.

Grüße
Anja

Offline Joa

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Re: Sensoren und Unterhautfettgewebe
« Antwort #4 am: Januar 11, 2009, 15:03 »
mich interessieren die Themen rund um die kontinuierliche BZ-Messung sehr. Nun habe ich hier im Forum schon gelesen, dass Ihr über die Liegedauer des Sensors diskutiert habt. Wohl aber nur im Hinblick auf die Mess-Ergebnisse.

Ich meine, dass auch schon erwähnt wurde, dass die Sensoreinschussstellen recht unauffällig wirken. Ich muss die nach 2-3 Tagen schon fast suchen. Die Perforationsstellen vom Insulinkatheter sind nach meiner Beobachtung deutlich länger auffällig.

Beim FSN zeichnen sich die Druckstellen der Sensorplatte dagegen schon recht deutlich und ggf. auch längerfristig ab. Dekubitus lässt grüssen?

Zitat
Wie siehts denn bei den Freestyle-Navigator-Trägern mit dem Unterhautfettgewebe aus? Habt Ihr da nicht Angst, zuviel davon zu zerstören? 

Im Prinzip ja ...

Wie hws hinsichtlich seiner Blutspuren schon andeutete, ist die Führungslanze des Bolzenschussgerätes und der Federantrieb mit dem der Sensor eingebracht wird nicht ohne Krawumm.



So ganz ohne Folgen für das Gewebe wird das wohl nicht bleiben.

Dagegen wirkt der Sensor selber schon wieder eher harmlos:



Der graue Balken entspricht den Umrissen der 8mm Kanüle des FlexLink-Katheters.
Der Sensor hat 5 mm. Zwischen der Unteren Querkante und der Haut kommt noch die Trägerplatte zu liegen.
Die siehst Du in der Seitenansicht der Sensoreinheit:


Von oben ist die ganze Angelegenheit dann so groß anzuschauen:


Die Größenvergleiche hier insbesondere, da die Größe der Gesamteinheit bedeutet, dass da einiges an Bewegungsübertragung auf den im Gewebe liegenden Sensor stattfinden muss. Ich meine, der rührt dadurch auch ziemlich im sc-Gewebe herum.

Aber Du hast sicherlich wegen Bedenken hinsichtlich der künftigen Funktionsbeeinträchtigung des Gewebes selber gefragt. Z.B. Resorptionsstörungen der Insulinaufnahme?

Da hast Du mit dem Sensor halt die Möglichkeit auch auf andere Regionen auszuweichen, sofern zumindest 5mm Fettgewebe dort vorhanden sind.
Der FSN ist ausdrücklich und primär für den hinteren Oberarm empfohlen. Im Bauchbereich kann ich damit höher setzen, als mit einem Insulinkatheter.

Somit sehe ich (für mich) eine Insulinfunktionsbeeinträchtigung durch sensorbedingte Schädigungen als gering bis nicht gegeben.

Zitat
aber leider sieht mein Arzt unter dem Mikroskop doch kleine Vernarbungen.

Klar, ich denke dass jede Invasion in das Gewebe eine mehr oder weniger geringe Narbe erzeugen wird?  :gruebeln:

Zitat
Ich hab schon mal 5 Tage lang einen Sensor getragen. Meine Hauptsorge war dabei echt die Einstichstelle. Man hat sie dann auch noch Wochen danach gesehen.

War das der Roche-Sensor? Oder ein FSN?

Zitat
Nun frage ich mich, wie das wohl wäre, wenn man diese Sensoren dauerhaft trägt.... Was meint Ihr dazu?

Na ja, wenn Du von dem einen Sensor ein wochenlanges Andenken gesehen hast, dann wird das bei mehreren Sensoren der Art wohl auch zu mehreren Gedenkstätten führen?

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

hws

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Re: Sensoren und Unterhautfettgewebe
« Antwort #5 am: Januar 11, 2009, 15:23 »
Hi Joa,
eine Super-Demonstration
Gruß
Heinz-Walter

Offline Andreas

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Re: Sensoren und Unterhautfettgewebe
« Antwort #6 am: Januar 11, 2009, 20:37 »
1. Da ich den Navigator am Arm trage, zerstöre ich mir kein Bauch-Gewebe, dass ich für die Pumpe benötige.
2. Meine Katheterstellen sehen bereits nach zwei Tagen - wie Joa auch bemerkt hat - deutlich geschundener aus als der Einstich des Navigator-Sensors nach fünf Tagen.
3. Ich kühle meinen Arm vor dem Setzen mit Eisspray. Seitdem verliere ich kein Blut mehr beim Setzen ...

Gruß, Andreas
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Offline Adrian

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Re: Sensoren und Unterhautfettgewebe
« Antwort #7 am: Januar 11, 2009, 21:35 »
Hallo Andreas,

was für ein Eisspray verwendest Du denn?

Gruß
Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Andreas

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Re: Sensoren und Unterhautfettgewebe
« Antwort #8 am: Januar 11, 2009, 22:05 »
Ein Eisspray, das ich noch vom Sport hatte:
Reparil Ice-Spray von Madaus.

Zunächst sprühe ich den Arm ein, dann desinfiziere ich und ca. 5 Minuten später setzte ich den Sensor.

Gruß, Andreas
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hws

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Re: Sensoren und Unterhautfettgewebe
« Antwort #9 am: Januar 11, 2009, 22:22 »
Ich habe beim letzten Mal einen Gel Pack, den ich tiefgekühlt hatte benutzt - kein Schlachtfest. Wenn ich nach Deutschland komme werde ich das Spray versuchen zu bekommen.
Adeus
HWS