Umfrage

Habt ihr viel zugenommen nach der Umstellung auf Insulin?

gar nicht
10 (35.7%)
bis 5 kg
4 (14.3%)
mehr  
14 (50%)

Stimmen insgesamt: 25

Autor Thema: -  (Gelesen 20843 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #20 am: November 27, 2007, 20:39 »

Ah, danke! Also 2032 kcal. Die Seite rechnet die BE aber sehr streng (1 BE = 48 kcal); das trifft eigentlich wirklich nur für Gummitiere und ähnliches zu.


Das trifft nur für reine Kohlenhydrate zu. 1g KH = 4 kcal. also hat eine BE (12g KH) genau 48.
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hjt

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #21 am: November 28, 2007, 00:12 »
Moin Babsi,

alle Glukose, die nicht sofort als Erhaltungs- oder Bewegungsenergie verbraucht wird, wird mit Hilfe von Insulin als Fett in den Fettzellen gespeichert - für schlechtere Zeiten. Auf die Art hat die Menschheit all die Jahrtausende überlebt, in denen sich ne leere Speisekammer nicht mit einem kurzen Ausflug in den nächsten Supermarkt ausgleichen ließ. Da hat sich der Organismus dann aus dem gespeicherten Fett, Stichwort Winterspeck, via Ketogenese bedient. Das ist ein völlig normaler Vorgang, der genau so auch mit gegessenem Fett funktioniert und dafür sorgt, dass die Organzellen immer ausreichend mit Energie versorgt werden.

Aus Eiweiß heißt das Spiel Glukoneogenese. Dabei spielt die Leber die Zuckerfabrik und sorgt immer für einen gut ausreichenden BZ-Spiegel, indem es aus jeweils 2 kal Eiweiß 1kal Glukose produziert. Nach dem Rezept haben es die Eskimos bis in die Neuzeit geschafft - um nun von der geschafft zu werden. Denn die Eskimos gehören zu den Menschen, deren Stoffwechsel besonders auffällig auf Stärke reagiert.

Es gibt also keinen lebenswichtigen Grund, warum ich eine bestimmte Menge oder überhaupt Stärke essen muss. Das heißt, ich kann meinen Glukosekonsum vollkommen frei in mein BZ-Management einbinden.
Selbstverständlich brauche ich zum Verstoffwechseln von Eiweiß und Fett auch Insulin, aber nur einen Bruchteil von dem, das für die selbe Energiemenge aus Glukose fällig würde, und verteilt über eine sehr viel längere Zeit.
Und bei gesund flachem & niedrigem BZ bedeutet weniger Insulin grundsätzlich auch weniger Fettspeicherung und mehr Chancen für die Verwendung von schon gespeichertem Fett :-)

Bisdann, Jürgen

Offline diotmari

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #22 am: November 28, 2007, 08:00 »

Ich glaube auch nicht, daß da 160 ausreichend sind. Aber zu deiner Frage: wenn du dein 1c opferst kannst du sicher schneller abnehmen. Aaaaber: auch schneller wieder zunehmen, wenn du irgendwann realisiert hast, daß deinen Füßen und Augen ein brauchbares 1c mehr zugut kommt als eine schlanke Taille

Guten Morgen Anja, Jörg!
Danke für die klare Ansage!
Mir spukt dieser Ansatz seit geraumer Weile im Kopf herum. Ausgelöst hat das aber die Nephrologin im Sommer. Als ich dort in die Diabetologie kam, hat die mich auf mein Übergewicht angesprochen und wollte mir zusätzlich Metformin geben. Ich habe dankend abgelehnt, da ich schon genügend Medis schlucken muß. Auch habe ich ihr gesagt, daß ich kein fetter 2er war, sondern lange (3 Jahre) vorher schon abgenommen habe und mein Startgewicht bei 73 Kilos lag. Daraufhin meinte sie, ich sei zu scharf eingestelllt, 120 mg/dl würden mir beim Gewicht helfen. Was ich wiederum vehement ablehnte, da ich stolz auf meinen 5er Wert war.
Irgendwie vertrackt das Ganze  :mauer:
Ich sammel jetzt erst mal weiter Infos...

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline Llarian

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #23 am: November 28, 2007, 09:51 »

Es gibt also keinen lebenswichtigen Grund, warum ich eine bestimmte Menge oder überhaupt Stärke essen muss. Das heißt, ich kann meinen Glukosekonsum vollkommen frei in mein BZ-Management einbinden.

Wärs nicht schick, sich zumindest ein einziges Mal vor dem Posten von Blödsinn über den Sachverhalt zu informieren? Was Du schreibst, wäre das Prinzip der Atkins-Diät... da nimmt man zwar ratzfatz bei ab, das tut man aber bei einer saftigen Keto genauso. Der Körper kann zwar in Notzeiten ohne Kohlenhydrate auskommen, allerdings nicht ohne Kollateralschäden und nicht für längere oder auch nur mittelfristige Zeit.

Grüße
Anja

Offline Zuckerbär

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #24 am: November 28, 2007, 09:56 »

Prof. Howorka hat es so beschrieben: Typ 2 Diabetes gibt es, seit wir die Gazelle nicht mehr selbst jagen müssen, sondern sie in Butter gebraten serviert bekommen  :burger:


Ein wirklich passendes Zitat!  :brav:
LG,
Hermann.     :knuddel:

hjt

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #25 am: November 28, 2007, 14:12 »
Moinmoin,

1. Das Gazellen-Bild von Prof. Howorka passt zwar verführerisch nahtlos in die vom Lifestyle-Diabetes gekennzeichnete Veröffentlichkeitslage, beschreibt aber in der Sache Atkins pur und damit den Kern der Ernährungszusammensetzung, mit der weltweit und sogar häufig stationär kontrolliert und erwiesen sehr  zuverlässig Abnehmerfolge erzielt werden, auch bei Diabetikern und vor allem Typ2. Es könnte mithin in der Sache überhaupt nicht danebener sein. Auch wenn es eine Professorin träfe, aber Anjas Attribut *schwachsinnig* wäre kaum irgendwo angebrachter :-(

2. Alles Fett, das wir in Pölsterchen und Röllchen mit uns rum tragen, hat unser Organismus aus Energie angelegt, die wir uns über das jeweils gerade benötigte Maß hinaus einverleibt haben. Das ist ebenso wenig krank, wie in Zeiten, in denen keine einfacher nutzbare von außen zugeführt wird, die Nutzung dieser gespeicherten Energie via Lipolyse/Ketone.
Dabei können nur dann zu viele Ketone zu einer Ketoazidose führen, wenn ein grober Therapiefehler gemacht wird und damit die ausreichende Insulinversorgung unterbleibt.

3. Stärke ist Energie pur, und was übergewichtige Diabetiker schon mit ihnren zu vielen Kilos im Überfluss gespeichert haben, ist Energie. Gerade deswegen haben die Milchmädchen vor etwa 30 Jahren die Nahrungsbestandteile schlicht nach Energiegehalt pro Gramm miteinander verglichen und messerscharf geschlossen, dass man weniger zunehmen kann, wenn man von den Gramms mit dem wenigsten Energiegehalt jeweils am meisten isst.

Dabei dürfen wir den Milchmädchen zugute halten, dass damals noch niemand eine Ahnung von möglichen Schäden durch zu hohen Blutzucker und das Auslösen völlig kontraproduktiver Prozesse infolge übermäßigen Insulinumsatzes haben konnte. - Diese Ahnungslosigkeit kann heute niemand mehr für sich in Anspruch nehmen.

4. Ausdrücklich: Dies ist kein Aufruf zu Low-Carb oder gar No-Carb. Hiermit will ich lediglich in der Sache möglichst nachvollziehbar darlegen, warum nach meiner Überzeugung jeder von uns frei von irgendwelchen pyramidalen Empfehlungen ist, die Verteilung der Nahrungsanteile in seinem alltäglichen Futterbudget nach seinen Stoffwechsel- und Therapiemöglichkeiten, seiner Waage und nicht zuletzt seinem Geschmack selbst zu wählen.
Besonders interessant finde ich übrigens, dass wir bei Gemüsen, Salaten & Co. mit wenig Stärke häufig sehr viel mehr an Mineralien und Spurenelementen und Vitaminen und sonstigen Pflanzlichen Inhaltsstoffen finden, als in Kartoffeln und Nudeln und Reis und Vollkornbrot :-)

Bisdann, Jürgen

@Babsi: heute hatte ich auf 10 IE Apidra zum ersten und zum zweiten Frühstück je 1 kleines Vollkorn/Körnerbrötchen und dann 2 Stunden Gärtnern. Zum Mittag hab ich 4 große Zwiebeln und 600g durchwachsenen Speck gebraten, ein Pfund grüne Erbsen gekocht und das ganze zu einer für meinen Geschmack leckeren und super sättigenden Erbsensuppe zusammen gegeben. Das übriggebliebene Drittel werde ich morgen mit ein paar Möhren zu 2 guten Mittagsportionen auffüllen :-)

Offline Llarian

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #26 am: November 28, 2007, 15:59 »

Zitat

Zum Mittag hab ich 4 große Zwiebeln und 600g durchwachsenen Speck gebraten, ein Pfund grüne Erbsen gekocht und das ganze zu einer für meinen Geschmack leckeren und super sättigenden Erbsensuppe zusammen gegeben. Das übriggebliebene Drittel werde ich morgen mit ein paar Möhren zu 2 guten Mittagsportionen auffüllen :-)

Nicht schlecht. 400 g Speck zu Mittag. Das sind ca. 150 g reines Fett, tierisches noch dazu. Nur die Harten kommen durch 8). Naja, jeder nach seinem Geschmack. Aber solche Ernährungsgewohnheiten haben für mich was Sektiererisches. Immerhin versteh ich jetzt, was du von der Buttergazelle hältst ;D

Je nachdem, ob es nun getrocknete Erbsen waren, sind auch zwischen 7 und 26 BE enthalten. Für Erbsensuppe werden zumindest bei uns zuhause getrocknete verwendet... kohlenhydratarm ist was anderes.

Grüße
Anja

Offline Zuckerbär

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #27 am: November 28, 2007, 16:01 »

Naja, die Dame ist einer der besten Diabetologinnen in Österreich, und der HBA1c aller ihrer PatientInnen ihrer Praxis liegt unter 7% (im Durchschnitt natürlich).


Möglicherweise ist sie gut, aber das Entgelt was sie für ihre Schulungen nimmt, ist nicht von schlechten Eltern.  :kreisch:
LG,
Hermann.     :knuddel:

hjt

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #28 am: November 28, 2007, 17:30 »
Moin Babsi,

Zitat
Und bei der Entwicklung dieser Krankheiten ist halt der Blutzucker nur ein Faktor unter mehreren. Prof. Howorka sagt, dass eine gute Blutdruckeinstellung und gute Blutfettwerte fast wichtiger sind als gute Blutzuckerwerte.

Genau das bestreite ich: Wo die Betroffenen sich einen wirklich gesunden BZ-Verlauf machen - HBA1c < 5,5 und BZ zuverlässig < 140 - normalisieren sich Blutdruck und Blutfette häufig völlig von selbst. Daraus schließe ich auf den gesunden BZ-Verlauf als Schlüssel.
Die primäre Behandlung der durch den krankhaft hohen BZ verursachten Störungen steht in der Tradition der von Mr. Buse zugegebenen Verharmlosung des DM http://www.usatoday.com/news/health/2007-11-11-diabetes-cover_N.htm#uslPageReturn

Zitat
Nicht schlecht. 400 g Speck zu Mittag. Das sind ca. 150 g reines Fett, tierisches noch dazu. Nur die Harten kommen durch . Naja, jeder nach seinem Geschmack. Aber solche Ernährungsgewohnheiten haben für mich was Sektiererisches.

Mea culpa: wir haben da heute zu zweit üppig von gegessen, also etwas mehr als die Hälfte, und den Rest verlängere ich morgen mit ein paar Möhren auch wieder für uns zwei. - Wenn sich das gegessene Fett in den Blutfetten wieder finden würde, gäbe es nicht so viele Überprüfungen des Atkins-Ansatzes, die gegen ihre ursprüngliche Absicht deutliche Verbesserungen der Blutfette ausweisen. - Die Verteufelung der Nahrungsfette hat mithin wenig haltbare Substanz.

Zitat
Das ist sicher wahr, aber leider hat Gemüse nicht sehr viel Energie. Auch wenn man viel davon ist, trägt es kaum zur Deckung des Energiebedarfs bei.

Interessant: Da geht es um Betroffene, die zu viel Energie angesetzt und gespeichert haben und darum, dass die zunächst einmal verwendet wird, und Du bemängelst, dass sie sich mit Gemüse zu wenig neue einverleiben? Findest Du Deinen Einwand wirklich logisch?

Bisdann, Jürgen

Offline Siggi©®

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #29 am: November 28, 2007, 17:53 »
@ Babsi und Zuckerbär ...

das heisst ihr müßt für die Schulungen bares hinlegen  :kratz:
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