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Zusammenhänge entdeckt - Nervenzellen und Diabetes (Typ 2)

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Mischka:

--- Zitat ---Einige Nervenzellen im Gehirn könnten eine bislang nicht bekannte Rolle bei der Entstehung von Diabetes spielen. Das berichtet eine Gruppe um Laura Parton von der Harvard Medical School in Boston (US-Staat Massachusetts). Bereits vor dieser Untersuchung war bekannt, dass die sogenannten pro-opiomelanocortinen Nervenzellen (POMC) aktiv werden, wenn die Glukosekonzentration im Blut nach einer Mahlzeit steigt. Welche Folgen dies jedoch für Körper hat, war bis lang nicht bekannt, heißt es im Journal "Nature".
--- Ende Zitat ---


weiter & Quelle: http://www.n-tv.de/847761.html

hjt:
Moinmoin,

interessant, wie die Medizin sich langsam umdenkt, und dazu passt auch, was Prof. Dr. Standl im Brennpunkt im aktuellen Diabetes Journal anlässlich der ausführlichen Darstellung der Inkretinwirkung(en) augenfällig demonstriert, auch wenn er sich im Kontext immer wieder wie beschwörend am alten angefressen & angesessen ausrichtet:

--- Zitat --- ... belegt der starke genetische Einfluss bei Typ-2-Diabetes, dass man gut beraten ist, mit Schuldzuweisungen an die Adresse der Typ-2-Diabetiker zurückhaltend zu sein.
--- Ende Zitat ---

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Medizin in einigen Jahren weiteren medikamentösen Fortschritts in der Lage sein wird, den Blutzucker eines potenziellen Typ2-Kandidaten beinahe so eng wie gesund zu führen, und dass dann wie selbstverständlich verkündet wird, dass der Typ2 viel früher in der BZ-Eskalation diagnostiziert werden und seinen BZ von Anfang an sehr viel enger als ein Typ1 führen müsse, weil er in vielen prädiabetischen Jahren mit immer länger und höher und schädlicher ansteigenden BZ-Spitzen schon sehr viel an Vorschäden gesammelt hat.

Zudem ist bisher noch nicht einmal im Ansatz geklärt, wie die Betazellen ihre Fähigkeit zur ersten der gesund 2-phasigen Insulinantwort auf jeden Glukoseeintrag verlieren und damit einen notwendigen Grund für jeden späteren Typ2 legen. Denn erst mit dem Fortschreiten dieses Versagens startet der BZ seinen zunehmend auffälligen Verlauf, der ihn unbehandelt Jahre später über die alten Typ2-Diagnoseschwellen von 1974 tragen wird.

Und die selben Mediziner, so sie denn dann noch leben, die vor Jahren noch den selbstverschuldeten Lebensstil-DM gegeißelt haben und die heute anfangen, ihre Schuldzuweisungen zu überprüfen, werden dann immer schon gewusst haben, dass ein vielschichtiger genetischer Störungsblock diese Erkrankung sukzessive generiert und in der Vergangenheit von gut gemeinten und in ihren Auswirkungen völlig falsch eingeschätzten Ernährungs- und Therapie-Empfehlungen auf tragische Weise fachoffiziell gefördert worden ist.

Bisdann, Jürgen

Joerg Moeller:
"Schuld" ist in diesem Zusammenhang ohnehin ein sehr dehnbarer Begriff. Niemand wird es sich ausgesucht haben, aber ich denke, daß man eine gewisse Mitverantwortung dabei ebenso wenig schönreden kann wie bei einem Lungenkrebs, wenn derjenige starker Raucher war.

Das ist heute allerdings noch nicht so eng zu sehen wie in 10, 15 Jahren. Denn meiner Meinung nach kann ich nur für etwas (mit)verantwortlich gemacht werden, von dem ich weiß und das ich deshalb hätte ändern können. Und die ganzen Aufklärungskampagnen bezüglich Lebensweise und DM2 fangen ja erst jetzt so langsam an zu laufen und von den Verantwortlichen ernst genommen zu werden.

hjt:
Moin Jörg,

1. Anlässlich einer Podiumsveranstaltung hier vor ein paar Wochen mit BMG und kranken Kassen war auf mehrfache Nachrage die mehrfache einstimmige Ansage von dort oben, dass der Typ2 vollständig selbstverschuldet sei.

2. Auf meine Nachfrage, wann wir denn mit Typ2-Prävention wirklich ernster machen wie andere Länder, etwa USA, wo seit Frühjahr 2002 der Prädiabetes eine behandlungsbedürftige Diagnose darstellt. Davon sollte ich mich nicht unsicher machen lassen. Der Diabetes liege erst vor, wenn er diagnostiziert werde, und dann greife bei uns die fachlich richtige Therapie.

Bisdann, Jürgen

Mischka:

--- Zitat von: hjt am September 04, 2007, 22:06 ---
Der Diabetes liege erst vor, wenn er diagnostiziert werde, und dann greife bei uns die fachlich richtige Therapie.

--- Ende Zitat ---


Murks - typisch deutsches System. Das ist wie beim Schießen auf Polizeibeamte, die dürfen auch erst dann zurückschießen.  :balla:

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