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Typ-II-Diabetes: Kein Vorteil durch Selbstmonitoring des Blutzuckerspiegels
Joerg Moeller:
Das Selbstmonitoring des Blutzuckerwertes gilt bei insulinpflichtigen Patienten mit Diabetes Typ I als sinnvolle begleitende Therapiemaßnahme. Typ-II-Diabetiker hingegen scheinen von dieser kostenträchtigen diagnostischen Methode nicht zu profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle britische Studie, die kürzlich im BMJ veröffentlicht wurde.
Wissenschaftler um Dr. Andrew Farmer, Universität Oxford, Großbritannien, untersuchten in ihrer randomsierten Studie mit 453 Patienten aus 48 Allgemeinpraxen, wie sich das Selbstmonitoring des Blutzuckerwertes auf das Management des Typ-II-Diabetes auswirkt. Die nicht-insulinpflichtigen Patienten mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren wurden in drei Gruppen eingeteilt: Selbstmessung ohne Instruktion durch den Arzt, Selbstmessung unter ärztlicher Betreuung und herkömmliche ärztliche Glukosekontrolle anhand des HbA1c-Wertes alle drei Monate.
Nach zwölf Monaten ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede im HbA1c-Wert zwischen den drei Studienarmen. Somit fehlt eine überzeugende Evidenz für eine verbesserte glykämische Kontrolle durch begleitendes Blutzucker-Selbstmonitoring bei nicht-insulinpflichtigen Patienten mit Diabetes-Typ-II im Vergleich zur herkömmlichen Versorgung, so das Fazit der Autoren.
Quelle: http://www.medizin-online.de/cda/DisplayContent.do?cid=228361&fid=103648
Joerg Moeller:
Ich bin ja mal gespannt, was aus dieser Studie noch wird. Deren Ergebnisse stehen ja in krassem Widerspruch zu ROSSO-Studie:
http://ddb-nrw.de/DDB/Aktuell/Rosso-Studie/Rosso-Studie.htm
Ich würde fast wetten, daß das IQWIG diese Studie sehr wohl berücksichtigt, die ROSSO aber nicht :knatschig:
hjt:
Moin Jörg,
auf der Insel gehen meines Wissens die DM-Behandlungen eh ein bisschen anders. So ist CT dort noch weitgehend Standard, erweitert mit Basis-Bolus nach Schema und 2 Teststreifen am Tag. Was wir hier NOCH unter ICT verstehen, heißt dort DAFNE=Dose Adjusment For Normal Eating und wird erst seit wenigen Jahren und den Beiträgen in NGs sehr schleppend eingeführt. Das heißt, in der Studie wurden fortschrittlich 2 Tests pro Tag gemacht.
Aber auch Rosso stört Prof. Sawicki nicht. Denn auch ohne Messungen kommen die Leute mit ner nach seiner Meinung vernünftigen Einstellung auf nen HBA1c von 8, und die reichen völlig aus. Die in der UKPDS angeblich nachgewiesene Verbesserung von 8 nach 7 sei marginal und irrelevant.
Interessant, wie er sich bei der Bewertung von Daten und Fakten selbst seine immer wieder nach Belieben zurecht legt. So bemängelt im Zusammenhang mit der Nutzenbewertung von Humalog & Co, dass es sowohl für Typ1 wie auch Typ2 keine doppelt verblindeten Studien gebe. Hab ihn gefragt, wie er sich das denn z.B. mit 100 Probanden mit einem 1c um 5 vorstelle.
Ja wie? Die kriegten selbstverständlich alle neutrale Ampullen.
Ja aber die wüssten doch spätestens nach nem halben Tag alle, welches Insulin sie spritzten und würden sich mit dem Essen danach richten.
Ja aber das brauchten sie doch gar nicht. Denn ob nun 5 oder 7 oder 8 mache doch keinen signifikanten Unterschied.
Was ich nicht verstehe - aber das ist eigentlich ein anderes Thema - wieso sitzt dieser Mensch so unangefochten von seinen Fachkollegen im öffentlichen Sattel?
Bisdann, Jürgen
Llarian:
--- Zitat von: hjt am August 21, 2007, 12:41 ---Was ich nicht verstehe - aber das ist eigentlich ein anderes Thema - wieso sitzt dieser Mensch so unangefochten von seinen Fachkollegen im öffentlichen Sattel?
--- Ende Zitat ---
Weil die von uns gewählte Regierung ihn da haben will.
Grüße
Anja
Joerg Moeller:
--- Zitat von: Llarian am August 21, 2007, 12:52 ---
--- Zitat von: hjt am August 21, 2007, 12:41 ---Was ich nicht verstehe - aber das ist eigentlich ein anderes Thema - wieso sitzt dieser Mensch so unangefochten von seinen Fachkollegen im öffentlichen Sattel?
--- Ende Zitat ---
Weil die von uns gewählte Regierung ihn da haben will.
--- Ende Zitat ---
Das is schon klar, aber soviel ich weiß ist er Diabetologe DDG. Hätte ich in der DDG was zu sagen würde ich ihn rausschmeißen bei dem ganzen fachlichen Blödsinn, den er so verzapft. Fällt doch schließlich alles auf die DDG zurück.
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