Autor Thema: Diabetes Typ 2 und Sport  (Gelesen 11993 mal)

Offline Willy_Wuff

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Diabetes Typ 2 und Sport
« am: März 18, 2007, 01:29 »
Bin neu hier, also verzeiht wenn ich mich irre
Aber beim stöbern hab ich irgendwie immer nur Typ I Diabetiker gesehen die sich über Sport unterhalten...... Gibbet keine Typ 2 er die das auch machen ?
Wenn dem so is ..... Leute macht Sport  ;D
Ich hab meinen Diabetes nun seit nem halben Jahr ( gebs langsam auf die Zusammenhänge zu begreifen  :kratz:, aber haubtsache es funktioniert )
Ohne Sport brauch ich am Tag zwischen 20-40 IE Rapid insulin um den Zucker halbwegs normal zu halten.
Sport als Medizin "eingenommen" hat bei mir ne "Retardwirkung" von 3-4 Tage, und ich komme mit Medformin 1000 1-2x am Tag super aus, habe in der Zwischenzeit Werte zwischen 80 und 120, nen Schnitt von 97 mg/%
Wenn ich mal ne Woche nicht hin gehe bin ich schnell wieder am Spritzen und am Kohldampfschieben ;-)

Ach ja, ich gehör nicht zu den "Extremsportlern" und 300 Watt auf dem Ergometer schaff ich auch net ....... ( Bin ja schon stolz auf meine 150 Watt über ne halbe Stunde  :lachen:) aber dafür 240 für 5 min. *schwitz hechel*
Ich mach einfach nur Fittnesstraining für Jedermann  :unschuldig:

Aber da der notorische Zwang irgendwas verstehen zu wollen bei mir genetisch bedingt ist
Ich versuch ja immer noch zu verstehen wie das mit dem Zucker in meinem Körper nun funktioniert........
Was ich weiß, bzw glaube zu wissen :
Diabetes Typ 2 bedeutet zum einen ne schwächelnde Bauchspeicheldrüse und zum anderen ne vorhandene Insulinresistenz, was ja ne ungünstige Kombination ist ;-)
Wenn man Sport treibt wird zum einen der Glucose-Transfair in die Zellen rapiede verbessert, zum anderen werden wieder Insulin rezeptoren gebildet, was sich ja positiv auf den Zucker auswirkt.
Durch den Sport werden die Glucogenspeicher im Körper leer gemacht, was ja zuckerspitzen verhindert ( ? ).

Is das wirklich alles ?
Ich mein ... wenn ich mir meine Werte mit und ohne Sport so angucke ( halt alle 2-4 Tage 90-180 Minuten Training im Sportstudio ) hat das Training, finde ich jedenfalls, unglaubliche Auswirkungen auf den Zucker. Ich kann normal essen und nach dem Sport is auch locker ne Haxe mit Bratkartoffeln drinn  :heilig: ohne das ich Probleme bekomme.....
Es sei denn ich hab Nachtdienst ...... da hilft alles nix, da spinnt der Zucker, mal kann ich futtern wie nen blöder damit ich den so bei 70 halten kann und mal gibbet nur Gemüse ( würg ) und trotzdem isser bei 120. Gemüse soll ja mal ganz gesund sein ..... naja, wenn ich damit Spritzen verhindern kann dann verkrafte ich das auch 2-3 mal im Monat  :moser:

In der Zwischenzeit hab ich ja schon mal begriffen das es so ist ...... nur mit dem Warum, da hab ich noch so meine Probleme ;-)
Also, wenns einen gibt der verhindern kann das ich dumm sterbe ...... ;-)


Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #1 am: März 18, 2007, 15:45 »

Bin neu hier, also verzeiht wenn ich mich irre


Na, dann erstmal willkommen. Schön, daß du uns gefunden hast :prost:

Zitat
Aber beim stöbern hab ich irgendwie immer nur Typ I Diabetiker gesehen die sich über Sport unterhalten...... Gibbet keine Typ 2 er die das auch machen ?


Gibbet da einen großen Unterschied? :zwinker:
Wir sind Diabetiker, der Typ ist da erstmal nicht so wichtig.

Zitat
Diabetes Typ 2 bedeutet zum einen ne schwächelnde Bauchspeicheldrüse und zum anderen ne vorhandene Insulinresistenz, was ja ne ungünstige Kombination ist ;-)


Yep!

Zitat
Wenn man Sport treibt wird zum einen der Glucose-Transfair in die Zellen rapiede verbessert, zum anderen werden wieder Insulin rezeptoren gebildet, was sich ja positiv auf den Zucker auswirkt.


Njein. Diese Rezeptoren werden ja nicht bei Bedarf gebildet, sondern die sind von vornherein angelegt. Sport bringt aber - wie du schon sagtest - die Rezeptoren dazu etwas stärker zu arbeiten.

Zitat
Durch den Sport werden die Glucogenspeicher im Körper leer gemacht, was ja zuckerspitzen verhindert ( ? ).


Könnte man so sagen. Ganz leer werden die natürlich nicht (sonst schwämme ja auf einmal ein Pfund Zucker im Blut. Bei 6 Litern wäre das ein BZ von 8333 mg/dl)

Die Zuckerspitzen werden gekappt, weil das Insulin durch die angeleerten Glykogenspeicher schärfer wirkt. Ein Insulinmolekül kann dann mehr Glucosetransporter in Gang setzen oder anders gesagt: ein Molekül Insulin bewegt dann mehr Glucose in die Zellen, als wenn die Glykogenspeicher völl wären.


Zitat
In der Zwischenzeit hab ich ja schon mal begriffen das es so ist ...... nur mit dem Warum, da hab ich noch so meine Probleme ;-)
Also, wenns einen gibt der verhindern kann das ich dumm sterbe ...... ;-)


Klar: frag Gustl: http://www.einsteiger.diabetesinfo.de/  :zwinker:

Und hier kannst du natürlich auch alle möglichen Fragen stellen...
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Offline Ludwig II

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #2 am: März 20, 2007, 11:55 »
Hallo Willy Wulf
Diabetes und Sport gehört einfach zusammen! Mit Sport und einer damit verbundenen Gewichtsabnahme gehts Dir bestimmt besser, weniger Insulin und Metformin sind wahrscheinlich die Folge. Die Haxe würde ich mir auch nur hier und da gönnen, denn bei mehr als 60g Fett am Tag nimmst Du zu! Hattest Du eine vernünftige Ernährungsberatung? Wenn nicht frag deinen Arzt danach. :ja:
LG Ludwig

Offline Joa

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #3 am: März 20, 2007, 23:53 »


Zitat
Aber beim stöbern hab ich irgendwie immer nur Typ I Diabetiker gesehen die sich über Sport unterhalten... Gibbet keine Typ 2 er die das auch machen ?


Gibbet da einen großen Unterschied? :zwinker:
Wir sind Diabetiker, der Typ ist da erstmal nicht so wichtig.


Da gibbet schon einen kleinen Unterschied. Und da ist der Typ schon nicht so wirklich unwichtig.
Der klassische Typ 2 mit viel eigener Insulinproduktion, Resistenz und meistens Übergewicht macht Sport oder Bewegung und das ist auch Ursachentherapie.  ;D

Der klassische Typ 1, ohne Insulin, ohne Resistenz und ohne Übergewicht macht Sport vielleicht als Selbstzweck, muß aber seine Therapie sehr dezidiert daran anpassen, um keinen Blue- oder Redscreens zu produzieren.  ;D
Das erfordert, insbesondere bei intensiverem Sport, schon Einiges an Feintuning. Daher auch wohl in dieser Sparte hier eine Dominanz der 1er.

Für gemischte Typen gilt irgendwie Beides.

Für beide allerdings ist Sport/Bewegung unbedingt zu empfehlen.
Wie überhaupt.

Gruß
Joa
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Offline Willy_Wuff

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #4 am: März 21, 2007, 10:32 »
Schönen dank für die Antworten.
Die Einsteigerseite ist wirklich super gemacht, auch für diesen Link Thx.

Ach ja, was die Grillhaxe angeht ....... sowas kommt bei mir in der Regel ein, maximal 2 mal im Monat vor, hat unter anderem auch einen gewissen belohnungs Charackter :-)
Denn wenn mir einer vor nem Jahr gesagt hätte das ich 2-3 mal in der Woche in nen Fittnesschenter gehe um mich da im Schnitt 2 Stunden ab zu rackern, den hätt ich ausgelacht ;-)
Und halt wenn ich da auch immer Brav hin gehe, dann kann ich mir auch mal sone nette "schweinerei" erlauben, ohne das ich mir sorgen um meinen Zucker machen muß. Also wenn ich brav bin brauch ich kein schlechtes Gewissen haben :-)

Ernährungslehre hatte ich mal im Rahmen meiner Ausbildung zum Pfleger, hält sich aber in grenzen.
Das Meiste hab ich im letzten halben Jahr nach dem Prinzip Tray and Error gelernt, was das Essen angeht.
Klar, Anfangs ...... Gemüse Gemüse und noch mal Gemüse und Friss 1/10 .......
Da ich im 3 Schichten Dienst arbeite isses sowieso jeden Tag nen Abenteuer mit dem Essen, muß halt immer wieder neu gucken wies denn mit dem Zucker so ist, und dementsprechend stell ich auch mein Essen etwas drauf ein.
Und da für mich Sport sowas wie ne Medizin ist, wird der dann auch teilweise gezielt "genossen" ( Zumindest weiß ich nun endlich was am Sport so schön ist ....... ist immer wieder schön, wenn beim Training der Schmerz nachläßt ...  ;D ) Tja, wenn ich weiß das ich zu ner Feier eingeladen bin oder wir essen gehen wollen ..... das will sich erst verdient werden  :lachen:
Ich arbeite halt nur noch drann irgendwie die Zusammenhänge so weit als Möglich zu verstehen, in der Zwischenzeit isses ja auch schon mehr Tray als Error... aber so ab und an begreife ich das dann halt doch nicht warum der Zuckler so ist wie er nun mal ist.
Zum Beispiel bei meinen Nachtdiensten...... da macht der wat er will ;-)

Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #5 am: März 21, 2007, 12:34 »

Für beide allerdings ist Sport/Bewegung unbedingt zu empfehlen.


Mit anderen Worten: da gibbet keinen Unterschied...
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Offline Willy_Wuff

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #6 am: März 21, 2007, 18:51 »
naja, wenn ich es richtig mitbekommen habe... an der wirkung des sportes wohl nicht, aber an der Art und weise wie ;-)
Wenn ich unterzucker krieg ich nur nen leistungsknick und weiß das nun gut ist.... ne halbe stunde später habe ich wieder nen zucker von 80 und es geht mir gut, als insulinpflichtiger Diabeteker stell ich mir das um ein vielfaches komplizierter vor.

Offline Joa

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #7 am: März 21, 2007, 22:23 »

Zum Beispiel bei meinen Nachtdiensten...... da macht der wat er will ;-)


Das könnte in Verbindung mit dem Biorythmus zu sehen sein.

Es gibt, lt. dem was ich so gelernt habe, zyklische Hormonausschüttungen des Körpers, die wesentlich vom Einschlafzeitpunkt gesteuert werden.
Ein guter Teil dieser Hormone (z. B. Wachstumshormone, Cortison) ist kontrainsulinär und der bestimmende Faktor für das sogenannte Dawn-Phänomen in der BZ-Kurve.

Grade im round-about-the-clock Schichtdienst ist das sehr schwer, oder auch nur bedingt in den Griff zu bekommen. Denn der hormonelle Biorhythmus wird vom letzten Einschlafzeitpunkt gesteuert. Ein erneutes Einschlafen innerhalb eines Zeitraumes von etwa 15h löst den Rythmus nicht aus, später wird er wieder neu angestartet.

Mehr will ich jetzt mal nicht dazu schreiben, weil, ehrlich gesagt, ich müsste mich erst mal wieder einpfriemeln.  ;)

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Willy_Wuff

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #8 am: März 22, 2007, 08:35 »
Naja, ich muß gestehen in der Zwischenzeit sehe ich es auch sehr viel entspannter, anfangs war ich dann immer ein klein wenig in Pahnick gewesen, wie schon erwähnt bin ich Pfleger, und naja, berufsbedingt habe ich eigentlich herrzlich selten mit "gesunden" Diabetekern zu tun, dafür um so öffter mit den Leuten die sich herrzlich wenig um ihren Zucker gekümmert hatten.
Somit sind dann natürlich bei Diagnosestellung dutzendweise die fast blinden Dialyse Patienten in ihren Rollstühlen an mir vorbei gerollt.
Andererseits muß ich gestehen das diese Menschen für mich immer noch nen immenser Motivator sind auch brav und artig weiter zum Sport zu gehen ;-)
Ich vertrete zwar die These das meine Füße nicht besonders schick sind, aber ich finde sie dennoch ungemein Funktionell ;-)
Primär is mein Ziel zwar immer noch möglichst lange und möglichst auf Körperfremdes Insulin zu verzichten, sprich ich stelle mein Essen immer noch zum großen Teil auf den Zucker ein, und da ( Um mal wieder zum einstiegsthema zu kommen ;-) ) regelmäßiger Sport mir dabei ungemein hilft ( Auch wenn ich die kompletten Zusammenhänge nicht wirklich begreife, laut meines Arztes kommt da noch ne ganze Menge mehr dazu, außer nur das insulin besser wirkt u.s.w., sondern auch dadurch das ich es recht lange und ziemlich intensiev mache werden laut ihm wohl auch noch dieverse Stoffe von unterschiedlichen Muskeln ausgeschüttet die dann auch noch irgendwie positiev in den Stoffwechsel eingreifen, allerdings hat er zugegeben das er diese Zusammenhänge auch nicht wirklich alle kennt, er wisse nur das das so ist, und das unterschiedliche Muskeln wohl auch noch unterschiedliche Botenstoffe ausschütten würden.

Und was ich halt in der Zwischenzeit nicht mehr ganz so eng sehe ist halt der Umstand das ich evtl. im Nachtdienst doch mal ein klein wenig Rapied Insulin brauche.
Klar, wenn der Zucker nach oben hin spinnt isses logisch das ich nicht wie Blöd Butterkäkse oder Salzstangen esse, sondern halt einfach nur eine Scheibe Vollkornbrot und den rest der Nacht irgendwie mit Grünfutter überstehe ( Soll ja auch mal ganz gesund sein ;-) )
Und wenn dann vor dem Essen mal der Zucker bei 130 ist ( kurioser weise hab ich unter normalen Bedingungen gar keinen Hunger wenn der zucker über 100 ist ) dann guck ich mir halt an was ich essen will und überlege wieviel Rapid insulin ich brauchen könnte. ( Haubtsächlich mit dem Hintergedanken meine eigene Insulin Fabrick ( nicht das der Eindruck entsteht ich hätte in der oben genannten Diabetes Einsteigerseite gelesen ;-) ) nicht unnötig zu stressen. )
Kommt aber glücklicherweise selten vor, in der Regel nur wenn ich wegen Krankheit längere Zeit keinen Sport machen kann, oder halt wenn ich mal wieder meine 5 Nachtdienste habe, da is dann sowieso alles möglich. Von futtern wie blöd bei nem Zucker von 60 bis hin zu Kohldampfschieben bei nem Zucker von 130.

Und ich habs ja nun im letzten halben Jahr nen paar mal mitbekommen, vor allem weil ich ja nun eigentlich von natur aus nicht wirklich der Sporty bin  ;D, wenn ich es schleifen lasse, so nach dem Motto och Zucker is ja jut .... morgen ... morgen.. nur nicht heute, keine Zeit ... zu erschöpft ...... och es gibt so herrlich viele billige Ausreden ;-)..... dann passiert es ganz schnell das mir mein Messgerät vor dem essen werte um die 200 mg/dl präsentiert.
( Und meine Ex Patientten rollen wieder in ihren Rollstühlen in der Schlange an mir vorbei ;-) )

Mal davon abgesehen das ich zugeben muß das es mir insgesammt seit Sport um längen besser geht, ich auch im täglichen Leben weit leistungsfähiger bin...... finde ich es unglaublich was der Sport mit dem Zucker so anstellt. Es muß einfach ziemlich gewaltig sein, was dabei so im Körper passiert.
Deswegen auch eingangs meine Frage warum keine Typ 2 Diabeteker weil grade bei uns ...... die wir doch eigentlich ziemlich froh sein können erstmal ziemlich glimpflich davon gekommen zu sein, sollte doch der Gedanke bestehen das wir nun alles anstellen sollten das geht, um zumindest das was noch da ist zu erhalten.
Ich kriegs ja regelmäßig auf Station mit das die Leute sich lieber Insulin spritzen als sich zu bewegen.

Hinzu kommt dann noch das ich ja schon einige "Diabetes-Beratungen" im Krankenhaus mitbekommen habe, wenn der Berater auf die Station kommt, weil er angefordert wurde, und da gehts dann einfach nur ums Essen, und wieviel Insulin, wie welches Insulin wirkt... was ja wichtig ist, kein Thema, nur wird den Leuten scheinbar nie erzählt wie sie den Insulinbedarf außer mit bewußtem Essen reduzieren können. Im besten Fall kommt der Spruch : Man sollte nen büschen Sport machen .......  :mauer:
Man sollte vieles in seinem leben, tut es aber dennoch nicht.
Teilweise sind Typ 2 Diabeteker ziemlich überrascht wenn ich ihnen meine Zuckerwerte präsentiere und sage wie ich es anstelle.
Wer hat die Beraten ?
Oder hatte ich einfach nur Glück das mein Hausarzt nebenbei auch Diabetologe ist und mit mir nen ziemlich deutliches Gespräch geführt hat ?
So nach dem Motto .... Gelernt hast den kram ja selber mal, nun erinnere Dich gefälligst drann, denk drann was Du riskierst wenn Du nun nicht aus dem Quark kommst, und nun können wir mal gucken wie wir am besten was dagegen machen.

Lange Rede Kurzer Sinn..... Ich habe sowas von keinen Dunst was da alles in meinem Körper passiert wenn ich mich da im Fittnesschenter abrackere, aber ich find es unglaublich genial wie ich doch mit so simplen Mitteln was für meine Gesunderhaltung tun kann.
So ganz nebenbei hab ich dann auch letztens noch feststellen können das 2x40 Min Fahrradfaren auch ganz sinnig sind ( Mit dem Rad zur Arbeit ) aber leider nicht das Fittnesstraining ersetzen können...... schade auch.....  :heilig:


Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #9 am: März 22, 2007, 14:28 »
Ich denke, daß ganz einfach der Satz "Sie sollten mehr Sport machen" schon völlig daneben ist. Das ist in etwa so wie zu sagen, man solle irgendwas besser machen. Das ist auch viel zu schwammig.

Ich denke man könnte mehr erreichen, wenn man "mehr Sport" konkretisiert; individualisiert. Du als Kollege kennst das sicher aus der Pflegeplanung: Problem feststellen -> Ressourcen erheben -> Nah- und Fernziele festlegen ->Schritte planen ->ausführen, evaluieren, wenn nötig anpassen.

Gerade wenn man die Nahziele erreichbar macht ist es von großem Wert für eine Langzeitmotivation. (Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen als einziges Ziel nach einer TEP/DHS als einziges Ziel "Teilnahme am nächsten Triathlon" zu definieren)
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