Autor Thema: Remissionsphase  (Gelesen 8492 mal)

Offline Rob Fleming

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Remissionsphase
« am: Oktober 14, 2004, 22:27 »
Hallo Zusammen,

bin jetzt seit Ende Juli im DM 1-Club. Kurz nach der Entlassung aus dem KH hat bei mir die Remiphase begonnen und ich hab dann (weil die Werte immer wieder sehr niedrig waren) schön langsam das Insulatard von anfänglich 22-0-6 auf 6-0-4 reduziert. Novorapid hab ich - bis auf wenige Ausnahmefälle - bis vor einigen Tagen ganz weglassen können. Meine Werte waren nur in Einzelfällen über 160.

Seit Montag hab ich allerdings das Problem, dass, egal was ich anstelle, die Werte nicht mehr passen. Einmal tagsüber zw. 80 und 120, dafür am späten Abend (so ab 22 Uhr) Werte zw. 160 und 200, am Tag darauf morgens nach dem Frühstück über 180, danach den ganzen Tag zw. 70 und 90. Nach hohen Werten hab ich dann bei der nächsten Mahlzeit Novorapid (minimal - 1 bis 1 1/2 IE bei 4-5 BE) dazugespritzt - 1x nach ca. 2 Std. bei 180, dann wieder bei gleichem Ausgangswert/BE/IE nur 70 und nachfuttern.

Die Werte sind zwar im Großen und Ganzen noch i.O., nur ist es halt im Moment ein Glücksspiel (und ich hätte halt gerne die uneingeschränkte Kontrolle  :zwinker:)! Diese Woche gehts auch noch etwas leichter, weil ich meine "Bürowoche" hab, aber nächste Woche bin ich wieder in ganz Österreich unterwegs - da taugt mir das weniger!

Faktoren und Korrekturregeln kann ich im Moment offensichtlich vergessen, weil sich diese ständig ändern. Schaut ja fast so aus, als ob meine BSD ihre Restvorräte Insulin nach Lust und Laune freigibt!  :balla:

Zeichnet sich so das Ende der Remiphase ab? :winke:

Kann man in dieser Phase wirklich nur nach "Daumen mal Pi" agieren oder gibt es auch Möglichkeiten, hier ein wenig zu steuern?  :kratz:


Danke

P.S.: Meine Ärztin meinte, ich soll mich über diese sog. "Honeymoonphase" freuen - vielleicht hält sie sogar bis zu einem Jahr an. Das kann ich mir im Moment nur nicht wirklich wünschen.


Liebe Grüße
Rob

DM 1 seit 07/04 - ICT Insulatard/Novorapid

Offline Joerg Moeller

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Re: Remissionsphase
« Antwort #1 am: Oktober 15, 2004, 14:17 »
Faktoren und Korrekturregeln kann ich im Moment offensichtlich vergessen, weil sich diese ständig ändern. Schaut ja fast so aus, als ob meine BSD ihre Restvorräte Insulin nach Lust und Laune freigibt!  :balla:

Zeichnet sich so das Ende der Remiphase ab? :winke:

Das hast du absolut korrekt erkannt. Dieses Problem der "Stotternden BSD" kann sich ein paar Wochen hinziehen, bis auch die letzten Betazellen hinüber sind.

Zitat
Kann man in dieser Phase wirklich nur nach "Daumen mal Pi" agieren oder gibt es auch Möglichkeiten, hier ein wenig zu steuern?  :kratz:

Du kannst nur rein symptomatisch vorgehen, also auf erhöhten BZ reagieren. Mehr geht nicht.

Danach wird dein Insulinbedarf wieder ansteigen, aber dann kannst du wenigstens wieder vorausberechnen, in welcher Höhe dein BZ landen soll.

Ist nervig, aber nicht zu ändern :knatschig:
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Offline Fouraces82

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Re: Remissionsphase
« Antwort #2 am: April 07, 2009, 13:40 »
Ich hätte zu dem Thema auch eine Frage!

Ich bin seit einem Jahr Typ 1er. In den letzten 6 Monaten ist bei mir die Remissionsphase eingetreten. Dazu muss ich sagen das ich die die ersten 4 Monate der "Remi" gar kein Insulin gebraucht habe und in den letzten 2 Monaten mich meine BSD offensichtlich noch mit der Basis versorgt hat und ich nur Bolus (1BE=1 IE) gespritzt habe.

Seit ein paar Tagen beobachte ich allerdings dass es mit meiner Eigenproduktion vorbei sein dürfte.

Hab heute noch nichts gegessen und mein Tagesverlauf schaut so aus: gestern am Abend 82 mg/dl --> heute am Morgen 166 --> heute zu Mittag 212 und jetzt 113.

Und so ähnlich ist es auch die letzten Tage gewesen (mittags tiefster Wert und dann steigt er nur leicht an).

Da mein Diabetes Doc diese Woche auf Urlaub ist , weiß ich nicht genau was ich machen soll. Soll ich mit der Basis wieder gleich anfangen wie ich aufgehört habe? Oder soll ich diese Woche abwarten, beobachten und nächste Woche mich mit meinem Arzt absprechen.

Was meiner Meinung nach noch blöd ist, ich habe als Basis "Lantus" und das wirkt 24 Stunden. Jetzt bin ich aber eher nur in der Früh und am Vormittag höher, deswegen könnte es mir jetzt passieren das ich zu Mittag und am Nachmittag zu tief bin. Natürlich kann ich Lantus auch so spritzen das der Wirkhöhepunkt in der Naccht bzw am Vormittag ist, ich bin aber bis jetzt(vor der Remissionsphase) gut damit gefahren die Basis in der Früh zu spritzen.

Ich ürde mich freuen wenn mir  jemand einen Tip geben kann wie ich mich am besten verhalten soll.

lg Markus

Offline SabineS

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Re: Remissionsphase
« Antwort #3 am: April 07, 2009, 17:52 »
Hallo,

ich habs so gelernt, dass man die BSD in der Remi so viel wie möglich entlasten soll, sprich sich soviel Insulin wie möglich (natürlich keine Hypos provozieren) von aussen zugeben soll. Mit dieser Vorgehensweise kann man den Zerstörungsprozess verlangsamen.

Zitat
Seit ein paar Tagen beobachte ich allerdings dass es mit meiner Eigenproduktion vorbei sein dürfte.

@Fouraces82: Wenn Deine Zellen schon alle hinüber wären, dann hättest Du ohne Basalinsulin viel erschreckendere Werte !  Aus dem o.g. Grund würde ich an Deiner Stelle Deinen Diabetologen ansprechen, ob Du nicht doch Basalinsulin geben sollst. Eigentlich sollte man Basalinsulin gar nicht absetzen, auch wenn mans nicht unbedingt braucht.


Viele Grüße

Sabine

Offline Joerg Moeller

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Re: Remissionsphase
« Antwort #4 am: April 08, 2009, 10:26 »
Ich schließe mich Sabine an: sprich mit einem Arzt darüber, der kann dir auch Hinweise zur Dosierung geben. Wenn dieser Tag typisch für deine Verläufe ist könnte man mal drüber nachdenken das Lantus eher abends zu spritzen.

Deine Betas spielen noch mit, daher hast du bestimmt noch ein bißchen Spielraum bis nächste Woche. Um auf Nummer sicher zu gehen kannst du aber auch eine Diabetesambulanz befragen. Aus welcher Gegend kommst du denn?
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