Umfrage

 Sollten alle Lehrer, die diabetische Kinder unterrichten, grundsätzlich geschult werden, um notfalls richtig zu reagieren?

Ja, grundsätzlich alle Lehrer, auch ohne entsprechenden Kontakt.
Ja, alle Lehrer mit diabetischen Kindern in ihren Klassen.
Ja, aber nur wenn ein besonderes Betreuungsverhältnis besteht.
Ja, aber nur wenn sie wollen.
Nein, das ist nicht zumutbar.
Nein, das ist nicht realisierbar.

Autor Thema: Sollten Lehrer geschult werden?  (Gelesen 13929 mal)

Wolfgang

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #20 am: Mai 19, 2006, 20:37 »
Ja hatte ich mehrfach, war aber damals selbst noch nicht"süß".

Die Eltern habe ich gebeten, mir stichwortartig die nötigen Notfallreaktionen aufzuschreiben. Die Zettel habe ich an alle betroffenen Kollegen verteilt, im Lehrerpult und in meiner Aktentasche Traubenzucker deponiert.

Wichtig ist es, dass die Mitschüler informiert werden, um notfalls auch helfen zu können. Das hat bislang immer prima geklappt, die Schüler waren immer sehr besorgt um das Wohlergehen der Diabetiker.

@Matthias:Naja auch mit Schülern ist es ganz nett. Und viel Erfolg im Staatsexamen (welche Fächer?) :zunge2:

Offline Matthias Widner

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #21 am: Mai 19, 2006, 22:29 »
Hallo,

ich werde Geschichts- und Deutschlehrer,obwohl ich als Informatiklehrer angefangen hab (aufgegeben nach Problemen in der Uni)
www.spaceindex.de - Günstiger Webspace
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www.diabetessoftware.de - Der Name ist Programm ;)
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Offline Archchancellor

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #22 am: August 17, 2006, 11:55 »
Hallo,
habe gestern in einem Newsletter einen LINK für evtl. Lehrer gesehen den ich Euch nicht vorenthalten möchte:
http://www.diabetes-world.net/55486/kinder/diabetes-in-der-schule-das-kleine-1-x-1-fuer-lehrer?bereich=

Archchancellor
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Offline Llarian

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #23 am: August 17, 2006, 14:39 »
Hallo zusammen,

ich würde sagen, es ist Aufgabe der Eltern, überhaupt erstmal über eine Krankheit (egal welche) zu informieren. Und was dann bei besonderen Situationen zu machen oder zu beachten ist (also z.B. beim Klassenausflug damit rechnen, daß viel Aktivität ein Problem bewirken kann, daß sich durch Schwäche, Desorientiertheit, Schwitzen etc äußern und mit etwas Süßem gelöst werden kann). Ich gebe Wolfgang Recht, seine Aufgabe ist es nicht, sich vorab über alle möglichen Krankheiten zu informieren, wenn aber ein Kind mit Krankheiten kommt, vielleicht auch abhängig davon, inwieweit die Eltern einen kompetenten Eindruck vermitteln, sich auch ein wenig weiter zu informieren. Also dann informieren (lassen), wenn der Bedarf da ist und das in einem praktikablen und sinnvollen Umfang.
Die Sache mit der Verantwortung... naja... die Eltern geben ihr Kind in die Obhut des Lehrers und der Schule. Wir durften früher aufgrund dieser Aufsichtspflicht auch als Nichtvolljährige nicht das Schulgelände "mal so" verlassen. Die Eltern können in dieser Zeit ihrer Verantwortung nicht nachkommen und das Kind ist gerade durch die Situation vielleicht nicht in der Lage, eigenständig sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Natürlich kann ein Lehrer nicht die Aufgaben eines Notarztes übernehmen, aber er sollte den Punkt erkennen können, wann einer nötig ist und worauf er diesen hinweisen muß.
Ich weiß nicht, wie das aktuell in den USA gehandhabt wird, ich kenne nur Berichte von früher, wo ein Schüler eine Sondergenehmigung brauchte, um aufs Klo zu gehen oder erst zur Schulkrankenschwester mußte, um im Verdachtsfall seinen BZ dort selbst zu messen (und dabei noch Strecken zurücklegen muß, di evtl eine Hypo erst so richtig  heftig werden lassen... vor allem, wenn der Schüler ohne Aufsicht ist und womöglich auf dem Weg zusammenbricht. Sowas sollte von vornherein verhindert werden.

Grüße
Anja

Offline maulwurfinchen

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #24 am: August 18, 2006, 15:32 »
ich werd ja auch selber lehrerin. ich finde, wenn ich lehrer bin, muss ich schon grundsaetzlich ueber einige dinge bescheid wissen, aber auch als schuelerin (noch nicht diabetikerin) hab ich eher positive erfahrungen gemacht, wenn schueler eine chronische krankheit hatten. nur muss die initative eher von den eltern kommen, allerdings muesste sich der lehrer dann nicht weigern duerfen. ein lehrer muss ja nicht diabetologe sein, aber grundwissen, wie man z.b. eine hypo erkennt, wie man sich verhalten sollte oder hilfestellung leisten koennen sollte etc, gehoert zum noetigen wissen.

aber wenn ich dran denke, dass mein freund nach 3 jahren auch noch immer nicht meinen blutzucker messen kann... manchmal ist es vielleicht einfacher, den freundinnen/mitschuelern das blutzuckermessen im notfall beizubringen.  :kratz:
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Offline Llarian

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #25 am: August 18, 2006, 16:04 »
aber grundwissen, wie man z.b. eine hypo erkennt, wie man sich verhalten sollte oder hilfestellung leisten koennen sollte etc, gehoert zum noetigen wissen.

Wie ist das eigentlich? Ist eine Ersthelfer-Ausbildung für Lehrer Pflicht? wenn ja, auch deren regelmäßige Auffrischung?

Grüße
Anja

Offline maulwurfinchen

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #26 am: August 18, 2006, 16:38 »
aber grundwissen, wie man z.b. eine hypo erkennt, wie man sich verhalten sollte oder hilfestellung leisten koennen sollte etc, gehoert zum noetigen wissen.

Wie ist das eigentlich? Ist eine Ersthelfer-Ausbildung für Lehrer Pflicht? wenn ja, auch deren regelmäßige Auffrischung?


soweit ich weiss, in nrw jedenfalls nicht. eigentlich uebel, da werden dann irgendwelche "ersthelfer" benannt und die muessen dann kommen...
ich moechte in der schule nicht umkippen. wahrscheinlich haben die 18-jaehrigen, die grade fuehrerschein machen, mehr ahnung als die lehrer.

ich meine nur, dass das pflicht werden sollte bzw sich das von selbst versteht, dass man sich informiert, wenn man mit "schutzbefohlenen" zu tun hat.
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Offline Akina

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #27 am: August 18, 2006, 23:07 »
aber grundwissen, wie man z.b. eine hypo erkennt, wie man sich verhalten sollte oder hilfestellung leisten koennen sollte etc, gehoert zum noetigen wissen.

Wie ist das eigentlich? Ist eine Ersthelfer-Ausbildung für Lehrer Pflicht? wenn ja, auch deren regelmäßige Auffrischung?


soweit ich weiss, in nrw jedenfalls nicht. eigentlich uebel, da werden dann irgendwelche "ersthelfer" benannt und die muessen dann kommen...
ich moechte in der schule nicht umkippen. wahrscheinlich haben die 18-jaehrigen, die grade fuehrerschein machen, mehr ahnung als die lehrer.

ich meine nur, dass das pflicht werden sollte bzw sich das von selbst versteht, dass man sich informiert, wenn man mit "schutzbefohlenen" zu tun hat.


1) Eine Schulung in erster Hilfe ist für alle Lehrer verbindlich vorgeschrieben, Auffrischungskurs (6 Zeitsunden) alle 2 Jahre, ebenfalls verbindlich

2) "Ersthelfer/innen" werden nicht ernannt sondern haben eine mindestens 30-stündige Schulung erhalten.

3) Grundwissen Hypoerkennung ist für Lehrer sicher sinnvoll, man muss nur wissen, dass ein Diabetiker in der Klasse ist.


Aus meiner langjährigen Praxis:

"Was machst Du, wenn ein 13 jähriges Mädchen mitten in Deinem wohlgeplanten Unterricht blau anläuft und unter den Tisch fällt ???"

Ich hätte den Notarzt gerufen, 10 bis 15 Minuten gewartet und das Mädchen hätte wahrscheinlich einen dauernden Hirnschaden bekommen.
Da mich aber die Eltern vorher informiert hatten, habe ich ihr eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt und sie darin 5 Minuten atmen lassen.
Nach weiteren 5 Minuten war sie wieder fit.

Wäre jemand darauf gekommen ?

Ich weiss nicht mehr, welche Krankheit das Mädchen hat. Aber das ist der Punkt:

Die Eltern-oder die betroffene Schülerin-müssen die Lehrer informieren und mit praktischen Hilfestellungen versehen (die Plastiktüte hatte ich immer in der Tasche und eine weitere im Lehrertisch deponiert)

Liebe Grüße,

Akina

Offline maulwurfinchen

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #28 am: August 19, 2006, 01:06 »
mit "ernannt" meinte ich auch nicht, dass man mit dem finger auf wen zeigt und der macht das einfach ohne wissen, aber freiwillig hat das bei uns kein lehrer getan. klar, dass offizielle ersthelfer geschult werden.

komisch, ich kenne in nrw weder lehrer noch referendare, die irgendwelche erste hilfe schulungen machen mussten... noch, dass sie die wiederholen nach dem obligatorischen kurs zum fuehrerschein. auch informieren diese standardkurse ja nicht grade ueber verhalten, das bei einem diabetiker etc angemessen waere, ich habe damals nur die stabile seitenlage gelernt, theoretisch, wie ich mund-zu-nase beatmung mache und dass ich lieber per handy den notarzt rufe, wenn ich mich ueberfordert fuehle, denn jeder muss nur soweit helfen, wie er selbst in der lage ist.

als diabetiker in einer hypo bringt mir das relativ wenig,wenn so einer mit medizinischem halbwissen (wie ich) versucht, mich zu beatmen und mich in die stabile seitenlage packt...

variieren solche sachen vielleicht von bundesland zu bundesland? oder gibts regeln und keiner ueberprueft die durchfuehrung??
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Offline Matthias Widner

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #29 am: August 19, 2006, 12:06 »
Bist du dir wegen des Erste Hilfe Kurses wirklich sicher? Ich hab ja schon die skurrielsten Vorschriften von ehemaligen Mitstudenten gehört die in andere BL gegangen sind. (Bayern verlangt ein polizeiliches Führungszeugnis mit ausdrücklicher Bestätigung, dass man früher nicht linksradikal war weil man aus dem Osten kommt ;) zählt wohl zu den miesesten. Aber dass alle 2 Jahre ein Auffrischungskurs vorliegen muss wäre mir als Fastlehrer wirklich neu. Daher hatte ich ja auch die Umfrage hier reingestellt. Bezüglich des Schüler/Eltern - Lehrergespräches im Vorfeld muss ich dir absolut Recht geben. Der Lehrer muss davon erfahren. Bezüglich deines Freundes maulwurfchen: Auch wenn es sich nicht vergleichen läßt, meine Eltern haben noch nach 2 Jahren Unter- und Überzuckerung verwechselt. Meine Exfreundin wäre auch nicht in der Lage gewesen mein BZ zu messen. Sehr gute Freunde schon. Ist halt so.
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