Umfrage

 Sollten alle Lehrer, die diabetische Kinder unterrichten, grundsätzlich geschult werden, um notfalls richtig zu reagieren?

Ja, grundsätzlich alle Lehrer, auch ohne entsprechenden Kontakt.
Ja, alle Lehrer mit diabetischen Kindern in ihren Klassen.
Ja, aber nur wenn ein besonderes Betreuungsverhältnis besteht.
Ja, aber nur wenn sie wollen.
Nein, das ist nicht zumutbar.
Nein, das ist nicht realisierbar.

Autor Thema: Sollten Lehrer geschult werden?  (Gelesen 13984 mal)

Offline Matthias Widner

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Sollten Lehrer geschult werden?
« am: Mai 17, 2006, 17:33 »
Diabetes-Schulungen für Lehrer?

Der Lehrer hat an Schulen eine staatliche Aufsichtspflicht. Sind Sie der Meinung, dass eine umfassende diabetische Schulung, um im Notfall richtig zu reagieren in diese Aufsichtspflicht integriert werden soll?
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Wolfgang

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #1 am: Mai 17, 2006, 17:59 »
Hallo,
 
eine Schulung ist sicher nicht notwendig.

 Die Eltern der betroffenen Kinder sollten die entsprechenden Lehrerinnen/Lehrer informieren. Dabei muss dann festgelegt werden, wie das Kind zu betreuen ist.

 Das ist sicher bei jedem Kind anders, hängt von der Therapie und vielen weiteren Umständen ab.


Schnurble

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #2 am: Mai 17, 2006, 18:06 »
Das hängt davon ab, was Du unter Schulung verstehst. Sie zu einer Diabetesschulung schicken ist sicher kaum machbar, und kann von den Lehrern auch nicht verlangt werden, sie sind Lehrer und keine Ärzte...

Aber wenn ein Lehrer ein diabetisches Kind unterrichtet, sollten ihm die Eltern eine Einführung geben, z.B. dass das Kind auch während des Unterrichts immer messen/essen dürfen muss, wie die Anzeichen einer Hypo sind und was (falls) er dann tun/helfen sollte.

Die Verantwortung für den Diabetes würde ich aber auf keinen Fall auf den Lehrer abschieben, das müssen das Kind/die Eltern haben. Ich denke, dass auch ein 7jähriges Kind es durchaus schaffen kann, in der Schule selbständig seinen BZ zu messen und für das Essen zu spritzen...

LG,
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #3 am: Mai 17, 2006, 18:13 »
Die Lehrer sollten grundsätzlich Bescheid wissen, wie bei Kindern mit bestimmten Erkrankungen zu handeln ist. Als "Schulung" würde ich hier eher Instruktionen für den Notfall sehen, also nichts, was man nicht in ein paar Minuten abhandeln kann. Mehr nicht, sonst könnte man für Lehrer gleich ein Medizinstudium verlangen.
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Offline Matthias Widner

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #4 am: Mai 17, 2006, 18:31 »
Dies ist eine Umfrage, welche ich aus meinem Forum übernommen hab. Dort hat sie nur eine Antwort bewirkt, hier gleich innerhalb kürzester Zeit 5. Naja. Was ich damit meinte, war, ob man sich auf die Informationsgabe der Eltern verlassen soll, oder generell Schulungen für Lehrer anbieten solte. Ich selber hab nur einmal, in der 12. Klasse, als ich DM bekommen hab, erlebt, dass selbst meine Biolehrerin, welche im LK auch das Thema Diabetes behandelt, nicht wirklich Unter-, Überzuckerung und Typ-1 und Typ-2 auseinanderhalten konnte. Schnurbel: Selbstverständlich gebe ich Dir Recht. Die Frage ist nur, in wieweit sich bei einem diabetischen Kind nicht die Verantwortung der Eltern und die Sorgfaltspflicht der Lehrkraft überschneiden. Daher auch die Frage.
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Offline Gela

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #5 am: Mai 17, 2006, 20:30 »
Ich selber hab nur einmal, in der 12. Klasse, als ich DM bekommen hab, erlebt, dass selbst meine Biolehrerin, welche im LK auch das Thema Diabetes behandelt, nicht wirklich Unter-, Überzuckerung und Typ-1 und Typ-2 auseinanderhalten konnte.

Das Erkennen von Hypo- und/oder Hyperglykämie konnte ich beim Sport selbst von  einem "Weißkittel-Frischling" -sprich meinem Ju-Jutsu-Trainer-   nicht feststellen!
Nach einer "tierischen" Hypo, bei der ich das Gefühl hatte, bald weg zu sacken, war ich schlauer.

Wenn selbst jungen Ärzten das Erkennen nicht möglich ist, kannst du es von Lehrern nicht erwarten.

Es wäre zugegebenermaßen schön, wenn ein solches Wissen gerade bei Lehrkräften vorhanden wäre!

Wissen setzt Interesse voraus und das hat leider nicht jeder, bei dem es angebracht ist.
Alles Liebe
GelA

Offline meli

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #6 am: Mai 17, 2006, 20:41 »
Sinnvoll wäre es jedenfalls. (Vor allem Biologielehrer!) Allgemein sollten Lehrer einige wenige Grundkenntnisse über Krankheiten haben. Sich genau aus zukennen verlangt ja auch keiner.
Und was meine Biolehrerin auch nicht weis ist, dass ich meinen Diabetes nicht durch zu viel Schokolade essen bekommen habe! ( ::)vielleicht habe ich sie ja doch irgendwie überzeugen können). Ich habe auch schon Schwierigkeiten bekommen, weil ich im Unterricht gegessen habe. Meine Freundin hat Mukoviszidose (CF) und die meisten Lehrer wissen nichts darüber auch nichts. Ein bisschen was sollte ein Lehrer über Krankheiten - meiner Meinung- schon wissen. Bei Grundschullehrern ist ich es schon sehr wichtig, dass die einem keine Probleme machen, wenn man mal etwas essen muss!

Grüßle,
Meli
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Offline moewe

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #7 am: Mai 17, 2006, 20:55 »
Ich finde, das sollte zum Ausbildungsprogramm gehören, zumindest soweit, daß sie erste Hilfe im Notfall leisten können. Gilt ja nicht nur für DM, es gibt auch sehr viele asthmatische Kinder z.B.

Gruß Ulrike
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Offline Corinna

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #8 am: Mai 17, 2006, 21:51 »
natürlich wäre es sinnvoll, wenn jeder lehrer ahnung über diabetes hätte, keine frage.
aber dann muss er auch ahnung über jede andere krankheit haben.
und das kann man ja von keinem lehrer verlangen. genauso wenig wie von allen anderen menschen.
warum beschränken wir das nur auf lehrer? wünschenswert wäre es doch, wenn der fitnesstrainer, die nachbarn, die kassiererin im stammeinkaufsladen und der wirt im lieblingsrestaurant ahnung von DM hätten. und natürlich auch von allen anderen krankheiten.
aber so ist es nicht und so wird es auch nie werden.
gut fände ich, wenn man seinen erste hilfe kurs für den führerschein alle zwei jahre erneuern müsste und man dort dann nicht nur die aller nötigsten sachen beigebracht bekommt, sondern auch in ganz viele andere krankheiten hereinschnuppert, also symptome, behandlungsmöglichkeiten und herkunft. muss ja nicht alles auf einmal sein. aber jedesmal ne andere krankheit oder so...
naja, aber natürlich auch nicht wirklich realisierbar...

ich persönlich habe in den sommerferien vor der 5. klasse DM bekommen, meine fürsorgliche mutter hat dann meinem neuen klassenlehrer sofort alles wichtige erklärt... (er hat mir dann später extra mal zuckerfreie gummibärchen mitgebracht, hat mich in dem moment gefreut, da ich zu dem zeitpunkt selber noch dachte, ich dürfte keine richtigen süßigkeiten essen, denn ich wurde in einer DM-typ2-klinik eingestellt und die haben mir das so beigebracht...  :mauer: immerhin haben sie nicht noch versucht mich mit tabletten zu behandeln...  :lachen:)
beim nächsten klassenlehrer (in der 7) hab ich das dem lehrer dann nur gesagt, dass ich DM hab. und danach die jahre wussten die lehrer es entweder so, oder eben nicht. da ich nie probleme mit unterzuckerungen hatte (also hatte noch nie ne schwere hypo, bei der ich hilfe brauchte) sah ich auch nicht unbedingt den sinn es jedem lehrer sofort auf die nase zu binden. falls doch mal was passiert wäre, wussten die leute aus meiner klasse ja auch noch bescheid.
ansonsten habe ich es ab und zu auch mal ausgenutzt DM zu haben, wenn ich z.b. mal hunger hatte, hab ich einfach was gegessen, wenn ein lehrer gefragt hat, hab ichs auf den DM geschoben. ich weiß, das ist/war auch nicht richtig, aber wenn ich hunger hab, will ich auch was essen, finde es eh albern, dass man in der schule nicht essen darf.
ansonsten gabs auch einige lehrer, die mich dann etwas intensiver in der oberstufe (da versteht man sich ja eh besser mit den lehrern) ausgefragt haben. fand ich ganz gut, weil man merkte, dass es sie wirklich interessiert...

so, genug geschrieben... muss nun weiter fussball schauen...
LG, Corinna
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Offline LordBritish

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Re: Sollten Lehrer geschult werden?
« Antwort #9 am: Mai 17, 2006, 22:02 »
ansonsten habe ich es ab und zu auch mal ausgenutzt DM zu haben, wenn ich z.b. mal hunger hatte, hab ich einfach was gegessen, wenn ein lehrer gefragt hat, hab ichs auf den DM geschoben. ich weiß, das ist/war auch nicht richtig, aber wenn ich hunger hab, will ich auch was essen, finde es eh albern, dass man in der schule nicht essen darf.

Ein paar Vorteile müssen wir doch auch haben  :zwinker: