Autor Thema: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06  (Gelesen 9707 mal)

Bendix

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Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
« Antwort #20 am: Februar 22, 2006, 22:30 »
Hallo Norbert,
seit März 2005 ist Schweineinsulin nicht mehr verfügbar, zur Zeit gibts nur noch das Semilente aber auch nicht mehr lange,zudem ist das ein Depotinsulin und für ICT ungeeignet.
Ich habe noch etwas Schweineinsulin aus einem Vorrat, danach verordnet mir mein Internist das ist schon besprochen das Schweineinsulin Hypurin,die Apotheke besorgt mir dieses aus der Schweiz,auch schon besprochen. Meiner Kasse sag ich mal vorerst nichts, sollte Sie was Beanstanden wird mein Arzt mir ein entsprechendes Gutachten schreiben, nur leider haben nicht alle Patienten einen Doc der sich soviel Zeit nimmt für seine Patienten.
LG Bernd

Offline Sabine

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Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
« Antwort #21 am: Februar 22, 2006, 23:27 »
Anja, es gibt tierisches Insulin in Europa in der Schweiz, England und Polen, manche importieren Schweineinsulin aus Agentinien auf Privatrezept. In Polen gibt es auch Semilente von Polfa Tarchomin. Das BfArM hat auf die Importmöglichkeit für Diabetiker mit einer Unverträglichkeit von Humaninsulin aus dem europäischen Ausland in einer Pressemitteilung hingewiesen.
Ich selbst bin Verfechter der freien Insulinwahl. So verwendet meine jüngere Schwester erfolreich seit vielen Jahren ausschließlich Analoga, davor Humaninsulin ohne Probleme ( da staunst Du, Jörg, oder???). Für mich selbst ist Humaninsulin nachgewiesenermaßen tödlich, ich habe eine lebensbedrohliche Allergiekombination auf das Insulinmolekül ( zu der Allergie auf Humaninsulin gibt es zahlreiche wissenschaftliche Publikationen) Meine Reaktion 40 Min. nach einer Infusion mit Humaninsulin ist inzwischen allgemein bekannt. Der Chefarzt der Klinik, ein Professor, schrieb mir : Ich wolle etwas wissenschaftlich Unmögliches bewiesen haben: eine Allergie auf eine körpereigene Substanz, ohne die ein Mensch nicht leben kann.
Daß jetzt zu der besonderen Problematik in der Diabetestherapie öffentlich berichtet wird, hängt mit dem Rückzug der tierischen Insuline von Berlin Chemie zusammen, hunderte müssen ihr Schweineinsulin importieren und bekommen es nur erstattet, wenn sie eine Unverträglichkeit der verfügbaren gentechnisch hergestellten Insuline nachweisen können. Die, die das Importinsulin nicht bezahlen können, weil sie "nur" schwere Unterzuckerungen belegen können, klagen soeben die Kostenübernahme vor den Sozialgerichten ein. Als erster bekam Ralf gestern den Gerichtsbescheid, daß die Kasse zahlen muß. Ich gehe ohne mein Insulin nicht mehr aus dem Haus und habe eine Tätowierung mit dem
Am 13.12.05 teilte Novo Nordisk mit, daß die Produktion aller tierischen Insuline eingestellt ist, verkauft werden nur noch Lagerbestände mit Verfallsdatum ß7. Darunter sind auch alle Importinsuline des Herstellers und Semilente.Allergiehinweis zur Sicherheit, weil jede Notfalleinweisung in eine Klink für mich tödlich sein kann, tierisches Insulin hat Lieferzeiten von bis zu zwei Wochen, Paranoid??????

Offline AxTRIM

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Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
« Antwort #22 am: Februar 23, 2006, 06:58 »
*schluck*  :o :staun: :o *schluck*

Na das ist nun wirklich wirklich sehr unschön! Und Du hast also jetzt immer Insulin dabei!? Wie viel? Nur nen Pen oder direkt auch noch Ersatzpatronen?

Leicht schockierte Grüße,
Peter
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Offline Atomi

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Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
« Antwort #23 am: Februar 23, 2006, 08:32 »
Hallöle,

es ist gut, dass die Medien sich dem annehmen!
Mit meiner (Erst)einstellung mit Analoga, dann Humaninsulin ging es mir sowas von dreckig, das glaubt man garnicht.
Seitdem ich Schwein spritze hält es sich in Grenzen. Ich glaubte immer es sei ein allergisches oder immunsystembedingtes Problem, denkste, es sind definitv Nebenwirkungen, die auftreten können!
Klar, dass man durch Hetze nicht wirklich seriös erscheint, aber ist es wirklich Hetze, was Sabine macht?
Sie stellt sich für eine Menge von Betroffenen in die Schusslinie der Pharmas, Diabetologen und stellt sich den Beleidigungen und dem Unglauben von Diabetikern. Wenn das Thema von Anfang an, es ist definitv schon lange bekannt, seitens der DDG und Pharmas seriös behandelt worden wäre, wäre es nicht notwendig, dass der Insuliner und Betroffene derart laut rufen müssten!!!
Stellt eucht vor ihr ginget zum Arzt und beschreibt Symptome der Nebenwirkungen und werden als psychisch gestört abgestempelt oder man schiebt das alles auf euch selbst (ihr habt doch selbst schuld wenn ihr eure Unterzuckerungen nicht merkt und an Nebenwirkungen wie Lähmungserscheinungen, epileptischen Anfällen, Bewusstseinsstörungen.. leidet - ohne dabei eine Unterzuckerung oder zu hohe Werte zu haben!!!). Wie laut würdet ihr rufen, dass ihr zu eurem Recht kommt und könntet ihr es verantworten, dass weitere daran leiden?
Ich hatte das Glück, dass diese Nebenwirkungen von Anfang an auftraten und ich mir Folgeerkrankungen durch gentech-Insuline ersparen kann, was aber, wenn diese Nebenwirkungen irgendwann mehr als 50 % der User erleiden, eben nur nach längerem Verwendungszeitraum?
Wie kann man sich da sicher sein, kann man nicht, denn es gibt keine Studien darüber.
Andererseits müssen keine Probleme auftreten, leider gibt es keine Sicherheit dazu. Ich denke die Insulintherapie soll dafür sein, dass man Erkrankungen des Dm verhindert und nicht dazu, dass man an den Nebenwirkungen oder Folgen der Therapie verstirbt. Wenn im Anfangsstadium der Zulassungsstudien schon alles bekannt war, wie kann ein solches Medikament dann auf den Markt kommen?
Dass das alles bekannt ist, davon gehe ich aufgrund der Reaktionen der Leute der Industrie, mit denen ich gesprochen habe, aus!
Ich habe diesem ganzen Scheiss nun eine absolute Unverträglichkeit und Allergie auf JEDES Insulin zu verdanken und es funktioniert nur noch Schweineinsulin halbwegs und hätte schon vor 3 Jahren gerne die Option Schweineinsulin gebraucht, die hat man mir aber nicht zugestanden weil weil man alle Diabetiker auf Analoga und/oder Humaninsulin eingestellt hat, und das obwohl klar war, dass ich das überhaupt nicht vertrage. Es hat 1,5 Jahre gebraucht bis mir endlich jemand Schweineinsulin verschrieben hat, das bedeutet, dass ich 1,5 Jahre lang wie ein Zombie mit schwersten Nebenwirkungen gelebt habe und es niemanden interessiert hat - ein sehr trauriges Ergebnis muss ich sagen..

Grüße, Atomi
Ich spritz Schwein und mein Hirn ist rein :)

Offline Sabine

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Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
« Antwort #24 am: Februar 23, 2006, 09:28 »
Es gab 1982 in Ulm ein Symposium zu Humaninsulin. Veröffentlicht Mai 1983 MMW Supplement 1, Fortschritte in der Insulin-Therapie und es gibt die Arbeit von Ferderlin, die 87 veröffentlicht ist " Unverträglichkeitsreaktionen auf Insulin, auch Humaninsulin, bei Diabetikern. Kerner hat sich mit Fehm , Kern usw. mit unterschiedlicher Wirkung von Humaninsulin und tierischem Insulin auf das Gehirn in Ulm und Lübeck wissenschaftlich beschäftigt, auch die Sudienergebnisse sind publiziert. Das sind nur die bekanntesten, aber eben die, die uns heute sagen, Unverträglichkeit von Humaninsulin gibt es nicht. Mögliche Risiken von Humaninsulin waren von Anfang an veröffentlicht und publiziert. Warum das heute abgestritten wird, wissen wir nicht.
Wie ich das jetzt mache? Ich verwende Einmalspritzen (es gibt für Hypurin auch den Autopen) und habe die mit dem Insulin immer bei mir.Auf beiden Unterarmen habe ich vor der Armbeuge den Hinweis auf die Allergie tätowiert. Damals hatte ich den Hinweis um den Hals an einem Lederband, das wurde mir in der Notaufnahme abgeschnitten. :patsch:

Offline Joerg Moeller

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Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
« Antwort #25 am: Februar 23, 2006, 16:56 »
Ich selbst bin Verfechter der freien Insulinwahl. So verwendet meine jüngere Schwester erfolreich seit vielen Jahren ausschließlich Analoga, davor Humaninsulin ohne Probleme ( da staunst Du, Jörg, oder???).

Warum sollte ich da staunen? Bei mir ist es ja nichts anderes.
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Offline Atomi

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Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
« Antwort #26 am: Februar 24, 2006, 18:13 »
Kurze Frage:
Jörg, wie seriös war die Einführung der Humaninsuline und der Analoga eigentlich?


Grüße, Atomi
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Offline Joerg Moeller

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Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
« Antwort #27 am: Februar 25, 2006, 11:46 »
Das liegt offenbar im Auge des Betrachters. Mir war es seriös genug.
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Offline Atomi

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Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
« Antwort #28 am: Februar 25, 2006, 20:53 »
Na dann dürftest Du mit Sabines Politik ja noch weniger Probleme haben  ;D
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