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Wechsel Freestyle Libre 2 zu Dexcom G6...erste Erfahrungen

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Joerg Moeller:
Das kann man alles eh nicht so genau berechnen. Weder der BZ, noch die KH oder die IE sind 100%ig genau zu beziffern.
BZ kann/darf schwanken, KH kann man vielleicht abwiegen, aber das heißt nicht, dass davon auch 100% im Blut landen. Manches wird auch unverdaut wieder ausgeschieden. Und Insulin gibt die Pumpe/der Pen vielleicht genau ab, aber auch dabei gibt es Resorptionsschwankungen. Ein Teil davon wird enzymatisch abgebaut, noch ehe es an den Zielzellen wirken kann.

Manches ist auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Oder je nach Tagesform (wenn die Hormonlage sich mal ändert).

Viele Grüße
Jörg

Duff Rose:
Genau!

Alleine die Bewegung hat dermaßen Auswirkungen auf die Insulinwirkung. Und so vielleicht sogar noch das Wetter, wer weiß.

Ich schaue mir meinen Teller an, überlege zwei, drei Randbedingungen und Feuer frei!
Klappt nicht immer, aber zum Glück zu einem zufrieden stellenden hohen Anteil.

Dass mit dem „Teller anschauen“ hat natürlich erst nach einiger Erfahrung funktioniert. Aber ne Waage trage ich nicht mein Leben lang mit mir rum.

Joerg Moeller:

--- Zitat von: Duff Rose am Februar 06, 2020, 19:08 ---Dass mit dem „Teller anschauen“ hat natürlich erst nach einiger Erfahrung funktioniert. Aber ne Waage trage ich nicht mein Leben lang mit mir rum.

--- Ende Zitat ---

Ja, so läuft das bei mir auch. Ich sehe da mittlerweile keine KH mehr, sondern I.E. Bolusinsulin (und ob normal oder Dualbolus)

Trotzdem empfehle ich jedem Neu-Diabetiker oder denen, die dabei sind ihre Faktoren zu prüfen/neu auszurichten, dafür eine Waage zu nehmen.
Zum einen kann man damit seine "BE-Augen" kalibrieren, zum anderen fällt dann ein BE-Schätzfehler aus der Gleichung raus.

Und was während einer (Neu)Einstellungsphase auch empfehlenswert wäre: immer zur selben Uhrzeit zu essen und nach Möglichkeit gleiche KH.
Das macht es später bei der Auswertung einfacher in prä- und postprandiale Werte zu unterscheiden. Vor allem postprandial ist es ja wichtig zu wissen, wann der Anstieg beginnt und wann er sein Maximum erreicht hat. Aus den Zeiten kann man Aussagen zum SEA treffen.

Viele Grüße
Jörg

Gyuri:

--- Zitat von: Joerg Moeller am Februar 07, 2020, 11:21 ---(…)
Das macht es später bei der Auswertung einfacher in prä- und postprandiale Werte zu unterscheiden. Vor allem postprandial ist es ja wichtig zu wissen, wann der Anstieg beginnt und wann er sein Maximum erreicht hat. Aus den Zeiten kann man Aussagen zum SEA treffen.

Viele Grüße
Jörg

--- Ende Zitat ---

… und
man sollte auch immer "einwenig" auf den postprandialen Verlauf achten. Da können schon mal völlig neue Erkenntnisse entstehen.

z.B. (ganz aktuell) heute Vormittag bei meiner Frau:
(größer durch CLICK)

Zum Frühstück gegen 8:45 gab es nach Schema 28 I.E. für 50 g KH.
Um 9:20 war gefrühstückt und tatsächlich 50 g geschätzte KH verdrückt.
Kurz vor 10 Uhr waren wir dann von 178 auf 141 mg/dl gesunken.
Man könnte jetzt meinen, es wurde einwenig zu viel gespritzt.
Aber dann kurz vor dem Mittagessen um 11:20 (es wurde garantiert nichts mehr gegessen) stieg der Zucker auf 290 mg/dl.
Ich schließe daraus, dass wir A.) viel zuwenig fürs Frühstück spritzten und vorallem B.) viel zu früh spritzten. Als das Frühstück zu wirken begann, war das Fiasp längst weg.
Einen ESA zu befolgen wäre gescheiter gewesen.
"Hätte, hätte Fahrradkette…"
Im Nachhinein spritzten wir für ein kleineres Mittagessen  (3KE) nach Schema 32 I.E.
was nach dem Essen  (ohne SEA) zu einem langsamen Rückgang auf 182 mg/dl um 15:45 führte.

Ich glaube, bis zum Abendessen sind wir wieder im Zielbereich.
Wäre das Frühstück von der Art her ganz anders gewesen als sonst, hätte ich eine Erklärung.
So kann ich aber nur zusehen, ob sich das in den nächsten Tagen wiederholt und wenn ja, dann wird mit einem ESA gespritzt.  :gruebeln:

Mit ein zwei BZ-Messungen kann man so einen Zusammenhang aber kaum erkennen.

btw: Mit dem dödeligen Trendpfeil im Libre hat man in so einem Fall gar keine Chance.  :nein:

Das wäre vielleicht dann doch ein Grund, zu einem System zu wechseln, das für den Trend eine bessere Formel kennt. Allerdings beachte ich den Libre-Pfeil überhaupt nicht und schaue immer nur auf das aktuelle Diagramm und auch auf das Tagesdiagramm. Und das wird wohl bei ähnlichen Systemen nicht viel anders aussehen.  :gruebeln:

Gyuri:
Da fällt mir gerade noch was ein …

--- Zitat von: Gyuri am Februar 07, 2020, 16:27 ---(…)
(größer durch CLICK)
(…)
btw: Mit dem dödeligen Trendpfeil im Libre hat man in so einem Fall gar keine Chance.  :nein:

Das wäre vielleicht dann doch ein Grund, zu einem System zu wechseln, das für den Trend eine bessere Formel kennt. (…)

--- Ende Zitat ---
Schaut euch im Diagramm mal die beiden Scanns kurz nach 6 Uhr an!
Die wurden unmittelbar hintereinander gemacht, weil ich die 68 IE Tresiba nicht auf einmal eingeben kann. Libre geht da nur bis 50 IE.
Das ist aber gar nicht sooo schlimm.
Blöd ist, dass man im Nachhinein den Trendpfeil nur noch im Protokoll findet, wenn man keine Notiz gemacht hat. Der Pfeil, den ich nicht beachtete, wäre sicherlich interessant gewesen.
Die einzelnen Scans versprachen 138/137 mg/dl. Hingegen zeigte die Kurve des Tagesdiagramms zu diesem Zeitpunkt ca. 180 mg/dl an. Das wäre erst mal kein Widerspruch. Die Kurve wird aus "irgendwas" berechnet, ich glaube aus den historischen Werten im 15 Minutentakt. Der Scan unterliegt aber einer "ganz normalen" Abweichung einer Einzelmessung zu einem "irgendwie" errechneten Durchschnitt.
Mich stören, wie schon oft gesagt, weniger die scheinbaren Fehler der einzelnen Scanns, sondern viel mehr die Ungewissheit ob ich mich auf die Kurven verlassen kann. Da sie eben gemittelt sind unterliegen sie eben keiner so großen Unsicherheit. Man kann das mit der zappligen Tachonadel vergleichen. Ist die Nadel gedämpft, kann man mit der angezeigten Geschwindigkeit mehr anfangen.

So - und jetzt kommt (m)eine Vermutung, warum der Libre-Trendpfeil Mist ist.

Sicher wird zur Bestimmung der Pfeilrichtung ein Unterschied zwischen dem aktuellen Scan und dem Durchschnitt einer (mir unbekannten) Zeitspanne vor dem Scan gewählt.
Wenn der Scan 138/137 mg/dl meldet, das Tagesdiagramm aber ca. 180 mg/dl, könnte der Pfeil je nach benütztem Zeitversatz, gewaltig nach unten zeigen obwohl die Kurve eher flach ist.
Derartige Fehlprognosen hatte ich am Libre schon öfter erlebt.
Schlimm nur, wenn einige Nutzer glauben, der Pfeil hätte eine Aussagekraft.
Ich weiß jetzt nicht, wie andere Systeme mit permanenter Aufzeichnung rechnen, wer aber so einen Pfeil nutzen will, sollte sich schon drauf verlassen können.
Andererseits ist es ja die permanente Aufzeichnung, die den Vorteil gegenüber Einzelmessungen ausmacht. Wer sich lieber an Einzelmessungen hält, ist mit allen permanent aufzeichnenden Systemen schlecht beraten.

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