Diabetesfragen > Allgemeiner Bereich
Brunch
Gyuri:
Sicher kommt der Begriff aus der Verbindung von Breakfast und Lunch (Frühstück und Mittagessen)?
Das soll jetzt aber nicht mein Problem darstellen. Wenn ich zu solchen Schlemmereien geladen bin, dann meist in Restaurants oder Cafés die damit immer erst ab 10 Uhr oder noch später beginnen.
Da ich ein sehr gleichmäßig lebender Esser bin, kommt für mich das Frühstück nach…8Uhr einer Zeitumstellung gleich. Natürlich versuche ich dann schon auch mit geordneten Insulinzuteilungen die bevorstehenden BE-Vereinnahmungen zu regeln. :mahl:
Im Grunde läuft es aber bei mir immer in ein schlecht berechenbares Chaos hinaus. Da weder die Gesetzmäßigkeiten für ein Frühstück oder ein Mittagessen passen, besonders dann, wenn ich mich völlig nüchtern an den Brunch-Tisch setze, kann ich nur wie bei einer „ungeplanten“ Zwischenmahlzeit reagieren und sowohl das Frühstück als auch das Mittagessen weg lassen.
Wer anders zu Mahlzeiten rechnet als ich, dem wird es vielleicht auch anders ergehen und der hat dann womöglich auch gar keine Probleme.
Darum will ich hier (ohne großartig über meine BZ-Werte, Faktoren, BE-Schätzungen oder gar meinem Basal-Haushalt zu erzählen) ganz locker in die Runde fragen:
Wie bewältigt ihr so ein (ausgiebiges) Brunch?
Wie sähe es dann z.B. mit einem nötigen GUPF aus?
Hinerk:
Moin Gyuri,
ich fange mit der zweiten Frage an, den Gupf, der Insulin aufsteh Bolus den spritze ich direkt nach dem messen des nüchtern BZ wenn der z. B. = 100 und mein Gupf ist 30 dann sind es 130 und hier mit dem Korrekturfaktor insulieren und dann fängt mein Tag an.
Zur ersten Frage, wenn Zuhause dann wird gewogen und berechnet, wenn auswärts beschränke ich soweit wie möglich Kohlenhydrate zu essen idann muss ich schätzen was ich gegessen habe und rechnen.
Das rechnen erledigt wie bekannt mein Bolusrechner.
Ich bin sicher, dass Du trotz Deinem gleichmäßigen Lebenwandel auch diese Situation flexibel zu Deinem Gunsten meistern wirst.
MLG
Hinerk
Gyuri:
Dann spritzt du also in der Früh erst mal (regelmäßig) nur gegen deinen Gupf und zum Frühstück extra?
Ich verbinde diese beiden Maßnahmen (falls ich beide haben sollte) zusammen, halte meinen SEA ein und esse dann, wie geplant. Zuhause spielt es dann keine große Rolle, ob ich es Frühstück oder Brunch nenne. Nur der Faktor muss dann irgendwie gemittelt werden, was wiederum nicht ganz korrekt wäre, würde ich in der Früh mit einem festen Gupf rechnen.
Wenn ich aber auswärts zum Brunch gehe, bleibe ich in aller Regel bis zum Brunchbeginn nüchtern und spritze erst mal nichts (oder vielleicht doch etwas, sollte mein BZ recht hoch steigen - das tu ich aber sehr ungern, weil ich dann nichts rechne.) und überschlage dann beim Brunch ganz grob, was ich an BE so zu mir nehmen werde und spritze nur nach, wenn es deutlich mehr werden sollte. :rotwerd:
--- Zitat von: Hinerk am Oktober 03, 2016, 16:43 ---(…) dann muss ich schätzen was ich gegessen habe und rechnen.
(…)
--- Ende Zitat ---
Nachher schätzen bedeutet aber, dass du dann erst nachher spritzt? :kratz:
Oder korrigierst du nur nachher?
Hobbit:
Wenn du deinen (vom "normalen" Frühstück isolierten) Gupf kennst, kannst du den ja nüchtern spritzen. Den Brunch selber kannst du dann mit den gemittelten BE-Faktoren zwischen Frühstück und Mittagessen versorgen. Soweit die Theorie. :)
In der Praxis würde ich mich fragen: "Was passiert, wenn ich den Gupf (nicht) gebe?", "Was passiert, wenn ich mich beim Brunch verschätze?"
Die Antwort ist: Der BZ ist ein paar Stunden lang nicht in Ordnung und zieht im allerschlimmsten Fall noch ein paar weitere Stunden lang ein kleines BZ-Chaos mit sich.
Ist das tragisch? Ich, als pragmatischer Typ1-er, sage: Das macht das Kraut nicht fett. Je nach Anfahrt ("muss ich bspw. selber mit dem Auto fahren? - Hypo unbedingt vermeiden!"), würde ich auf den Gupf verzichten, beim Brunch erst mal Bolus geben (falls der BZ zu hoch ist), mir ein Getränk holen und kurz warten, bis ich die Fressorgie starte (verlängerter SEA). Nachdem so ein Brunch ja eine ausgeprägte Fressorgie ist, komme ich mit einer Injektion eh nicht aus. Also könnte man die erste Ladung Bolus im Vorhinein geben, danach essen wie ein Berserker und ggfs. noch nachspritzen. In Summe könnten die Werte in einem Zeitraum von 3-4h aus dem Rahmen fallen. Und da sind wir wieder bei meinem Ausgangspunkt: 4h lang zu hohe Werte ist kein Beinbruch (bzw. eine Beinamputation). :D
Hinerk:
Moin Gyuri,
Meine heutige Morgen Situation passt ganz gut zu dem Thema.
Mein nüchtern Blutzuckerwert war heute Morgen 138 dazu habe ich meinen Gupf von 30* addiert,
Zusammen 138 + 30 gleich 168 die habe ich mit meinem Korrekturwert von 30 auf mein Zielwert 100 mit 12,1 IE insuliert. 2 Std. später BZ 117.
Mein Frühstück bestand nur aus Fett und Protein und fällt deshalb unter meine FPE Regel, wenn KH. dabei sind wird der Bolus auf die Korrekturmenge addiert und diese dann gespritzt ev. mit einem SEA.
Bei einem Brunch, schaue ich mir das Angebot an,nehme mir was ich möchte und überlege was beim 2ten Gang auf den Teller kommt schätze die BE und spritze die erforderliche Menge ein SEA lässt sich schlecht einhalten weil ev. der Brunch abgeräumt ist und ich nicht die BE essen kann für die ich Insulin gespritzt habe und rausche in eine Hypo.
Mein Rechner ider auch auf dem iPad installiert, erlaubt mir das Gewicht einzelner Zutaten oder auch nur die gesamten BE einzugeben um daraus je nach Uhrzeit die Bolusmenge zu errechnen, mein iPad habe ich wenn wir essen gehen immer dabei.
MLG
Hinerk
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