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Brunch

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Duff Rose:
Also ich bin oft im Ausland in Hotels unterwegs. Wenn ich morgens aufwache, gibt je nach Wert einen "GUPF" und dann Spritze ich für ca. 3 BE's vor. Nach dem Duschen habe ich dann einen guten SEA und gehe Seelenruhig frühstücken. Sollte ich nun etwas mehr an BE's verzehren Spritze ich was nach, hab ich unter 3 BE gefrühstückt (Rührei mit Speck) dann gibts n O-Saft hinterher.

Prinzipiell ist ja der Vorteil der ICT-Therapie, dass man immer dann Insulin gibt, wenn man isst. Und somit kann man doch essen wann man möchte. Abgesehen von der Basalzugabe am Abend.


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Gyuri:
 :pfeif: Ich wollte zuerst ganz ohne Zahlen hier auskommen, weil ich glaube/glaubte, dass die bei jedem etwas anders aussehen. Hingegen haben mich nur die verschiedenen Strategien interessiert, wie man mit dem Sonderfall umgehen kann, wenn man das Frühstück ausfallen lässt und dafür das Mittagessen ausdehnt.

Ein Pumpenträger (Typ1) hat mir diesbezüglich auch etwas erzählt … worauf man direkt neidisch werden könnte.  :super: Ich bin aber ein Typ2 und will aus verschiedenen Gründen auch keine Pumpe tragen.
Den Vorteil der ICT, wie sie Duff Rose beschreibt ist zwar sehr einleuchtend, aber ich glaube nicht bei jedem Typ2er so ohne weiteres umsetzbar. Ich habe auch eine ICT, die aber stark von dem abweicht, was den Umgang mit IE und BE betrifft.
Ich spritze MEIST gleichmäßig und regle dann mit den BE nach. Das hat FÜR MICH den "Vorteil", dass ich nur so meine Kalorien und damit mein Gewicht unten halten kann. Meine Frau hat es jahrelang anders gemacht ("Ich darf alles essen - ich muss nur rechnen!") bis sie in die Lage kam, ihre BZ-Werte (und damit auch ihr HbA1c) außer Kontrolle zu verlieren. :daumenrunter:

Das bisher Geschriebene hat mich zum Nachdenken angeregt.  :gruebeln:
Ein nötiger GUPF dürfte bei mir jedenfalls auch eine große Rolle spielen. Bis vor kurzem habe ich mit diesem Wort nichts anfangen können … hatte aber schon seit langem bemerkt, dass ich auch meinen "Bolus" z.T. spritzen muss, wenn ich nichts esse. Ich schob es einfach auf Unstimmigkeiten/Ungenauigkeiten mit dem "Basal-Haushalt" (führt jetzt sicherlich etwas zu weit…). Fiel eine Mahlzeit (primär das Frühstück) aus, spritzte ich dennoch einwenig Novorapid/Apidra.

Ich kann mich jetzt wieder erinnern, dass ich zu einer kleinen OP einmal nüchtern erscheinen musste. Ich unterhielt mich mit dem Narkosearzt und fragte ihn, ob er nicht meinen Blutzucker messen könne. Über 180mg/dl.
Damals spritzte ich zum Frühstück normal 18 IE. Der Narkosearzt gab mir dann die Hälfte und nach der OP war ich wieder im grünen Bereich.
Es gab/gibt aber auch Ärzte, die sich so etwas nie trauen würden.

Hinerk:
Moin Gyuri,

Ich denke Deine Idee ist es wert überprüft zu werden

Meine Gupftest der letzten Zeit, zur Anregung

1) 11.09 morgens nur Korr. Test (nicht gegessen) um 6:50 NBZ 118 + 30 (Gupf) =148 dafür 9,5 Korr. IE,   nach 1 Std. BZ 113, 2 Std. BZ 109, 3 Std. BZ 114.

2) 13.09 morgens nur Korr. Test (nicht gegessen) um 5:55 NBZ 100 + 30 (Gupf) = 130 dafür 5,0 Korr. IE, nach 1 Std. BZ 85, 2 Std. BZ 88, 3 Std. BZ 90, 4 Std. BZ 92.

3) 14.09 morgens nur Korr. Test (nicht gegessen) um 6:30 NBZ 144 + 30 (Gupf) = 174 dafür 12,7 Korr. IE, nach 1 Std. BZ 134, 2 Std. BZ 100, 3 Std. BZ 99..

4) 23.09 morgens nur Korr. Test (nicht gegessen) um 5:40 NBZ 118 + 30 (Gupf) = 148 dafür 7,7 Korr. IE, nach 3 Std. BZ 102

An vielen Tagen messe ich nür den NBZ (Nüchternblutzucker), die nächste Messung erfolgt dann am folgenden Morgen.

Mit diesen und  auch anderen Test z. B. FPE überprüfe meine Faktoren, in meinen Bolusrechner.

Es ist für mich eine  sehr gute Hilfe, dass das Programm zusätzlich zum Blutzucker auch ein Kalorien-Monizoring enthält, so habe ich jederzeit Zugriff auf alle Messungen, BE und IE je Tag umd aufgelaufen.

MlG

Hinerk

Kladie:
Hallo Gyuri,

deine Ausführungen kann ich nur bestätigen.
Einen Gupf - so wie ihn andere hier beschreiben - hat mich nie beeinflusst. Ich habe immer nur mein Ergebnis nach einer Mahlzeit beobachtet und dementsprechend vorher Insulin genommen. Dieses Ergebnis war Priorität für mich.
Natürlich ist dabei herausgekommen, dass ich zum Frühstück einen wesentlich längeren SEA einhalten und eine wesentlich höhere Bolusmenge spritzen muss. Das könnte man sicherlich einem Gupfanteil zuschreiben. Nur welchen Anteil dieser Gupf an meiner Insulinmenge hat ist mir egal.

Feststellen kann ich, dass ich vor dem Frühstück ziemlich grob schätzen kann wieviel Insulin ich nehme. Dabei darf ich von 15 IE bis 35 IE variieren ohne Werte über 200 mg/dl oder  eine Hypo zu riskieren. Ich mache es manchmal vom Rest in der Insulinampulle abhängig wieviel ich spritze. Es käme mir aber auch nie in den Sinn mehr als ein Brötchen oder 2 Scheiben belegte Brote als Frühstück zu essen. (Bei 35 IE vielleicht ein halbes Brötchen mehr)
Seit ich Insulin spritze habe ich bisher aber auf einen Brunch verzichtet und kann von keinen praktischen Erfahrungen berichten. Aber selbst wenn ich es mal wieder machen würde, wäre es ein Sonderfall und dann dürfen durchaus auch mal höhere Werte vorkommen.


--- Zitat ---orginal Gyuri:
 … hatte aber schon seit langem bemerkt, dass ich auch meinen "Bolus" z.T. spritzen muss, wenn ich nichts esse.
--- Ende Zitat ---
Ich spritze morgens in 2 Raten.
1. direkt nach dem Aufstehen zwischen 10 und 20 IE. Da richte ich mich etwas nach dem Nüchternwert aber egal wieviel ich spritze, der BZ ändert sich in der folgenden halben Stunde rein gar nicht. Ich spritze also nicht gegen den BZ sondern mache mich nur Insulinsensitiver für die 2. Rate. Ob man das so als Gupf betrachten kann sei dahingestellt weil ich ja keine feste Menge spritze.
2. nach einer halben Stunde nochmal 10 - 15 IE. Danach fängt der BZ irgendwann an langsam zu sinken. Wenn der BZ unter 100 mg/dl ist, beginne ich zu früstücken.

Es ist selten, nach dem Frühstück über 160 mg/dl oder nach 3 - 4 Stunden unter 80 mg/dl zu kommen. So habe ich das Frühstück gut im Griff und es ist die halbe Miete in meiner Therapie.

Gyuri:
Ich habe dem Gupf für mich auch nie eine besondere Bedeutung beigemessen, weil auch ich mich für den Bolus IMMER nur an den postprandialen Werten orientiere (genauer: an den Mittelwerten der letzten Zeit  :zwinker: ).
Aber bei meiner Frau sind zurzeit ALLE Werte noch total außer Kontrolle (jetzt mal egal warum), es wird aber bereits deutlich besser, lässt man den gestrigen Tag weg.  :patsch:
(KLICK)
Was ich aber im Tagebuch jetzt versuche festzuhalten - ich rechne manuell aus, was welcher SEA an Veränderung in mg/dl bewirkt. Nachlesen kann man das inder vorletzten Zeile unter Besonderheiten. Es ist einfach der Frühwert(7)  - die Messung unmittelbar vor dem Essen.
Was nicht mehr zu sehen ist … heute war der Wert in der Früh bei 259 mg/dl und nach SEA von 2 STunden, vor dem Essen noch 189 mg/dl. Eine (unfreiwillige) Wartezeit von 2 Stunden führt bei meiner Frau noch zu keiner Hypo!
Achtung! Nicht nachmachen. Das könnte gefährlich sein.
Was hier noch GANZ SICHER fehlt wäre eine Betrachtung, ob ein größererer SEA bei höherem Frühwert wichtiger wäre. Ich glaube JA! kann es aber noch nicht belegen.

BITTE BITTE BITTE
Kommt mir jetzt nicht mit irgendwelchen Ratschlägen für meine Frau.
Das ist hier nicht das Thema und ich habe die Daten nur wegen der Wirkung des SEA im Extremfall gezeigt!

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