Wie immer kann ich nur erzählen, was ich und meine Frau für Erfahrungen mit Metformin gemacht haben.
Meine Frau nahm zuerst eine Zeit lang Glukophage (was Metformin entspricht) recht erfolgslos ein, bis ihr Diabetologe meinte, sie sei wohl "ein Typ 1" und könne nur erfolgreich mit Insulin behandelt werden. Zufällig zur selben Zeit wechselte ich von einer BE-Diät direkt zu Insulin (weil ich damals alle Tabletten ablehnte).
Mit Einführung von DMP wurde meine Frau dann als Typ2 klassifiziert und wir erhielten beide zu unserem Insulin auch noch Metformin verschrieben. Einen Erfolg konnten wir beide nicht feststellen. Da wir beide aber keine Nebenwirkungen feststellten schluckten wir bis heute fleißig weiter. Ein Diabetologe "verplapperte" sich in einem anderen Zusammenhang mal, dass er Ärger bekommt, wenn nicht mindestens 80% seiner Typ2er Metformin erhalten…
Ich musste schon zwei Mal Metformin voreiner OP absetzen. Das ist nicht tragisch, aber ich bemerkte in meinen Tagesprofilen ÜBERHAUPT keinen Unterschied ob ich die Pillen schluckte oder nicht. Vor kurzem befürchtete ich, wieder unters Messer zu müssen und setzte Metformin vorsorglich ab. Zum glück erholte ich mich wieder, stellte aber nach einem Monat "Entzug" immer noch keinen Unterschied fest. Jetzt schlucke ich wieder brav die Tabletten, merke aber nach wie vor keinen Unterschied.
Mein Diabetologe meinte, an etwas niedrigeren Nüchternwerten sollte man die Wirkung schon sehen.
Nur bei mir … Fehlanzeige.
Nach meiner Theorie sind gute Nüchternwerte primär ein Zeichen für gute Basalversorgung. Und darum schraube ich bei schlechten Nüchternwerten etwas am Basal-Insulin rum. Lantus hat bei mir keine so geradlinige Wirkkurfe, wie es der Hersteller verspricht und darum kann man schon mit der Tageszeit einiges regeln. Durch Zufall kam ich auch darauf, dass ich mit Apidra in kleinen Mengen über den Tag verteilt auch eine gute Basalversorgung zu erhalten. Das ist dann nur etwas mühselig, wenn man das einem Außenstehenden erklärt.
Mein Diabetologe hat es aber verstanden und meinte, der Erfolg gäbe mir Recht.
Irgendwann werde ich wohl Metformin nicht mehr schlucken.
Meine Frau wird übrigens z.Zt. auf einer Reha mit Metformin "eingestellt" und bekommt nur noch Insulin, wenn sie über 200mg/dl kommt.
Das mag ja für einen Krankenhausaufenthalt praktikabel sein (nichts ist dort schlimmer als Unterzucker
) nach dem Aufenthalt werde ich aber mit ihr wieder zu einem Diabetologen meines Vertauens gehen und sie mit einer ICT neu einstellen lassen.