Autor Thema: Metformin und Unterzuckerung?  (Gelesen 13977 mal)

Offline Skippi

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Metformin und Unterzuckerung?
« am: März 23, 2012, 07:31 »
Hallo erstmal, ich bin neu hier.
Bei mir wurde letztes Jahr Diabetes Typ2 festgestellt, laut Arzt durch Jahrelange Cortisoneinnahme arbeitet meine Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig. Ich also auch zum Diabeteskurs und Ernährung angepasst. Gehe seitdem jeden Tag 5-6 km spazieren (kann kein Sport machen wegen total deformierten Lendenwirbel und 3 Bandscheibenvorfälle) Ich hatte schon nach 3 Monaten meinen Langzeitwert auf 6,3  und hielt ihn bis zum letzten Test.Mein letzter Langzeitwert im Januar war 6,1.  Ich bekam 1000mg Metformin, musste eine halbe Morgens und eine halbe Abends einnehmen . Seit Anfang diesen Jahres mache ich die SIS Ernährung. Vor 3 Wochen ist mein Metformin auf 850 mg am Tag runter gesetzt. Vorgestern habe ich mit meinem Diabetologen geredet. Ihm erzählt das ich ständig vor dem spazieren gehen ein Brot essen muss, damit ich meine 5 km gehen kann da ich 1-2 Std nach dem Mittag nur ein Zuckerwert von 62,59,81 usw habe. Bei den Werten unter 85 wird mir spei übel und schwindelig.Ich möchte mir aber  nicht jedesmal ein Brot reinzwingen. Er meinte dazu: Mit Metformin kann man nicht Unterzuckern , dann wäre ich die erste in der Geschichte. Es kann nix passieren. Ich sollte mich an meine Hausärztin wenden.
Tja da stehe ich nun. Meine Hausärztin hatte mich an einen Diabetologen überwiesen, da es nicht ihr Fachgebiet ist. Jetzt fühle ich mich irgendwie im Stich gelassen.
Mein Durchnittswert vom Messen liegt in 14 tagen bei 92, bei 30 Tagen 112.
Ich bin ja zufrieden mit den Werten und freue mich auch, aber das mir ewig schwindelig ist und schlecht finde ich nicht angenehm und ich habe Angst das ich mal umkippe. Im Feld findet mich nämlich so schnell keiner. Es steht überall unter 90 ist Unterzucker. Was denn nu? Was sagt ihr dazu?

Offline Joerg Moeller

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Re: Metformin und Unterzuckerung?
« Antwort #1 am: März 23, 2012, 11:45 »
Metformin fördert nicht die Ausschüttung von Insulin, daher kann es auch keine Unterzuckerung verursachen. Bewegung senkt aber den Blutzuckerspiegel, deswegen kann davon jeder Mensch unterzuckern.

Wenn du vor dem Spazierengehen nichts essen willst könntest du die Kohlenhydrate auch trinken, z.B. ein Glas O-Saft. Das Risiko, daß du mal umkippst halte ich für äuerst gering, denn wenn du unterzuckerst beginnt der Körper auch dagegen zu regulieren, indem die Leber mehr Glucose ausschüttet.

Der Moment, in dem man unterzuckert hat auch nicht viel mit dem gemessenen BZ-Wert zu tun. Wenn der BZ zu niedrig ist ist das eine Hypoglykämie (zu wenig Zucker im Blut). Eine Unterzuckerung liegt aber erst vor, wenn man die entsprechenden Symptome spürt (Zittern, Schweißusbrüche, Heißhunger usw.).
Es gibt Menschen, die spüren das schon bei Werten um 150, anderen merken selbst bei 40 noch nichts. Es kommt dabei immer darauf an, welche Durchschnittswerte der Körper gewöhnt ist und wie schnell der BZ abfällt.

Ohnmacht ist eigentlich nur zu befürchten, wenn man Insulin spritzt (oder Tabletten nimmt, die das körpereigene Insulin mobilisieren) oder wenn aus irgendwelchen Gründen die Gegenregulation gestört ist (z.B. wenn die Leber mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt ist)

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Skippi

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Re: Metformin und Unterzuckerung?
« Antwort #2 am: März 23, 2012, 22:40 »
Vielen Dank Jörg,
Meine Leber ist nicht damit beschäftigt Alkohol abzubauen...grins..
Habe jetzt endlich einen neuen Diabetologen gefunden und auch gleich einen Termin bekommen. Sie kennt SIS Ernährung und sagt das wir nun erstmal sehen müssen was mein Langzeitwert sagt, evtl brauche ich sogar kein Metformin mehr.
Ich wünsche allen noch ein schönes WE und eine gute Nacht. Und danke das du mir geantwortet hast, so kann ich etwas ruhiger meinem Arzttermin entgegen sehen.
liebe Grüße Skippi

Offline die_mone1

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Re: Metformin und Unterzuckerung?
« Antwort #3 am: März 25, 2012, 14:08 »
Hallo Iris   :baeh: