Autor Thema: Diabetes und Sport  (Gelesen 29971 mal)

Offline Angela

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Diabetes und Sport
« am: September 27, 2003, 19:18 »
Ich habe seit 8 Jahre Diabetes und mit dem Diabetes mit Sport aufgehört. Ich wollte aber wieder was machen und durch Zufall wurde bei uns im Nachbarort ein Fitnesscenter eröffnet. Ich hab natürlich die Gelegenheit gleich genutzt und mich dort angemeldet.
Naja ich wollte eigentlich nur Aerobic machen, habe mich aber dann auch dazu überreden lassen - nachdem wir ja so einen feschen Trainer haben  ;)- Krafttraining zu machen. Damit habe ich eigentlich keine Probleme, aber mit Aerobic.
Ok, warum ist mir eigentlich klar, aber ich weiß nicht so recht was man dagegen tun könnte. Ich habe nachher immer seinen relativ hohen Blutzucker. Naja, es ist ja so, das jeder Mensch eine bestimmte Pulsgrenze hat die er nicht überschreiten sollte. Unterhalb dieser Grenze baut man Fett ab, oberhalb aber Zucker. Und bei Aerobic ist man natürlich sehr lang oberhalb der Pulsgrenze. Zucker wird abgebaut und durch den Sport kommt es ja bald zur Gegenregulation und so zum hohen Zucker.
Ich muß sagen, ich fühle mich mit hohem Zucker besser, aber toll ist es nicht. Ich hab schon Tipps bekommen mit einem höheren Zucker Aerobic zu machen, is aber Blödsinn, weil er steigt dann noch mehr......
Hat wer einen Tipp was ich machen könnte?
Ja Ausdauertraining  ;D, das mache ich eh..... aber es dauert halt.....
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Offline Joerg Moeller

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Re:Diabetes und Sport
« Antwort #1 am: September 28, 2003, 14:15 »
Hi Angela,

...Zufall wurde bei uns im Nachbarort ein Fitnesscenter eröffnet. Ich hab natürlich die Gelegenheit gleich genutzt und mich dort angemeldet.

Gehst du da jetzt regelmäßig hin oder eher dann, wenn dir mal danach ist? Und wie oft machst du das pro Woche?

Zitat
Naja ich wollte eigentlich nur Aerobic machen, habe mich aber dann auch dazu überreden lassen - nachdem wir ja so einen feschen Trainer haben  ;)- Krafttraining zu machen.

 ;D Ach was..

Zitat
Damit habe ich eigentlich keine Probleme, aber mit Aerobic. ... Ich habe nachher immer seinen relativ hohen Blutzucker.

Das hört sich danach an, als wenn deiner Muskulatur der Brennstoff ausgeht und die Leber deswegen angeregt wird, da etwas nachzuliefern.
Beim Gesunden Menschen registriert die BSD das dann und schüttet Insulin aus. Dadurch wird der BZ wieder gesenkt und die Neuproduktion/Freisetzung in der Leber gedrosselt. Das ist aber beim insulinpflichtigen Diabetiker nicht möglich.

Zitat
Naja, es ist ja so, das jeder Mensch eine bestimmte Pulsgrenze hat die er nicht überschreiten sollte. Unterhalb dieser Grenze baut man Fett ab, oberhalb aber Zucker.

Das kannst du gleich mal in die Märchenkiste packen. Unterhalb dieser Grenze bist du fast immer und wenn das stimmen würde würdest du dich dann nur von Fett ernähren.

Die Art und Weise, wie sich die Muskulatur mit Brennstoff versorgt hängt vom Trainingszustand ab. Zuallererst wird natürlich die Glucose verbrennt (oxidiert), die schon in der Zelle ist.
Ist der Vorrat aufgebraucht, holt sich die Zelle neue Glucose aus dem Blut (stark vereinfacht ausgedrückt). Dazu werden erstmal die Speichervorräte, das Glykogen, angezapft.

Gleichzeitig werden auch so langsam die Fettspeicher abgebaut, denn auch aus freier Fettsäure kann die Zelle Energie beziehen.

Beim gut trainierten Sportler hat sich der Körper quasi "gemerkt", daß er von den Fettspeichern viel mehr Energie beziehen kann als von der Glucose und greift dann schneller darauf zu.

Zitat
Hat wer einen Tipp was ich machen könnte?
Ja Ausdauertraining  ;D, das mache ich eh..... aber es dauert halt.....

Ich würde vor dem Sport ein bis zwei BE Obst essen. Neben den Vitaminen und Mineralstoffen hast du dann auch noch leicht verfügbare Kohlenhydrate, Wenn du schon gemerkt hast, das du dann trotzdem noch weiter ansteigst könntest du die ja mit dem halben BE-Faktor abdecken. Also wenn der BE-Faktor um diese Zeit z.B. bei 2 liegt, dann spritzt du eine IE pro BE. Die sollen ja nicht primär den BZ senken, sondern die Leber ein bißchen ausbremsen.

Nach dem Sport darfst du auch den Muskel-Auffülleffekt nicht vergessen. Korrektur- und BE-Faktor würde ich danach an diesem Tag etwas niedriger ansetzen, damit du nicht in eine Hypo rutscht.

Und mit der Zeit wird sich dein Trainingszustand verbessern und das Problem wird geringer werden.

Ich würde aber auch noch gern hören, was die anderen dazu sagen.

Gruß
Jörg
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Re:Diabetes und Sport
« Antwort #2 am: September 28, 2003, 16:33 »
Gehst du da jetzt regelmäßig hin oder eher dann, wenn dir mal danach ist? Und wie oft machst du das pro Woche?
Ich gehe 3-4 x pro Woche
Das hört sich danach an, als wenn deiner Muskulatur der Brennstoff ausgeht und die Leber deswegen angeregt wird, da etwas nachzuliefern.
Beim Gesunden Menschen registriert die BSD das dann und schüttet Insulin aus. Dadurch wird der BZ wieder gesenkt und die Neuproduktion/Freisetzung in der Leber gedrosselt. Das ist aber beim insulinpflichtigen Diabetiker nicht möglich.
Je denk ich auch
Das kannst du gleich mal in die Märchenkiste packen. Unterhalb dieser Grenze bist du fast immer und wenn das stimmen würde würdest du dich dann nur von Fett ernähren.
Ne so würde ich das nicht sehen. Das stimmt schon mit der Pulsgrenze. Das ist ja nur beim Sport so. Das sagt dir jeder Sportler.
Die Art und Weise, wie sich die Muskulatur mit Brennstoff versorgt hängt vom Trainingszustand ab. Zuallererst wird natürlich die Glucose verbrennt (oxidiert), die schon in der Zelle ist.
Ist der Vorrat aufgebraucht, holt sich die Zelle neue Glucose aus dem Blut (stark vereinfacht ausgedrückt). Dazu werden erstmal die Speichervorräte, das Glykogen, angezapft.

Beim gut trainierten Sportler hat sich der Körper quasi "gemerkt", daß er von den Fettspeichern viel mehr Energie beziehen kann als von der Glucose und greift dann schneller darauf zu.
Ist klar, aber ich bin *noch* kein gut trainierter Sportler und deswegen hab ich ja die Probleme
Ich würde vor dem Sport ein bis zwei BE Obst essen.
Ja die berühmte Banane die alle Sportler essen, nicht? Ich habs nie versucht. Wie lange vorher sollte man die essen
Und mit der Zeit wird sich dein Trainingszustand verbessern und das Problem wird geringer werden.
Ja das ist ja mein Problem. Ich hab keine Geduld und dann mach ich immer alles auf die harte Tour. Und dann hällt mir mein Trainer wieder einen halbe Stunde einen Vortrag
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Re:Diabetes und Sport
« Antwort #3 am: September 28, 2003, 20:35 »
Zitat
Gehst du da jetzt regelmäßig hin oder eher dann, wenn dir mal danach ist? Und wie oft machst du das pro Woche?
Ich gehe 3-4 x pro Woche

Das ist schon regelmäßig. Welches Insulin nimmst du denn für Basal?

Zitat
Zitat
Das kannst du gleich mal in die Märchenkiste packen. Unterhalb dieser Grenze bist du fast immer und wenn das stimmen würde würdest du dich dann nur von Fett ernähren.
Ne so würde ich das nicht sehen. Das stimmt schon mit der Pulsgrenze. Das ist ja nur beim Sport so. Das sagt dir jeder Sportler.

Und woher weiß der Körper, daß du Sport treibst? Wäre das so wie man dir gesagt hat, dann würden wir alle ständig in einer Ketoazidose hängen. (Die entsteht nämlich, wenn ständig viele Fettdepots gespalten werden. Und da wir ja meistens unterhalb dieser Pulsgrenze liegen...)

Zitat
Zitat
Beim gut trainierten Sportler hat sich der Körper quasi "gemerkt", daß er von den Fettspeichern viel mehr Energie beziehen kann als von der Glucose und greift dann schneller darauf zu.
Ist klar, aber ich bin *noch* kein gut trainierter Sportler und deswegen hab ich ja die Probleme

Das kommt schon noch...

Zitat
Zitat
Ich würde vor dem Sport ein bis zwei BE Obst essen.
Ja die berühmte Banane die alle Sportler essen, nicht? Ich habs nie versucht. Wie lange vorher sollte man die essen

Ich würde sagen so ungefähr 10 Minuten vorher müsse reichen. Es ist ja kein Fett dabei, was die Verdauung verlangsamen würde.

Zitat
Ich hab keine Geduld und dann mach ich immer alles auf die harte Tour. Und dann hällt mir mein Trainer wieder einen halbe Stunde einen Vortrag

Das ist ja sein Job. Dinge, die über Jahre hinweg aus dem Ruder gelaufen sind können sich nicht von heute auf morgen ändern. Wenn du nach New York fliegst, dann brauchst du ein paar Stunden dazu. Da erwartest du ja auch nicht, daß du für den Rückweg nur fünf Minuten brauchst... ;)

Gruß
Jörg
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Re:Diabetes und Sport
« Antwort #4 am: September 28, 2003, 21:08 »
Das ist schon regelmäßig. Welches Insulin nimmst du denn für Basal?
Insulatard, heißt bei euch....... äh... irgendwas mit A..... Actrophan, oder so..
Und woher weiß der Körper, daß du Sport treibst? Wäre das so wie man dir gesagt hat, dann würden wir alle ständig in einer Ketoazidose hängen.
Wieso? Der Körper ist oberhalb seiner Pulsgrenze und da baut er Zucker ab. Es macht ja nicht jeder ständig Sport mit viel Ausadauer, oder? Und wenn man richtig trainiert ist und ned so hoch rauf komme passiert ja nix.
(Die entsteht nämlich, wenn ständig viele Fettdepots gespalten werden. Und da wir ja meistens unterhalb dieser Pulsgrenze liegen...)
siehe oben
Ich würde sagen so ungefähr 10 Minuten vorher müsse reichen. Es ist ja kein Fett dabei, was die Verdauung verlangsamen würde.
Ok, werd es mal versuchen. Muß ich mir aber erst Obst kaufen. Hab keines zu Hause.
Wenn du nach New York fliegst, dann brauchst du ein paar Stunden dazu. Da erwartest du ja auch nicht, daß du für den Rückweg nur fünf Minuten brauchst... ;)
Nein weg, New York ist 6 Stunden hinter uns
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aigis

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Re:Diabetes und Sport
« Antwort #5 am: September 28, 2003, 23:13 »
Zitat
Und woher weiß der Körper, daß du Sport treibst? Wäre das so wie man dir gesagt hat, dann würden wir alle ständig in einer Ketoazidose hängen.
Wieso? Der Körper ist oberhalb seiner Pulsgrenze und da baut er Zucker ab. Es macht ja nicht jeder ständig Sport mit viel Ausadauer, oder? Und wenn man richtig trainiert ist und ned so hoch rauf komme passiert ja nix.

Bin seit einer ganzen Weile im Fitnesscenter, und der dortige sportarzt, mittlerweile ein guter Kumpel von mir, hat es mir damals mal erklärt, aber die Wiedergabe übersteigt meine Eloquenz. *g*
Deshalb hier nur stellvertretend ein kurzer Link:
http://www.netdoktor.de/sport_fitness/fakta/sauerstoffversorgung.htm

Alternativ: Suche in google&Co. nach dem Unterschied zwischen Aeroben Training ("mit Sauerstoff", Fett-/ Gewichtsabbau) vs. anaeroben Training ("ohne Sauerstoff", Zuckerverbrennung)

Umsonst gibts auf den Kardio-Geräten im FC nicht die Grenze, bis zu der hauptsächlich der Gewichtsabbau stattfindet, und überhalb dessen das Ausdauertraining beginnt.

DAs mit dem Puls ist keine wissenschafltiche REgel, sondern ein Erfahrungswert der Sportärzte:

200 Minus Lebensalter, und davon 70%   ist die optimale Herzfrequenz für aerobes Training. Wie gesagt, es sind statistische Erfahrungswerte...




« Letzte Änderung: September 28, 2003, 23:19 von Steffen Schmidt »

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Re:Diabetes und Sport
« Antwort #6 am: September 29, 2003, 13:40 »
Zitat
Das ist schon regelmäßig. Welches Insulin nimmst du denn für Basal?
Insulatard, heißt bei euch....... äh... irgendwas mit A..... Actrophan, oder so..

Protaphan. Ist ein NPH-Insulin und damit kannst du es leichter deinem geplanten Sport anpassen (wenn es soweit ist), indem du die Dosis vor einer Trainingseinheit reduzierst. Da haben die Benutzer von Surfen-Insulinen oder Lantus z.B. etwas mehr Probleme, weil sich die Senkung des Spiegels nicht so schnell ergibt wie beim NPH.

Zitat
Wieso? Der Körper ist oberhalb seiner Pulsgrenze und da baut er Zucker ab. Es macht ja nicht jeder ständig Sport mit viel Ausadauer, oder? Und wenn man richtig trainiert ist und ned so hoch rauf komme passiert ja nix.

Darum ging es nicht. Es ging darum, daß die Aussage "Unterhalb dieser Grenze baut er Fett ab, darüber baut er Zucker ab" nicht korrekt ist. Fettabbau ist die Lipolyse, Zuckerabbau die Glykogenolyse. Letztere funktioniert schneller und die Zelle nutzt immer zuerst das, was am schnellsten verfügbar ist.

Zitat
Ok, werd es mal versuchen. Muß ich mir aber erst Obst kaufen. Hab keines zu Hause.

Laß uns doch mal wissen, was dabei rausgekommen ist.

Was dafür interessant wäre:
  • Letzte Mahlzeit vor dem Training
  • BZ-TP (des ganzen Tags am besten)
  • Dauer des Trainings
Gruß
Jörg
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Re:Diabetes und Sport
« Antwort #7 am: September 29, 2003, 22:00 »
Hallo Steffen,

Deshalb hier nur stellvertretend ein kurzer Link:
http://www.netdoktor.de/sport_fitness/fakta/sauerstoffversorgung.htm
Ist ein guter Link für Sportler, sollte man mal gelesen haben. Ich hab da auch einen guten: http://gin.uibk.ac.at/thema/sportundernaehrung/fettverbrennung.html

Aus beiden ist mir jedenfalls klar geworden, daß ich Angela offenbar mißverstanden habe. Für mich hörte sich das so absolut an (Niedrige HF = Fett, hohe HF = Glucose).

Nach deinem Link ist mir das jetzt klarer geworden: natürlich oxidiert die Muskelzelle auch im unteren Bereich zunächst mal Glucose. Die ist ja schon in der Zelle und muß nicht erst wie die freien Fettsäuren rangekarrt werden. Mit zunehmender Belastung kommt man aber immer mehr in den anaeroben Bereich und die Möglichkeit Fett zu oxidieren sinkt. (Ich hatte da an ein "entweder/oder" gedacht, was ja nicht korrekt wäre.

Zitat
Umsonst gibts auf den Kardio-Geräten im FC nicht die Grenze, bis zu der hauptsächlich der Gewichtsabbau stattfindet, und überhalb dessen das Ausdauertraining beginnt.

Doch, eine solche Anzeige ist umsonst. Oder eher gesagt Schönfärberei.
Denn: du kannst dort 20 Minuten trainieren, während dir die ganze Zeit über "Gewichtsabbau" angezeigt wird. Anschließend gehst du zum Mac,
haust dir zwei Big Macs und eine große Pommes Mayo rein  8) und wunderst dich, daß du nicht abnimmst, obwohl das angezeigt wurde.

Wie auf der von mir zitierten Seite schon gesagt wird: auf die Gesamtbilanz kommt es an.

Zudem muß man auch immer noch den Sonderstatus von Diabetiker sehen. Bei denen läuft der Hormonregelkreislauf nicht so wie er sollte.
Insulin ist ja nicht nur ein Stoff, der den Blutzucker senkt, sondern es erfüllt auch Regulierungsaufgaben im Körper, zusammen mit anderen Hormonen.
Beim Nicht-Diabetiker greift der Körper regulierend ein und schüttet je nach Bedarf mal mehr, mal weniger Insulin aus. Und ist das erstmal im Blut, hat es dort eine Halbwertzeit von 8-10 Minuten, also kann der Körper recht zeitnah reagieren.
Ist besonders beim insulinspritzenden Diabetiker anders: was drin ist ist drin. Ein runterregulieren gibt es dann nicht mehr.
Also: das Insulin senkt dann nicht nur den BZ, es bremst auch die Glucosefreisetzung der Leber aus und die Aufspaltung von Fettdepots in Glycerin und freie Fettsäuren wird gehemmt.

Haben sich dann die Zellen mit der Glucose aus dem Blut reichlich bedient sinkt dadurch ja auch der Insulinspiegel. Jetzt schüttet die Leber aus was auszuschütten ist (ist ja keiner mehr da, der sie hindert),
die Fettspaltung läuft ebenso ungehindert und dabei fallen vermehrt Ketone an, die dann wieder die Insulinrezeptoren blockieren und so eine sogenannte "Fettsäureresistenz" bewirken.

Und deshalb ist ein gutes Zusammenspiel zwischen Insulin einerseits und zusätzlicher Glucose (Stichwort: "Sport-BE") so wichtig, wenn der BZ nicht völlig verrückt spielen soll.

Wenn irgendwas davon noch nicht ganz klar ist: fragt ruhig nach!

Gruß
Jörg
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Re:Diabetes und Sport
« Antwort #8 am: September 29, 2003, 23:25 »
ok, melde mich morgen dazu.... kann heute nimma. War bis jetzt Stress. Hab 3 - 4 Sachen gleichzeitig gemacht...... und jetzt müde.... gähn.... bis morgen Jungs!  :-*
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Re:Diabetes und Sport
« Antwort #9 am: Oktober 14, 2003, 23:05 »
also heute hab ich es versucht:
ich hatte vor Aerobic 140.... hab überlegt ob ich es machen soll oder nicht. Naja, dann habe ich eine Banane vorher gegessen mit ca 1 BE..... naja im Endefekt hatte ich dann nachher 378!!!!!  :o
Was sagst du dazu Jörg?????
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