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Diabetesfragen => Diabetes-Technik => CGMS => Thema gestartet von: Tuut am September 19, 2010, 13:00

Titel: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Tuut am September 19, 2010, 13:00
Hallo Zusammen,

habe gerade folgeden Artikel gefunden, leider in Englisch, der ganz wunderbare Aussagen zur kontinuierlichen Glukosemessung enthält von Howard Wolpert (Joslin Diabetes Center, Boston).

http://www.joslin.org/news/q&a_howard_wolpert_MD_on_CGM_in_clinic.html

Am Ende auch die folgende Aussage: "We’ve started a collaboration with Abbott Laboratories"
Diese Aussage bedeutet für mich, dass Abbott wirklich weiterhin CGM-Systeme vertreiben wird.

habe leider im Moment wenig Zeit, melde mich aber sicher wieder zum CGM-Thema.

Es ist wichtig die Möglichkeiten und Chancen, die in der Nutzung der CGM-Technologie für uns Patienten liegen können bekannt zu machen. Um erfolgreich mit einer kontinuierlichen Glukosemessung arbeiten zu können wird eine professionelle und auch zeitintensive Unterstützung von erfahrenen Ärzten, geschulten Diabetesberaterinnen notwendige sein.

Viele Grüße
Tuut





Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Joa am September 19, 2010, 18:22
.
Um erfolgreich mit einer kontinuierlichen Glukosemessung arbeiten zu können wird eine professionelle und auch zeitintensive Unterstützung von erfahrenen Ärzten, geschulten Diabetesberaterinnen notwendige sein.
Also mir scheint es eher, als wenn die CGMS'e mehr oder weniger selbsterklärend sind.  :kratz:  :ja:
Und grundsätzlich einfacher zu interpretieren, als BZ-Werte mit Nebellücken dazwischen.

Natürlich sind erfahrene FachberaterInnen immer gut.  :super:

Gruß
Joa
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Tuut am September 19, 2010, 21:43
Hallo Joa,
schön dass Du Dich auf meinen Beitrag gemeldest hast,

Also mir scheint es eher, als wenn die CGMS'e mehr oder weniger selbsterklärend sind.  :kratz:  :ja:
Und grundsätzlich einfacher zu interpretieren, als BZ-Werte mit Nebellücken dazwischen.

das sehe ich ganz genauso wie Du (Deine Beschreibung von den Nebellücken ist genial :ja:) aber ich glaube, dass sehr viel mehr Diabetiker davon erfahren müssen, dass die kontinuierliche Glukosemessung auch für sie selbst eine ganz tolle Unterstützung ihrer Therapie sein kann.

Vielleicht sind ja auch nicht alle so topp informiert über Ihre Erkrankung wie Du und ich, genau diese Leidensgenossen benötigen dann aber eine professionelle Unterstützung. :ja:

Ich habe den großen Wunsch und die Vision hier etwas bewegen zu wollen.

Ich selbst bin so sehr begeistert und hätte das vor der eigenen CGM-Anwendug (Navigator) auf keinen Fall für möglich gehalten. Ich möchte hier zu diesem CGM-Thema sinnvolle und auch fundierte Aufklärungsarbeit leisten.

Mein Diabetologe hat mir nicht den Vorschlag gemacht ein solches System zu tragen. Warum nicht? Ohne meine Eigeninitiative wüßte ich nicht, dass meine Diabeteserkrankung so leicht zu managen ist ohne Hypoglykämien. Mein HbA1c ist eher angestiegen von 5,6 auf 6,2.

Viele Diabetiker lassen sich vorzeitig durch eine mangelde Kostenübernehme davon abhalten ein solches System zu erproben.
Außerdem glaube ich durchaus, wenn man blauäugig ein solches System nutzt kann schon einiges schief gehen.

Lass uns gemeinsam fundierte Aufklärungsarbeit leisten! :knuddel:

Viele Grüße
Tuut
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Paula´s Frauchen am September 20, 2010, 08:29
Hallo,
also als ich das erste mal von den CGM´s erfahren habe war ich auch begeistert leider sind die Dinger derart teuer  :-\, ich hatte dann auch mal bei den Zuckerhunden drüber berichtet und dort war auch gleich helle Begeisterung, die Nebellöcher, wie Joa sie nennt,  sind gerade für uns die wir die DM nicht am eigenen Leib haben ein riesen Problem und vor allem die stetige Angst vor Hypo´s.
Auf unserer Wunschliste steht das Guardian® REAL-Time welches an die 712 passt.  :super:

Grüße
Kerstin
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: diotmari am September 20, 2010, 08:42
Wow. äh, ...Wauh!

Dann wäre wohl Paula die erste Hündin mit Pumpe und CGMS?  :staun:
COOL!!!!!

Viele Grüße
Dietmar
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Joerg Moeller am September 20, 2010, 10:42
Viele Diabetiker lassen sich vorzeitig durch eine mangelde Kostenübernehme davon abhalten ein solches System zu erproben.

Das finde ich angesichts der Kosten aber auch durchaus verständlich. Ich hätte auch gern sowas und bin überzeugt daß es meinem BZ zugute käme. Ich bin aber nicht bereit mehr dafür zu zahlen als für meine Miete.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Paula´s Frauchen am September 20, 2010, 13:38
Hallo Dietmar,
Zitat
Dann wäre wohl Paula die erste Hündin mit Pumpe und CGMS?
mit Pume wird diese Woche Realität auf das CGMS sparen wir noch, vor einigen Jahren war die ICT nur ein Wunschtraum welche ja seit 2 Jahren Realität ist und die Pumpe auch schon daliegt (muss nur noch das Geschirr noch etwas umnähen) warum nicht dann auch das automatische Messgerät dazu, Paulas Ohren würden sich sehr darüber freuen nur noch 1-2 Kontrollmessungen pro Tag durchhalten zu müssen.

Grüße
Kerstin
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Joa am September 20, 2010, 17:56
Hallo Tuut,
Lass uns gemeinsam fundierte Aufklärungsarbeit leisten! :knuddel:
Machen wir das nicht schon?  :kratz:

Ich sehe allerdings nicht die Not, für CGMS'e missionieren zu müssen. Da scheint mir der Bedarf an Grundlagenkenntnissen zur Frage, wie der diabetische Stoffwechsel so in etwa funktioniert, dann doch der vordringlichere zu sein?

Zumal ich schon weiterhin davon ausgehe, dass die Mehrheit der User auch mit einer ausreichend frequenten BZ-Messungsstrategie gleichwertigen Ergebnissen kommen können. Evtl. mit etwas längerer Zeitdauer.

Allerdings wird der weniger informierte User vom CGMS eher mehr profitieren, als der gut informierte Semiprofi. Weil der plötzlich Fragen zu Zusammenhängen sieht, die er bislang noch nie gestellt hat. Das lässt dann wohl auch einen deutlichen Informationshunger entstehen.

Ich sehe z.B. Foren wie Diabetesinfo, oder noch mehr den Insulinclub, da bezogen auf Typ 1, als einen unheimlich starken Faktor, der der trägen Durchschnittsdiabetologie in der täglichen Durchschnitts-Praxis einiges Feuer unter dem Hintern macht.

Wenn in solchem Rahmen auch der Nutzen der CGMS anhand praktischer Beispiele deutlich gemacht wird, hat das auch einen informierenden und bewegenden Effekt.

Wer sich für CGM interessiert findet auch heute schon alles was er wissen möchte im Netz. Ich habe mich vor der Entscheidung für ein CGM vor ca. 3 Jahren recht umfassend informieren können und somit keine unrealistischen Erwartungen.

Allerdings hat der Navigator meine Erwartungen hinsichtlich Praktikabilität und Zuverlässigkeit doch noch erheblich übertreffen können.  :super:


Auf unserer Wunschliste steht das Guardian® REAL-Time welches an die 712 passt.  :super:
Abgesehen davon, dass der Guardian Real-Time eine Paradigm 522er ohne Insulinfunktionalität ist, also Sender und Monitor ohne Pumpe als Stand-alone-Sys, geht mit der 512er Pumpe kein Monitoring.

Der fehlt es völlig an der Monitorfunktionalität dazu.  :'(

Monitoring ist erst ab den x22er Pumpen machbar.

Gruß
Joa
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Paula´s Frauchen am September 20, 2010, 18:52
Hallo Joa,
soweit es im Netz zu lesen war, ist die 712 schon soweit vorbereitet das ein bestimmtes CGM angeschlossen werden kann und die Pumpe dann zur 'Real-Time' aufgerüstet werden kann, und beim durcharbeiten des Handbuches bin ich auch über das Kapitel gestolpert allerdings habe ich dieses erst mal übersprungen (ist ja im Moment nicht so wichtig wie der Rest).

Zitat
Ich sehe allerdings nicht die Not, für CGMS'e missionieren zu müssen. Da scheint mir der Bedarf an Grundlagenkenntnissen zur Frage, wie der diabetische Stoffwechsel so in etwa funktioniert, dann doch der vordringlichere zu sein?
Da stimme ich Dir 100% zu vor allem wer die Möglichkeiten eines CGMS erst mal erahnt und die Mittel oder Möglichkeiten hat wird von alleine danach streben, wenn derjenige aber keine Ahnung von den ganzen Dingen rund um DM (wie diabetischer Stoffwechsel und und und) hat dem werden die Messwerte auch nicht viel weiterhelfen außer Hypo- bzw. Hyper-Warnung.

Grüße
Kerstin
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Joerg Moeller am September 21, 2010, 10:18
Allerdings wird der weniger informierte User vom CGMS eher mehr profitieren, als der gut informierte Semiprofi.

Da bin ich skeptisch. Ich sehe da die Gefahr, daß zu früh in BZ-Änderungen eingegriffen wird und damit eine muntere Achterbahnfahrt losgeht.

Der gut Informierte wird das erstmal beobachten und dann seine Schlüsse darauf ziehen. Also nicht so sehr die Änderung als solche angehen, sondern eher den Gründen für diese Änderung auf die Spur kommen wollen.
Und wenn er schon auf Änderungen reagiert, dann wird er zumindest erstmal die Wirkkurve des zuletzt applizierten Bolus beachten.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Andreas am September 21, 2010, 11:07
Volle Zustimmung!
Nicht umsonst sind, falls die Kasse ein CGMS bezahlen soll, oft auch Wissen und Compliance des Nutzers nachzuweisen.
Außerdem benötigt man auch eine gewisse Coolness und Selbstkontrolle, nicht jedem Trend mit einer Korrektur zu begegnen, sondern auch den getroffenen Therapieentscheidungen Zeit zu geben, zu wirken. Beispielsweise ist es schon sehr anstrengend, das Resultat einer bekämpften Hypo erst 20-30 Minuten später als steigende BZ-Werte auf dem Display zu sehen (15 Minuten Resorbtion im Magen + 10 Minuten Verzögerung beim Messen).

Aber ich verstehe Tuuts Engagement absolut und unterstütze es vorbehaltlos: CGMS ist ein riesiger Therapiefortschritt - zumindest beim sehr zuverlässigen Navigator, auf den ich mich in der Regel ohne Gegenmessen nahezu blind verlasse. Vor der Entscheidung Pumpe - CGMS würde ich mich stets für die kontinuierliche Überwachung entscheiden. - Und: Wenn ich einen Navigator-Sensor 15 Tage trage, kostet mich das ca. 120 Euro im Monat. Diesen Betrag wäre mir dieser Therapiefortschritt IMMER wert!
Auch wenn ich zugeben muss, dass ich die System wie Sensoren auf Rezept, ohne Gutachten o. ä., bezahlt bekomme (Beihilfe Hamburg + private Versicherung). Sicherlich gibt es Menschen, für die es genau auf diese 120 Euro ankommt, aber die meisten können sich das - bei Verzicht auf andere Annehmlichkeiten - sicher leisten.
Nicht destotrotz bin ich selbstverständlich für eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen, ... falls der jeweilige Patient zugleich so gut geschult ist oder WIRD, dass er auch mit den Werten umgehen kann.

Viele Grüße,
Andreas



Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Joa am September 21, 2010, 19:01
Allerdings wird der weniger informierte User vom CGMS eher mehr profitieren, als der gut informierte Semiprofi.
Da bin ich skeptisch.
Grundsätzlich neue Erkenntnisse hab ich vom CGM eigentlich nicht gewinnen können. Verlaufskurven des BZ Anstieges auf Lebensmittel X sehe ich auch auf dem BZ-Schätzeisen.
Für Newbies ist das möglicherweise noch aufschlussreicher, insofern profitabler.
Zitat
Ich sehe da die Gefahr, daß zu früh in BZ-Änderungen eingegriffen wird und damit eine muntere Achterbahnfahrt losgeht.

Zustimm.   :ja:

Sofern der User allerdings selber denk und lernfähig ist, sollte auch das zu einem Lernerfolg führen können?

Gruß
Joa
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Joerg Moeller am September 22, 2010, 10:13
Lernerfolge wird es immer geben, wenn man den Leuten das beibringt, auf was zu achten ist. Und das ist mit einem CGMS wesentlich leichter, keine Frage.

Ich denke die Marktdurchdringung liegt auch bei den Herstellern. Wie auch bei normalen Messgeräten haben wir hier wieder das Prinzip 'Lampe und Öl'. Wer die Lampe hat muß auch das Öl kaufen um sie benutzen zu können. Man sollte die Geräte also zumindest preiswerter anbieten. Möglicherweise mit einem Leasing-Modell?

Die Sensoren sind noch ziemlich teuer und daher schrecken viele zurück. Mache ich die Sensoren preiswerter, dann werde ich auch mehr Nachfrage habe. Und mehr Nachfrage heißt auch, daß ich in größeren Stückzahlen und somit preiswerter produzieren kann.

Ich denke in 10-20 Jahren werden die Diabetiker über Teststreifen genauso schmunzeln wie wir heute über die Clinitest-Tabletten (bei denen man den Urin noch aufkochen musste um den Glucosegehalt zu ermitteln)

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Paula´s Frauchen am September 26, 2010, 19:21
Joa
Du hast Recht  erst ab der 722   :verlegen:
aber was soll´s bis wir das CGMs zusammengespart haben fällt uns dann auch noch was dazu ein.

Grüße
Kerstin
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Archchancellor am Mai 20, 2011, 09:17
Hallo zusammen,

da ich keinen neuen Thread augfmachen wollte (man sollte öfters die Suchfunktion nutzen :ja:) und ich gerade auf einem CGM-Tripp bin:
gibt es außer dem FreeStyle Navigator von Abbott und dem VOE-System von Medtronic weitere Anbieter von CGM-Systemen?
Ich konnte im WWW keine weiteren finden :nein:
Ob die Systeme nun mit der Pumpe kommunizieren ist mir erst mal schnuppe. Ixch will mich nur erst mal Informieren bevor ich die Krankenkasse und meine Ärztin damit anspreche. Wobei meine Diabetologin dafür wäre ;D

Wochenend Grüße aus Hessen
Thomas
Titel: Re: CGM-Nutzung,
Beitrag von: Joa am Mai 20, 2011, 10:25
gibt es außer dem FreeStyle Navigator von Abbott und dem VOE-System von Medtronic weitere Anbieter von CGM-Systemen?
Yep. Auch wenn Dein WWW sich ausschweigt, such einfach mal hier im Board nach "DexCom".  :zwinker:

Gruß
Joa