Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Labellotom am August 11, 2010, 10:54

Titel: Gegenregulation
Beitrag von: Labellotom am August 11, 2010, 10:54
Hallo, ich hätt da mal eine Frage:

Kann die "Gegenregulation" auf eine UZ auch (öfters) ausbleiben?
In der letzten Zeit habe ich immer mal Werte, die unter 70,60,50 bis 37 mg liegen. Aber die sonst so gefürchteten großen BZ-Anstiege danach stelle ich nicht mehr so fest.
Ich esse bei einem niedrigen Wert (<70) dann sofort brav meinen Traubenzucker und dann sind die Werte wieder im normalen Bereich. So bis 140.

Bin ich "nur" schnell genug mir meiner BE-Zufuhr, oder könnte da was anderes dahinter stecken?
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: moewe am August 11, 2010, 13:02
Hi Tom,

ja, sie kann.

Wenn du häufiger im niedrigen Bereich bist, gewöhnt sich dein Körper dran und die Alarmreaktion (Ausschüttung von Adrenalin, Ankurbelung der Zuckerproduktion in der Leber) bleibt aus. Wenn du das "Loch" sofort mit Traubenzucker o.ä. auffüllst, dann umso besser, du schaltest den Alarmknopf sofort ab und die Sirene geht gar nicht auf volle Dröhnung, wenn man das so sagen darf.

Auch kommt es ein bissel drauf an, von welchem Niveau aus du die niedrigen Werte erreichst. Wenn du z.B. von 200 oder so auf 70 abfällst, schlägt dein Körper Alarm. Wenn du aber nur von 90 auf 70 gehst, meistens nicht.

Die Gegenregulation ist bei mir besonders schlimm, wenn ich TZ oder noch schlimmer was anderes esse, wenn der Körper schon auf Alarm ist (Zittern, Schwitzen, Heißhunger), weil da ja eigentlich auch schon die Gegenregulation begonnen hat, die man dann mit dem Futtern noch verstärkt.

Mit zunehmender Diabetesdauer (und Zahl der Unterzuckerungen) wird die Alarmschaltung im Körper immer mehr deaktiviert. Du kannst mal nach dem schönen Schlagwort: "Störung der Hypowahrnehmung" oder sowas googeln, dann weißt du was ich meine.

Zumindest sind das meine Erfahrungen und meine zugegebenermaßen unwissenschaftliche Erklärung dazu. Jetzt haut mich  :wech:

Gruß
Ulrike
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Paula´s Frauchen am August 11, 2010, 14:12
Hallo Ulrike,
das entspricht auch unserer Erfahrung, bei Paula ist die Schwelle so bei ca. 3,5 mmol (63) allerdings haben wir in den letzten Jahren mitbekommen, wenn wir Traubenzucker geben schnellt der BZ zu schnell und heftig hoch weshalb wir jetzt, bis auf Notfälle Unterwegs, auf Cornflakes ohne Milch umgestiegen sind.

Grüße
Kerstin
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Labellotom am August 11, 2010, 23:15
Hallo Ulrike,
vielen Dank für Deine Antwort.

Die Gegenregulation ist bei mir besonders schlimm, wenn ich TZ oder noch schlimmer was anderes esse, wenn der Körper schon auf Alarm ist (Zittern, Schwitzen, Heißhunger), weil da ja eigentlich auch schon die Gegenregulation begonnen hat, die man dann mit dem Futtern noch verstärkt.
So kenne/kannte ich das ja bisher auch...Werte >250 waren kein Problem nach ner UZ. Aber seit ich mich wieder sehr intensiv mir dem DM befasse (seit Juli), bleibt diese Körperreaktion aus. Ich habe mich wohl zu "scharf" eingestellt.

Zitat
Du kannst mal nach dem schönen Schlagwort: "Störung der Hypowahrnehmung" oder sowas googeln, dann weißt du was ich meine.
:gruebeln: Die Anzeichen für Hypos habe ich aber noch. Ich merke sie so ab <70, manchmal erst ab <60. Unruhig werden, ziddern, usw. stellt sich da bei mir ein.
Nur die zu erwartende Gegenregulation bleibt dann aus. Einerseits gut, da so hohe Werte ja nicht gewollt sind, andererseits habe ich doch Bedenken, was passieren kann, wenn ich ne unbermerkte Hypo (im Schlaf) habe und keine Gegenregulation statt findet  :kreisch:

Zitat
Zumindest sind das meine Erfahrungen und meine zugegebenermaßen unwissenschaftliche Erklärung dazu. Jetzt haut mich  :wech:
Nene, mir sind Erklärungen, die auf Erfahrungen beruhen viel lieber, als wissenschaftliche, die dann eh keiner versteht. Also nix mit hauen  ;D
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Joa am August 12, 2010, 01:28
Hallo, ich hätt da mal eine Frage:

Kann die "Gegenregulation" auf eine UZ auch (öfters) ausbleiben?
In der letzten Zeit habe ich immer mal Werte, die unter 70,60,50 bis 37 mg liegen. Aber die sonst so gefürchteten großen BZ-Anstiege danach stelle ich nicht mehr so fest.

 :super: Was so ein Bisschen gesteigerte Achtsamkeit ausmacht.  :ja:

Zitat
Ich esse bei einem niedrigen Wert (<70) dann sofort brav meinen Traubenzucker und dann sind die Werte wieder im normalen Bereich. So bis 140.

Lehrbuchmäßig, könnte man sagen.

Zitat
Bin ich "nur" schnell genug mir meiner BE-Zufuhr, oder könnte da was anderes dahinter stecken?

Du bist perfekt am Start!
Kein Grund zur Sorge.  :nein:

Gruß
Joa
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Labellotom am August 12, 2010, 01:46
Du bist perfekt am Start!
Kein Grund zur Sorge.  :nein:
Gruß
Joa
Hallo Joa,
auch Dir danke für Deine Bemerkungen    :)
Na da fällt mir doch nen Gebirge vom Herzchen  :zwinker:
Obwohl.... :gruebeln: Bei nem BZ von 37, Traubenzucker dann "verköstigt" und trotzdem keine Gegenregulation mit erhöhten BZ-Werten???
seltsam ... seltsam  :staun2:
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Joa am August 12, 2010, 08:05
Obwohl.... :gruebeln: Bei nem BZ von 37, Traubenzucker dann "verköstigt" und trotzdem keine Gegenregulation mit erhöhten BZ-Werten???
seltsam ... seltsam
Du hast vorher überlegt, ob Du Dich "zu scharf" eingestellt hast (so dass die GR desensibilisiert sein könnte).
Ich spekuliere mal, dass Du Dich auch besser eingestellt hast, so dass "Tiefflüge" nun nicht mehr mit durch so viel Insulin zustande kommen?

Zwar ist auch die Stärke von GR individuell unterschiedlich, aber sie hängt wohl eher von der Sinkgeschwindigkeit des BZ ab, als vom absoluten BZ-Wert.
Zumal ein Kapillarwert nicht unbedingt dem Istzustand in anderen Geweben entsprechen muss. So kann das Gehirn bei 37 mg% im Finger durchaus noch, oder schon wieder, oberhalb der Unterzuckergrenze liegen. Die ist venös=40 mg%,  oder arteriell, also dem Gehirn zufließend, 50 mg%.
(Zum Thema Unterzucker findet man im aktuelllen INSULINER die Beschreibungen von Teupe dazu.)

Und, könnte es auch sein, dass Du vorher auch noch ausgiebiger am Traubenzucker genascht hast?

Gruß
Joa
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Labellotom am August 12, 2010, 10:05
Du hast vorher überlegt, ob Du Dich "zu scharf" eingestellt hast (so dass die GR desensibilisiert sein könnte).
Ich spekuliere mal, dass Du Dich auch besser eingestellt hast, so dass "Tiefflüge" nun nicht mehr mit durch so viel Insulin zustande kommen?
Du solltest an der Börse spekulieren...  :lachen: Ja, ich denke auch, dass ich besser eingestellt bin, als die Jährchen zuvor. Hatte ja Werte NBZ so ab 200 und auch BZ >300 waren auch immer (oft) wieder dabei.
Dies ist seit Juli als Regelfall aber bereits Geschichte.

Zitat
(Zum Thema Unterzucker findet man im aktuelllen INSULINER die Beschreibungen von Teupe dazu.)
Habe ich gestern erst bekommen, da Neuabo  :zwinker:. Muss ich noch durchlesen.

Zitat
Und, könnte es auch sein, dass Du vorher auch noch ausgiebiger am Traubenzucker genascht hast?
Na, bei meiner Ersteinstellung 1994 sagte man mir, dass ich bei UZ immer ein ganzes Päckchen TZ (8 Plättchen) zu mir nehmen soll. Immer. Ja, und das habe ich über Jahre beibehalten. Bis jetzt. Ich mache mir jetzt Gedanken darüber, wie hoch ich pro BE-TZ komme und nehme entsprechend der Umstände dann so 1-3 BE TZ zu mir. Je nach Situation. Auf der Arbeit (körperlich anstrengend mit Schichtdienst) können es bei einer UZ schon 3 BE sein. Aber die sind dann so geplant.

Danke nochmals. Bin nun beruhigter  :super:
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: moewe am August 12, 2010, 10:33
Hi Tom,

da hast du dir doch deine Fragen alle selber beantworten können  ;D

Also: wenn du nicht mehr von 200 oder 300 auf 60 stürzt, sondern vielleicht von 140, dann hast du auch keine Gegenregulation, wenn du den BZ schnell auffüllst. Und wenn man bei Hypogefühl moderat (und vor allem kalkuliert) futtert, schlägt das Ruder längst nicht so weit nach oben aus. Sollte einen der Heißhunger doch mal erwischen, muß man sich halt zwingen, ein paarmal nachzugucken und ev. mit Insulin wieder vorsichtig zu korrigieren.

Ich kenne das von früher auch: Hypogefühl und dann gib ihm.... Klar, wenn ich eine Hypo mit 17 habe, dann habe ich einfach keine Zeit um BE-weise TZ zu futtern, dann krieg ich von meinem Mann ein Glas mit aufgelösten 3-4 BE verabreicht. Denn soweit unten merk ich dann fast nix mehr. Bei 37 kann ich noch staubsaugen, allerdings sehe ich dann nicht mehr viel  :rotwerd:

Außerdem ist es so, wenn man sich generell besser beobachtet, merkt man die Hypo auch schon, bevor die Gegenregulation, wenn sie denn kommt,  einsetzt (zittern, Heißhunger, schwitzen), nämlich an den jeweils auftretenden Ausfallerscheinungen. Als da wären (bei mir) beim Lesen tanzende Buchstaben, in der Chorprobe plötzliches Unvermögen, eine schon ewig bekannte Sache zu singen, Artikulationsschwierigkeiten, beanspruchte Muskeln versagen ihren Dienst (Bein nachziehen, umknicken, irgendwas fallen lassen,  usw), oder es wird einfach gleißend hell vor den Augen und man sieht nix mehr und und und.... was es da alles so gibt.
Oder plötzlich auftretende Angsgefühle ("ich schaff das alles nicht mehr").

Klingt alles furchtbar? Nun... mit ICT ging es dann einigermaßen, aber vorher war ich fast generell zu niedrig, dadurch kenne ich fast das ganze Angebot. Aber immerhin habe ich in meinem ganzen Leben nur einmal wegen Hypo ärztliche Hilfe benötigt. Da ich immer so auf niedrigem Niveau war, z.B. hatte ich in der Schwangerschaft mal ein Tagesprofil zwischen 30 und 60,  war meine Hypowahrnehmung einfach weg.
Da habe ich mich dann genauer studieren müssen, um nicht in Gefahr zu geraten.
Seitdem habe ich mein Unterbewußtsein soweit trainiert, daß ich in nahezu jeder Situation, in der ich mich komisch fühle, sofort den BZ messe und reagiere oder aber meinen Mann wecke. Wie du sicher auch schon gemerkt hast, dauert es bei manchen Ausfällen eine Weile, bis einem bewußt wird, daß da was mit dem BZ nicht stimmt, und schon sind wertvolle Minuten verschenkt. Jemanden zu retten, der noch schlucken kann, ist viel einfacher, als wenn man schon weg ist  :wech:

Meist weiß mein Mann eher als ich, daß ich zu niedrig bin, sozusagen hat er mich schon öfter vor Peinlichkeiten bewahrt. Und das war auch Trainingssache: nicht meckern über Bevormundung, sondern messen. In 95% der Fälle hat er Recht!

Das funzt ziemlich gut, und ich fühle mich auch wieder sicher. Du wirst sehen, je glatter du eingestellt bist, desto weniger werden die Ausreißer. Mußt halt das mit der Hypowahrnehmung auch trainieren... sicherheitshalber...


Gruß
Ulrike
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Trüffel am August 12, 2010, 11:08
Na, bei meiner Ersteinstellung 1994 sagte man mir, dass ich bei UZ immer ein ganzes Päckchen TZ (8 Plättchen) zu mir nehmen soll. Immer.

 :gruebeln: Woher kommt das eigentlich, daß man IMMER 2 BE nehmen soll?  :gruebeln:
Ich hatte damit schon immer meine Schwierigkeiten. In den allermeisten Fällen hätte mir eine BE gereicht und dadurch ärgerte ich mich im Nachhinein immer unnötig, weil der BZ genau um eine BE zu hoch war. Infolgedessen mürrisch den BZ korrigieren...  :moser:

Inzwischen nehme ich im Regelfall nur noch eine BE und lande dann punktgenau.  :banane:

Zitat
Ich mache mir jetzt Gedanken darüber, wie hoch ich pro BE-TZ komme und nehme entsprechend der Umstände dann so 1-3 BE TZ zu mir. Je nach Situation. Auf der Arbeit (körperlich anstrengend mit Schichtdienst) können es bei einer UZ schon 3 BE sein. Aber die sind dann so geplant.
Ja, kommt darauf an, wieviel Insulin gerade am wirken ist. Eine UZ bei Sport in der Hauptwirkzeit des Boluses, den man u.U. nicht gekürzt hat, da können es gaaaaanz schnell sehr viele BEs werden.  :kreisch:

Gruß Trüffel
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Labellotom am August 12, 2010, 12:05
Aber immerhin habe ich in meinem ganzen Leben nur einmal wegen Hypo ärztliche Hilfe benötigt...

... in der ich mich komisch fühle, sofort den BZ messe und reagiere...

Wie du sicher auch schon gemerkt hast, dauert es bei manchen Ausfällen eine Weile, bis einem bewußt wird, daß da was mit dem BZ nicht stimmt, und schon sind wertvolle Minuten verschenkt.

Mußt halt das mit der Hypowahrnehmung auch trainieren... sicherheitshalber...
Hallo Ulrike,
Du hast recht, manche Fragen beantworten sich von selbst, man(n) sucht aber nach so ner Art Bestätigung. Weißt doch, irren ist männlich  ;D

Gott sei Dank hatte ich bisher noch nie einen solchen Ausfall, dass ich fremde Hilfe benötigte. Mein niedrigster selbst gemessener und behandelter BZ war 24.
Wenn ich mich "komisch" fühle, messe ich immer (relativ) sofort. Auf das Schwitzen als Anzeichen kann ich leider nicht gehen, da ich manchmal auch so tropfe (nur vom Kopf her). Aber das ist ein anderes Problem, das irgendwann mal angegangen wird.
Außerdem arbeite ich momentan mit viel körperlicher Bewegung an einer Maschine, die mit 45° Betriebstemp. auch nicht zur Abkühlung sorgt...

Aber auf die restl. Wahrnehmungen kann ich mich eigentlich ganz gut verlassen. und ich bin dabei, diese auf einen Wert <=70 zu "eichen".


Hallo Trüffel,
auch Dir vielen Dank für Deine Anmerkungen.
:gruebeln: Woher kommt das eigentlich, daß man IMMER 2 BE nehmen soll?  :gruebeln:
2BE? Mir sagten die damals, immer ein ganzes Päckchen (=4BE) nehmen zu müssen.
Aber davon habe ich mich tuto kompletto verabschiedet. Mir war es auch immer lästig, danach sooo viel und lange korrigieren zu müssen.

Zitat
Inzwischen nehme ich im Regelfall nur noch eine BE und lande dann punktgenau.  :banane:
:super:

Zitat
Ja, kommt darauf an, wieviel Insulin gerade am wirken ist. Eine UZ bei Sport in der Hauptwirkzeit des Boluses, den man u.U. nicht gekürzt hat, da können es gaaaaanz schnell sehr viele BEs werden.  :kreisch:
Ja klar, das Insulin, das in einem drin ist, sollte man schon berücksichtigen  :zwinker:
Aber....was ist Sport ???     :lachen:
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Trüffel am August 12, 2010, 12:07
4 BE?  :staun2:

Gruß Trüffel
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Labellotom am August 12, 2010, 12:13
Jo, 2 Plättchen (Dextro) entspr. ungefähr einer BE. Ein Päckchen hat 8 Plättchen, ergibt ca. 4BE.  :kreisch:
Ich hatte das auch nie verstanden, aber so wurde es mir damals (1994) vermittelt. Aussage war, lieber eine schwere Hypo vermeiden und dann ggfls. mit Insulin Gegenregulieren...
Vielleicht hat sich ja das zwischenzeitlich geändert  :zwinker:
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Joerg Moeller am August 12, 2010, 12:21
Na, bei meiner Ersteinstellung 1994 sagte man mir, dass ich bei UZ immer ein ganzes Päckchen TZ (8 Plättchen) zu mir nehmen soll. Immer.

Das sind dann auch die Deppen die beim ersten Frösteln die Heizung voll aufdrehen und sich hinterher wundern warum sie schwitzen (und dann wieder alle Fenster aufreißen und die Heizung abdrehen. :tss:

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Franc am August 12, 2010, 12:46
Jo, 2 Plättchen (Dextro) entspr. ungefähr einer BE. Ein Päckchen hat 8 Plättchen, ergibt ca. 4BE. 
Mir hat man vor zwei Jahren 1-2 schnell wirkende BE (Saft, TZ) und zwei langsam wirkende (Apfel, Brot, Joghurt) empfohlen. Allerdings für Werte ab unter 60mg/dl (denke, dass das bei 20/30er Werten :kreisch: anders sein könnte). Mit dem lebe ich so bisher ganz gut, ich merke allerdings eine beginnende Hypo auch schon ab selbst gemessenen 70-55mg/dl.

Gruß
Franc
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Labellotom am August 12, 2010, 12:56
Das sind dann auch die Deppen die beim ersten Frösteln die Heizung voll aufdrehen und sich hinterher wundern warum sie schwitzen (und dann wieder alle Fenster aufreißen und die Heizung abdrehen. :tss:
... und sich dann noch über die hohen Energiekosten beschweren  :balla:

Mir hat man vor zwei Jahren 1-2 schnell wirkende BE (Saft, TZ) und zwei langsam wirkende (Apfel, Brot, Joghurt) empfohlen. Allerdings für Werte ab unter 60mg/dl (denke, dass das bei 20/30er Werten :kreisch: anders sein könnte). Mit dem lebe ich so bisher ganz gut, ich merke allerdings eine beginnende Hypo auch schon ab selbst gemessenen 70-55mg/dl.
Ich überlege mir, was kommt noch? Muss ich noch weiter arbeiten, bzw. wirkt die Arbeitsaktivität noch nach, dann nehme ich meist 2 schnelle BE, wobei ich die 2te "im Mund zergehen" lasse, oder habe ich eine Ruhephase. Dann liegt es am gemessenen Wert, ob eine BE ausreicht.

Ich überlege mir, ob ich mir mal zur Abwechslung diese schnellen 1BE Flüssigteile in verschiedenen Geschmacksrichtungen mal beäugen soll. Aber noch habe ich keine Geschmacksprobleme mit dem reinen TZ.
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: moewe am August 12, 2010, 14:40
Hi Tom,

ja so is das... irgendwann ist mal das erste mal, das war bei mir nach etwa 12 Jahren. Ich wache auf, schaue dem Notarzt ins Gesicht und der sagt ganz cool: Na, da sind wir ja wieder....  :lachen: 

Bis dahin (wohlgemerkt, das war 1986, weit entfernt von Teststreifen oder Meßgeräten und damit der Möglichkeit des Notarztes, mal eben schnell den BZ zu messen usw) hatten sie mir einige Ampullen TZ intravenös reingedonnert. Eben solange, bis ich wieder wach war. Anschließend haben sie mich dann zur Komavermeidung sicherheitshalber für eine Woche im Krankenhaus interniert. War also noch CT und der Übeltäter Semilente.  Kriegte ich erstaunlicherweise, obwohl DDR-Bürger  :zwinker:

Heutzutage muß so etwas eigentlich nicht mehr passieren, kann aber. Ich bin schon so schnell weggesaust, da hab ich nur noch kurz Alarm schlagen können und den Rest mußte mein Mann besorgen. Sinnigerweise waren wir da erst ein paar Tage zusammen und ich war kurz zuvor gerade Pumpi geworden und steckte in den Anfangsproblemen. Sozusagen hatte er seine Feuertaufe gleich in der ersten Woche gemeinsamen Wohnens bestanden. Was ein Glück, daß ich ihm das mit dem TZ und Auflösen und wo alles steht, schon gesagt hatte. Das war 2006.
Da er immernoch net davongelaufen ist und mich sogar inzwischen geheiratet hat, habe ich da sozusagen eine Lebensversicherung an meiner Seite, das hat eindeutig Vorteile :zwinker:

Also bei <70 merke ich in der Regel noch nix, wird bei mir erst unter 50 merkbar, unter 30 wirds eng, tiefer sollte ich eigentlich nicht kommen  :rotwerd: Allerdings ist das sehr unterschiedlich und situationsabhängig. Hab auch schon bei 36 gar nichts gemerkt, saß da allerdings ruhig da und hab fern gesehen. Allerdings hat mein Mann was gefragt und die Antwort veranlaßte ihn, mich zum messen zu animieren  :zwinker:

Das mit dem Schwitzen und Zittern war ja nur gemeint, wenn es überhaupt auftritt. Bei mir eher selten aus BZ-Gründen. Allerdings manchmal nachts, weil man da ja logischerweise meist pennt und nix merkt. Wenn ich nachts unruhig werde, kommt auch oft der Kontrollgriff von links "alles in Ordnung, Schatz? " . Wenn ich patschnaß da rumliege, tritt er in Aktion... Aber wie gesagt, die schlimmen Sachen waren in meinen ersten 6 Pump-Monaten, inzwischen ist toi toi toi damit Ruhe.

Ich kann nur immer wieder jedem empfehlen, sich selber sehr genau zu beobachten auf der einen Seite und Partner, Kollegen oder Umfeld auf der anderen zu informieren.
Da ich weiß, wie schnell ich manchmal wegsacken kann, ist das einfach für mich Sicherheit. Ich brauch z.B. meinem Kollegen nur sagen: bitte Cola, und schon läßt er alles fallen und holt mir eine. Allerdings bin ich Sesselpupser, da kann ich höchstens mit dem Kopp auf die Tischplatte knallen...

Bei dir im Job ist das natürlich deutlich gefährlicher, da würde ich mich vermutlich auf Werte um 100-120 einstellen oder sogar mehr. Sicherheitshalber. Und TZ oder diese süßen Sirup-Tübchen (geht eigentlich vom Geschmack) in der Nähe deponieren und Kollegen einweihen. Sei dir nicht zu sicher, daß du es immer im Griff hast, und besser, du wirst nicht erst bewußtlos. Ich hatte echt schon Situationen, in denen ich noch schlucken, mich aber sonst nicht mehr großartig hätte bewegen können... und rasend schnell! Es geht eine ganze Weile gut mit nem BZ< 70, aber wie hier schon irgendwo steht, das ist nicht gleichmäßig verteilt, im Gehirn kann es an entscheidender Stelle schon ganz anders aussehen....

Ich möchte dir keine Angst machen, aber bei mir traten so Dinger in den 36 Jahren DM schon ab und an mal auf. Und wie war der alte Ossi-Spruch? Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen  :wech:

Gruß
Ulrike
Titel: Re: Gegenregulation
Beitrag von: Labellotom am August 12, 2010, 23:34
Hallo Ulrike,

na dann lass Deinen Mann aber nie mehr los  :zwinker: Wenn man so einen Partner hat, der das Ganze zusammen mit einem durchsteht, bzw. durchlebt, kann man sich glücklich schätzen. Da gratuliere ich Dir mal dazu.

Allerdings bin ich Sesselpupser, da kann ich höchstens mit dem Kopp auf die Tischplatte knallen...
Auch das kann weh tun. Schreibtische haben zu meiner Bürozeit keine Polsterungen gehabt...hat sich daran was geändert?  :zwinker:
Ich bin ja auch, sogar ausgebildeter Sesselpupser, aber da ich im kaufm. keine Arbeitsstelle bekommen habe, mußte ich nehmen, was ich kriegen konnte.
Und das war eben über ne Personal(blutsauger)vermittlungsfirma ein Job im Gewerblichen. Im Dreischichtbetrieb. Das war ja auch der Casus knacktus, warum ich mich von heute auf morgen sofort intensiv wieder mit meinem DM befassen wollte/mußte. Hatte noch nie Erfahrungen mit Schichtbetrieb, geschweige denn Schichtbetrieb und DM.
Aber wider aller Befürchtungen läuft es sogar recht gut.  :ja:
Zitat
... und Kollegen einweihen. Sei dir nicht zu sicher, daß du es immer im Griff hast, und besser, du wirst nicht erst bewußtlos...
Würde ich ja eigentlich gerne, aber es fällt mir schwer, das ganze auf türkisch, albanisch und russisch zu übersetzen...  :lachen:
Nee, lass ma. Ich messe ja gerade vor, während und nach der Arbeit sehr intensiv. Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig. Aber das muss ich meinem DiaDoc auch noch beibringen...  :zwinker: