Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: manwe am Mai 21, 2010, 18:54
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Hallo aus Irland :D!
Jetzt werde ich Euch mal erzählen, was passieren kann, wenn man seine Nadeln nicht fachgerecht entsorgt. Ist zwar schon ein Weilchen her, ist mir aber gerade eingefallen und da ich Zeit und Muse habe ...
Ich spritze mir das Langzeitinsulin wie viele von Euch in den Oberschenkel. Und da ich mir in der Öffentlichkeit (sprich im Büro) nicht gerne die Hose runterlasse ;), verkrümel ich mich zu diesem Zwecke aufs WC. Und selbstverständlich nehme ich die gebrauchten Nadeln mit und werfe sie - in der Schutzhülle - in den Papierkorb. Jedenfalls sitze ich eines Tages im Büro und arbeite vor mich hin, als mich (und alle anderen im Büro) folgendes e-mail erreicht:
All
An occupant of the Project Offices today picked up what he thought was a bottle cover from the top of the cistern in one of the cubicles in the gents toilet. This object had a sharp needle on the underside which broke through his skin. The person has since be taken to A & E for medical attention.
This is very traumatic for the person in question and to put his mind at ease it would be most helpful if we new what this was and who owns it.
If it is yours, could you discretely advise either myself of Tony Hynes.
Thank you.
Ich habe mir sofort gedacht, daß ich vielleicht doch mal die Nadel am WC liegen lassen habe und bin natürlich sofort ins Sekretariat mit einer Nadel und habe gefragt, ob das sowas gewesen sein kann. War es.
Das Ganze hat sich wie folgt abgespielt: Dieser Jemand hat die Nadel (in der Schutzhülle) auf dem Spülkasten gefunden. Er ist gesundheitlich ziemlich bedient, fast blind, und hat die Nadel für die Kappe seiner Augentropfen gehalten, sich gefragt, wie die aufs WC kommen kann und so lange daran herumgespielt, bis er sich gepiekst hat (und zwar am Ende der Nadel, die in die Ampulle sticht). Jedenfalls ist ein Blutstropfen entstanden, er hat sich furchtbar erschreckt, mit dem Ding zum Sicherheitsoffizier gelaufen, da beide keine Ahnung hatten, was das sei, sind sie ins Krankenhaus zur Abklärung gefahren. Auch dort wußte niemand, was das sein könnte (soviel zum Diabetes-Standard in Irland ...). Als gerade im Krankenhaus herumgerätselt wurde, kam unser Anruf mit Entwarnung. Als die Beiden dann wieder im Büro waren, bin ich zu ihnen hin und habe erklärt und gezeigt, was das sei und das sie sich keinerlei Sorgen machen brauchen. Er hat sich ja nur am "anderen Ende" der Nadel gestochen, hat sich also maximal minimale Spuren von Insulin eingehandelt. Da hat er sich dann zum Glück beruhigt.
Jedenfalls war das Ganze ziemlich eine Aufregung und mir auch ziemlich mulmig zumute. Und natürlich eine Lehre - so schnell werde ich sicher keine Nadel mehr irgendwo liegen lassen.
Liebe Grüße von der grünen Insel
Charly
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DAS also machst Du mit guten österreichischen Nadeln - arme blinde Iren erschrecken!!
Issja unglaublich.... :o
Susanne ;D
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Hallo Charly,
um genau so einem Problem vorzubeugen, lasse ich meine Pen Nadeln nirgends liegen oder werfe sie in der Firma auch nicht in den Papierkorb, sondern nehme sie brav mit Hause und entsorge sie dort dann.
Wie man bei Dir gesehen hat, findet die Nadel nicht ein Sehender, der wahrscheinlich auch verwundert gewesen wäre und auch einen Wirbel gemacht hätte, sondern auch noch ein Sehbehinderter, der sie abtastet und sich dabei auch noch sticht.
@ Susanne:
Für eine Diabetesärztin hätte ich mir schon eine andere Antwort erwartet...
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@Zuckerbär
Für eine Diabetesärztin hätte ich mir schon eine andere Antwort erwartet...
also ich würde mir so eine humorige Ärztin echt wünschen :ja:
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@Zuckerbär
Für eine Diabetesärztin hätte ich mir schon eine andere Antwort erwartet...
also ich würde mir so eine humorige Ärztin echt wünschen :ja:
Sehe ich aber auch so!
Ich habe mich heute morgen eines Kommentars enthalten, finde es aber auch arg befremdlich dass ein Sehbehinderter einfach an Sachen herumfummelt die er nicht richtig erkennen kann. Das ist auch leichtsinnig!
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Ts, Ts Susanne, wie kann man das denn auch noch als Situationskomik sehen. Als Ärztin solltest Du darauf achten, immer schön seriös und tuntig zu sein.
Also Susanne, ich wäre über so einen Arzt froh, mach' weiter so.
Liebe Grüße
Heinz-Walter
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Ich sehe das nicht so humorvoll.
Man sollte schon aufpassen das mit Diabetesmaterial keine Fehler passieren. Und das ein Sehbehinderter nun mal Sachen anfassen muss weil er schlechter sieht liegt für mich in der Natur der Dinge.
Ich verstehe aber nicht warum die Firma nicht mehr Wirbel gemacht hat da sich jemand an einer gebrauchten Nadel verletzt hat.
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ok,charly hat das ja auch nicht auf die leichte Schulter genommen. Falsches Verhalten passiert nun mal jedem (oder nicht ?) und dass es solche Folgen haben kann.......... ist wirklich ein sehr unglücklicher Zufall und sehr
bedauerlich zumal es einen Menschen getroffen hat, der schon irritiert ist durch seine Krankheit, immer aufpassen muss.
Dass aber weder der Sicherheitsoffizier, noch das Krankenhaus eine solche Nadelspitze erkannt hat, ist für mich mehr als bedenklich.
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Ich sehe das nicht so humorvoll.
Man sollte schon aufpassen das mit Diabetesmaterial keine Fehler passieren.
Das stimmt zwar grudsätzlich hat aber den Haken, daß es wohl keinen Menschen gibt, der noch keinen Fehler gemacht hat. (Norbert berichtige mich bitte, wenn Du fehlerlos bist oder so einen Menschen kennst!)
Was den Sehbehinderten betrifft, halte ich es sehr wohl für leichtsinnig an Dingen herumzutasten die ich nicht (richtig) erkennen kann. Er hätte das Ding ja auch ohne es mit den Fingern identifizieren zu wollen zum Sicherheitsmann bringen können! (ja klar auch der Sehbehinderte darf natürlich einen Fehler begehen)
Was daran falsch sein soll, diesen Vorfall humorvoll zu kommentieren kann ich auch nicht erkennen!
lg
Ludwig
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Was den Sehbehinderten betrifft, halte ich es sehr wohl für leichtsinnig an Dingen herumzutasten die ich nicht (richtig) erkennen kann. Er hätte das Ding ja auch ohne es mit den Fingern identifizieren zu wollen zum Sicherheitsmann bringen können! (ja klar auch der Sehbehinderte darf natürlich einen Fehler begehen)
Was soll den ein Sehbehinderter sonst machen als sich an Dingen herumzutasten? Ihm fehlt die Möglichkeit das mit Augen zu klären. Und dann soll er nicht an dem Teil herumtasten aber anfassen und zu dem Sicherheitsmann bringen?
Das ist wohl sehr weltfremd.
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Ich verstehe aber nicht warum die Firma nicht mehr Wirbel gemacht hat da sich jemand an einer gebrauchten Nadel verletzt hat.
Was hättest denn erwartet? Das Gelände hermetisch abriegeln und untersuchen lassen, ob nicht noch mehr Nadeln herumliegen? Untersuchungskommission einleiten?
Hier in Irland wird, was Arbeitssicherheit anbelangt, viel mehr Augenmerk gelegt wie bei uns. Hier wird beim kleinsten Vorkommnis die Baustelle gesperrt. Man ist äußerst streng diesbezüglich. Und allen voran dieser Sicherheitsoffizier. Der läßt da nichts durchgehen, was nur im geringsten das Wohl der Leute hier gefährden könnte.
Mein Versprechen, dafür zu sorgen, daß das nicht mehr vorkommt, hat ihm hier gereicht.
Man soll so was nicht auf die leichte Schulter nehmen - und das wurde auch nicht gemacht. Es war ein Verkettung unglücklicher Umstände. Jeder andere hätte es als das erkannt, was es ist (ich mache kein Geheimnis aus meinem Diabetes - das weiß jeder hier). Und man muß schon sehr "patschert" sein, sich an einer NovoPen-Nadel (die in der Hülle steckt) zu stechen. Aber zum Glück ja nichts weiter passiert.
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ich weiß nicht genau ob das bei alles nadeln so ist, aber bei meinen novofine steckt die nadel in der durchsichtigen kappe und über der nadel selbst ist dann nochmal eine kleine weiße kappe. beim entsorgen stecke ich die nadel richtigrum in das durchsichtige und biege mit der kleinen weißen kappe die rücknadel an den rand...die verhakt sich da gut an dem gewinde und dann schmeiß ich sie einfach da in den müll wo ich grade bin..
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Dass aber weder der Sicherheitsoffizier, noch das Krankenhaus eine solche Nadelspitze erkannt hat, ist für mich mehr als bedenklich.
Servus Vreni :D
Wenn Du den Diabetes-Standard hier kennen würdest, würdest Du Dich nicht wundern ;).
Ich habe hier natürlich auch eine Diabetesärztin, zu der ich gehen kann und die mich mit allem versorgt, wenns notwendig wird. Hab auch schon einen HbA1C hier gemacht. Als ich das erste mal bei ihr war und erzählt habe, daß ich jetzt ein Jahr in Irland sein werde und eine Diabetesbetreuung für den Fall der Fälle brauche, hat sich mich gefragt, wie ich das denn so bewerkstellige, was für Insuline ich verwende usw. Als ich ihr den NovoPen gezeigt habe, hat sie diesen genommen, wie ein Ding aus einer anderen Welt beliebäugelt und mir zurückgegeben und gemeint: sie gebe mir dieses Ding lieber wieder, bevor sie was kaputt mache ... Sie hat sowas noch nie gesehen. Praktische Ärztin mit Schwerpunkt Diabetes wohlgemerkt ...
Ein weiteres mal hat sie mein Diabetestagebuch ganz interessiert und kopfschüttelnd angeschaut - sie war ganz erstaunt, wie oft ich messe (7 x im Schnitt) und zeigte sich etwas irritiert, daß man das öfter als ein- höchstens zweimal macht.
Uns gehts schon gut in Österreich, Deutschland oder Schweiz ...
LG von der grünen Insel
Charly
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ibeim entsorgen stecke ich die nadel richtigrum in das durchsichtige und biege mit der kleinen weißen kappe die rücknadel an den rand...die verhakt sich da gut an dem gewinde und dann schmeiß ich sie einfach da in den müll wo ich grade bin..
Ja, mache ich auch so. :ja:
Ohne zusätzliches Werkzeug und arges Gefummel kann sich dann keiner mehr daran stechen.