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Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Friedel am März 29, 2010, 03:57

Titel: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Friedel am März 29, 2010, 03:57
http://brief.diabetes-zentrale.de/offener-brief/brief-minister-dr-roesler (http://brief.diabetes-zentrale.de/offener-brief/brief-minister-dr-roesler)

...keine Ahnung ob es sich "nur" um Politik handelt oder das wirklich ernst gemeint ist.
Deshalb halte ich mich mit Spekulationen bzw. Tadel zurück...

Eigentlich sollte man Rösler direkt dazu befragen.


Gruß

Friedel
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Andi am März 29, 2010, 07:24
Eigentlich sollte man Rösler direkt dazu befragen.

Besser noch: An der Petition dazu teilnehmen.
Einstiegspunkt bei Diabeteskids (http://www.diabetes-kids.de/petition-pro-analoga) oder direkt (https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=10823). :)

Gruß Andi
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: unknown am März 29, 2010, 08:14
Das ist nicht wirklich neu das die kurzwirkenden Analoga nicht mehr verordnungsfähig sein sollen.
Allerdings werde ich nicht an der Petition teilnehmen.
Das Thema mit den Preisreduzierungen hat man ja für den Typ 2 in Deutschland schon geklärt und wer kann wirklich unterscheiden ob man Typ 1 oder Typ 2 hat. Die Apotheke kann es nicht und auch die KK hat darüber keine Unterlagen.
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Alf am März 29, 2010, 09:54
...Die Apotheke kann es nicht und auch die KK hat darüber keine Unterlagen.

Hmm, seit der großflächigen Einführen der DMPs dürften die KKs bei den meisten doch ganz gut im Bilde sein...  :kratz:
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: unknown am März 29, 2010, 13:09
Hallo Alf,

...Die Apotheke kann es nicht und auch die KK hat darüber keine Unterlagen.

Hmm, seit der großflächigen Einführen der DMPs dürften die KKs bei den meisten doch ganz gut im Bilde sein...  :kratz:

das DMP hatte eine andere Zielsetzung. Da wurde nach meinem Wissenstand nie der Diabetestyp übermittelt.
Nachdem die Abrechung nicht direkt an die Krankenkasse geht sondern an die Kassenärztliche Vereinigung geht und vorher noch Arzt und Apotheke
beteiligt sind kann ich mir das nicht vorstellen das das zu kontrollieren wäre.

Mein Hausarzt, Diabetologe und im Vorstand einer Kassenärztlichen Vereinigung hat mir das vor einiger Zeit (>1 Jahr) auf jeden Falls so auch schon mal
gesagt.

Gruß

Norbert


Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Alf am März 29, 2010, 13:14
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine, die TKK, die Info hat, denn die haben mich bewusst dafür kontaktiert, als das Typ1-Programm "verfügbar" war. Das Programm für Typ2 war zu dem Zeitpunkt schon einige Monate draussen.
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Oggy am März 29, 2010, 13:36
Moin,
also ich hab´ mir gerade den Durschlag zur DMP-Einschreibung angeguckt, der an die KK gegangen ist:
DM-Typ ist nachweislich eingetragen - und mit Einschreibung wird das ja auch in/auf der Versichertenkarte geführt :ja:
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: mascheck am März 29, 2010, 17:12
Ich denke manchmal fast schon, dass es falsch ist, immer auf die GKVen einzuprügeln!

Hier geht es IMHO nur darum, Druck auf die Hersteller auszuüben, die Analoginsuline zu vertretbaren Preisen anzubieten.

Wie es mit der Gewinnsituation und Preispolitik der Pharmaindustrie aussieht, kann man z.B hier nachlesen:

http://www.wirtschafts-magazin.info/die-gewinne-der-pharmaindustrie/

Ziel eines Protestes müssten demnach eigentlich die Medikamentenhersteller sein!

Die Verhandlungsposition der Kassen wird durch den empörten Aufschrei der jeweils betroffenen Mitglieder nur geschwächt!





LG
Martin


PS
Nein, ich bin weder FDP - Wähler, noch arbeite ich bei der AOK

 
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Friedel am März 29, 2010, 17:58
Ich denke manchmal fast schon, dass es falsch ist, immer auf die GKVen einzuprügeln!

Hier geht es IMHO nur darum, Druck auf die Hersteller auszuüben, die Analoginsuline zu vertretbaren Preisen anzubieten.

Wie es mit der Gewinnsituation und Preispolitik der Pharmaindustrie aussieht, kann man z.B hier nachlesen:

http://www.wirtschafts-magazin.info/die-gewinne-der-pharmaindustrie/

Ziel eines Protestes müssten demnach eigentlich die Medikamentenhersteller sein!

Jepp, demnach hat der Rösler sich definitiv die einzig richtige Möglichkeit herausgesucht... nämlich die Analoginsuline per Krankenkasse zu verbieten,
um eine Preisreduzierung hin zu bekommen.

Klingt gut, durchaus klever! Wenn die nix mehr verkauft bekommen müssen die den Preis senken, da sie sonst nix mehr verdienen.


Gruß

Friedel



Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Richard am März 29, 2010, 20:18
Besser noch: An der Petition dazu teilnehmen.
Einstiegspunkt bei Diabeteskids (http://www.diabetes-kids.de/petition-pro-analoga) oder direkt (https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=10823).
Die Petition ist in erste Linie für die Verordnungsfähigkeit der Insulin bei Kinder und Jugendlichen ... und nicht bei allen :)
Daher sollte man an beiden teilnehmen, schaden kann es nicht und würde beiden Aktionen einen gewissen Nachdruck verleihen.


Klingt gut, durchaus klever! Wenn die nix mehr verkauft bekommen müssen die den Preis senken, da sie sonst nix mehr verdienen.
Sorry das ganze läuft schon seit 2006 ... also lange vor Rösler ;)
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Joerg Moeller am März 30, 2010, 11:12
Ich denke mal man muß einem Unternehmen nicht unbedingt vorwerfen daß es Profit machen will. Ebensowenig wie man einem Kunden (hier: KVen) nicht vorwerfen kann wenn die sagen "Der Preis ist mir zu hoch".

Ich habe auch am IQWIG nie die Zielsetzung (Preise reduzieren) in Frage gestellt. Mir gefällt nur nicht wenn dann mit Lügen gearbeitet wird.

Meiner Meinung nach sollte das so ablaufen, daß die KVen einen gemeinsamen Ausschuß gründen und der mit der Pharma-Industrie die Preise aushandelt. Nebst einem Kontrollgremium gegen Korruption dieses Ausschußes...
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Joa am März 30, 2010, 22:52
Ich denke mal man muß einem Unternehmen nicht unbedingt vorwerfen daß es Profit machen will. Ebensowenig wie man einem Kunden (hier: KVen) nicht vorwerfen kann wenn die sagen "Der Preis ist mir zu hoch".
Genau so isses. Nur stimmt der Vergleich insofern nicht, als der Kunde sagen kann: "Ist mir der Preis zu hoch, dann kaufe ich nicht." Und genau das können Kassen, oder auch der privat zahlende Diabetiker nicht tun.

Die Pharmas haben in D rechtmäßig völlig freie Hand bei der Preisgestaltung. Deswegen geben Sie vom Gewinn nicht freiwillig was her, außer für Promiton-Tours, D-Camps und andere mildtätige Zwecke.

Zitat
Ich habe auch am IQWIG nie die Zielsetzung (Preise reduzieren) in Frage gestellt. Mir gefällt nur nicht wenn dann mit Lügen gearbeitet wird.

Sehe ich auch so. Aber es ist schon auch eine Zwickmühle an Handhaben zu kommen, die Industrie zu Preissenkungen zu zwingen, wenn die Preisgestaltung nicht direkt regelementiert werden kann.

Zitat
Meiner Meinung nach sollte das so ablaufen, daß die KVen einen gemeinsamen Ausschuß gründen und der mit der Pharma-Industrie die Preise aushandelt.

Solange da nicht eine klare gesetzliche Regelung hinter steht, die das klar regelt, wird in so einem Gremium bis zum St. Nimmerleinstag verhandelt werden. Ok, Preissenkungen um die 4 Euro lassen sich wahrscheinlich schon 14 Tage vor demselben vereinbaren.

Gruß
Joa
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Joerg Moeller am März 31, 2010, 09:56
Ich seh das nicht so dramatisch. Krankenhaus-Apotheken können z.B. die Preise jetzt schon frei verhandeln. (Weiß ich von unserem KH-Apotheker).
Und auf dem Markt ist eigentlich schon fast alles abgedeckt, d.h. wenn jetzt etwas neues kommt dann meist mit einer "neuen und verbesserten Rezeptur" (Was oft bedeutet "wir haben einen neuen Weg gefunden der noch unter Patentschutz steht und wollen damit ein bißchen Kohle machen bevor der Schutz ausläuft").

Wie gesagt: die sollen ruhig Profite machen, denn daraus wird die Forschung bezahlt. Aber die sollen deie Macht verlieren Preise diktieren zu dürfen.
Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: mascheck am März 31, 2010, 12:29


Wie gesagt: die sollen ruhig Profite machen, denn daraus wird die Forschung bezahlt........


[Stammtisch]
...... und die Managergehälter und die Renditen für die Aktionäre....... 
[/Stammtisch]


 :)
 :)
 :)
 :prost:

LG
Martin

Titel: Re: Insulinclub meldet: Insulinanaloga soll nicht mehr verordnungsfähig werden
Beitrag von: Joerg Moeller am März 31, 2010, 13:52
Renditen? Logisch: die geben ihr Geld um den Laden am Laufen zu halten und wollen Kohle dafür sehen.

Managergehälter: Finde ich auch ein bißchen überzogen, auch wenn ich es (fast) jedem gönne wenn er ordentlich verdient. Das Problem ist nur: Zahlt Firma A den Spitzenleuten (naja, wenn sie es denn sind...) nicht genug, dann wandern die ab zu Firma B. Um die Leute die ich für gut befinde zu halten muß ich auch ein marktübliches Gehalt zahlen. Das Problem ist eben das 'marktüblich' :-\