Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => ICT - Basis/Bolus => Thema gestartet von: Yvonne1 am September 24, 2009, 17:46
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Hallo!
Bin seit 2004 Diabetikerin, habe Metformin gar nicht vertragen, daher kam von Anfang an nur Insulin in Frage, bis vor ein paar Monaten klappte das auch und dann war es von "heute auf Morgen" aus damit, meine BZ-Werte sind himmelhochschreiend schlecht geworden, Morgenwerte plötzlich auf in etwa 250 angestiegen, brachte tagsüber mit dem Novorapid den BZ nicht wirklich runter, runter schon, aber gleich wieder rauf ;D, also mehr als 8erBahn. Egal, dann habe ich einen Termin ausgemacht - Wartezeit 5 Wochen :'( und mir ging es jeden Tag schlechter... BZ-Werte um 250-300 hatte ich auch ohne zu Essen!!! Muss dazu sagen, dass ich in dieser Zeit bewußt nur zum Essen gespritzt habe, also zwischendurch nicht korrigiert habe, ansonsten meint der Arzt auch noch, dass eh alles bestens ist :(.
Gestern war dann der langersehnte Termin: HBA1C auf 10,4 :knatschig:, jetzt bekam ich Insulatard dazu mit der Verordnung, dass ich so spät wie möglich am Abend 8 IE spritzen soll und schauen, was passiert, wenn das nicht ausreicht, dann in 2-3 Tagen jeweils die Dosis um 2 IE erhöhen bis max. 20 IE und dass das Insulatard in etwa 12 Stunden lang wirkt und ich soll erstmal eben nachts anfangen damit und später dann auch am Tag...
Es ist mir klar, ich muß jetzt erstmal runter und dann, wie geht´s dann weiter? Was ist mit den Tageswerten? Wie schaffe ich eine wirklich sinnvolle Einstellung? Tagsüber korrigiere ich ja immer wieder mit Novorapid, alle paar Stunden bzw. spritze ich ja damit eigentlich die Basalversorgung mit und wenn das auslässt spritze ich als Korrektur faktisch nur Bolus als Basal - wie finde ich jetzt dann eigentlich heraus, was Basal ist und was Bolus, also wie finde ich die richtige Basalversorgung raus?
Danke
Yvonne
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Hallo Yvonne
grundsätzlich findest Du die richtige Basalversorgung durch einen Basal(raten)test (http://www.diabetesinfo.de/therapie/basaltest.php) raus. Du mußt also sicherstellen, dass Dein BZ ohne BE-Zufuhr im Normbereich bleibt - und das schrittweise über den ganzen Tag langsam austesten - anschließend - aber dazu wirst Du scherlich auch mehr Informationen vom behandelnden Arzt erhalten - kannst Du Dich daran machen, Deine Faktoren zum Essen auszutesten - sprich: wieviel Insulin Du zu jeder Mahlzeit benötigst...
Schau Dir auch mal die Frage von Pia im Erklärbär (http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,4246.0.html) an :D
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Hallo Oggy!
Danke, wußte nicht, dass es dazu schon sooo viel Erklärungen gibt - werde mich jetzt mal wirklich so nach und nach durchs Forum lesen - Wahnsinn, was es alles zu wissen gibt über Diabetes :o.
Also taste ich mich mal mit Bolus so ran, dass die Nüchternwerte irgendwo zwischen 100 und 150 liegen, irgendwie habe ich davor aber auch Angst, dass ich da nachts dann nicht zuuuu weit absacke, das Insulatard soll ja irgendwo nach 1,5 Stunden beginnen zu wirken und die "Hauptwirkung" irgendwo bei 4-6 Stunden liegen - das wäre ja dann, wenn ich um ca. 22 spritze irgendwo genau in der Zeit, in der der Körper eigentlich am wenigsten braucht von dem Zeugs, weil ja die Empfindlichkeit da am höchsten ist :kratz: - ich glaub´heute stelle ich mir einen Wecker in der Nacht und schau mal :ja:.
Danke
Yvonne
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Hallo
Dein Zielwert ist für den Anfang i.O. denke ich mal - Dein Ziel ist also erst mal, dass Deine Basis ohne Bolus in diesem Bereich ist.... Ist zu Anfang eine zieeeemliche Bastelei :D Deswegen ja der Basalratentest :ja: Wenn Du in der nacht misst, dann so gegen 2 bis 3 Uhr - da ist die Insulinempfindlichkeit meist am höchsten - also der Wert am niedrigsten. Alles mal ganz langsam antesten - lieber zu hoch als dass Du uns in eine Hypo rauscht :zwinker:
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Hallo Oggy!
Klar, ich geh´s laaaangsaaaam an, hab´ja sowieso Schiss ;D und stelle mir heute mal den Weckerrrrr zwischen 2-3 Uhr, so haue mich jetzt in die Federn, vorher noch das Insulin rein ;).
Gute N8
Yvonne
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Guten Morgen!
Habe gestern Abend 8IE Insulatard gespritzt um 22:45 in etwa...
Also letzte Nacht um 2:30 war der Wert 142
Heute Früh um 6:30 war der Wert 144 (für mich ein Spitzenwert :ja:)
Jetzt habe ich mir gedacht, dass ich nächste Nacht nochmals mit 8IE verbringe (so wie Doc gesagt hat, alle 2-3 Tage in 2er Schritten erhöhen) und ich glaube, dass ich es dann mal mit 9IE versuche, oder gleich 10? Die erste Nacht hatte ich mich ja nicht getraut 8 zu nehmen (feig wie ich bin ;D) und hab´s mit 6 mal probiert, da war dann morgens der Wert auf 203 und wenn ich mir jetzt denke, dass 2IE weitere 60 senken... dann läge ich mit 10IE ja schon irgendwo bei 80 (oder mit Angst darunter :kratz:, ich hab´schreckliche Hypoangst ::)).
Sind meine Gedanken "richtig"?
lg Yvonne
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Moin,
Deine Gedanken sind sowasvonrichtig :ja: :zwinker: - je nach Zielwert würde ich jetzt eine IE mehr probieren :ja: Fürs erste sind Deine Werte spitze! :super:
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Hallo Oggy!
Danke, ja so werd´ich es machen :).
Werde heute noch versuchen den Doc zu erreichen und fragen, ob ich nicht morgens auch ein paar Einheiten nehmen darf, komme ich doch so tagsüber gar nicht klar :nein:, es gilt nix mehr, was jemals was gegolten hat, habe dann morgens 4 BE (gewogene / Brot mit Butter ist es gewesen) gegessen und 12 IE gespritzt und der "Erfolg" war schwindelerregend hoch und obendrein eine "witzige" Kurve. Kannst Du bitte mal schauen... Ich spirtze Novorapid...
Also um 6:50 die 12 IE 6davon so 10 Min. vorm Essen, die anderen 6 direkt vorm Essen gespritzt (Startwert 144ca.)
Wert 7:50 284
Wert 8:50 282
Wert 9:50 247
Wert 10:50 206
Wert 11:15 182
Was soll ich davon halten? :gruebeln: Abgesehen davon, dass ich da irgendwie zuwenig gespritzt habe? (Das habe ich bis vor dem "Sturz" immer so gemacht und es hat gepasst und jetzt passt gar nix mehr, rein gar nix...) Saugt jetzt der Basalbedarf den Bolus auf und ist mein Körper gegen die Mittagszeit dann etwas insulinempfindlicher und die sinkenden Werte dann dadurch erklärbar? Oder wirkt bei mir jetzt das Novorapid soooo spät erst? :kreisch: Ich habe bewußt darauf verzichtet eine Korrektur zu spritzen, habe mich "normal" verhalten (meine damit keinen Sport oder sonstiges was den BZ beeinflussen könnte.)
Danke
Yvonne
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Hallo
Bitte konsultiere diesbezüglich Deinen Arzt - hier können Dir nur Ratschläge gegeben werden...
Aber: Erst wenn Du Deine Basalrate währen des Tages eingestelllt hast, kannst Du ans Basteln mit Novo gehen. Jetzt kann man nicht sagen, was wie wann wo warum wirkt :nixweiss: Warum Du so ansteigst kann am mangelnden Basal, an zu wenig Bolus, an einem kleinen Dawn-Phänomen, etc. pp. liegen - aber erst mal langsam :ja:
Hast Du den 182er Wert zu Mittag korrigert - und wenn ja mit welchem Erfolg?
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Hallo Oggy!
Ja, ist mir schon klar, dass hier nur Ratschläge gegeben werden können - ich habe den Doc angerufen und ja, ich darf zusätzlich jetzt auch morgens Basal spritzen anfangen, da es mir klar ist, dass die Wirkung bis dahin dann wohl weg ist (Doc meinte eben zuerst nur abends, damit man das rausfindet wie lange es wirkt bei mir) bzw. so gut wie weg ist, denn diese horrenden Werte hatte ich ja auch vorher, deshalb ja der sehr hohe HBA1C. Werde also jetzt vorm Schlafengehen heute 8IE wieder spritzen (ab Morgen dann 9IE) und beginne jetzt erstmal Morgen früh mit 6IE und arbeite mich dann langsam hoch und wenn ich mal das Gefühl habe, dass das nun passen könnte annähernd, dann mache ich einen Barate (Basalratentest).
Habe mich heute mit Traubenzucker eingedeckt ;D (sicher ist sicher, weißt eh meine Angst...).
Ja, die 182 habe ich korrigiert mit dem Erfolg, dass ich 2 Stunden später auf 119 war und jetzt ist der BZ (ohne KH`s gegessen zu haben!!!) auf 257 - gehe ja davon aus, dass eben morgens/vormittags eben auch das Basal dann sooo fehlt und wenn ich dann noch esse, müsste ich "keine Ahnung Faktor" spritzen (vermutlich doppelt so viel in etwa), um Erfolg zu haben - nur ist mir das zu riskant (weißt eh meine Angst... ;D).
Nun ja, werde die nächsten Tage versuchen, rauszufinden wieviel von was zu welchem Zeitpunkt :kratz: - huch, leichter ist es ein Haus zu bauen ::), andererseits habe ich mir schon soo oft im Leben gedacht, dass erlerne ich nie und na zack - es ging, also wird das wohl auch werden (müssen).
Danke für Deine Hilfe!
Hab´ein schönes Wochenende!
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Hi Yvonne1,
erstmal viel Erfolg mit deiner basalrate. Noch ein kleiner Tipp: Iss während der Einstellungsphase zu jeder Mahlzeit immer ungefähr die gleichen KE und möglichst die gleichen Anteile schnellen Zuckers (Süßkrams) und langsamen zuckers (mit Fetten und so).
So ist die Grundlage zum Ausprobieren konstanter und das ganze geht meiner Erfahrung nach schneller von der Hand.
Um dir mal deine Angst vor der Hypo zu nehmen:
Besonders Nachts ist es nicht unbedingttötlich, wenn man eine Hypo bekommt und ohnmächtig wird.Ohne Insulinzufuhr gehen deine Werte dann von alleine wieder hoch und du kommst da automatisch wieder raus.
Gefährlich wird es, wenn du umkippst und dich verletzt.
Wenn du jemanden hast, der meisten bei dir ist (Freund, Eltern, Freundin, ...) dann kannst du sie in die Benutzung einer Glucagon-Spritze einweisen.
Falls du mal umkippst wissen die dann was zu tun ist.
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Habe mich heute mit Traubenzucker eingedeckt ;D (sicher ist sicher, weißt eh meine Angst...).
Hinsichtlich Deiner Hypophobie frag ich mal nach, ob Du schon mal so eine richtig deftige Hypoglykämie erlebt hast?
Gruß
Joa
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Besonders Nachts ist es nicht unbedingttötlich, wenn man eine Hypo bekommt und ohnmächtig wird.Ohne Insulinzufuhr gehen deine Werte dann von alleine wieder hoch und du kommst da automatisch wieder raus.
Also ich mag jetzt hier nicht über die Stränge schlagen, da auch ich sowohl hier als auch im Diabetes-Land neu bin, aber so eine Äußerung empfinde ich als hirnlos. Das hört sich an wie "ist doch wurscht, ob Du nachts ins Koma fällst, da pennst Du doch eh". Was ist, wenn der Körper (warum auch immer) keine Reserven mehr hat oder die Hypo zu heftig wird, als daß der Körper sie ausgleichen kann?
Bin ich da jetzt auf dem Holzweg und reagiere über? Oder in welchem Film bin ich jetzt hier?
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Bin ich da jetzt auf dem Holzweg und reagiere über? Oder in welchem Film bin ich jetzt hier?
Hmmm, das Hypothema ist immer wieder ein recht vielfältig besetztes.
Und es hat auch mehrere Facetten.
Grundsätzlich sehe ich die Äußerung von hannes als durchaus akzeptabel an.
Der Körper verfügt über genau 1 (in Worten EIN) Hormon, dass den Blutzucker senkt. Insulin.
Aber er verfügt über eine Armee von Hormonen, die verhindern, dass der Blutzucker unter die Überlebensrate absinkt.
Von daher ist selbst eine doppelte oder dreifache Dosis des üblichen Insulins letztlich harmlos, wenn Sie nicht durch den Ausfall von Nervensteuerung zu einem gefährlichen Unfall führt.
Und da beim schlafenden Diabetiker ein Sturz kaum zu befürchten ist, sind selbst heftige Hypos in der Nacht selten gefährlich.
Ne andere Sache ist die Bereitschaft zu Krampfanfällen bei deutlicheren Unterzuckerungen.
Die treten auch individuell bei unterschiedlich niedrigen BZ-Werten auf, hängen aber mit einer cerebral durchaus individuell unterschiedlichen Steuerung oder Fehlsteuerung zusammen. Ebenso wie die Neigung zum Bewußtseinsverlust.
Es gibt halt Diabetiker, die schon sehr früh bewußtlos abkippen können, wenn andere sich mit gleichem Wert noch auf's Fahrrad setzen können.
Bei der ersten Gruppe ist der Kathastrophenschutz in der Schaltzentrale zwischen den Ohren hyperaktiv und senkt den Glukoseverbrauch des Gehirns durch die Notfallabschaltung auf Minimalniveau. Das Gehirn ist der mit Abstand größte Glucoseverbraucher.
Aber diese Diabetiker sind deutlich in der Minderheit und es handelt sich eher um eine Fehlsteuerung.
Da muss halt jeder für sich rausfinden, welcher Gruppe er angehört und seine Zielwerte entsprechend anpassen.
In Sachen Hypo kursieren viele Horrormärchen, und Berichte über "Insulintote" sind mit allergrößter Vorsicht zu genießen.
Sie sind in der Regel nicht zutreffend.
Wer für sich selber mal die Limits antesten will könnte ggf., in geschützter Situation, gezielt eine Hypo provozieren, und dann schauen, wie lange und bei welchen Messwerten er noch einigermaßen klar sieht. :kreisch:
Das könnte dann vielleicht auch helfen, mehr Feeling für Hyposymtome zu entwickeln. Auch wenn diese durchaus in unterschiedlicher Abfolge und Ausprägung auftreten können.
Gruß
Joa
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Guten Morgen!
Danke Euch, es ist lieb, wenn Ihr mir meine Angst vor einer Hypo nehmen wollt ;D und ich weiß auch, dass ich da wirklich an mir arbeiten muß :ja:.
@ Mr. Moods: Die Angst, dass ich mich abends hinlege und morgens nicht mehr aufwache habe ich eigentlich eh nicht, taste mich halt vorsichtig jetzt da heran, d.h. beginne mit wenigen IE und steigere 2-tägig und nicht umgekehrt :zwinker:.
@ Joa: Ja, ich hatte schon eine ziemlich heftige Hypo und es ging mir sauschlecht, dachte, dass mein letztes Stünderl geschlagen hat - die Situation war, dass ich wie gewöhnlich vorm Essen gespritzt hatte, dann habe ich gegessen und dann habe ich, obwohl ich vorher nix bemerkt hatte (kam wie dahergeflogen), so einen "Bettler" (Brechen, Durchfall in der heftigsten Form - hatte ich vorher auch noch nie derart, wirklich Dauerbrechreiz...) erwischt und konnte nur zusehen, wie der BZ sank und sank und sank und sank >:( bis ich eben wieder munter wurde, neben mir der Arzt...
Glucagon-Spritze hatte ich keine zuhause, denn die braucht man ja nicht, wenn man nur zum Essen Insulin spritzt ::) und da absolut nix im Magen blieb, half auch Cola&Co nicht und ja irgendwie ging es damals schon um Leben und Tod, weil der Brechreiz sein übriges dazu getan hat und dieser auch nicht aufhörte wie ich bereits nicht mehr bei Bewußtsein war.
Ansonsten nehme ich niedrige Werte sehr gut wahr und war auch sonst in der Lage mir selbst zu helfen :ja:, aber das Erlebnis hat mich wirklich "geprägt".
Ich habe mich die letzten Tage hier durch die Seiten gelesen (gut, ganz fertig bin ich noch nicht), aber ich muß schon sagen: Klasse, was man hier alles über den Diabetes erfährt :super:. Jetzt beginne ich zu verstehen, weshalb mein BZ früher öfters "gesponnen" hat nach dem Essen :mahl: - da mußte ich mich ja "nur" mit dem auseinandersetzen. Und bei meiner Schulung ging alles nur um BE aus Kohlehydraten, es wurde zwar nebenbei erwähnt, dass Fett eine BZ-Bremse ist, aber von SEA und DEA zb wurde sehr wenig bis überhaupt nicht geredet (das habe ich allerdings bisher unbewußt mehr oder weniger selber gemacht (SEA vorm Frühstück, weil ich draufgekommen bin, dass ich so bessere pp-Werte erreiche), weil in der Praxis das eh niemand durchführt :gruebeln: usw.
Na ja, macht ja nix, jetzt beginne ich zu verstehen schön langsam, sauge alles in mir auf wie eine Schwamm :zwinker:, manches muß ich wahrscheinlich noch 3 Mal lesen bevor ich es kapier (macht ja nix - wird schon werden), aber es wird werden!!!
Werde Euch wahrscheinlich noch viel "nerven" ;D und sag´schon mal DANKE im Voraus für Eure Geduld!
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Ja, ich hatte schon eine ziemlich heftige Hypo ...
Ups, na das war eine von der "allerfeinsten" Sorte. :staun:
Und klar ist das ausgesprochen gefährlich, weiter zu erbrechen wenn man schon weggetreten ist.
Glucagon-Spritze hatte ich keine zuhause, denn die braucht man ja nicht, wenn man nur zum Essen Insulin spritzt ::)
...
Ansonsten nehme ich niedrige Werte sehr gut wahr und war auch sonst in der Lage mir selbst zu helfen :ja:, aber das Erlebnis hat mich wirklich "geprägt".
Kein Wunder, dass sowas erst mal Spuren hinterlässt. Das muss sich erst mal wieder ein Stück dekonditionieren.
Eine ansonsten gute Hypowahrnehmung ist da sicher schon mal hilfreich und ich vermute mal, dass Dir sowas in dieser Art nun nicht mehr passieren könnte, weil Du jetzt eine Glukagon-Spritze parat hast?
Ansonsten ist es natürlich kein Fehler, von der sicheren Seite her an die Zielwerte heranzupirschen. :super:
Gruß
Joa
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Hallo!
@ Joa: Mmmh, ja, diese Hypo hatte es wirklich geschafft mich in eine "Hypochonderin" ;D zu verwandeln, auch jetzt bin ich extrem vorsichtig, spritze lieber weniger, lege nach bzw. weil ich ja nicht weiß, noch nicht, wie das Basalinsulin wirkt, lege ich auch nicht nach :kratz: so wie heute zb. war ich auf der Grazer Messe und beim Autofahren ist mir das sonst zu riskant, zuhause habe ich damit nicht so das Problem, denn da bin ich mir sicherer, kann jederzeit messen/spritzen/essen ;D, ich weiß nicht, ob Du verstehst was ich meine - Du schlägst Dich ja doch schon laaaaaange mit dem DM rum - hattest Du nie Angst vor einer saftigen Hypo?
@ Joa und ALLE ;D:Jetzt habe ich wirklich viiieeel im Internet gelesen und öfters auch gelesen, dass viele mit Propathane (hoffentlich hab ich das jetzt richtig geschrieben), was das gleiche sein soll wie das Insulatard, häufiger Unterzuckerungen aufgetreten sind als zb. bei einem gleichbleibenden (also Wirkkurve gleichmäßiger verlaufend) Insulin wie Levemir oder Lantus - jetzt frag´ich mich, weshalb mein Doc mir das Insultard "angedreht" hat :gruebeln:? :knatschig: Er kennt doch meine Hypo-Ängste... Er geht halt wahrscheinlich nicht davon aus, dass ich in Internet dazu lese :balla: wahrscheinlich oder könnte das sein, weil ich so hohe Morgenwerte habe? Ich stelle mir jetzt nur vor, vielleicht denke ich jetzt falsch :kratz:, dass man Levemir od. Lantus leichter beherrschen könnte, weil es "planbarer" ist oder liege ich da falsch?
Aber die "Hauptwirkung", wenn ich Insulatard abends spritze so gegen 22:30 ist morgens um 6-7 Uhr weg (bzw. mir kommt vor, dass dann gar keine Wirkung mehr da ist) und dann habe ich das nächste Problem, weil dann soll es ja Frühstück geben :mahl:. Dann esse ich 3-4 BE und spritze das Novorapid und ab heute (kleine Dosis und langsam steigernd) das Insulatard. Dieses soll erst nach 90 Minuten überhaupt zu wirken beginnen und irgendwann (wann???) die Hauptwirkung haben, aber mein BZ steigt ja da zwischendurch schon an (ohne Basal und ohne Essen auf 260 in etwa bis ca. 11 Uhr) und wenn ich jetzt auch noch esse, na dann sind die Werte natürlich "prima", also müsste ich theoretisch da mit Novorapid den Basalwert runterkorrigieren und zusätzlich fürs Essen spritzen, richtig? Aber dann müsste ich aber auch die Morgengabe vom Langzeitinsulin etwas zeitlich nach hinten verschieben (also zb. nicht 6 oder 7 Uhr zum Frühstück, sondern eben auf sagen wir 8-9 Uhr (wenn Novo schon "durch" ist), weil sonst trifft sich das ja irgendwie oder nicht? Oder ich müsste um 5 Uhr aufstehen und die nächste Langzeitdosis spritzen (das kommt aber echt nicht in Frage :nein:), damit das dann schon wieder wirkt, wenn ich zum Frühstück komme - oder denke ich jetzt total :balla: :balla: :balla:???
Danke Yvonne
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@ Joa: ... ich weiß nicht, ob Du verstehst was ich meine - Du schlägst Dich ja doch schon laaaaaange mit dem DM rum - hattest Du nie Angst vor einer saftigen Hypo?
Na ja, Angst eigentlich nicht so richtig. Anfangs aber schon gehörigen Respekt und im ersten Urlaub nach der Diagnose, halbes Jahr drauf war mir erst mal schon recht flau im Magen, bevor ich größere Strecken geschwommen bin. Schlecht, so 'ne dicke Hypo zwischen Festland und Insel. :kreisch:
Da hab ich dann halt was mehr an Kohlenhydraten genommen und auch einen überhöhten Wert akzeptiert.
Propathane (hoffentlich hab ich das jetzt richtig geschrieben) ...
Fast. :super:
... was das gleiche sein soll wie das Insulatard
Ich wurde anfangs auf Insulatard eingestellt. Dann kam die "Umstellung" auf Protaphane, welche in einem anderen Etikett auf der gleichen Flasche mit gleichem Inhalt bestand. Früher endete das Prota... hierzulande halt auch auf ...tard
häufiger Unterzuckerungen aufgetreten sind als zb. bei einem gleichbleibenden (also Wirkkurve gleichmäßiger verlaufend) Insulin wie Levemir oder Lantus - jetzt frag´ich mich, weshalb mein Doc mir das Insultard "angedreht" hat
Ich glaub, bei Euch gibt es für die basalen Analoginsuline sowas wie Chefarztpflicht. :kratz:
Die kann wohl nicht jeder Doc verordnen. Sie sind nämlich ein ganzes Stück teurer.
Er kennt doch meine Hypo-Ängste...
Sprich ihn mal drauf an. Vielleicht schickt er Dich zum Chef(arzt)?
Ansonsten hat jedes Insulin seine Tücken. Und so ziemlich jedes lässt sich auch so dosieren und verabreichen, dass die Kurve dem Normalbedarf entspricht. Je nach Einzelfall halt mit mehr oder weniger Aufwand. Wobei Protatard und Insulaphane als sogen. NPH-Insuline eher nur mittellange Wirkung zeigen. Und dann musst Du auch wissen, dass die Dosisgröße einen deutlichen Einfluss auf Wirkdauer und Zeitpunkt des Wirkkipfels hat. Je höher die Dosis desto länger und später gipfelnd die Wirkung.
Von Insulatard in einer Größenordnung von 6-10 IE ist wohl spätestens nach 10-12 Stunde nicht mehr viel zu erwarten. Und der Gipfel kommt da auch schon nach 3 Stunden voll an.
Deshalb werden diese Insuline auch als Mischungen mit schnellem Insulin gespritzt und übernehmen dann in der Gipfelwirkung z.B. die Bolusfunktion für das Mittagessen, während das schnelle Insulin für das Frühstück alleine zuständig ist. Und weil die Gesamtdosis größer ist, der Gipfel wird ja vom Mittagessen kompensiert, wirkt das dann auch hinten dran noch ausreichend.
Die größte Schwierigkeit hat NPH-Insulin den basalen Morgengipfel zu bedienen. Das bedingt oft eine relative Überdosis, damit es spät genug auf den Wirkgipfel kommt und das hormonelle Geschehen im Dämmerungsbereich bedienen kann.
Dann wird ggf. gezielt mehr Basalinsulin gegeben als verträglich und der Doc verordnet noch 1...2...3 BE als Betthupferl.
Möglicherweise, vielleicht sogar wahrscheinlich, kommst Du mit Levemir einfacher klar. Aber taste Dich erst mal einfach mit dem ...tard an den Punkt ran, wo es im ersten Teil des Nachtverlaufes dann zuviel Insulin wird.
Und dann ggf. ab zum Chefarzt. :super:
Weil Dir wird vom Essen vor dem Einschlafen immer so schlecht, dass Du erbrechen musst. :zwinker:
Allerdings musst Du dann halt wieder ein Insulin auf Deinen Bedarf austesten, das andere Charktereigenschaften mitbringt.
In AT ist da Frau Prof. Kinga Howorka die Meisterin der Insulindressur. Sie ist auch selber Diabetikerin. Wenn es damit passend gemacht werden kann, greift sie notfalls auch zu 5 verschiedenen Insulinen. Das nennt sich dann als Konzept "funktionelle Insulintherapie", abgek. FIT.
Ihr Büchlein dazu findest Du u.a. dort: http://www.kirchheim-buchshop.de/buch/Insulinabhaengig.html (http://www.kirchheim-buchshop.de/buch/Insulinabhaengig.html)
Ansonsten sehe ich an Deinen weiteren Bemerkungen, dass Du die Sache schon recht beeidruckend pragmatisch im Blick zu haben scheinst?
Ruhe bewahren und Step by Step alles in's Lot bringen, das ist die Devise. :ja:
Gruß
Joa
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Hi Joa!
Man sieht/liest ;D Du bist da ein Vollprofi - Danke für Deine ausführlichen Erklärungen und Tipps :super:
Ja, da könntest durchaus Recht haben, die sind chefarztpflichtig :patsch: und wahrscheinlich kann sie der Doc dann auch nur mit dementsprechender Begründung verschreiben bzw. den Chefarzt dazu bringen, das zu tun (jetzt verstehe ich seine Aussage, dass wir eventuell später auf ein anderes umsteigen werden auch schon besser ;D).
Zumindest beruhigt es mich, dass auch Du anfangs lieber höhere Werte in Kauf genommen hast um nicht abzusaufen, so fühle ich mich schon wieder ein Eckerl "normaler" :heilig:.
Sagen wir so, schön laaaangsaaam setzt sich das Puzzle in meinem Hirn, das Theoretische, zusammen (und automatisch tun sich damit neue Fragen auf - im Moment bin ich nur zu müde, so dass mir keine einfällt), jetzt gilt es dann das Ganze in die Praxis umzusetzen :ja: (was mir der schwierigere Teil erscheint ;D).
Ich sag´ganz lieb DANKE, wünsche Dir einen schönen Sonntag!!!