Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Schlumpfine am September 16, 2009, 15:53
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Hallo liebe Forengemeinde,
ein pikantes Thema, das ich hier anspreche. Ich bin bei der Suche im Netz zu diesem Thema nicht fündig geworden und da es mich interessiert, wie andere das handhaben, habe ich diesen Thread eröffnet.
Villeicht ist hier die ein oder die andere, die mir entsprechende Erfahrungswerte oder hilfreiche Infos zum Thema Verhütung geben kann. In der Fachliteratur fand ich fast kein Sterbenswörtchen (!) oder nur äußerst spärliche Informationen.
Zu meiner Person, ich bin über 35, seit 30 Jahren Diabetes Typ 1.
Ich habe eine Fernbeziehung, sprich wir sehen uns nur alle 4-6 Wochen für 2-3 Tage.
Mein Diabetes ist gut eingestellt, bewegt sich am oberen "normalen" HbA1c-Level.
Ich habe kein Übergewicht, rauche nicht und der Blutdruck ist stets unauffällig niedrig, also keine zusätzlichen Risikofaktoren. Auch die Folgeschäden konnte ich gut in Schach halten, (zeitweise auftretende geringste Mikroalbuminurie).
Momentan besteht der Wunsch nach einer Verhütung, jedoch sollte ein problemlos schneller Umstieg auf eine Schwangerschaft innerhalb kürzester Zeit möglich sein.
Zu den Verhütungsmöglichkeiten:
Die Pille scheidet aufgrund meines Alters und besonders in Kombination mit der langen Diabetesdauer (über 20 Jahre) aus. Auch wenn nur geringste Folgeschäden vorhanden sind, und das direkt kein Grund ist, so möchte ich nichts unnötig vorantreiben.
Die Spirale scheidet ebenfalls aus, da ich kinderlos bin und es im allgemeinen nur Frauen empfohlen wird, die bereits Kinder haben, da das Risiko einer UnterleibsInfektion und die damit mögliche Unfruchtbarkeit zu hoch ist.
Die Hormonspirale ist wie der Name sagt, ein Hormonprodukt (ebenso der Nuva-Ring) und scheidet für mich aus den selben Gründen wie die Pille aus. Zudem wäre eine Hormonspirale relativ teuer, falls ich die Liegedauer wesentlich verkürzen würde.
Es bleiben noch die mechanischen Verhütungsmethoden, klassischerweise das Kondom beim Partner, dessen Benutzung bestimmte Vorraussetzungen erfordern.
Sowie Diaphragma, Portiokappe oder eine Mischung aus beiden (Lea Contraceptivum) bei der Partnerin.
Der Pearl-Index liegt bei den beiden ersten beiden Mitteln relativ hoch (bei Lea Contraceptivum existiert noch kein Pearl-Index), was jedoch wie bei allen Verhütungsmethoden von der unterschiedlichen Anwendungssicherheit der Benutzer/innen abhängig ist.
Zudem braucht man bei den genannten Gegenständen entsprechendes spermienabtötendes Gel, wovon ich nicht weis, wie verträglich es ist.
Nun war ich bei der Frauenärztin, die mir erst die Pille verschreiben wollte, jedoch aufgrund der Situation, daß wir eine Fernbeziehung haben und uns nur an wenigen Tagen sehen, die Natürliche Empfängnisverhütung (NFP - Natürliche Familienplanung) in Kombination mit Kondomen an den kritischen Tagen als Lösung vorschlug.
Dazu soll ich zuerst die Geschehnisse des Zyklus' beobachten/messen und notieren und die gesammelten Daten in ein spezielles Formular eintragen. Daraus kann man die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage herauslesen.
Mit ca. drei Monaten Einlesezeit und Auswertungszeit sei zu rechnen.
Ich bin am Überlegen, ob ich dabei fachliche Hilfe in Anspruch nehmen soll (Beratungsgespräch bei Pro Familia, NFP-Kurs/-Beratungsgespräch bei der Diözese)
Bislang habe ich meinen Diabetologen noch nicht involviert und ich weis auch nicht, ob das viel Sinn macht.
Wie macht ihr das mit der Verhütung, schert ihr Euch darum, ob ihr die "Kriterien" erfüllt oder nehmt ihr einfach etwas, weil es praktisch ist.
Gruß
Schlumpfine
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Bislang habe ich meinen Diabetologen noch nicht involviert und ich weis auch nicht, ob das viel Sinn macht.
Vor Planung einer Schwangerschaft halte ich es für sinnvoll einen Diabetologen einzuschalten. Zwecks Verhütung ebenso. Schließlich soll er dich während der Schwangerschaft auch beteuen, oder?
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Hallo Gela,
um es nochmal klar zu stellen: Ich plane keine Schwangerschaft.
Wenn das eines Tages sich ändern sollte, dann würde ich selbstverständlich einen Diabetologen zu Rate ziehen.
Aber meinst Du, es ist nötig, allein wegen dem Punkt Empfängnisverhütung einen Termin zu vereinbaren? :kratz:
Gruß
Schlumpfine
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Hallo Gela,
um es nochmal klar zu stellen: Ich plane keine Schwangerschaft.
Wenn das eines Tages sich ändern sollte, dann würde ich selbstverständlich einen Diabetologen zu Rate ziehen.
Da könnte dann wegen der bereits bestehenden Mikroalbuminurie auch ein Nephrologe sinnvoll sein.
Aber meinst Du, es ist nötig, allein wegen dem Punkt Empfängnisverhütung einen Termin zu vereinbaren? :kratz:
Aus meiner Sicht nicht. Vielleicht aber in Hinblick auf die Meinung zur Pille? Es gibt niedrig dosierte Präparate, die den Körper wenig belasten, aber z.B. den Vorteil bringen, den Zyklus zu stabilisieren und dadurch Einschränkungen während der Menstruation (starke Krämpfe, Absacken des Hb wegen starkem Blutverlust) mildern können. Außerdem werden wird, wenn solche Probleme bestehen, die durch stärkere Hormonschwankungen entstehen, die dann meist einhergehenden starken SChwankungen im BZ-Verlauf gemildert (zunehmende Insulinresistenz durch Progesteronphase und plötzliches Nachlassen der Resistenz durch Einsatz der Menstruation (Ende der Progesteronphase)).
Zudem wäre die Belastung für den Körper größer, wenn eine unsicherere Verhütungsmethode versagen sollte. Insofern wäre es vielleicht noch eine Option, sich realistisch für die eigene Person über den Einsatz eines niedrig dosierten Hormonpräparates zu informieren.
Unabhängig von den medizinischen Gesichtspunkten: Du hast Beratung bei der Diözese erwähnt. Welchen Stellenwert haben religiöse Aspekte bei dieser Entscheidung für Dich?
Grüße
Anja
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Solltest Du Dich für eine nicht-mechanische Methode entscheiden, gibt es auch noch die 3-Monats-Spritze. Kostet weniger als die Pille und das lästige Schlucken fällt weg. Und es kann passieren, daß der Zyklus ausbleibt, was viele Frauen als Vorteil sehen. Wie es allerdings mit der kurzfristigen Umstellung auf Kinder aussieht, weiß ich nicht.
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Vielleicht aber in Hinblick auf die Meinung zur Pille?
Ja, das wäre interessant zu erfahren, was er dazu meint.
Es gibt niedrig dosierte Präparate, die den Körper wenig belasten, aber z.B. den Vorteil bringen, den Zyklus zu stabilisieren und dadurch Einschränkungen während der Menstruation (starke Krämpfe, Absacken des Hb wegen starkem Blutverlust) mildern können.
Ja, weis ich und genau das war der erste Grund, weshalb meine Gyn anfangs eine Pille in Erwägung zog. Als ich jedoch sagte, daß der Zyklus sehr regelmäßig ist und ich die Schmerzen mit Ibuprofen gut in den Griff bekomme, meinte sie, daß dann der Einsatz der Pille (für die paar Stunden alle 1-2 Monate) nicht angebracht sei.
Außerdem werden wird, wenn solche Probleme bestehen, die durch stärkere Hormonschwankungen entstehen, die dann meist einhergehenden starken SChwankungen im BZ-Verlauf gemildert (zunehmende Insulinresistenz durch Progesteronphase und plötzliches Nachlassen der Resistenz durch Einsatz der Menstruation (Ende der Progesteronphase)).
Wie hoch etwaige BZ-Schwankungen zyklusbedingt ausfallen, kann ich nicht sagen, weil meist mehrere Faktoren beteiligt sind.
Unabhängig von den medizinischen Gesichtspunkten: Du hast Beratung bei der Diözese erwähnt. Welchen Stellenwert haben religiöse Aspekte bei dieser Entscheidung für Dich?
Meine Religion spielt dabei keine Rolle, sonst müßten wir auf Kondome verzichten und das geht schon gar nicht.
Ich bin erst zufällig durch diese Seite der Malteser (http://www.nfp-online.de/) darauf gestoßen, wußte vorher nicht, dass die Kirche in dieser Sache Hilfe bietet. :super:
@MrMoods
Die Dreimonatsspritze hat logischerweise einen relativ hohen Hormongehalt. Klar, der Hormoncocktail muss auch lange genug wirken.
Die Vorteile sind gering, die Nachteile hoch - alles relativ versteht sich. ;)
Abgesehen davon heißt es bei Wiki (http://de.wikipedia.org/wiki/Dreimonatsspritze)... Die Hersteller empfehlen die Dreimonatsspritze nur Frauen, die langfristig verhüten wollen, also in den nächsten Jahren oder überhaupt nicht (mehr) schwanger werden wollen. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfiehlt sie nur „reiferen Frauen mit abgeschlossener Familienplanung“.
Ersteres, weil es ziemlich lange dauern kann, bis der Zyklus wieder voll in die Gänge kommt, letzteres wohl wegen dem erhöhten Osteoporoserisiko aufgrund der hohen Dosierung.
Kein Mittel der Wahl für mich. :nein:
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Kurzer Zwischenbericht von mir.
Mit meinem Diabetologen habe ich noch nicht gesprochen, wir hatten letztesmal andere Dinge zu besprechen.
Ich war bei Pro Familia, wo man mir
a) einige Zusatzbroschüren
b) einige Sachen zum Anfassen (Portiokappe, Diaphragma, Lea Contraceptivum)
c) einige wertvolle Adressen (Frauenärztin und Hebamme mit viel Erfahrung beim Anpassen des Diaphragmas, Bezugsquelle von spermienabtötenden Gel/Gleitgel) in die Hand gegeben hat.
d) die nfp-Beraterin, die ich ins Auge gefasst hatte, als "hervorragend" eingestuft hat.
Vor kurzem habe ich diese nfp-Beraterin kontaktiert (wäre auch bei der Diözese möglich, aber verbunden mit einem wesentlich größerem Fahrtaufwand gewesen) und sie weist mich die nächsten Wochen/Monate in die Symptothermale Methode / Kombination von Temperatur- und Schleimstrukturmethode ein.
Damit läßt sich eine Sicherheit wie bei der Pille erwerben.
Die Frau benutzt nfp schon seit annähernd 30 Jahren. Achja, und zwar ERFOLGREICH!! ;)
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Hi Schlumpfine,
bin zwar ein Mann kann aber deine Problematik gut verstehen. :verlegen2:
Nur frage ich mich, warum sollte ein Termin beim Diabetologen nicht angebracht sein? Wer wen nicht er sollte der richtige Ansprechpartner für diese Frage sein.
Leider finde ich es schade, dass deine Gyn dir da nicht richtig behilflich sein konnte. Mensch, das sind doch die Fachleute. Die sollten sich doch da gut bis sehr gut auskennen und dir beratend zur Seite stehen. Da verliert man ja glatt das Vertrauen.
Da ihr euch aber nur alle 4-6 Wochen seht frage ich mich, was spricht da gegen Kondome? Okay, ist vielleicht nicht besonders erotisch aber ihr seit alt genug und wisst bestimmt wie man die Dinger benutzt. :geist: Und vor allem ist dieses bestimmt auch die kostengünstige Variante. Na ja und sollte sich dann doch einmal der Kinderwunsch einstellen.........ist dieses ganz ohne Nebenwirkungen machbar. ;D
Gruß Mario
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Für mich ist das Thema Verhütung ja schon seit ein paar Jahren erledigt, aber gibt es da nicht inzwischen Pillen oder Spritzen für den Mann?
Wenn er nicht Vater werden will, sollte er sich auch um so was kümmern. Da gehören immer zwei zu.
Gruß
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ich würde auch für nfp plädieren. kauf dir "natürlich und sicher" und beginn direkt mit dem aufschreiben. wie du sagst, es hat bei disziplinierter anwendung den selben PI wie die pille. nur leute, die nicht verstehen, wie NFP funktioniert, halten es für unsicher. kauf dir auch direkt ein thermometer mit zwei nachkommastellen (hab das von uebe).
wegen des kaiserschnitts darf ich ein jahr definitiv nicht schwanger werden und daher ist mir NFP mit säugling grad zu unsicher, ich nehme jetzt nochmal die pille, danach verhüte ich wieder mit NFP. es ist sicher und ich fands echt nicht schwierig.
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Ähm...
nur leute, die nicht verstehen, wie NFP funktioniert, halten es für unsicher.
wegen des kaiserschnitts darf ich ein jahr definitiv nicht schwanger werden und daher ist mir NFP mit säugling grad zu unsicher
Also hast Du NFP jetzt nicht verstanden oder widersprichst Du Dir absichtlich selbst?
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Also hast Du NFP jetzt nicht verstanden oder widersprichst Du Dir absichtlich selbst?
Hallo Moods,
Du hast den "säugling" überlesen?
Gruß
Joa
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Nein, den habe ich nicht überlesen. Aber entweder es ist sicher oder es ist nicht sicher. Oder fehlt mir da jetzt das entscheidende Körnchen Wissen? Ich interpretiere den Säugling und dessen Geburt einfach nur als Grund, warum es auf GAR KEINEN FALL zu einer Schwangerschaft kommen darf. Aber da sag ich ja eben: Entweder es ist sicher oder es ist nicht sicher, egal ob Säugling oder Miezekatze im Arm.
Oder beeinflusst die Geburt die Methode?
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Oder fehlt mir da jetzt das entscheidende Körnchen Wissen?
Bitte kein Understatement. ;D
Ich interpretiere den Säugling und dessen Geburt einfach nur als Grund, warum es auf GAR KEINEN FALL zu einer Schwangerschaft kommen darf.
Ähm, war da nicht der Grund, dass ein Kaiserschnitt (=Narbe) erfolgte? Wogegen der Säugling wohl eindeutig in den Zusammenhang der derzeitigen Unsicherheit von NFP gestellt wurde.
Aber da sag ich ja eben: Entweder es ist sicher oder es ist nicht sicher, egal ob Säugling oder Miezekatze im Arm.
Ich gebe Dir mal einen Tipp: "Hormone".
@ Maulwurfinchen: LAM (Lactational Amenorrhoic Method) soll ja in den ersten 6 Monaten erst mal, bei optimalen Voraussetzungen, zu 98% sicher sein.
Ist die Mutti berufstätig, sind's aber nur noch 95%. http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_aktuelles/a_gesundheit/s_477.html (http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_aktuelles/a_gesundheit/s_477.html)
Gruß
Joa
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Aber da sag ich ja eben: Entweder es ist sicher oder es ist nicht sicher, egal ob Säugling oder Miezekatze im Arm.
Ich gebe Dir mal einen Tipp: "Hormone".
Aha, also fehlte mir doch der "Schubs" in die richtige Richtung. Also wird durch die Geburt die Methode unsicherer.
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ich stille nicht...
mir ist es momentan wegen mir selber zu unsicher, da ich morgens nicht regelmäßig zum messen komme, weil ich oft von schreien wach werde und einem säugling schlecht sagen kann "mama bleibt jetzt noch 3 minuten regungslos liegen, weil sie die tempi messen muss". ich denke, da reagiert er mit wenig verständnis. ;-) außerdem ist mein hormonhaushalt immer noch sehr gestört (klar, da wären langfristig kondome eine lösung, ist aber nicht mein ding). jedenfalls finde ich die signale meines körpers in den letzten 8 wochen alles andere als eindeutig.
nfp ist sicher. aber man muss diszipliniert sein. und das geht in meinem alltag grade leider nicht. und da ich mich mit nfp auskenne, weiss ich, dass ich es momentan nicht sicher praktizieren kann. und wegen der sectio darf ich innerhalb eines jahres absolut nicht schwanger werden. danach gibts wieder verhütung mit NFP und ich denke, mein alltag mit einem einjährigen lässt nfp wieder zu bzw. ich kann damit leben, wenn ich es nicht optimal praktiziere und die risiken schwanger zu werden, erhöhe.
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ich stille nicht...
Ja ok, dann ist die Pille natürlich auch kein Faktor, der durch Rückgang der Milchfabrikation negativ einwirken würde.
Aber vielleicht kräht ja der Frosch besonders deswegen, weil er nicht ... ?
Gruß
Joa
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Joa, war das ernst gemeint mit der schützenden Wirkung des Stillens? Hau-ha! Verlass dich da nicht drauf, kann dir wenigstens 3 Mütter nennen, die nun wissen, dass darauf kein Verlass ist. Mädchen können auch vor ihrer Menarche schwanger werden.
Bei mir hat´s noch 9 Monate gedauert, bis die Hormone bzw. der Zyklus wieder normal lief.
Gruß
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joa, wir haben einen wenig-schreier, aber wie soll ein hungriges baby sonst mama morgens wach machen? wenn man auf "näh näh" nicht reagiert, da man schläft, wirds irgendwann lauter :ja: die stillbabys im freundeskreis schreien mehr, während ich unseren frosch mit in seminare nehme.
und stillen ist absolut keine verhütungsmethode, lies dich ins thema ein. im forum für nfp sind mädels, die voll stillen und deren zyklus gaaaanz schnell wieder eingesetzt hat.
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Ich habe eine Fernbeziehung, sprich wir sehen uns nur alle 4-6 Wochen für 2-3 Tage.
Hallo Schlumpfine,
ich habe zwar keine feste Beziehung, bin aber in einer ähnlichen Situation. Für mich kommt nur das Kondom in Frage, alles andere wäre mir ein zu grosses Brimborium für "die paar Tage" im Jahr. Vor allem deshalb, weils der jeweilige Mann dann im Nachhinein sowieso nicht wert gewesen wäre. ;D
Viele Grüße
Sabine
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@maulwurfinchen
"Natürlich und sicher" habe ich mir schon vor einigen Wochen gekauft. Auch das Arbeitsheft habe ich mir besorgt, da die NFP-Beraterin damit arbeitet.
Früher dachte ich mir, weswegen man Fieberthermometer braucht, das bis auf zwei Stellen nach dem Komma mißt. Überflüssig wie ein Kropf dachte ich.
Jetzt bin ich schlauer. :zwinker:
Bislang verhüten wir ausschließlich mit Kondomen, auch darüber haben wir viel gelernt... ;D
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Hallo Schlumpfine,
mal eine ganz andere Frage: Du schreibst im threaderöffnenden Posting, daß Du "über 35" bist und eine Fernbeziehung führst. Fernbezihungen führt man in den meisten Fällen, weil die berufliche Situation beider Partner sich nicht kurzfristig der Bezihungssituation anpassen läßt.
Das Thema ist nicht schön, aber hast Du Dir schon Gedanken gemacht, wie alt Du sein wirst, wenn sich das ändert und ob eine Schwangerschaft dann aus medizinischer und sozialer Sicht noch angeraten ist? Es mag jetzt etwas unsensibel sein, das Thema aufzubringen, aber ich denke, es ist besser, als irgendwann dazustehen und zu merken, daß es zu spät ist, sich darum Gedanken zu machen.
Grüße
Anja
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Es ist ja noch nicht allzu lange her, da wurde uns Diabetikerinnen grundsätzlich von Schwangerschaften abgeraten.
Ich denke, solange man sich dem gewachsen fühlt und der Doc sein ok gibt, kann man schwanger werden, wann man will.
Allerdings kann das unter Umständen schon einige Zeit dauern.
Oder schneller gehen, als man denkt :zwinker:
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Ich denke, solange man sich dem gewachsen fühlt und der Doc sein ok gibt, kann man schwanger werden, wann man will.
Frau kann heute mit den Wundern der modernen Medizin auch noch mit 60 schwanger werden... nur wie soll das Kind dann seine Mutter anreden, wenn gleichaltrige Kinder weibliche Verwandte mit grauen Haaren "Oma" nennen? Und Krankheiten wie Down-Syndrom häufen sich mit höherem Alter der Mutter.
Grüße
Anja
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Das ist eine Sache, die nur Mutter und Vater klären können, wann und ob ein Kind kommt und wie dieses seine Eltern anzureden hat.
Wir Menschen werden nun mal immer älter, sind länger fit und gesund (wenn auch medizinisch nachtgeholfen). Jemandem zu sagen, er bzw. sie wäre zu alt ein Kind zu bekommen, finde ich sehr anmaßend.
Und wie später das Kind mit dieser Situation umgehen wird, kann auch niemand vorhersagen. Vielleicht ist ein Kind älterer Eltern ja froh, dass diese ruhiger, erfahrener und präsenter sind als junge Eltern, die noch das Haus abbezahlen müssen, Karriereplänen hinterher arbeiten oder selbst noch zu jung sind.
Wieviele Großeltern bedauern, dass sie für ihre eigenen Kinder kaum Zeit hatten und versuchen dies nun an ihren Enkelkindern wieder gut zu machen?
Alles ändert sich: als ich mit 25 mein erstes Kind bekam, glaubte in der Familie keiner mehr daran, dass überhaupt noch eines käme. In unserem Bekanntenkreis waren wir aber die einzigen und sind es für etliche Jahre geblieben.
Gruß
Agnese
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Wir Menschen werden nun mal immer älter, sind länger fit und gesund (wenn auch medizinisch nachtgeholfen). Jemandem zu sagen, er bzw. sie wäre zu alt ein Kind zu bekommen, finde ich sehr anmaßend.
Na, wir sprechen ja nicht von 20 Jahren und 40 Jahren, sondern Anja hat die 60 Jahre angesprochen. Wenn eine Frau mit 60 Jahren ein Kind bekommt, dann finde ich das einfach nur schrecklich und verantwortungslos. Bin ich jetzt auch anmaßend?
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mal wieder kontroverses thema... aber ich bin auch auf dem standpunkt, dass frau bzw. ihr körper und ihre eizellen irgendwann zu alt für ein baby sind. für künstliche befruchtung bin ich eben in dem "normal" zeitfenster. ganz exakt kann man keine grenze ziehen, aber mit anfang 40 ist meiner meinung nach der zeitpunkt erreicht, wo die natur aus gutem grund keine schwangerschaft mehr begünstigt. man weiss als frau von vorneherein, dass man eine biologische uhr hat. über 40 steigen die risiken fürs kind ins immense.
mit 35 hat man also schon noch etwas zeit, aber auch nicht ewig.
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Warum ist das schrecklich und verantwortungslos? Was bringt dich zu diesem Urteil?
Was für Maßßstäbe willst du ansetzten, um über die Güte bzw. Qualität einer Mutter bzw. eines Vaters zu urteilen?
Was ist mit dem Herzenswunsch und der Liebe, die dahinter steckt?
Wer darf urteilen, ob jemand Eltern werden darf oder sollte?
Vielleicht ist 60 in der Tat ein wenig hochgegriffen, aber wo willst du die Grenze ziehen? 40 ist ok, aber 41 zu alt?
Diese Frage kann nur jeder für sich selbst entscheiden.
Man kann so etwas wohl mit Pro und Contra im Einzelfall abwägen, aber es per se schrecklich und veranwortungslos zu finden, seinen Kinderwunsch zu erfüllen, ja das finde ich anmaßend. Denn es berücksichtigt nicht im geringsten die individuelle Situation. Da wird die eigene Wertvorstellung (oder wie auch immer man das nennen mag) auf andere übertragen.
Ich glaube, niemand macht sich mehr Gedanken über mögliche Komplikationen und Entwicklungen als die ältere Mutter selbst. Das ist der Vorteil, wenn man kein Teenager mehr ist.
Ich habe mein zweites Kind auch gegen den Rat einiger Ärzte und Familienmitglieder bekommen. Ich habe also vorsätzlich meine eigene Gesundheit und die meines Kindes riskiert.
War das verantwortungslos?
Was ist verantwortungslos und was ist Vertrauen?
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Vor nicht allzu langer Zeit waren Frauen mit 35 bereits Großmütter.
Und wenn Medizin Leben retten und verlängern darf, warum darf es dann nicht bei der Empfängnis helfen?
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weil die kinder eine extrem erhöhte wahrscheinlichkeit für schwere schädigungen haben? das risiko steigt schon ab 20 immer weiter, ab 36 wirds schwierig und ab 42 ist es einfach riesig. zum eltern sein gehört verantwortungsgefühl, finde ich. warum piekst man sich als diabetikerin wohl 15x am tag in der SS in den finger? um sein baby keinem risiko auszusetzen. eine schwangerschaft in dem alter ist mit einem extrem hohen risiko behaftet. ich würde meinem kind nicht fahrlässig einer so hohen behinderungswahrscheinlichkeit wissentlich aussetzen. behinderungen kommen immer vor, aber wenn die wahrscheinlichkeit bei 1:4 liegt o.ä. sollte man es dem kind nicht antun.
ich bin und bleibe auf dem standpunkt, dass die biologische uhr aus gutem grund irgendwann abläuft. das weiss man vorher und keine kann mit 45 jammern, dass sie das nicht wusste. dann überlegt man sich halt eher, ob man kinder will. ich sage auch keiner, sie solle eine SS abbrechen, aber ab einem gewissen alter sollte man, solange man noch über einen zyklus verfügt, dann verhüten. und ich bin dafür, dass derart späte künstliche befruchtungen vom gesetzgeber in D verboten werden.
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Vielleicht ist 60 in der Tat ein wenig hochgegriffen, aber wo willst du die Grenze ziehen? 40 ist ok, aber 41 zu alt?
Naja, eine künstliche Dramatisierung meiner Aussage hilft nun auch niemandem weiter. Ich hatte nicht vor eine Grenze zu ziehen. Ich sag nur, dass ich es schrecklich und verantwortungslos finde, wenn eine Frau mit 60 Jahren schwanger wird. Da gibts für mich auch keine Berücksichtigung der Bedürfnisse im Einzelfall.
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Mit 60 kam es bisher ja auch noch nicht all zu oft vor.
Dennoch denke ich, dass sich die uns bekannten und vertrauten Grenzen weiter verschieben werden.
Meine zweite Tochter wurde mit hormoneller Behandlung und Kortison ermöglicht, weil mein Körper das alleine nicht hergab. Da war ich 29. Damit habe ich auch schon eine Grenze überschritten.
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Mit 60 kam es bisher ja auch noch nicht all zu oft vor.
Hat hier auch niemand behauptet.
Meine zweite Tochter wurde mit hormoneller Behandlung und Kortison ermöglicht, weil mein Körper das alleine nicht hergab. Da war ich 29. Damit habe ich auch schon eine Grenze überschritten.
Damit hat ganz sicher niemand hier im Forum ein Problem.
Fazit: Bitte keine Probleme schaffen, wo gar keine sind.
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Ich habe ja gar kein Problem geschaffen. Ich hab nur gefragt, wie du zu deinen Ansichten und Urteilen kommst.
Mich interessiert es einfach, warum du etwas schrecklich findest, was für mich vertretbar ist.
Für eine gute Freundin von mir ist es z.B. unverantwortlich, überhaupt zu verhüten. Sie sagt, wer bereit ist, Sex zu habe, sollte gefälligst auch für mögliche Konsequenzen bereit sein. Darüber liese sich nun wahrlich kontrovers diskutieren. Mich interessierte aber viel mehr der Mensch hinter dieser Einstellung. Bei ihr ist es eine tiefe Religiösität, die sie konsequent lebt. Für andere Frauen wäre so etwas absolut undenkbar auf grund des Selbstbstimmungsrechtes über ihren Leib.
Um nochmal auf die 60jährige zu kommen: ich denke, es ist noch eine Ausnahme und ungewöhnlich. Aber wir werden einfach immer älter und bleiben immer länger fit und gesund. Das Alter der Erstgebärenden steigt immer weiter an. Die Wechseljahre bei den Freuen werden doch bereits ganz selbstverständlich mit Hormonen rausgezögert und unterdrückt.
Irgendwann wird das ganz normal sein. Erst das Leben genießen, arbeiten und Geld verdienen, dann die Kinder bekommen. Was auch immer das in konkreten Zahlen bedeuten wird...
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Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, daß man nicht grundsätzlich mit 60 schon zu alt ist um Mutter zu sein, aber sehr wahrscheinlich schon um Mutter zu werden. (Jugendämter/Adoptionsstellen sehen das leider Gottes häufig anders :knatschig: )
Meine Meinung: bevor man ein Kind in die Welt setzt, das möglicherweise mit schweren Behinderungen leben muß (und allzulange kann die 60jährige es ja auch nicht mehr begleiten) könnte man sich ja auch mal über Alternativen Gedanken machen.
Mir persönlich wäre es sowas von egal, ob das Kind in meinem Haushalt von mir biologisch abstammt oder nicht. Kind ist Kind und kann geliebt werden. :ja:
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Aber wir werden einfach immer älter und bleiben immer länger fit und gesund. Das Alter der Erstgebärenden steigt immer weiter an. Die Wechseljahre bei den Freuen werden doch bereits ganz selbstverständlich mit Hormonen rausgezögert und unterdrückt.
Irgendwann wird das ganz normal sein. Erst das Leben genießen, arbeiten und Geld verdienen, dann die Kinder bekommen. Was auch immer das in konkreten Zahlen bedeuten wird...
................... ach ja Männer brauchts wohl dann auch bald nicht mehr, geht ja alles medizinisch einwandfrei (wie bei den Rindviechern) und die Kinder werden wohl in der Demenzabteilung des Altersheim grossgezogen wegen des fortgeschrittenen Alters der Mütter.........
Traurige Perspektive.............. >:(
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Ich habe ja gar kein Problem geschaffen. Ich hab nur gefragt, wie du zu deinen Ansichten und Urteilen kommst.
Mich interessiert es einfach, warum du etwas schrecklich findest, was für mich vertretbar ist.
Für mich ist eine Schwangerschaft mit 60 Jahren schrecklich, weil sie erhebliche Gefahren und Risiken für Mutter und Kind bedeuten (und damit meine ich nicht die vergleichsweise geringen Risiken, die eine Frau mit 40 Jahren hat) und weil das Kind dann nach der statistischen Lebenserwartung bereits mit 20 Jahren seine Mutter beerdigen muss.
Und warum ist für Dich eine Schwangerschaft mit 60 Jahren vertretbar?
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Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, daß man nicht grundsätzlich mit 60 schon zu alt ist um Mutter zu sein, aber sehr wahrscheinlich schon um Mutter zu werden. (Jugendämter/Adoptionsstellen sehen das leider Gottes häufig anders )
Ja, ich bitte darum ;D.
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Und warum ist für Dich eine Schwangerschaft mit 60 Jahren vertretbar?
Weil ich erlebt habe, wie mächtig der Wunsch nach einem Kind sein kann, wieviel Glück und Leid davon abhängen kann.
Und weil es Frauen gibt, die in dem Alter und darüber hinaus topfit und fähig sein können.
Weil es gehirnamputierten, drogenabhängigen, lebens- und sozialunfähigen Menschen ohne vorherige Erlaubniserteilung möglich ist, Kinder zu bekommen.
Weil das Risiko von schweren, unerkannten Erbkrankheiten und Fehlbildungen in jeder Schwangerschaft lauern.
Weil für mich kein wirklicher Grund dagegen spricht, außer Profitgier und Egomanie.
Weil ich daran glaube, dass jede Seele eine Aufgabe in sich trägt, auch wenn sich uns diese nicht immer erschließt.
Zu Jörg: vielen Menschen ist es nicht egal, ob es das eigene oder ein adoptiertes Kind ist. Deine Haltung in Ehrung, aber ich kenne mehr Paare, die lieber auf ein Kind verzichten als zu adoptieren.
Und ab wann ist man denn nun eigentlich alt? Da kriegt man doch auch verschiedene Antworten drauf und längst nicht alle "Alten" werden mit 80 zum Pflegefall! Da geht mal in einen Frauenkirchenkreis, da fallen euch die Augen aus, wieviele von den über 70jährigen ihre Enkelkinder ganztags betreuen, weil Mutti und Vati arbeiten sind.
Wer weiß, was gesundheitlicher Standart ist, wenn wir in 30 Jahren soweit sind!
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also bei einer SS aus reinem egoismus? sorry, das klingt für mich so. ab einem gewissen alter ist das risiko für schädigungen beim baby nicht mehr weg zu diskutieren. und meiner meinung nach fängt das mama sein und die verantwortung schon vorher an. ich werde nicht schwanger, wenn die wahrscheinlichkeit, dass das baby schäden hat, so heftig groß ist wie bei einer frau mitte/ende 40. das tue ich keinem kind an. wie hier gesagt wurde, es gibt andere wege. außerdem weiss man als frau sowieso, dass man eine biologische uhr hat und irgendwann ist der zug abgefahren.
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Weil ich erlebt habe, wie mächtig der Wunsch nach einem Kind sein kann, wieviel Glück und Leid davon abhängen kann.
Und dann soll das Kind diesen fixen Wunsch ausbaden, wenn es mit schwersten Behinderungen auf die Welt kommt? Mag hart klingen, aber da muß man sich dann vielleicht wirklich überlegen, ob nicht andere Probleme hinter dem Wunsch stecken.
Und weil es Frauen gibt, die in dem Alter und darüber hinaus topfit und fähig sein können.
Die Frauen vielleicht, ihre Eizellen aber nicht.
Weil es gehirnamputierten, drogenabhängigen, lebens- und sozialunfähigen Menschen ohne vorherige Erlaubniserteilung möglich ist, Kinder zu bekommen.
Möglich ist nicht gleichbedeutend mit sinnvoll.
Weil das Risiko von schweren, unerkannten Erbkrankheiten und Fehlbildungen in jeder Schwangerschaft lauern.
Aber da eben mit steigendem Alter deutlich mehr. Und wer soll sich dann um das Kind kümern, wenn die Mutter selbst schon ein Pflegefall ist, weil sich die Natur eben doch nicht immer behumpsen läßt?
Weil für mich kein wirklicher Grund dagegen spricht, außer Profitgier und Egomanie.
Wie wäre es mit dem Wohlergehen des Kindes, das möglicherweise sein gesamtes Leben die Konsequenzen tragen muß?
Und ab wann ist man denn nun eigentlich alt? Da kriegt man doch auch verschiedene Antworten drauf und längst nicht alle "Alten" werden mit 80 zum Pflegefall!
Nicht alle. Aber geriatrische Probleme sind nun mal mit höherem Alter häufiger.
Grüße
Anja
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Für eine gute Freundin von mir ist es z.B. unverantwortlich, überhaupt zu verhüten. Sie sagt, wer bereit ist, Sex zu habe, sollte gefälligst auch für mögliche Konsequenzen bereit sein. Darüber liese sich nun wahrlich kontrovers diskutieren. Mich interessierte aber viel mehr der Mensch hinter dieser Einstellung. Bei ihr ist es eine tiefe Religiösität, die sie konsequent lebt. Für andere Frauen wäre so etwas absolut undenkbar auf grund des Selbstbstimmungsrechtes über ihren Leib.
Sex ist in etwa so tief in den menschlichen Bedürfnissen verwurzelt wie Essen, Atmen, Trinken - Prozesse zur Arterhaltung.
Was die Religiösität betrifft: In Südafrika verteilt die evangelische Kirche Kondome als Schutz gegen AIDS, während ein Papst Benedict zu Protokoll gibt, daß Kondome das AIDS-Problem verschlimmern. Südafrika hat inzwischen wirtschaftliche Probleme durch die Fehlzeiten der Angestellten, die ständig auf AIDS-bedingten Beerdigungen sind. Ist es für die Toten besser, tot zu sein, als ihre Seele durch Kondome verloren zu haben? Was steht denn da im Mittelpunkt - der Mensch oder die Religion als Selbstzweck?
Um nochmal auf die 60jährige zu kommen: ich denke, es ist noch eine Ausnahme und ungewöhnlich. Aber wir werden einfach immer älter und bleiben immer länger fit und gesund. Das Alter der Erstgebärenden steigt immer weiter an. Die Wechseljahre bei den Freuen werden doch bereits ganz selbstverständlich mit Hormonen rausgezögert und unterdrückt.
...wegen der Unannhemlichkeiten der wechseljahre. Dadurch werden die Eizellen aber nicht wieder verjüngt.
Grüße
Anja
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ich stimm da llarian komplett zu :ja:
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Wenn nicht aus egoistischen Grunde, warum dann will frau ein Kind? Schon der Wunsch bzw. die Sehnsucht danach befriedigen zu wollen, gilt in erster Linie sich selbst. Oder bekommt eine von euch Kinder, damit die Menschheit nicht ausstirbt?
Wahrlich, es gibt viele Gründe, die gegen eine späte Schwangerschaft sprechen. Ohne Zweifel ist ein junger Körper besser dafür geeignet. Mir geht es aber eigentlich nur darum, nicht über jemanden zu urteilen.
"Unsere" 60jährige ist ja auch nicht natürlich schwanger geworden, sondern mit technischem Aufwand, medizinischer Unterstützung und Betreuung. Die meisten Frauen in dem Alter werden auch eher froh sein, das Thema hinter sich zu haben.
Außerdem ist die Mutter nicht die einzige Person, die sich um ein Kind kümmern kann. Ein gutes Sozialnetzwerk wird heute schon gelebt mit Familienangehörigen, Paten und der gleichen. Nur wir Deutschen verhaften so in der "Nur die Mutti ist gut genug"-Tradition. Nicht alle, aber der Großteil. Sogar steuerlich unterstützt.
Für mich gibt es viel mehr Gründe, die gegen eine Schwangerschaft bzw. ein Kind sprechen, das Alter rangiert bei mir ganz hinten auf der Liste.
Aber ich finde auch, es steht mir einfach nicht zu, darüber zu urteilen. Ich weiß noch, wie grausam es für mich war, meinen Kinderwunsch gegen die guten Ratschläge und Beurteilungen meiner Mitmenschen durchzusetzen. Ich musste alle Eventualitäten, grade mit meinen chronischen Krankheiten, durchspielen. Ich versuche einfach nur, anderen gegenüber eine Einstellung zu leben, die ich mir selbst gewünscht habe.
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Zu Jörg: vielen Menschen ist es nicht egal, ob es das eigene oder ein adoptiertes Kind ist. Deine Haltung in Ehrung, aber ich kenne mehr Paare, die lieber auf ein Kind verzichten als zu adoptieren.
Klingt vielleicht ein bißchen hart, aber bei solchen Paaren hat sich die Natur sicher schon was gedacht, warum es mit dem eigenen Nachwuchs nicht klappt...
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die eigenen rechte und bedürfnisse hören meiner meinung nach dort auf, wo die eines anderen beginnen. und wenn man den eigenen kinderwunsch über die extrem hohe wahrscheinlichkeit für schäden und nachteile fürs kind stellt, ist man kein verantwortungsbewusster elternteil. nicht umsonst achtet man als diabetikerin vorher auf seinen blutzucker, schließt schädigungen aus, damit das risiko für das kind möglichst auf normalem niveau ist. ich hätte auch gern noch ein paar jahre mit dem ersten kind gewartet, aber mir war bewusst, dass ich als diabetikerin entweder spätestens mit 30 das erste kind kriege +/- 2 jahre oder es dann ganz sein lasse. ich hoffe drauf, gesund genug zu bleiben, noch ein zweites zu bekommen, weshalb wir auch nur ein jahr warten, auch wenn das mein studium vermutlich komplett in den sand setzt. aber für das kind ist es wichtiger, eine sehr gute chance zu haben, gesund zu sein.
ich bleibe dabei und ich denke, da werden wir uns auch nie einigen, dass ich eine SS ab mit mitte 40 für verantwortungslos und nur noch egoistisch halte, weil diesen müttern die risiken für das kind offenbar wesentlich weniger wichtig sind als ihr kinderwunsch. wenn ich ein kind will, will ich das beste für das kind. es gibt genug kinder, die verzweifelt eltern suchen, da die meisten nur das 3-monate alte kerngesunde baby adoptieren wollen.
wie gesagt, behinderungen kommen vor und ich würde auch ein behindertes kind bekommen, dennoch finde ich es körperverletzung so eine behinderung mutwillig herbei zu führen. das ist das gleiche wie eine diabetikerin, die in der SS ihre werte ignoriert und null disziplin an den tag legt. risiko bleibt immer, aber unter bestimmten vorraussetzungen sollte man das risiko garnicht erst eingehen.
und wenn ich ein kind will, sollte ich reflektiert genug sein, dass nicht erst mit 45 festzustellen.
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Yep! :ja:
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Zu Jörg: vielen Menschen ist es nicht egal, ob es das eigene oder ein adoptiertes Kind ist. Deine Haltung in Ehrung, aber ich kenne mehr Paare, die lieber auf ein Kind verzichten als zu adoptieren.
Klingt vielleicht ein bißchen hart, aber bei solchen Paaren hat sich die Natur sicher schon was gedacht, warum es mit dem eigenen Nachwuchs nicht klappt...
Klingt nicht nur ein bisschen hart. Vielleicht hat sich die Natur ja auch was dabei gedacht, dass man mit Diabetes 1 eigentlich zeitig stirbt.
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dennoch finde ich es körperverletzung so eine behinderung mutwillig herbei zu führen.
Ack.
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Klingt nicht nur ein bisschen hart. Vielleicht hat sich die Natur ja auch was dabei gedacht, dass man mit Diabetes 1 eigentlich zeitig stirbt.
Ja, aber wenn ich dem nicht nachkomme gefährde ich keinen anderen :zwinker: :zunge2:
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Das müsste man jetzt vielleicht mal einer konkreten Einzelfallüberprüfung unterziehen und "gefährden" definieren.
Mein Mann behauptet z.B. ich wäre alle paar Wochen eine Gefahr, wenn man nicht rechtzeitig in Deckung ginge. :duck:
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Ehrlich gesagt bekomme ich Magenweh, wenn ich die letzten Seiten durchlese.
Vielleicht bin ich auch zu empfindlich momentan.
Gruß Schlumpfine
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Das müsste man jetzt vielleicht mal einer konkreten Einzelfallüberprüfung unterziehen und "gefährden" definieren.
Na, da gehts dann schon sehr um persönliche Meinungen. Mir sind eben Leute suspekt, die ein Kind nur aufgrund von genetischen Übereinstimmungen lieben können.
Mein Mann behauptet z.B. ich wäre alle paar Wochen eine Gefahr, wenn man nicht rechtzeitig in Deckung ginge. :duck:
;D
(Naja, wir Männer haben da vielleicht nicht so einen festen Zyklus, aber hin und wieder können wir auch schon ganz schön PMS-mässig drauf sein :zwinker: )
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Ich habe ja zwei Kinder selbst bekommen. Mir geht es da nicht um die genetische Verbindung, viel mehr ist durch die Schwangerschaft und die Probleme damit eine so intensive Bindung zu den Kindern entstanden, die ich mir mit einem adoptierten Kind nicht vorstellen kann. Und das Wissen, dass sie aus einer Verbindung von mir und meinem Mann entstanden sind, läßt sich auch für mich durch nichts toppen.
Ich persönlich kriege das Gruseln bei Frauen und auch Männern, die nicht nur den HWG pflegen, sondern genau so üppig Kinder mit verschiedensten Partnern bekommen.
Schlumpfine: während und kurz nach den Schwangerschaften konnte ich nächtelang nicht schlafen, wenn in den Nachrichten oder in plöden Filmen Kindern irgendwas Grausames geschehen ist.
Als hier vor ein paar Jahren eine Mutter versehentlich ihr eigenes Kind überfahren hat, habe ich mich wochenlang geweigert, Auto zu fahren.
Ich denke, dass ist ganz natürlich, dass wir solche Angst um unsere Brut haben. Nur sollte sich das bald normalisieren.
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Doch lieben kann man alle Kinder, wir haben 10 Jahre lang zu meinen 2 eigenen mit 2 mitauferzogen (da Mutter abgehauen) und es gab da keinen Unterschied zwischen "Brut" oder sozusagen Fremden. Es sind einfach Kinder, die dasselbe brauchen. vielleicht noch ein wenig mehr oder anderes.....
Wer dies nicht fertig bringt, soll es einfach sein lassen, das ist in Ordnung.
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Es betrifft nicht nur die Eltern! Auch die Kinder können so ihre Probleme haben.
Ich hab meinen leiblichen Vater erst mit 21 kennengelernt. Obwohl ich aber einen sehr lieben und bemühten Papi hab, hatte ich auch immer Sehnsucht, meinen leiblichen Vater kennen zu lernen. Das war immer wie ein Teil, das fehlt. Und wenn dann noch kulturelle oder ethnische Unterschiede dazu kommen, wird es doppelt schwierig. So etwas muss man als Adoptiv-Eltern auch abfangen können (oder es versuchen).
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Eben das habe ich gemeint, dass man sich mit den speziellen Kinderproblemen auseinandersetzen soll.
Sei glücklich mit Deiner Familie , das wünsche ich Dir, aber lass den Anderen ihr eigenes Denken, Handeln. Dein Denken ist absolut nichts meins.
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Hab ich hier irgendwie versucht, jemandem meine Meinung einzuprügeln oder habe ich lediglich versucht, mich darüber auszutauschen?
Mir ist so, als hätte ich lediglich deutlich gemacht, wie ich die Sache sehe und habe nachgefragt, warum ihr das anders seht.