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Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: SabineS am Mai 28, 2009, 22:09

Titel: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: SabineS am Mai 28, 2009, 22:09
Lange habe ich es mir vorgenommen, endlich nehme ich mir die Zeit: Hier meine Erfahrungen und Eindrücke vom Diabetesdorf Althausen mit kleinem Vorspann:

Nachdem ich einige Jahre lang meine HbA1c-Werte nur selten unter die 7% bekommen habe, wurde mir etwa Mitte letzten Jahres verschärft bewusst, dass endlich was passieren muss. Vor allem wurde mir klar, dass ich meine Motivation in Sachen Diabetes mit meinen eigenen Bemühungen alleine nicht mehr aufbauen kann. Ich hab nicht wirklich verstanden, warum ich in dieses jahrelange Tief gerutscht war. Vermutlich war es ein Zusammenspiel vieler Gründe, wie wenig engagierte Diabetologen, eigene eingeschlichene Gleichgültigkeit, unbewusstes mangelndes Wissen, Frust wegen fehlender Erfolgserlebnisse, usw.

Mitte letzten Jahres packte ich mich dann am Schopf und versuchte, mich aus dem Sumpf herauszuziehen. Nur wie?

Nun gut. Natürlich hatte ich schon sehr oft von Dr. Teupe  gehört.

Seine Protokoll-Tapeten, seine Schemata und Regelwerke fand ich absolut übertrieben. An seinen Artikeln im Insuliner und an seinem Buch hat mich gestört, dass ich zu doof war, den Inhalt zu verstehen bzw. verstehen zu wollen und dadurch nie einen wirklichen Bezug zu meinem eigenen Diabetes herstellen konnte. In den Foren hat es mich immer sehr genervt, dass sich die Teupianer als „was Besseres“ fühlten, ausserdem kam Dr. Teupe - aus welchen Gründen auch immer - oft als eigensinniger Guru rüber.

Aber plötzlich (oder insgeheim vielleicht schon länger) hat es mich dann doch interessiert, was eigentlich genau hinter Dr. Teupe und seinem Dorf steckt. Und so folgte nach reiflicher Überlegung ein sehr sympathisch verlaufendes Telefonat mit Dr. Teupe und eine Anmeldung für den November-Kurs.

Am 5. November 2008 wars dann soweit. Sehr früh morgens verließ ich mit vollbepacktem Auto inkl. 18 Paar Socken die Erdinger Pampa in Richtung Bad Mergentheimer Pampa. 310 km, zum Glück hauptsächlich Autobahn. Nach guter Routenplanung und gutem McDonalds-Timing kam ich dann genau um 10 Uhr in Althausen an und wurde dort sehr nett vom Praxis-Team und den Betreuern begrüßt. Die Zimmer wurden bezogen, das erste Mittagessen wurde von den Betreuern gekocht und dann gabs auch schon um 14 Uhr die erste Schulung.

Wie befürchtet, kam es erstmal zu einer grossen Vorstellungsrunde. Dr. Teupe wollte vor allem die Gründe für den Aufenthalt in Althausen wissen. Man glaubt ja gar nicht, wie bohrend ein Mensch nachfragen kann…..

Der Tagesablauf im Diabetesdorf pendelte sich aufgrund der guten Organisation sehr schnell ein. Die Schulungen von 10-12 Uhr, 14-16 Uhr und 20-22 Uhr und die Mahlzeiten (Zubereiten, Essen, Abwasch) haben meist den ganzen Tag beansprucht. Wir hatten absolut keinen Stress, die drei Wochen waren für mich sogar sehr erholsam, aber man war doch meist mit irgendwas beschäftigt. In den freien Minuten (bzw. Stunden, denn an den Wochenenden gabs keine Nachmittags-Schulung) konnte man Erfahrungen austauschen, in die Stadt fahren oder sich aber auch einfach mal aufs Zimmer zurückziehen.

Die Essenszubereitung und die übrigen Haushaltsarbeiten haben erstaunlich gut geklappt. Jeder kennts aus dem Berufs- und Privatleben: Die einen sehen die Arbeit, die anderen sehen sie nicht, aber keiner meints böse. Wenn jemand neben dem kochenden Wasser steht und drauf wartet, dass die Reiskörnchen von alleine reinspringen, dann muss halt ein anderer ein wenig nachhelfen. Und so ging dann unterm Strich wirklich alles ganz reibungslos und hat auch recht grossen Spass gemacht.

Der Unterricht selbst war einfach nur der Hammer. Das habe ich aber am Anfang nicht gleich gemerkt. Die ersten Stunden dachte ich echt, ich wäre im falschen Film. Zu meinem persönlichen Problem, dass ich mich in fremder Umgebung unter fremden Leuten nicht wohl fühle, kam dann auch noch hinzu, dass dieser Dr. Teupe für mich fachlich völlig unverständliche Dinge über MEINE Krankheit Diabetes durch seinen Bart in sein schlecht sitzendes Clip-Mikrofon nuschelte. Ich habe mich seit Beginn meiner Krankheit, also 19 Jahre lang immer bemüht, alles ganz genau über meinen Diabetes zu erfahren und am Ball zu bleiben, und nun solls da plötzlich soviel Neues geben? Und die komplette Therapie soll von einem Tag auf den anderen komplett umgestellt werden? Damit kam ich mental echt nicht gut zurecht. Als dann auch noch die Schiss-BE-Regel kam, war das Fass kurz vorm Überlaufen.

Ich glaube, Dr. Teupe kennt diese Probleme seiner Patienten gut und zieht hauptsächlich deshalb seinen Stoff so konsequent durch. Wenn er gerade in den ersten Tagen auf jede Frage lang und breit eingehen würde und alle Bedenken ständig besänftigen müßte, dann käme er stoffmäßig nicht vom Fleck.

Mit der Zeit wurden die Fronten weicher und ich hab verstanden und vor allem am eigenen Diabetes gefühlt, dass Dr. Teupe doch ein wenig Ahnung von dem hat, wovon er spricht. Nach einer Woche hatte ich das Lager komplett gewechselt und war vollkommen fasziniert vom Unterricht. Leider hatte ich vormittags recht oft Konzentrationsstörungen (mein persönliches Problem, hat nix mit der Schulung an sich zu tun) und hab deshalb wohl einiges an Stoff verpasst. Aber ich denke, das Wichtigste hab ich mitbekommen. Alleine die Themen um die Insulinrezeptoren waren für mich schon der Aufenthalt wert. Seit ich mit der up- und down-Regulation umgehen kann bzw. sie soweit wie möglich vermeide, habe ich keine unerklärlichen Werte mehr. Aber es gab noch soviel anderes Interessantes zu hören. Seit ich die Sportanpassung und die Fett/Eiweiß-Insulinierung so mache, wie ich es in Althausen gelernt habe, kann ich über meine Pi-mal-Daumen-Anpassungen von früher nur noch müde lächeln. Auch die Erkenntnis, dass sich Stress-Situationen nicht/kaum direkt auf den BZ auswirken (sich nur indirekt auswirken können), war für mich vollkommen neu und sehr hilfreich. Wie oft hatten früher ich und vor allem meine Diabetologen viele hohe Werte nicht näher beleuchtet, „weil hier ja das Adrenalin mitreingespielt hat und dieses ja so unberechenbar ist“.  Hmmm…. irgendwas muss daran aber falsch gewesen sein, denn seit ich die Stress-Situation aus dem Althäuser Blickwinkel betrachte, läuft es sehr gut!  :baeh:

Ich habe kaum mehr Hypos, aber trotzdem ein HbA1c von unter 6%. Ich bin so wahnsinnig glücklich drüber. Auch fühle ich mich zum ersten Mal in meinem Leben so richtig gut eingestellt. Ich laufe nicht mehr mit vielen BZ-Messungen meinen Werten hinterher, sondern bei mir steht jetzt mit einer völlig flachen Basalrate, dem spannenden Aufstehinsulin (kannte ich in dieser Form vorher nicht) und der an die Bewegung angepassten BE-Faktoren ein Grundgerüst, auf das ich mich verlassen kann. Auch wenn ich Dr. Renner nach wie vor sehr schätze, muss ich seinen berühmten Basalraten-Rechenschieber, der als Orientierungshilfe dienen soll, nun doch in den Boden stampfen.

Und wenn ich dann mal Lust drauf habe, meinen Diabetes einige Zeit ein wenig schleifen zu lassen (diese Lust habe ich leider immer noch hin und wieder), dann hat das keine allzu bösen Auswirkungen. 

Die drei Wochen gingen schneller rum als gedacht. Der Aufenthalt in Althausen hat sich für mich sehr gelohnt, ich denke, was Besseres hätte ich meinem Diabetes nicht tun können. Meine Erwartungen wurde bei Weitem übertroffen, weil ich Dr. Teupe und seinen Unterricht im Vorfeld gewaltig unterschätzt hatte.

Der Therapie-Aufwand war anfangs schon recht hoch. Die perfekte Basalrate und die genauen BE-Faktoren standen erst nach insgesamt etwa 2-3 Monaten und mussten relativ hart erkämpft werden (bei anderen geht’s schneller, vielleicht habe ich mich nur ein wenig blöd angestellt). Ein Diabetesdorf alleine macht also nicht glücklich, sondern man muss schon was dafür tun. 

Zum Glück habe ich die Krankenkasse (DAK) mit hartnäckigem Vorgehen dazu gebracht, die Kosten für den Aufenthalt zu übernehmen. Die Meinungsdifferenzen mit der Kasse haben etwa fünf Wochen gedauert, die Zusage hatte ich erst, als ich schon wieder zu Hause war. 

Ich bin jetzt auch immer noch bei Dr. Teupe in Behandlung. Für mich ist die Organisation seiner Praxis (Telefonsprechstunde, Protokolle per Fax, Rezepte/Überweisungen/HbA1c per Post) sehr praktisch. Auch finde ich es sinnig, nicht routinemäßig 1x im Quartal in der Praxis anzutanzen, sondern einfach nur genau dann die Protokolle durchzufaxen und anzurufen, wenns wirklich ein Problem gibt. Ich habe Dr. Teupes Hilfe in den ersten Wochen nach dem Aufenthalt öfters gebraucht. Inzwischen bzw. in Zukunft werde ich ihn wohl nur noch sehr selten kontaktieren müssen. Es gibt mir aber Sicherheit zu wissen, dass ich immer (in Notfällen auch rund um die Uhr) einen kompetenten Ansprechpartner habe.

Was mir an Dr. Teupe besonders gefällt ist, 
   

Böses über Dr. Teupe gibt’s zumindest von mir nicht zu berichten, ausser, dass er erstaunlich schnell mal schlechte Laune haben kann und die so ansteckend ist. Aber ich denke, damit kann man leben.
 
So, das waren meine Gedanken zu Althausen. Ich bin gespannt, ob sie jemand von Euch gelesen hat und freue mich auf gleiche oder andere Ansichten, Fragen, Ergänzungen …
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: heidepeter am Mai 28, 2009, 22:35
hallo sabines,
toller Bericht, das liest sich alles sehr informativ und  ist bestimmt für viele sehr aufschlußreich.
als Typ 2 habe ich meine Probleme im Augenblick ja noch relativ im Griff, denn ich bin ja auch erst ein 3/4 Jahr dabei.
Meine frage Grundsätzlich: weshalb gibt es für solch eine gute Schulung überhaupt Probleme mit den Krankenkassen
wegen der Kostenübernahme?  zu teuer?, oder nicht in der Norm?.
bg peter
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Andi am Mai 28, 2009, 22:41
Hallo Nachbarin (da, wo der Zug die S-Bahnstrecke nach Erding verläßt)

Ein wirklich mit Herz geschriebener Bericht, der mir sehr gut gefallen hat. Vielen Dank dafür!
Und sollte ich mal "DM-Stress" haben, oder ein Therapiewechsel ins Haus stehen, dann weiß ich (nicht erst seit jetzt), daß ich bei Teupe gut aufgehoben bin :ja:
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Archchancellor am Mai 29, 2009, 08:16
MMH :gruebeln:
Ich dachte das mein 7er Wert von meiner Lebenseinstellung kommt.
Das es besser geht wenn ich einiges im Leben ändere ist mir auch bewußt.
Doch jetzt da ich Deinen Bericht gelesen habe muss ich wohl auch mal zum Teupe. Jedemfalls erschließt sich mir das so.

Wenn ich also demnächst Probleme mit der Motivation etc. habe werde ich mich hoffentlich daran erinnern, anrufen und alles weitere seinen lauf gehen lassen.

DANKE für den Bericht der mich nun mehr überzeugt hatb als alles andere

Archchancellor
Die Kirche ist ein Ort, wo Menschen vom Himmel Wunderdinge erzählen, die niemals dort waren, und dies Menschen gegenüber, die nie dort eintreffen werden.
(Henry Louis Mencken, amerikanischer Kritiker, 1890-1956)
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Gela am Mai 29, 2009, 12:06
Danke für deinen lockeren Bericht; als Entscheidungshilfe bei Probs detailliert beschrieben  :zwinker:
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Darsina am Mai 29, 2009, 14:17
Danke für diesen toll geschriebenen Bericht!

Leider habe ich, da ich in Österreich versichert bin, wohl nicht die Möglichkeit, persönlich von Dr. Teupes Erfahrungen profitieren zu können. Aver vielleicht könntest Du mir ein wenig second hand Wissen zukommen lassen. :)

Was ist die "Schiss-BE-Regel"?  :o

Wie sind die Regeln für die Reduzierung bei Sport? Ich mache das selber notgedrungen nach Augenmaß. Manchmal klappt es recht gut, manchmal unterzuckere ich dann, dann wieder steige ich zu hoch aus. Letzteres mit all den damit verbundenen Nachteilen, nicht zuletzt dem stärkeren Harndrang. Sehr "praktisch" z.B. bei einer längeren Radtour...  ::)

lG
Darsina
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: SabineS am Mai 29, 2009, 23:47
Zitat
Meine frage Grundsätzlich: weshalb gibt es für solch eine gute Schulung überhaupt Probleme mit den Krankenkassen
wegen der Kostenübernahme?  zu teuer?, oder nicht in der Norm?.
@heidepeter: Nun, die Kassen machen sich keine allzu grosse Mühe zu beurteilen, ob diese Schulung gut oder schlecht ist. Althausen ist halt was Einzigartiges, nicht im Leistungskatalog der Kassen geführt und so kommt es zu Einzelfallentscheidungen. Meine Kasse war der Ansicht, ich solle mich doch vom Diabetologen vor Ort ambulant "einstellen" lassen, der könne das schließlich auch  :staun:.

Zitat
Aber vielleicht könntest Du mir ein wenig second hand Wissen zukommen lassen.
@darsina: Einen großen Teil der Theorie kann man bei Matthias auf www.chrostek.de (http://www.chrostek.de) nachlesen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich vor meinem Aufenthalt in Althausen mit diesen Themen ziemlich schwer getan hab.
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Susanne am Mai 30, 2009, 12:27
Hallo sabineS, danke für Deinen lebendigen Bericht!

Hallo darsina,

Leider habe ich, da ich in Österreich versichert bin, wohl nicht die Möglichkeit, persönlich von Dr. Teupes Erfahrungen profitieren zu können.

das stimmt leider - die Krankenkassen bezahlen es nicht.

Ich war ja selbst als Zuhörerin bei Dr Teupe vor 2 Jahren und hab genau so viel bezahlt wie seine Patienten, die privat bezahlen, das waren damals ca 1450.- Euro ( weiß es jemand genauer? ) . Dazu kam noch die Fahrt und das Taschengeld. Warten 3 schöne, sehr interessante Wochen! Ich kenne inzwischen 2 Leute die sich auch überlegen, ihren Urlaub da zu verbringen und das Geld einfach zu investieren.

Irgendwann wirds aber auch eine EU-Reglung geben, wonach ein EU-Bürger Gesundheitsleistungen in jedem Land in Anspruch nehmen kann und wo die Heimat-Krankenkasse dann ihrem Patienten so viel an Gled ersetzen muss,wie sie "zuhause" für eine vergleichbare Leistung ausgegeben hätte... aber so weit sind wir in der EU noch nicht.
Mir ist schon klar, das es nicht für jeden in Frage kommt, als Privatpatient hinzufahren - aber immerhin gibts diese Möglichkeit auch noch!

LG Susanne
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: SabineS am Mai 30, 2009, 13:14
Zitat
Ich war ja selbst als Zuhörerin bei Dr Teupe vor 2 Jahren und hab genau so viel bezahlt wie seine Patienten

Soweit ich informiert bin, bist Du ja Nichtbetroffene :gruebeln:?  Ich bin mir nicht sicher, wie die ärztlichen Leistungen von Dr. Teupe dann bei Ausländern verrechnet werden, vermutlich nicht wie bei uns über die Versichertenkarte ?!?  Das sind bestimmt nur ein paar Kröten, aber das müßte dann halt im Vorfeld wohl noch abgeklärt werden, denn die von Dir genannten Kosten betreffen ja "nur" Unterkunft und Verpflegung.   

Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Susanne am Mai 30, 2009, 14:52
hallo Sabine, ja stimmt, das müsste man im Einzelfall auch noch klären...

LG Susanne
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: johann am Juni 01, 2009, 16:26
Hallo Sabine,

ein Superbericht und ein grandioser persönlicher Erfolg nach soviel Diabetesjahren, wo ich doch in Erinnerung habe, dass Dr.Renner mit seinen Methoden bei dir wie bei vielen anderen sehr hoch im Kurs stehen.

Wenn mein HbA1c nicht näher zu 5 als zu 6 stünde und meine private KK den Kurs zahlen würde, stände ich trotz meines Alters bei doc Teupe bald auf der Matte.

Ein dickes Dankeschön!
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Mauro am Juni 14, 2009, 13:06
Danke SabineS für diesen wunderschönen Bericht. Ich freue mich sehr, dieses Forum gefunden zu haben, denn endlich kann ich mir vorstellen, wie die Wochen im Diabetesdorf Althausen verlaufen.  Meine Tochter (5) hat seit drei Jahren Diabetes. Wir haben immer wieder vom Diabetesdorf Althausen und dessen Kinderkurse gehört, aber solch ein authentisch geschriebenes Statement konnte ich mir bisher trotz anhaltender Bemühungen nicht ergoogeln. Nur eine Sache hat mich gewundert. Du schreibst, dass die Schulung für Dich erholsam war. Bisher habe ich immer nur Schreckensgeschichten über den Schulungslevel gehört. Könntest Du oder andere Erfahrene bitte auf diesen Punkt kurz eingehen?

Mauro
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Trüffel am Juni 14, 2009, 17:29
Hallo Mauro,

ich war selbst vor wenigen Wochen dort auf Schulung und kann Dir aktuell berichten, wie es mir erging.

Im großen und ganzen trifft Sabines Bericht auch auf mich zu.
Seit Jahren hatte ich mit dem Gedanken gespielt und alle Argumente gegen eine Schulung in Althause von Sabine waren auch bei mir vorhanden. Jedoch waren irgendwann alle meine Ausreden haltlos und ich hatte eines Tages den Punkt erreicht, mich anzumelden.
Ich wußte, daß dort die größtmögliche Erfahrung in Sachen Pumpenerfahrung/Einstellung vorliegt und warum sollte ich mich derer nicht bedienen.  ;)

Zudem stimmte es mich im Laufe der Zeit sehr nachdenklich, daß Forumsbeiträge, die mir sehr hilfreich waren, fast (!) ausschließlich von Teupe-geschulten Personen stammten.  :staun:   :gruebeln:

Ich hatte die Ansätze in groben Zügen zwar verstanden, doch mir ging es wie Sabine. Den richtigen Durchblick konnte ich mir nicht im System der Marke "do-it-yourself" erarbeiten. Dazu bin ich ein zu schlechter Autodidakt.  :-\

Das ärgerte mich mehr und mehr, da ich wußte, daß einige größere Probleme bei meiner Einstellung von Teupe oft erklärt wurden, ich sie aber nicht in meine Therapie einbeziehen konnte (z.B. up- und down-Regulation).
Ich dachte zunehmend in den Theorien von Teupe und stand damit innerlich auf Konfrontationskurs mit meinem Diabetesteam, das eine andere Richtung verfolgte.  ???


Was dem Aufenthalt angeht, ist es natürlich angenehm, in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten (wir waren übrigens zu dritt aus diesem Forum dort zur Schulung) eine Weile zu verbringen. Man sieht, daß alle ähnliche Probleme, Sorgen und Nöte haben. Sprich DEA, wiegen, schätzen, Katheterprobleme oder sonstige Schwierigkeiten und so kann von anderen neues lernen oder altes auffrischen.


Was an dem Aufenthalt erholsam war. Nun, ich konnte mich völlig losgelöst vom Alltag voll und ganz dem Diabetes widmen. Keine Störfaktoren und keine Hektik, die das Berufs- und/oder Privatleben sonst mit sich bringt und eine Einstellung in häuslicher Umgebung in meinem Falle wesentlich erschwert hätte.  :D

Meine Einstellung hat erst angefangen. Es dauert garantiert noch einige Wochen, wenn nicht Monate, bis das anständig läuft. Aber ich habe nun einen Grundstock an Wissen, kann planen, rechnen, daraus Rückschlüsse ziehen und muß nicht mehr alles nach Bauchgefühl entscheiden.  :super:
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 14, 2009, 21:17
Danke SabineS für diesen wunderschönen Bericht.

Ich fand auch dass Sabine das gaaanz toll berichtet hat.  :super:

Zitat
Nur eine Sache hat mich gewundert. Du schreibst, dass die Schulung für Dich erholsam war. Bisher habe ich immer nur Schreckensgeschichten über den Schulungslevel gehört. Könntest Du oder andere Erfahrene bitte auf diesen Punkt kurz eingehen?

Ich fand Althausen auch keineswegs stressig und täte da eher sagen wollen, total spannend.

Etwas getrieben kann es werden, wenn man beim Mitdenken und Verstehen einerseits und Protokoll schreiben andererseits in's rotieren kommt.
Und manchmal dauert es auch etwas länger, bis die Kinnlade, die einem grade runtergeklappte, wieder ihren Platz gefunden hat.  :zwinker:

Man sollte sich aber nicht selber unter Stress setzen, alles, sofort immer verstehen zu müssen. Manches klärt sich im Kursverlauf, anderes kann man im Nachhinein bei Teupe telefonisch (Nachbetreuung) klären.

Hilfreich ist es mit anderen Teilnehmern arbeitsteilig vorzugehen. Gut wäre es sicher auch, eine Schulung in Althausen mit anderen Eltern aus der eigenen Umgebung gemeinsam zu planen.  :ja:

Gruß
Joa

p.s.
@ Trüffel: Ich denke Teupe bietet ganz wenig Theorie an. Das beruht auf knallharter Empirie. Theorie bezieht sich dann eher auf die Erklärungen oder Erklärungsmodelle, warum dieses oder jenes so und nicht anders läuft.

Wie hatte Susanne als Medizinfrau so schön geschrieben?
"WAS man da auf jeden Fall (wieder) wirklich ernstzunehmen lernt, ist dass erstmal die Stoffwechsel von uns Säugetieren verlässlich und vorhersehbar nach "Spielreglen der Natur" funktionieren - bei ALLEN !!" (http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5560.10.html)
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: SabineS am Juni 14, 2009, 22:17
Zitat
Ich fand auch dass Sabine das gaaanz toll berichtet hat.  :super:
 
 :rotwerd: :rotwerd: :rotwerd:

Hallo Mauro,

Trüffels und Joas Meinungen kann ich ohne Einschränkungen unterstreichen.

Du darfst Dich einfach nicht zu sehr stressen lassen. Die Schulung an sich ist schon anspruchsvoll. Wie schwer sie jeder Einzelne empfindet, ist wohl abhängig davon, wie ausgeprägt die geistige Fitness ist. Das soll jetzt bitte nicht böse rüberkommen, denn ich bin selbst jemand, dem nichts automatisch zufällt, sondern der sich alles erkämpfen muss. Aber ich hab halt schon einen relativ anspruchsvollen Job, bin Fortbildungen gewöhnt, liege auch in der Freizeit nicht nur faul rum und so macht es mir nicht ganz soviel aus, wenn ich in Althausen meine Gehirnzellen ein wenig fordern muss. Das Wissen wird von Dr. Teupe sogar auf dem Silbertablett gereicht, man braucht es sich nur runter zu nehmen.

Mit „erholsam“ habe ich jedoch nicht speziell den Unterricht gemeint, sondern den Aufenthalt in Althausen insgesamt. Klar muss man sich im Unterricht anstrengen, aber man hat dort ja zum Glück sonst nichts Anstrengendes zu tun. Der Berufsalltag ist weit weg und man kann sich mal so richtig viel Zeit für seinen Diabetes nehmen. Meiner hatte es im letzten Jahr echt verdient.

Die erste Schulung beginnt um 10 Uhr und die letzte endet um 22 Uhr, das hört sich heftig an und wirkt auf viele Teilnehmer vielleicht auch so, aber: es sind doch insgesamt nur 6 Stunden pro Tag. Die sind zu schaffen !

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Archchancellor am Juni 15, 2009, 09:46
Was mich noch interessiert von denen die bei Teupe waren:
Wie hat sich Euere HBA1C-Wert verändert?
Vorher und später nach der Schulung :kratz:

Archchancellor
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 15, 2009, 10:05
Bei mir proportional zur Intensität/Konsequenz der Therapieführung.  :zwinker:

Gruss
Joa
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Trüffel am Juni 15, 2009, 10:09
Das muß man mich in ein paar Monaten wieder fragen, die Schulung ist noch zu frisch und die Einstellung noch lange nicht abgeschlossen.
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: SabineS am Juni 15, 2009, 11:19
7,2% bei Ankunft in Althausen
6,7% bei Abreise in Althausen
6,5% 2 Monate nach Althausen
5,8% 5 Monate nach Althausen   :super:

(Wobei ich es eigentlich nicht mag, wenn die Einstellungsqualität nur nach dem HbA1c-Wert beurteilt wird  :nein:.)
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: johann am Juni 15, 2009, 11:33
Zitat
(Wobei ich es eigentlich nicht mag, wenn die Einstellungsqualität nur nach dem HbA1c-Wert beurteilt wird  .)

Für die Qualität der Stoffwechselführung
sollten 3 Werte wichtig sein:

Der HbA1c-Wert, die Nüchternglukose und der Wert 2h-postprandial.

Gut ist die Einstellung nur, wenn normnahe Werte ohne schwere und nur wenigen Hypos
erzielt werden.

Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: LordBritish am Juni 15, 2009, 16:23
Was mich noch interessiert von denen die bei Teupe waren:
Wie hat sich Euere HBA1C-Wert verändert?
Vorher und später nach der Schulung :kratz:

Verbesserung innerhalb der Schulung um 0,4, was draus wird zeigt der Altag :zwinker:

Viel wichtiger finde ich aber die Dinge die ich dazu gewonnen habe und nicht so einen schnöden Wert.
Ich habe mehr Sicherheit und Stabilität und weiß jetzt besser Bescheid warum manches so ist oder auch nicht.


Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Alexandra am Juni 15, 2009, 17:00
In Althausen angetreten bin ich mit 5,6 und heimgefahren mit 5,5.

Viel wichtiger ist mir, dass ich sagen kann, wenn nicht externe Einflüsse (mal Katheterprobleme oder halt verschätztes Essen außer Haus) dazwischen funken, dann laufe ich recht gleichförmig durch den Tag. Wenn ich mich brav an den DEA halte, dann steige ich nach dem Essen auch nicht großartig an, sondern laufe wirklich recht gleichmäßig durch.

Ich wollt mal noch sagen, vielleicht sollte man nicht all zu lange warten, bis man sich auf den Weg nach Althausen macht, denn mir als realtiver "diabetischer Frischling" (3/2006 Manifestation) spukt natürlich nicht soviel im Hinterkopf rum wie den Altgedienten. Man kann sich die Frustraion ersparen, die einen befällt, wenn man immer wieder hört "Da reagiert halt jeder anders", "Das ist individuell", "Das ist der Stress" oder "Das kommt von einer unbemerkten Unterzuckerung". Ich habe nämlich für mich selber gemerkt, dass man sich dieser Ausreden (die ich übrigens NICHT von meinem nicht-Teupe-Diabetologen habe, sondern in Foren aufgeschnappt) auch gerne bedient, wenn man sich was nicht erklären kann. Ich hatte ´ne ganze Zeit auch horrende Morgenwerte und die mir dann irgendwann mit nächtlichen Unterzuckerungen erklärt. Nun haben wir in Althausen aber gerade meine Tapete angeschaut, um zu zeigen, wie es aussieht, wenn jemand keine gestörte Gegenregulation hat und auch keine posthypoglykämische Insulinresistenz aufweisst, also meine Entschuldigungen wurden ad absurdum geführt.

Ganz toll in Althausen finde ich, wenn man seine Ängste, Bedenken und Sorgen offen zu gibt, dann ist Teupe super darin, einem die zu nehmen. Ich glaube, jede Diabetikerin weiss, wie es einem zu Mute ist, wenn man schwanger ist und dann überall liest, wie schlimm sich der Diab und schlechte Werte (und je nach Buch wird dir vermittelt, dass die schlechten Werte zwischen 120 und 140 pp(!) liegen und wer schafft es als 1erIn, diese Marke über 9 Monate wirklich nie zu sprengen?) auf das Kind auswirken. Da hilft es wirklich, einen Arzt an der Seite zu haben, der schon ein paar 100 Typ 1er Schwangerschaften betreut hat und einem was über die Fehlbildungsrate seiner Patientinnen erzählt, der einen vorbereitet, was wann kommt und wie man am besten vorbeugt. Und der nicht schimpft, sondern lobt! Teupe hat bei mir ohne Probleme anerkannt, dass ich mit einer nicht all zu schlechten Einstellung in Althausen angekommen bin, hat meine Bemühungen gelobt und geschaut, wo noch was zu verbessern ist, das fnad ich wirklich gut, denn ich war nie komplett unzufrieden mit meiner diabetischen Betreuung zu Hause, ich glaub, wenn er das total runter gemacht hätte, dann wäre unser Verhältnis schwerer gewesen.

Das ZUsammensein mit den anderen Diabetikern fand ich sehr interessant und es war angeneh entspannend, dass man mal in einer Umgebung war, wo halt zu Essenszeit Reih um die Messgeräte gezückt wurden, wo es normal war, dass man abgewogen hat, wo keiner doof geschaut hat, dass man halt noch das Ende seines DEAs abwarten musste oder warum man um Gottes Willen schon wieder Cola saufen muss. Jeder schaut auch ein bisschen nach links und rechts und ich finde, von anderen Diabetikern fühlt man sich lange nicht so bevormundet, wenn die fragen, ob man schon gemessen hat oder einen zu ´nem Traubenzucer verdonnern.  Und ich fand´s auch nett, dass mich keiner diskriminniert hat, weil ich noch nicht so lange dabei bin (ich war doch die mit Abstand mit der kürzesten DM-Dauer)  8).

Von daher würde ich an Mauros Stelle nicht zaudern, sondern, wenn es geht mit der ganzen Familie nach Althausen fahren. Grad für die Kleine wäre es bestimmt auch toll, mit anderen Kindern zusammen spielerisch im Umgang geschult zu werden und ich glaube, dort dürfen sie auch ganz viel Kind sein, während Mama und Papa die Schulbank drücken. Und als Eltern versteht man dann ganz vieles sicher auch besser und kann dann auch entspannter mit dem Kind und der Erkrankung umgehen.

Also, zusammenfassend gesagt lohnt sich der Ausflug nach Althausen nicht nur, wenn grad in der Therapie eh nichts mehr rund läuft, sondern sobald man genug Neugierde und Interesse an seiner Krankheit mit bringt und auf einen Arzt treffen möchte, der ganz klar zeigt, dass er seine Patienten für klug genug hält, dass sie in der Lage sind, die Hintergründe ihrer Erkrankung auch zu begreifen.

Ach ja, wenn man eine konträre Auffassung in manchen Bereichen hat und überzeugt genug ist, dann wird man damit auch in Ruhe gelassen  ;D, so hab ich nach wie vor meine abkoppelbaren Teflonkatheter, das Teufelszeug  :heilig:.

Gruß von Alexandra, die Sabine und Trüffel dankbar ist für die letzten Anschübe, sich auf den Weg nach Althausen zu machen
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: LordBritish am Juni 15, 2009, 18:54
so hab ich nach wie vor meine abkoppelbaren Teflonkatheter, das Teufelszeug  :heilig:.

:staun: neh also das Teufelszeug kommt mir nicht mehr in den Bauch, ich habe meine restlichen umgetauscht.
Koppelbar brauche ich nicht und Teflon auf keinen Fall merh, mir haben die Bilder die unter dem Mikroskop gemacht wurden gereicht.

1 Fehlerquelle (koppelbar) beseitigt   ;D


Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Alexandra am Juni 15, 2009, 19:13

1 Fehlerquelle (koppelbar) beseitigt   ;D


Nur weil du mit deinen Wurstfingern nicht so koppeln kannst wie ich mit meinen filigranen Greifern  :baeh:...

Nein, du weisst, wie ich das meine, Markus! Wollte damit nur denen sagen, die mit ihrem System gut fahren (und das tue ich mit meinem und Teupe hat mich nicht einmal deswegen angehauen), dass man sich nicht vor Bekehrungsversuchen fürchten muss. Das ist nämlich was, was ich auf den Tod nicht ausstehen kann und je mehr mir dann jemand reinquatscht, desto bockiger werd ich *kleinerTrotzkopfbin*  :wech:.

Grüßle von Alexandra
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Darsina am Juni 15, 2009, 19:33
Teflon auf keinen Fall merh, mir haben die Bilder die unter dem Mikroskop gemacht wurden gereicht.

Was sah man denn da?

Ich lasse die Idee Teupe jetzt mal auf mich wirken. Klar ist, dass ich es selbst zahlen und nahezu meinen Jahresurlaub dafür aufwenden müsste. Aber ich stellte es mir als Naturwissenschafter und damit unter anderem auf ZDF (Zahlen Daten Fakten ;) ) geprägter Mensch faszinierend vor, wenn man empirisch aufgestellte und reproduzierbar anwendbare Regeln nutzen kann, anstelle sich "nur" auf die eigene Erfahrung verlassen zu müssen. Die ist statistisch untermauerten Mechanismen klar unterlegen. Ich neige außerdem dazu, dass ich mich schnell langweile, wenn ich nicht gefordert bin, und dann sinkt meine Laune ins Bodenlose. Muss mich dann echt zusammenreißen.  :rotwerd: War schon auf der Uni so, und die üblichen Diabetesschulungen waren mir ein Gräuel. Klar ist, dass man jeden Teilnehmer dort abholen muss, wo er steht, aber ich hatte halt oft das Gefühl, dass wir gar nicht recht vom Fleck kamen. So gesehen fände ich ein straffes Tempo erfrischen, würde meine Konzentration und damit meine gute Laune fördern. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie es mir gefallen würde, ständig in so engem Kontakt zu sein. Hockt man da sozusagen die gesamte Zeit aufeinander oder kann man auch mal Auszeit nehmen? Gibt es Einzelzimmer?

lG
Darsina
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 15, 2009, 19:41

> Gibt es Einzelzimmer?

Schau Dir mal das Thema:  > "Teupe" < (http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5560.0.html) durch.

Da findest Du ein paar Antworten. Z.B. auch, dass es Einzelzimmer gibt.  :zwinker:

Gruß
Joa
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: SabineS am Juni 15, 2009, 20:37
Zitat
Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie es mir gefallen würde, ständig in so engem Kontakt zu sein.

Diesbezüglich hatte ich im Vorfeld auch sehr böse Befürchtungen und glaub mir, noch empfindlicher als ich es bin, kann man bei diesem Thema gar nicht sein. Aber es gibt dort Einzelzimmer (und wenn es Dir sooo wichtig ist, solltest Du es vorher auch buchen) und somit hat man zwischen den Schulungen und Mahlzeiten sehr viel Rückzugsmöglichkeit. Auch an den freien Wochenend-Nachmittagen musst Du nicht unbedingt mit den anderen kuscheln, wenn Du das nicht möchtest. Ich z.B. habe mich in diesen Stunden immer unauffällig von den anderen abgekapselt. Außerdem habe ich mich auch während der Unterrichtsstunden nicht in engem Kontakt gefühlt, denn da sitzt ja doch jeder nur für sich drin und lauscht dem Meister.
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: SabineS am Juni 15, 2009, 20:42
Zitat
so hab ich nach wie vor meine abkoppelbaren Teflonkatheter

Oh je, und ich bin auch noch diejenige, die sie Dir ursprünglich mal aufgeschwatzt hat.  :mauer:
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Trüffel am Juni 15, 2009, 20:45
@Darsina
Es besteht die Möglichkeit (so sich genügend Teilnehmer -5 Personen- dazu bereit erklären) während des Kurses an einer Studie teilzunehmen. Die Aufwandsentschädigung, die man dafür bekommt, ist nicht gering.  :super:

Kursteilnehmer, deren Finanzierung nicht gesichert ist, haben Vorrang bei der Studienteilnahme.  :ja:
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: unknown am Juni 15, 2009, 20:54
Zitat
so hab ich nach wie vor meine abkoppelbaren Teflonkatheter

Oh je, und ich bin auch noch diejenige, die sie Dir ursprünglich mal aufgeschwatzt hat.  :mauer:

ich gehöre auch noch zu den nicht konvertierten. Bin weiterhin beim abkoppelbaren Teflonkatheter.  :wech:
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 15, 2009, 21:02
Die Aufwandsentschädigung, die man dafür bekommt, ist nicht gering.  :super:
Sozusagen das Schweigegeld von Roche?  :zwinker:  ;D

Gruß
Joa
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Trüffel am Juni 15, 2009, 21:06
 :lachen:
Nein, da gibt es nichts zu verschweigen.  ::)
Ich denke mehr, die "Finanzierung" des Dorfes will sichergestellt sein...  ;D
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Darsina am Juni 15, 2009, 21:06
Danke für Eure Antworten!

Wollte damit nur denen sagen, die mit ihrem System gut fahren (und das tue ich mit meinem und Teupe hat mich nicht einmal deswegen angehauen), dass man sich nicht vor Bekehrungsversuchen fürchten muss. Das ist nämlich was, was ich auf den Tod nicht ausstehen kann und je mehr mir dann jemand reinquatscht, desto bockiger werd ich *kleinerTrotzkopfbin*

Das ist mir auch ganz wichtig. Ich bin immer bereit, mir neue Argumente anzuhören. Finde ich sie schlüssig, lasse ich mich gerne überzeugen. Ist das nach Abwägen aller Pros und Contras nicht der Fall, dann erwarte ich mir umgekehrt, dass meine Meinung genauso akzeptiert wird. Ohne mich zu bedrängen. Bisher komme ich mit meinen abkoppelbaren Teflonkathetern sehr gut zurecht. Gerade die Tatsache, dass sie eben abkoppelbar sind, empfinde ich als sehr sehr praktisch in manchen Situationen.

lG
Darsina
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Darsina am Juni 15, 2009, 21:07
@Darsina
Es besteht die Möglichkeit (so sich genügend Teilnehmer -5 Personen- dazu bereit erklären) während des Kurses an einer Studie teilzunehmen. Die Aufwandsentschädigung, die man dafür bekommt, ist nicht gering.  :super:

Kursteilnehmer, deren Finanzierung nicht gesichert ist, haben Vorrang bei der Studienteilnahme.  :ja:


Welcher Art sind diese Studien? Auf bestimmte Pumpentypen beschränkt?

Denn meine Paradigm gebe ich nicht mehr her...  :teufelchen:

lG
Darsina
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Trüffel am Juni 15, 2009, 21:13
Es gab Glukosesensoren zu (er)tragen.

Die Pumpenmodelle der Probanden spielten keine Rolle, es hatten bei uns zufällig alle die Spirit, aber das ist kein Kriterium.
Ausschlußkriterien sind z.B. Schwangerschaft oder Medikamente wie z.B. Gerinnungshemmer (Makumar)
Aber da solltest Du Teupe persönlich kontaktieren.  :ja:
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 15, 2009, 21:18
Es gab Glukosesensoren zu (er)tragen.

Da Du ja kein Schweigegeld erhalten hast, warte ich mal recht gespannt auf einen Kurzbericht im CGMS-Board.  :ja:  :zwinker:  :super:

Gruß
Joa
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Biene am Juni 15, 2009, 21:30
Teflon auf keinen Fall merh, mir haben die Bilder die unter dem Mikroskop gemacht wurden gereicht.
Was sah man denn da?

Ja, um Gottes Willen: was war da unter dem Mikroskop?  :kreisch:

Als ich 2007 dort war, gab es nur Bauch-Fotos mit Narben. Danach haben mich die Pünktchen auf meinem eigenen Bauch auch schockiert und ich bin sofort zu Stahl konvertiert. Ein paar Monate habe ich mich dann damit rumgequält: Tat weh bei plötzlichen Bewegungen, wenn man sich beim Sport drauf gelegt hat, beim Einstechen ohne Bolzenschußgerät. Da hatte ich das Gefühl, daß die Nadeln vielleicht außen ein kleineres Loch machen, aber unter der Haut auch ganz schön herumschneiden, während der weiche Telflonschlauch da nicht mitmacht. Da habe ich wieder zurückgewechselt.

Um das Abkoppeln wird bei Teupe auch ein Riesen-Bohei gemacht, das ich nicht nachvollziehen kann. Klar kann man sich den Druckverlust beim  Abkoppeln vorstellen. Aber das mache ich ja auch nur beim Duschen am Folgetag nach dem Wechseln. Beim Kathederwechseln ist der Druck ja auch erstmal hinüber. Also habe ich den gleichen Druckverlust wie jemand, der täglich seinen Katheder wechselt. Und?
Nach dem Wechseln oder Ankoppeln gebe ich mir auch immer einen kleinen Bolus für die inzwischen verstrichene Zeit + 0,1 und komme damit gut klar.

Trotzdem ist es natürlich in Ordnung auf jede Schwachstelle bei der Therapie hinzuweisen und sich darüber Gedanken zu machen, keine Frage!

Ich will auch noch was zur Gruppensituation im Diabetesdorf sagen: Ich hatte ein Apartement gemietet, weil mein Mann mich an den Wochenenden besucht hat und wir ein bischen für uns sein wollten. Ansonsten habe ich es sehr genossen die Mahlzeiten und auch viel von der restlichen Freizeit mit den anderen zu verbringen, das ist in der großen Küche mit dem geräumigen Eßplatz einfach super gemütlich - auch und gerade, wenn man sonst nicht so ein Herdentier ist (wie ich). Sehr interessant ist ja, wie andere auch schon gesagt haben, mitzukriegen, wie andere Pumpenträger so mit der Sache  umgehen. Ich kenne sonst persönlich zuhause keinen Pumpi.

Viele Grüße,
Biene

Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: diotmari am Juni 15, 2009, 23:12
Und was macht der gute Doc bei solchen Extremen wie mir, die auf Grund Nickel-Stahl ne fette allergische Reaktion bekommmen?!?  :gruebeln: Hab ich mir ja auch nicht gewünscht  :nein: und jetzt passiert es immer häufiger, daß ich die Teflondinger "vergesse" :ja: !
Wenn ich jetzt in meinem Outlook zu meinen Tabiserien noch ne Katheterserie einbringe, wir das komplett unlesbar....Ok,  es bimmelt dann noch zur richtigen Zeit :rotwerd:....

Viele Grüße
Dietmar
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Trüffel am Juni 15, 2009, 23:18
Und was der gute Doc bei solchen Extremen wie mir, die auf Grund Nickel-Stahl ne fette allergische Reaktion bekommmen?!? 

Du wärest nicht der erste Diabetiker, der damit ankäme, aber der erste, wenn Du nach 18 Tagen mit dieser Allergie auch wieder abreisen würdest.  ;D
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 15, 2009, 23:36
Und was macht der gute Doc bei solchen Extremen wie mir, die auf Grund Nickel-Stahl ne fette allergische Reaktion bekommmen?!?

Thomas ... nee, Dietmar,

Du glaubst (noch) nicht!

Gruß

Joa
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 15, 2009, 23:39
Und was der gute Doc bei solchen Extremen wie mir, die auf Grund Nickel-Stahl ne fette allergische Reaktion bekommmen?!?
Du wärest nicht der erste Diabetiker, der damit ankäme, aber der erste, wenn Du nach 18 Tagen mit dieser Allergie auch wieder abreisen würdest.  ;D

Welche Stahlkatheter ohne Nickel hatte Teupe empfohlen?  :gruebeln:

Oder bekommt er so eine Nickel-Allergie auch weg? Denn war das bei uns aber wohl kein Thema?  :gruebeln: :moser:

Soweit mein löchriges Gedächtnis reicht, machte man in Althausen primär die unterschiedliche Chemie der Kleber des Fixierpads verantwortlich.
Da gibbet denn wohl auch diese oder jene Ausweichmöglichkeit.

Ich glaub, es gibt auch nickelfreie Stahlkatheter?

Gruß
Joa
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 16, 2009, 08:25
..."Da reagiert halt jeder anders", "Das ist individuell",

Das sind keine Ausreden, das ist Fakt. Ansonsten hätte jeder die gleichen Basalraten, BE- und Korrekturfaktoren und alle wären quietschgesund.
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 16, 2009, 08:50
..."Da reagiert halt jeder anders", "Das ist individuell",

Das sind keine Ausreden, das ist Fakt. Ansonsten hätte jeder die gleichen Basalraten, BE- und Korrekturfaktoren und alle wären quietschgesund.

Da pflichte ich Jörg mit einem klaren und entschlossenen Jein bei.  :ja:

Gruß
Joa
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: diotmari am Juni 16, 2009, 13:52
Welche Stahlkatheter ohne Nickel hatte Teupe empfohlen?  :gruebeln:
DAS würde mich auch interessieren! :ja:

Zitat
Soweit mein löchriges Gedächtnis reicht, machte man in Althausen primär die unterschiedliche Chemie der Kleber des Fixierpads verantwortlich.
Kann mir (schon aus ökonomischen Gründen) kaum vorstellen, daß Roche andere Klebepads für Stahl und Teflon verwendet.....:nein:

Ansonsten ist dieses Allergiethema für mich neu, da ich noch NIE Schmuck oder Armbandterroristen in meinem Leben getragen habe  :unschuldig:....
Und für mich befriedigend mit den abkoppelbaren Teflons erledigt!
Außerdem kann sich der ungläubige Thomas kaum vorstellen, daß der gute Doc oft auf Patienten trifft, die "elefantöse" Insulinmengen brauchen!!!
Wenn ich hier so die "Teupianer"  :duck: :wech: beobachte, haben die für meine Verhältnisse eher homöopathische Insulindosen; da kann es dann durchaus Sinn machen, über kleinste Verlustmengen nachzudenken.
Aber diese Frage stellt sich mir (noch) nicht  :baeh:.

Viele Grüße
Dietmar
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: LordBritish am Juni 16, 2009, 14:17
Welche Stahlkatheter ohne Nickel hatte Teupe empfohlen?  :gruebeln:

Der Favorit, wird leider nicht mehr hergestellt... das war dann auch lustig den hatte ich da ausprobiert und habe dann gleich gesagt bekommen ja aber den gibt es bald nicht mehr :mauer:

Ich bin jetzt beim rapid 12 mm gelandet, dass klappt bis jetzt ganz gut.

Zitat
Soweit mein löchriges Gedächtnis reicht, machte man in Althausen primär die unterschiedliche Chemie der Kleber des Fixierpads verantwortlich.

Da liegst Du richtig, es wird der Klebstoff verantwortlich gemacht und nicht das Metall.
Komisch finde ich nur das es bei mir damals plötzlich mit den Teflon bessere Werte gab.
Vielleicht lag das aber auch ander Nadellänge von 17 mm.

Keine Ahnung, jedenfalls habe ich keine Lust das sich der Teflonkatheter in meiner Haut auflöst.
Die Stahlnadeln funktionieren jetzt und solange ich die nicht über 2 Tage liegen lasse gibt es auch keine Narben.
Nach einer Liegedauer >2 TAge kommt auch bei Stahlnadeln die NArbenbildung zum vorschein.


Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: SabineS am Juni 16, 2009, 14:32
Zitat
Soweit mein löchriges Gedächtnis reicht, machte man in Althausen primär die unterschiedliche Chemie der Kleber des Fixierpads verantwortlich.

Gings da nicht eher um den Klebstoff, mit dem die Nadel am Schlauch fixiert ist ?   :kratz:

Im Übrigen gehöre ich auch zu den Patienten die mit Stahlallergie nach Althausen und ohne Stahlallergie wieder nach Hause gefahren sind.  :rotwerd:
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Susanne am Juni 16, 2009, 14:33
Hallo Darsina!
Ich hab Deinen Beitrag erst jetzt gesehen.


Ich lasse die Idee Teupe jetzt mal auf mich wirken. Klar ist, dass ich es selbst zahlen und nahezu meinen Jahresurlaub dafür aufwenden müsste. Aber ich stellte es mir als Naturwissenschafter und damit unter anderem auf ZDF (Zahlen Daten Fakten ;) ) geprägter Mensch faszinierend vor, wenn man empirisch aufgestellte und reproduzierbar anwendbare Regeln nutzen kann,

ja, genau! mit dieem Interesse könnte Althausen für Dich das Richtige sein - ich hab gesehen, Du kommst auch aus Österreich? Wo hast Du denn Schulung und Pumpe bekommen? Es gibt schon einige richtig gute Zentren hier in A, aber niemand hat so viel Zeit für Schulung wie es sie in Althausen gibt. Ich war ja selbst vor 2 Jahren als Zuhörerin da, habs auch bezahlt so wie die Patienten und Urlaub dafür genommen und kann es nur empfehlen - Genaueres auch gerne über PM!

Susanne
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 16, 2009, 19:02
..."Da reagiert halt jeder anders", "Das ist individuell",

Das sind keine Ausreden, das ist Fakt. Ansonsten hätte jeder die gleichen Basalraten, BE- und Korrekturfaktoren und alle wären quietschgesund.

Da pflichte ich Jörg mit einem klaren und entschlossenen Jein bei.  :ja:

Musste heute früh los. Daher erläutere ich JEIN jetzt mal:

Ja = Nicht jeder hat die gleiche Basalrate und die gleichen BE- und Korrekturfaktoren. Und auch nicht jeder hat das gleiche Dawnprofil, den gleichen SEA etc. etc..

Nein = Dass jeder individuell verschieden reagiert ist eine Ausrede.

Insofern nämlich, als grundsätzlich jeder diabetische Stoffwechsel gleich reagiert, soweit Du auf ihn die Prämissen des "Regelwerkes" anwendest.

Das muss natürlich auch für die Schulmedizin insgesamt irgendwie Gültigkeit haben.  :gruebeln:

Gruß
Joa
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Llarian am Juni 16, 2009, 21:20
Außerdem kann sich der ungläubige Thomas kaum vorstellen, daß der gute Doc oft auf Patienten trifft, die "elefantöse" Insulinmengen brauchen!!!
Oh doch, die kennt er auch. Und gerade, weil Teupe derjenige war, der als erster (oder einer der ersten) die Existenz eines Doppeldiabetes vermutet hat, kannst Du davon ausgehen, daß er sich mit dem Thema beschäftigt hat und auch genügend Patienten gesehen hat, um überhaupt auf diese Idee zu kommen ;)

Grüße
Anja
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Llarian am Juni 16, 2009, 21:25
..."Da reagiert halt jeder anders", "Das ist individuell",
Das sind keine Ausreden, das ist Fakt. Ansonsten hätte jeder die gleichen Basalraten, BE- und Korrekturfaktoren und alle wären quietschgesund.

Der Punkt ist nur, daß es deutlich mehr berechenbare Vorgänge gibt, als man vom Feld, Wald und Wiesen-Diabetologen erzählt bekommt und deutlich mehr BZ-Schwankungen auf ach so große individuelle Unterschiede geschoben werden, als wirklich dadurch bedingt sind. Insofern verwundert es nicht, daß die ganzen soooo uneinstellbaren plötzlich deutlich einstellbarer aus Althausen zurückkommen.

Grüße
Anja
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Darsina am Juni 16, 2009, 21:34
Hallo Darsina!
Ich hab Deinen Beitrag erst jetzt gesehen.


Ich lasse die Idee Teupe jetzt mal auf mich wirken. Klar ist, dass ich es selbst zahlen und nahezu meinen Jahresurlaub dafür aufwenden müsste. Aber ich stellte es mir als Naturwissenschafter und damit unter anderem auf ZDF (Zahlen Daten Fakten ;) ) geprägter Mensch faszinierend vor, wenn man empirisch aufgestellte und reproduzierbar anwendbare Regeln nutzen kann,

ja, genau! mit dieem Interesse könnte Althausen für Dich das Richtige sein - ich hab gesehen, Du kommst auch aus Österreich? Wo hast Du denn Schulung und Pumpe bekommen? Es gibt schon einige richtig gute Zentren hier in A, aber niemand hat so viel Zeit für Schulung wie es sie in Althausen gibt. Ich war ja selbst vor 2 Jahren als Zuhörerin da, habs auch bezahlt so wie die Patienten und Urlaub dafür genommen und kann es nur empfehlen - Genaueres auch gerne über PM!

Susanne

Ihr seid einfach großartig hier!  ;D Fühlt sich an wie nach Hause kommen.

Du hast eine PN.

lG
Darsina
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joa am Juni 16, 2009, 22:24
Zitat
Soweit mein löchriges Gedächtnis reicht, machte man in Althausen primär die unterschiedliche Chemie der Kleber des Fixierpads verantwortlich.
Gings da nicht eher um den Klebstoff, mit dem die Nadel am Schlauch fixiert ist ?   :kratz:

Sehr dunkel ist mir so, als wenn da auch was war...   :gruebeln: :kratz: :kratz:

Zitat
Im Übrigen gehöre ich auch zu den Patienten die mit Stahlallergie nach Althausen und ohne Stahlallergie wieder nach Hause gefahren sind.  :rotwerd:

 :super:
Wie war die Problemlösung?

Gruß
Joa
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 17, 2009, 08:38
Der Punkt ist nur, daß es deutlich mehr berechenbare Vorgänge gibt, als man vom Feld, Wald und Wiesen-Diabetologen erzählt bekommt und deutlich mehr BZ-Schwankungen auf ach so große individuelle Unterschiede geschoben werden, als wirklich dadurch bedingt sind. Insofern verwundert es nicht, daß die ganzen soooo uneinstellbaren plötzlich deutlich einstellbarer aus Althausen zurückkommen.

Das entspricht ja im wesentlichen auch dem, was Joa gesagt hat, daher gilt meine Antwort auch für dich, Joa:
ich würde das in etwa mit einer Gleichung mit vielen Variablen vergleichen. Je mehr Variablen man kennt, desto einfacher wird es die Gleichung aufzulösen. Aber diese Variablen sind eben - wie der Name schon sagt - variabel. Also z.B. der Spiegel eines bestimmten kontrainsulinären Hormons kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt sein. Oder die Insulinsensitivität, die auch unterschiedlich hoch ist. Kennt man die kann man die natürlich in ein Regelwerk packen.

Aber es gibt eben auch Sonderfälle wie den (echten) Brittle-Diabetes, wo diese kontrainsulinären (=dem Insulin entgegengesetzt wirkenden) Hormonen völlig unvorhersagbar sind. Ich denke aber auch, daß dieser "echte Brittle" nicht so häufig vorkommt. Nicht selten löst sich der auf, wenn der bessere "Mathematiker" in die Gleichung eingreift und ein paar Variablen geraderückt.

Was am Ende übrig bleibt sind die, bei denen die Gleichung keine konkrete Lösung ergibt, sondern bestenfalls einen Näherungswert. Aber ich denke auch hier kann der bessere "Mathematiker" einen Näherungswert mit niedrigerer Schwankungsbreite erreichen.
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: SabineS am Juni 17, 2009, 13:03
Zitat
Zitat
Im Übrigen gehöre ich auch zu den Patienten die mit Stahlallergie nach Althausen und ohne Stahlallergie wieder nach Hause gefahren sind.
   
 
Wie war die Problemlösung?

Naja, ich hab mich nach etwa 12 Pumpenjahren von meinen Stahlkathetern verabschieden müssen, weil ich darauf plötzlich allergisch reagiert hatte. Auch ein "Sandwich-Pflaster" hat mir damals nicht geholfen, deshalb schob ich es auf eine Stahlallergie. Ich hab dann etwa 5 Jahre lang den FlexLink-Teflonkatheter genutzt. In Althausen wurde ich dann erstmals wieder dazu überredet, einen Stahlkatheter auszuprobieren. Das habe ich gemacht und bin dabei geblieben ... und ich reagiere bis heute nicht mehr allergisch drauf ....
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: TomPom70 am Juni 13, 2010, 23:29
Hey Ihr Stoffwechselgestörten,

ich habe Euch über ein anderes Diabetikerforum gefunden und werde mich die nächsten Tage auch kurz vorstellen. Heute ist es schon zu spät  :ja:.
Ich möchte nur sofort loswerden, dass ich mich über den Erfahrungsbericht von Sabine sehr gefreut habe, denn genau soetwas habe ich gesucht.
Wenn von Euch noch jemand in Althausen war, könnt Ihr mir bitte mitteilen, ob diese Schulung jeder so positiv empfindet wie Sabine?
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Yvonne am Juni 14, 2010, 08:54
Also ich war im Oktober 2008 im Dorf und war super zufrieden.... Hab so einiges für meine Alltag mitgenommen.... Vor Althausen der HbA1c( mit Dauerhypo´s) 5,6 und ddanach eingependelt bei 6,9 OHNE (schwere) Hypo´s oder anders ausgedrückt: Vor Althausen ( Ohne Dauerhypo´s und verkorkster Therapie) Bei knapp 10 und jeztz auf 6,9 eingependelt... Kann mich nicht beschweren.... Die Gemeinschaft ist Klasse, aber es hat auch jeder Freiraum... Wer will, der nimmt von da sehr viel mit... Allerdings ist Frerizeit nur am WE mölich und das ist auch gut so... Ich konnte mich da 18 Tage lan nur auf meinen DM konzentrieren und hab nach über 26 Jahren DM (mittlerweile), damals noch viel neues gelernt... Wenn die Kostenfrage denn geklärt wäre, würde ich auch wieder fahren... Allerdings würde mir dann mein Heim DiaDoc( ein bekannter Münchener Diabetologe) wohl den Kopf abreißen... Er war und ist mit dem was Teupe bei mir gemacht hat zufrieden... Allerdings hat er wohl bei mir anders reagiert, als mein Heim Doc ihn kennt.... Und die beiden mögen sich nicht besonders gerne.... Ansonsten sind 1300€ für Unterkunft und Verpflegung für 18 Tage nicht zu teuer... Und die Gesundheit sollte es Wert sein...
Ach ja...: eit 9 Monaten han ich OHNE schwere Hypo´s ein Dauerabo auf 6,9 als HbA1c-Wert... Mein DiaDoc und ich sind sehr zufrieden( also der in München)...
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Hydra am Juni 14, 2010, 14:56
Hallöle,

Und was der gute Doc bei solchen Extremen wie mir, die auf Grund Nickel-Stahl ne fette allergische Reaktion bekommmen?!?
Du wärest nicht der erste Diabetiker, der damit ankäme, aber der erste, wenn Du nach 18 Tagen mit dieser Allergie auch wieder abreisen würdest.  ;D

Welche Stahlkatheter ohne Nickel hatte Teupe empfohlen?  :gruebeln:

Oder bekommt er so eine Nickel-Allergie auch weg? Denn war das bei uns aber wohl kein Thema?  :gruebeln: :moser:

Soweit mein löchriges Gedächtnis reicht, machte man in Althausen primär die unterschiedliche Chemie der Kleber des Fixierpads verantwortlich.
Da gibbet denn wohl auch diese oder jene Ausweichmöglichkeit.

Ich glaub, es gibt auch nickelfreie Stahlkatheter?

Gruß
Joa

Das ist etwas, was mich sehr interessiert! Bisher hatte ich die Information, dass es keine nickelfreien Katheder gibt. Wer hat Informationen dazu?

Ich würde gerne Stahlkatheder benutzen um meine Gewebe, das hoffentlich noch lange mit Kathedern traktiert werden wird, zu entlasten. Allerdings haben wir (mein Diabetologe und ich) nach 4 Wochen aufgeben müssen. Der letzte Stahlkatheder war nach 2 Stunden schon wieder out of order und ich hatte kaum noch eine nicht blaue Stelle am Bauch.
Neurodermitis-technisch haben ich beide Pflaster vertragen. Bei Modeschmuck-Ohrringe tauche ich vorher den Stift in Cortisionsalbe, dann geht es meistens und es gibt kein dickes Ohr. Das kann ich mit Stahl-Kathedern halt nicht machen.

LG
Hydra

Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: unknown am Juni 14, 2010, 15:54
Hallo Hydra,

Das ist etwas, was mich sehr interessiert! Bisher hatte ich die Information, dass es keine nickelfreien Katheder gibt. Wer hat Informationen dazu?

sind heute nicht alle Stahl Katheter Nickelfrei?
Das ist auf jeden Fall meine Meinung zu dem Thema.
Ich verwende auf jeden Fall nur Teflonkatheter da dich Stahlkather nicht fixiert bekomme. Hab das sogar in Althausen vor ein paar Jahren ausprobiert und das hat nicht funktioniert mit Stahl.

Gruß

Norbert
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Hydra am Juni 14, 2010, 20:25
Hallöle

sind heute nicht alle Stahl Katheter Nickelfrei?
Das ist auf jeden Fall meine Meinung zu dem Thema.
...

Nein, sind sie leider nicht. Laut meinem Diabetologen sind die Stahlkatheder vernickelt. Er war sogar ziemlich sauer, dass mich niemand gefragt hat, ob ich eine Nickelallergie habe, dann hätte er mit gleich von Stahlkathedern abgeraten.

Die Stahlkatheder verstopften bei mir in immer kürzeren Zeitabständen. Die Einstichstellen waren entzündet und blau unterlaufen. Da ich die Pumpe gerade erst 1 Monat vorher bekommen hatte und es mir am Anfang noch nicht klar war, dass es wohl am Katheder selbst liegen musste und nicht daran wie ich ihn lege, hatte ich eine Keto nach der anderen. Erst als jede Korrektur mit dem Pen und auch die Abdeckung der BEs per Pen funktionierte, aber mit der Pumpe nichts mehr funktionierte, ging mit ein Licht auf. Erst mit den Teflonkathedern hörte das auf und mein BZ stabilisierte sich sehr rasch. Ich habe auch keine blau unterlaufenen Einstichstellen mehr und wenn ich regelmäßig nach 3 Tagen den Katheder wechsele, dann entzündet sich die Einstichstelle auch nicht mehr. Der Teflon-Katheter selbst läuft bei mir sicher 5-7 Tagen, dann setzt er sich langsam zu.

LG
Hydra



Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: diotmari am Juni 15, 2010, 07:27
Unterschreib!!!
Doofe Stahkatheter....

Viele Grüße
Dietmar
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: TomPom70 am Juni 17, 2010, 18:03
Gibt es hier jemanden, der Erfahrungen mit der Kostenübernahme konktret bei der AOK hat?
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Trüffel am Juni 18, 2010, 09:50
Hallo TomPom70,

ich weis nicht, ob Du diesen -ich gebe zu - langen Teupe-Fred  (http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5560.0.html) schon entdeckt bzw. gelesen hast. Da steht vieles drin und ist bestimmt auch für Dich sehr interessant.  :super:
Um es kurz zu machen: LordBritish war bei der AOK, die die Kosten übernommen hatte. Aber da spielte die Vorgeschichte wohl eine begünstigende Rolle.  :ja:

Um auf Deine Frage zurückzukommen - ich stimme Sabine uneingeschränkt zu.
Schriftliche Unterlagen gibt es inzwischen sehr wohl, sind haargenau die gleichen wie im Insuliner bereits seit einiger Zeit veröffentlicht werden.  :super:

Gruß Trüffel

P.S. Ich warte immer noch darauf, daß Du Dein allererstes Posting etwas freundlicher formulierst.  :ja:
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 18, 2010, 13:36
P.S. Ich warte immer noch darauf, daß Du Dein allererstes Posting etwas freundlicher formulierst.  :ja:

 :kratz:

Was ist denn daran unfreundlich?

Diabetes = Stoffwechselstörung
Diabetiker = Stoffwechselgestörter

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
Beitrag von: TomPom70 am Juni 20, 2010, 14:38
P.S. Ich warte immer noch darauf, daß Du Dein allererstes Posting etwas freundlicher formulierst.  :ja:

Och Trüffel, sei doch keine Spassbremse  :zwinker:.