Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: darkside667 am Mai 16, 2009, 15:28

Titel: Götter in Weiß
Beitrag von: darkside667 am Mai 16, 2009, 15:28
Liebe Forengemeinde!

Wir sind doch irgendwie alle abhängig von den Ärzten.
Was macht man bei Fehldiagnosen und Behandlungsfehler? An wendet man sich? Die Krankenkasse? An einen Anwalt? Oder an den Arzt selbst?
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: mrblack19 am Mai 16, 2009, 16:16
Ich würde erstmal mit dem Arzt reden.
Des Weiteren kommt es darauf an, wie gravierend der Arztfehler ist.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: SabineS am Mai 16, 2009, 17:26
Mal abgesehen davon, dass ich mich noch nie wirklich von Ärzten abhängig gefühlt habe, wäre es doch interessant, welches konkrete Problem Du hast. Ich denke, es kommt auf den Fall an, ob man sich nun erst an den Arzt wendet, an die kassenärztliche Vereinigung oder wirklich juristische Schritte einleitet.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Ymir47 am Mai 16, 2009, 17:35
Es gibt meines Wissens bei den Kassenärztlichen Vereinigungen auch Schiedsstellen an die man sich wenden kann.

Lg Jens-Peter
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Akina am Mai 16, 2009, 23:09
Liebe Forengemeinde!

Wir sind doch irgendwie alle abhängig von den Ärzten.
Was macht man bei Fehldiagnosen und Behandlungsfehler? An wendet man sich? Die Krankenkasse? An einen Anwalt? Oder an den Arzt selbst?

Dazu muss man ersteinmal klären, was Fehldiagnosen und Behandlungsfehler in deinem konkreten Fall sind.

"Wenn man vom Amt kommt ist man immer schlauer"
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: darkside667 am Mai 17, 2009, 01:15
Im Mai 2007 wurde meinen Hausarzt ein HbA1c Wert von 7,4 festgestellt.  Welcher Typ Diabetes wurde nicht untersucht.
Ich dachte mir, dass bei Diabetes besser wäre, einen Facharzt/Diabetologen aufzusuchen. Dieser stellte nochmal einen hohen Wert fest, ohne auch den Typ zu bestimmen. Er verschrieb mir Glibenclamid. Doch den Blutzucker senkte das nicht außer, dass ich die Bandbreite der Nebenwirkungen zu spüren bekam. Nach sechs Wochen wurde das Medikament abgesetzt, da ich 5 Kilo verloren hatte. Kein Wunder bei sechs Wochen Dauerdurchfall.
Nach einer erneuten Untersuchung im Juli 2007 durch meinen Hausarzt bekam ich Metformin. Doch auch dieses Medikament senkte den Zucker nicht. Und auch die Nebenwirkungen von Metformin machten sich recht schnell bemerkbar. Bis Mai 2008 verging kein Tag ohne Blähungen und an normalen Stuhlgang war auch nicht zu denken. Nicht ganz so schlimm wie mit Glibenclamid aber nervig war das ganze schon. Entnervt und psychisch am Ende, denn bei geringstem Stress wurden die Blähungen und der Durchfall schlimmer, begab ich mich zu einem anderen Diabetologen und erzählte ihm das alles. Auch hier wurde ein hoher HbA1c Wert festgestellt aber auch nicht nach dem Diabetestyp geforscht. Ich bekam dann Actos verschrieben. Nach einer Woche waren Durchfall und Blähungen weg und ich fühlte mich seit langem wieder wie ein Mensch. Doch von Actos bekam ich in beiden Beinen Wassereinlagerungen und es fühlte sich an, als würde ich Kompressionsstrümpfe tragen. Ein ebenfalls unerträgliches Gefühl, als würde es mir die Unterschenkel abdrücken. Wieder etwa sechs Wochen habe ich das ausgehalten und begab mich wieder zu meinem Hausarzt. Durch das DMP Programm muss der HbA1c Wert alle drei Monate festgestellt werden und er war diesmal bei 7,8. Also nicht wirklich besser. Ende Juni 2008 sagte ich meinem Hausarzt, dass ich weder Metformin noch andere Medikamente nehmen möchte. Er meinte, wir probieren es mit Metformin 500 (vorher 1000) und abends 6 i.E. Lantus. Nach kurzer Zeit waren sie wieder da, meine Freunde Blähungen und nicht normaler Stuhlgang. Auch meine Psyche litt wieder darunter und ich musste nach vier Wochen eine Fortbildungsmaßnahme abbrechen. Es war fast unmöglich, ganze 45 Minuten ohne zu blähen durchzuhalten. Man konzentriert sich nur darauf, dass einem keiner abgeht. Manch einer schmuzelt da vielleicht aber ich konnte einfach nicht mehr.
Doch Anfang letzten August wendete sich das Blatt. Aufgrund einer Sommergrippe musste ich dringend zum Arzt. Da mein lieber Hausarzt auch mal Urlaub macht, musste ich mir einen anderen suchen. Dieser wollte wissen, welche Medikamente ich nehme und er meinte, ich sollte doch meinen Zucker bei einem Facharzt behandeln lassen, da diese sich besser auskennen. Ich musste innerlich lachen.
Ich befolgte schließlich seinen Rat und suchte auf der Webseite der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin einen Diabetologen. Eine Praxis meinte, ich könnte erst Anfang November einen Termin bekommen aber eine andere Praxis hatte eine Woche später noch einen freien Termin.
Mitte August 2008 bin ich also wieder zum Diabetologen, meiner jetzigen Ärztin, und erzählte ihr das alles, was ich hier beschrieben habe. Diese meinte, dass sich das alles nach einem Typ 1er anhört. Ich sollte sofort die Tabletten absetzen und von nun an zu jeder Hauptmahlzeit und spät abends Insulin spritzen. Mir fiel es ja nicht leicht vorher einmal abends das Lantus zu spritzen aber jetzt auf einmal ganze viel mal. Na ja egal. Blut wurde abgenommen und eine Woche später war das Ergebnis, des Antikörpertestes da. Typ 1! Bis an mein Lebensende jeden Tag Insulin spritzen.
Mit dem Spritzen habe ich mich bis heute noch nicht wirklich angefreundet und es gibt Tage, da könnte ich das Zeug aus dem Fenster werden aber dafür klappt es mit dem Stuhlgang bestens.

Ich denke, dass viele Ärzte die Patienten einfach nur nach dem Aussehen beurteilen ohne wirklich gründlich zu Untersuchen. Meine Statur ist kräftig aber nicht dick und deswegen hat man wohl auf Typ 2 behandelt.

In meinen Augen ist das ein Behandlungsfehler meines ehemaligen Hausarztes und zweier Diabetologen.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: diotmari am Mai 17, 2009, 06:41
Guten Morgen darkside,

ich denke, Deinem HA kannst Du die wenigsten Vorwürfe machen, der hat Dich ja zu nem Diadoc geschickt....
Deine Antikörper sind ein schöner Beweis - aber nicht jeder 1er bringt die mit, und soviel ich weiß, ist der Test nicht gerade billig. Dein 1c ist ja eigentlich noch geradezu unauffällig.....Meisten wird der 1er jenseits 10 entdeckt, nachdem er kiloweise abgenommen - und literweise Miwa gesoffen hat. Das hast Du nicht beschrieben - also haben die Docs erst mal den 2er diagnosiziert - und Dich mit probaten "Einsteigermitteln" behandelt....Nicht richtig, aber sicher erst mal "normal"  :kratz:.
Was das zu spritzende Insulin angeht: diese "freudeeregende" Prozedur hat hier jeder insulinpflichtige durch, auch ich war unglaublich glücklich über die Injektionen  :nein:, mittlerweile trage ich ne Pumpe  :zwinker:, da gibst die Löcher nur noch alle 3-4 Tage. Zwischendurch hol ich dann mal den Pen raus, damit ich es nicht ganz verlerne  :lachen:....
Will sagen: So ist das nun mal und keiner hat ne andere Wahl - aber wir helfen uns hier gegenseitig, damit klar zu kommen!
In diesem Sinne: Willkommen im Forum  :prost:!!!

Viele Grüße
Dietmar
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: SabineS am Mai 17, 2009, 11:30
Hallo darkside,

oh je, das hört sich echt nicht sonderlich toll an, was Du da durchgemacht hast. Fühl Dich mal ganz lieb gedrückt  :knuddel:. Ich kann Dich supergut verstehen, wie sehr das an Dir nagt.

Aber ich fürchte, dass Du nicht allzuviel machen kannst. Dein Hausarzt hat ja nicht wirklich einen Fehler gemacht. Die beiden ersten Diabetologen sind vermutlich keine guten Ärzte, aber so richtig falsch gehandelt.... ?  Hmm... Wie oft warst Du denn bei denen und hast Ihnen Deine Probleme geschildert? Der Antikörpertest wird leider nicht gleich bei allen Diabetikern durchgeführt, zumal er auch nur in wenigen Fällen (aller Typ1- und Typ2-Diabetiker) Aufschluss bringt.

Ich glaub, Du schonst Deine Nerven, wenn Du nichts gegen diese Ärzte unternimmst. Vielleicht eine Mitteilung an die kassenärztliche Vereinigung ... aber von weiteren Schritten würde ich an Deiner Stelle absehen.

VG
Sabine
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: mrblack19 am Mai 17, 2009, 14:10
Na, ja vielleicht hätte man die richtige Diagnose früher stellen können. Letztendlich bringt es dich nicht weiter.
Was hast du denn davon jemanden zu verklagen o.ä..
Die Hauptsache ist doch, dass es dir jetzt wieder besser geht. Ärzte sind auch nur Menschen.
An die Probleme mit dem spritzen gewöhnst du dich relativ schnell. Jeder Typ 1 muss damit klarkommen.
Wenn du dich nicht so oft spritzen willst, kann ich dir eine Pumpe empfehlen.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Siggi©® am Mai 18, 2009, 10:24
Ich würde direkt zu den DiaDocs gehen und diese auf ihre ungenügende Arbeit hinweisen und bitten das sie sich zukünftig doch etwas mehr bemühen sollen ... auch wenn Zeitdruck besteht.

Ansonsten sei froh das du nun nen guten DiaDoc gefunden hast und vor allem bestehe auf ner Schulung  :prost:
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Paula´s Frauchen am Mai 19, 2009, 09:08
Hallo darkside667 ,
Deine Odyssee ist nicht grade berauschen gewesen aber ich würde da auch einfach um Nerven zu schonen mich richtig drüber aufregen (hast Du ja jetzt getan) und es dann zu den Akten legen es bringt einfach nichts.

Zitat
Bis an mein Lebensende jeden Tag Insulin spritzen.
Mit dem Spritzen habe ich mich bis heute noch nicht wirklich angefreundet und es gibt Tage, da könnte ich das Zeug aus dem Fenster werfen
Also Du bist ein erwachsener inteligenter Mensch der bestimmt mitbekommen hat mit Insulin geht es besser
da diese Erkenntnis selbst bei unserer Hündin Paula in der ersten Woche ihrer DM-Karriere eintrat
jetzt sind es bald 2,5 Jahre und wenn wir zu den Mess- und Spritzzeiten Messgerät und Pen nehmen kennt sie die Prozedur genau und hält auch ihren Fellpo zum Spritzen brav hin.

Alles Gute
Kerstin
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 19, 2009, 10:55
Mit dem Spritzen habe ich mich bis heute noch nicht wirklich angefreundet und es gibt Tage, da könnte ich das Zeug aus dem Fenster...

Das geht mir heute noch manchmal so :knatschig:

Aber es wäre auch nicht besser, wenn ich das Insulin als Tablette nehmen, inhalieren oder sonstwas könnte. Bei mir ist es also weder das Insulin noch das Spritzen/pumpen selbst der Grund. Ich denke der Grund ist die fehlende (bzw. mangelhafte) Spontanität: Wir insulinpflichtigen Diabetiker können eben nicht einfach mal so ein Stück Torte einschmeißen, ohne uns Gedanken über den BZ, die BE und die dafür nötigen IE zu machen. Ganz übel, wenn man auch noch einen SEA/DEA einhalten muß :knatschig:

In dem Fall gilt tatsächlich: "Spontanität will gut überlegt sein"

Stellt sich die Frage: was bringt es mir, mich darüber zu ärgern?
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: maulwurfinchen am Mai 19, 2009, 13:49
Echt? Mit dem Spritzen hatte ich ab dem ersten Moment nie ein Problem und es nervt mich auch nie. Das Messen nervt mich mehr und dass manchmal einfach der Wurm drin ist. Seit Gestern Abend ist mein BZ total hoch (bis 190mg/dl) und ich krieg ihn nur kurz runter (bis 100mg/dl), hab jetzt zum 2. Mal Katheter gewechselt. DAS nervt mich am Diabetes.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 19, 2009, 14:57
Echt? Mit dem Spritzen hatte ich ab dem ersten Moment nie ein Problem und es nervt mich auch nie.

Ich meine jetzt auch weniger den Einstich (da finde ich auch die Finger-Piekserei deutlich nerviger). Ich meine eher den Umstand überhaupt etwas tun zu müssen, bevor ich esse. Nicht einfach so "Ach, das sieht lecker aus, das probier ich mal". Nee: immer erst im Kopf die Frage, wieviel BE das wohl hat und wieviel Insulin ich dafür brauche :knatschig:
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: maulwurfinchen am Mai 19, 2009, 16:05
Irgendwie hab ich darüber nie nachgedacht, das war/ist halt einfach so. Aber ich glaube, die pragmatische Einstellung habe ich von meinem Vater geerbt.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: unknown am Mai 19, 2009, 18:16
Irgendwie hab ich darüber nie nachgedacht, das war/ist halt einfach so. Aber ich glaube, die pragmatische Einstellung habe ich von meinem Vater geerbt.

Wie geht es denn dem Vererbeprojekt?  :unschuldig:
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Trüffel am Mai 19, 2009, 19:40
Was das Spritzen anbelangt, womit hast Du da große Schwierigkeiten?

Spielt da Angst eine Rolle oder nervt Dich das einfach so sehr?
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: maulwurfinchen am Mai 19, 2009, 23:35
Wie geht es denn dem Vererbeprojekt?  :unschuldig:

Danke, bisher ziemlich gut, glaube ich. Er tritt eifrig und zumindest war beim letzten Termin kein Anzeichen für Hyperinsulinismus zu erkennen, mein Diabetologe war heute auch sehr zufrieden.
Nur meine Fingerkuppen leiden unter dieser Schwangerschaft, am Bauch hab ich blaue Flecke vom Pen (wenn die Werte zu hoch sind, korrigiere ich wirklich mit dem Pen) ;-)
Ich hoffe mal, dass er meine und Papas Einstellung erbt und nicht den Diabetes (der aus Papas Familie kommt, weshalb der Frosch eine Wahrscheinlichkeit von 10% für einen Typ 1 hat). Dafür kann er gern mein Immunsystem erben und nicht das vom Göttergatten.

Ich glaub, ich geh mal in den entsprechenden Thread rüber  :wech:
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: darkside667 am Mai 20, 2009, 00:37
Was das Spritzen anbelangt, womit hast Du da große Schwierigkeiten?

Spielt da Angst eine Rolle oder nervt Dich das einfach so sehr?

Mich nervt es einfach nur. Und wenn es mich nervt, dann spritze ich in eine Stelle, wo es dann weh tut. Das demotiviert mich und es kommt vor, dass ich ein oder zwei Tage den DM so richtig vernachlässige. Aber die hohen BZ Werte holen mich dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 20, 2009, 08:53
Er tritt eifrig... am Bauch hab ich blaue Flecke...



...vom Pen

So hab ich das zuerst gelesen :kreisch:

 :zwinker:

Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: maulwurfinchen am Mai 20, 2009, 10:53
Er tritt eifrig... am Bauch hab ich blaue Flecke...



...vom Pen

So hab ich das zuerst gelesen :kreisch:

 :zwinker:



 :lachen:
Zum Glück ist da kein kleines Vampirmädchen drin (Twilight), nein, er schafft es nur, so zu treten, dass ich Muskelkater kriege, was ich auch schon enorm finde, für ein 26cm großes Wesen.  :nein:
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Angelheart am Mai 20, 2009, 11:15
Mal zurück zu den "Göttern": ich findes es übel, wenn die in ihrer (oft auch notwendigen!) Routine vergessen, dass ich als Individuum mit meinen ganzen persönlichen Problemen zu ihnen komme.
Außerdem habe ich gelernt, dass ich nach mehr Infos fragen muss und ungefragt eigentlich nur das Minimum bekomme. Oft verlaufen da Schüsselränder in engen Radien. Auch bei uns als Patienten.
Die "Götter" sind genau so Menschen wie wir (nur ohne Diabetes  :zwinker:) und wenn man das erkennt, kommt man schon einen Schritt weiter.
Leider fühlen sich die Ärzte aber auch unangenehm angepisst, wenn man erkennen läßt, dass man Ahnung hat. Und wenn man dann noch wagt, Diagnosen und Therapien anzuzweifeln oder sie gar hinterfragt und erklärt haben möchte:  :kreisch:, da zeigt sich dann, ob man es wahrlich mit einem Heiler oder Geldverdiener zu tun hat.
Heiler im Sinne vom: beim heilwerden Helfender

P.s. mir hat meine Kurze immer in die Nieren getreten, das tat weh!
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 20, 2009, 12:02
Was man aber auch berücksichtigen sollte: der Arzt wird nicht nach Aufwand entlohnt, sondern pauschal. D.h. je länger er mit einem Patienten verbringt, desto geringer sein Gesamteinkommen. Und von dem muß er ja auch Steuern, Versicherungen, Kredite, Miete, Personalkosten usw. zahlen.

Das ist also immer auch ein Balanceakt, und den schaffen die einen ganz gut und die anderen eben weniger gut...
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Paula´s Frauchen am Mai 20, 2009, 18:15
Hallo Angelheart und Jörg,

Zitat
Leider fühlen sich die Ärzte aber auch unangenehm angepisst, wenn man erkennen läßt, dass man Ahnung hat. Und wenn man dann noch wagt, Diagnosen und Therapien anzuzweifeln oder sie gar hinterfragt und erklärt haben möchte:  , da zeigt sich dann, ob man es wahrlich mit einem Heiler oder Geldverdiener zu tun hat.
Da kann ich nur zustimmen ich hab nun mal aus bösen Erfahrungen gelernt und bilde mir gern meine eigne Meinung und informiere mich dementsprechend und wenn ich das dann beim Arzt (Mensch oder Tier) durchblicken lasse hab ich bis auf unseren derzeitigen Tierarzt nur schlechte Erfahrungen gemacht.

Zitat
Was man aber auch berücksichtigen sollte: der Arzt wird nicht nach Aufwand entlohnt, sondern pauschal. D.h. je länger er mit einem Patienten verbringt, desto geringer sein Gesamteinkommen.
Das ist nur bei Kassenpatienten ich bin Privatversichert (zwar zum Sparpreis) und bei Paula müssen wir eh alles selber zahlen, der Arzt weis also ganz genau was er mir abknöpfen kann und auch am liebsten sofort und Bar aber von wegen besserer Beratung Fehlanzeige  :boese:, vieleicht bei Chefarzttarif mit 200% Aufschlag aber wer kann sich das schon leisten.

Grüße
Kerstin
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Angelheart am Mai 21, 2009, 10:19
Was meinste, wie oft ich mir auf die Zunge beissen muss und musste. Ich lerne seit 2 Jahren für meine Heilpraktiker-Zulassung und habe Schwerpunkt Homöopathie. Das mag ich keinem Schulmediziner sagen. Wenn ich Glück habe, werde ich milde belächelt. Aber oft muss ich mir ein arrogantes "na wenn die Naturheilkunde helfen würde, wären Sie ja jetzt nicht hier" anhören.
Ich spar mir dann alles weitere und freue mich einfach nur über meine Erfahrungen  :zwinker:
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Hexe am Mai 21, 2009, 10:51
Hallöchen

 wenn ich sowas lese von wegen Ärzten und Chema F und so, muss ich immer an meine Freundin denken, die auch oft Pech hatte/hat mit ihrer Arztauswahl.
Ich habe immer Glück gehabt, und bis auf bei Zahnärzten wo ich 2 mal daneben gegriffen habe, und beim Diabetologen den es hier im Ort gibt, immer gute Ärzte gehabt.

Als ich mit meiner Ärztin darüber gesprochen habe, das ich überlege den Heilpraktiker noch zu machen, nach meiner Ausbildung zur Ernährungsberaterin, war sie total begeistert und hat mich dazu ermutigt, und mir auch ihre Hilfe beim Lernen angeboten.

Liebe Grüsse Vera
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Paula´s Frauchen am Mai 21, 2009, 11:55
Zitat
wenn ich so was lese von wegen Ärzten und Chema F und so,
es gibt Ausnahmen aber die zu finden ist halt schwer und einige Ärzte sind auch vorsichtig es gibt ja auch viele Patienten die alternative Medizin ablehnen.

Zitat
"na wenn die Naturheilkunde helfen würde, wären Sie ja jetzt nicht hier"
ja ja die "Götter in Weiß" die vergessen dabei immer wider das es zwischen Schwarz und Weiß noch viele Abstufungen gibt.
Übrigens sind eine erschreckend große Anzahl von teuren Medikamenten nur Placebo die im Gegensatz zu Natur- oder Alternativmedizin nur dadurch 'wirken' weil der Patient denkt "das ist teuer also hilfts".
Bei einem Knochenbruch (vor allen die ich mir zuziehe) muss ich nun mal zum Chirurgen und es zusammenschrauben lassen oder bei DM brauche ich bzw. Paula nun mal die Schulmedizin mit ihrem Insulin usw. aber bei meiner labilen Schilddrüse komme ich mit Calziumjodatum viel besser zurecht als mit den Mittelchen der Schulmedizin.
Meine Hoffnung ist das Ärzte und Patienten immer aufgeschlossener werden beiden Seiten gegenüber.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Taurec am Mai 25, 2009, 11:57
Hmm.. mich verwundert das du (wenn ich das richtig gesehen habe) ein halbes Jahr als Typ 1er rumgelaufen bist und bei der reinen Tablettenbehandlung nie in ein Diabetisches Koma gefallen bist. Etweder wurde der Diabetes bei dir sehr sehr früh festgestellt oder du hast noch genug Inselzellen gehabt.

Leider ist es ja heutzutage nicht möglich in einem Forum über gute und schlechte Ärzte zu berichten um jemanden Tips zu geben wo er hin kann und wo besser nicht. Da wird ja gleich der Forumsbetreiber abgemahnt oder angezeigt :-(
Oft wünsche ich mir so ein Beurteilungssystem für Ärzte und Krankenhäuser.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Llarian am Mai 25, 2009, 13:32
Mich nervt es einfach nur.
Ich denke mal, es ist keine Angst und bei den meisten auch nicht genervt sein. Aber jedes BZ-Messen, jeder Bolus erinnert einen daran, "krank" zu sein... oder "anders". Und wenn ich nach 30,5 Jahren DM immer noch Tage habe, an denen ich irgendwas esse ohne es zu bolisieren, dann ist es wohl im Kopf angekommen, daß ich Diabetes habe, aber immer noch nichtwohlwollend akzeptiert... wie auch, irgendwann wird mich der DM unter die Erde bringen.
Also quasi ein unterbewußtes Rebellieren gegen diese ungeheure Ungerechtigkeit...?

Grüße
Anja
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Angelheart am Mai 25, 2009, 15:13
Manchmal passen auch einfach nur der  Heiler und der Patient nicht zusammen.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Taurec am Mai 25, 2009, 16:33
Sicher.. ich habe festgestellt das die Damen und Herren meist wie verwandelt wirken wenn sie merken das sie es mit jemanden zu tun haben der auch eine gewisse medizinische Bildung hat. Daher versuche ich das mitlerweile immer so schnell aber unauffällig wie möglich durchblicken zu lassen. Es ist teilweise schon erstaunlich wie sowas wirkt. Neulich erst bei der Frauenärztin meiner Frau bemerkt. Die wurde mir von allen Frauen die kenne die da hingehen als unfreundliches Biest beschrieben. Als ich mit meiner Frau dort war und mit ihr "Gefachsimpelt" habe konnte meine Frau es nicht fassen wie nett die aufeinmal war und was die mir so alles erklärt hat *g
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 26, 2009, 08:02
Leider ist es ja heutzutage nicht möglich in einem Forum über gute und schlechte Ärzte zu berichten um jemanden Tips zu geben wo er hin kann und wo besser nicht. Da wird ja gleich der Forumsbetreiber abgemahnt oder angezeigt :-(
Oft wünsche ich mir so ein Beurteilungssystem für Ärzte und Krankenhäuser.

Siehe http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/board,63.0.html  :zwinker:

Wegen eines Lobes wird wohl kaum einer eine Abmahnung schreiben. Und wir halten uns eben an: "Wenn du über einen Menschen nichts positives sagen kannst sag besser gar nichts über ihn".
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 26, 2009, 08:04
Also quasi ein unterbewußtes Rebellieren gegen diese ungeheure Ungerechtigkeit...?

Ja, das trifft es ziemlich gut.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Taurec am Mai 26, 2009, 08:43
Siehe http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/board,63.0.html  :zwinker:

Wegen eines Lobes wird wohl kaum einer eine Abmahnung schreiben. Und wir halten uns eben an: "Wenn du über einen Menschen nichts positives sagen kannst sag besser gar nichts über ihn".
Gute Idee.. da werde ich nachher mal was über  meinen Doc Posten.
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 26, 2009, 08:45
 :super:

Wer weiß, wievielen Mitlesern du damit helfen kannst :ja:
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: maulwurfinchen am Mai 26, 2009, 09:52
Ich hab neulich auch mal Ärztekritiken geschrieben (also nur 3 positive Beispiele). Als ich hier neu hingezogen bin, hab ich nämlich sehr gesucht, zu welchem Diabetologen ich gehe, aber hatte wohl Glück, bei Studivz sind auch alle Kölner Diabetiker in der Praxis, die sollen die besten sein.

Nebenbei, ab nächste Woche bekomme ich für 2 Sensoren das CGMS ausgeliehen!  :banane:
Titel: Re: Götter in Weiß
Beitrag von: Llarian am Mai 26, 2009, 15:07
Nebenbei, ab nächste Woche bekomme ich für 2 Sensoren das CGMS ausgeliehen!  :banane:
:cheese: Welches denn? Aboot oder Medtronic?

grüße
Anja