Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => CSII - Pumpentherapie => Thema gestartet von: Sunshineyday am Februar 25, 2009, 22:08
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Hallo !
Ich haue mich am Wochenende gerne mal für ein paar Stunden aufs Ohr. Wenn ich dann danach Aufstehinsulin gebe, sackt mein BZ ab. Wenn ich keins gebe, meine ich, resistent zu werden.
Gebt Ihr Euch nach einem Nickerchen Aufstehinsulin?
Sunshineyday
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Das Aufstehinsulin ist nur für morgens gedacht. Wenn Du tagsüber ein Nickerchen machst und dafür spritzt, ist es klar, dass Du unterzuckerst.
Adeus
HWS
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Gebt Ihr Euch nach einem Nickerchen Aufstehinsulin?
Eine nicht wirklich hilfreiche, aber spontane Gegenfrage:
Senkst Du die Basalrate für die Nickerchenzeit ab, weil der Basalbedarf in der waagerechten Nickerzeit eher niedriger ausfällt?
Teupe meinte, wenn ich richtig erinnere sich auch ein wenig das Haupthaar kratzend, grundsätzlich wäre auch nach kürzeren Nickerchen der Aufstehbolus fällig, würde aber wohl durch Akkumulation des BR-Überschusses im waagerechten Modus kompensiert.
Das hat für mich schon Logik.
Also komme ich zu dem persönlichen Schluss, dass zumeist ein Aufstehbolus nach kürzeren Liegephasen im Tageslauf nicht erforderlich ist.
Zumal ja auch am Morgen die Resistenzen i. d. R. am Höchsten liegen und daher der Bedarf an Insulin für die RAAS-Hormone entsprechend.
Testverfahren könnte sein, eine KH-Dosis nach längerem Nickern relativ großzügig mit Insulin zu decken und den Verlauf zu beobachten. :kratz:
Gruß
Joa
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Ich bin ja gerne-Nachmittags-Schläfer und habe da noch nie einen Aufstehbolus abgegeben (gut, der entfällt ohnehin dank des Bauchzwergs momentan), aber für mich ist es typischer, ohnehin mit einer Hypo aufzuwachen, wenn ich tagsüber schlafe.
Ich kenn den Bolus halt als MORGENGupf und hätte den nie tagsüber gespritzt. Wieso machst Du das denn? Besonders, wenn Du dann immer unterzuckerst?
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Ich gehöre auch zu den mittags Nickerchen und bin öfter unterzuckert - ein wenig Traubenzucker genügt, wenigstens bei mir.
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Senkst Du die Basalrate für die Nickerchenzeit ab, weil der Basalbedarf in der waagerechten Nickerzeit eher niedriger ausfällt?
Nein, ich hab bisher immer vor dem Nickerchen eine halbe BE zu mir genommen. Das klappt recht gut.
Teupe meinte, wenn ich richtig erinnere sich auch ein wenig das Haupthaar kratzend, grundsätzlich wäre auch nach kürzeren Nickerchen der Aufstehbolus fällig, würde aber wohl durch Akkumulation des BR-Überschusses im waagerechten Modus kompensiert.
:super: Danke für diese Info !
eine KH-Dosis nach längerem Nickern relativ großzügig mit Insulin zu decken und den Verlauf zu beobachten.
Das ist eine gute Idee, ich werds versuchen. Vielleicht probiere ich es auch mal mit halbem Aufstehinsulin.
Wieso machst Du das denn? Besonders, wenn Du dann immer unterzuckerst?
Ich möchte eine nachfolgende (leichte) Resistenz vermeiden, die bei mir anscheinend eintritt.
Vielen Dank für Eure Hilfe !!!
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Teupe meinte, wenn ich richtig erinnere sich auch ein wenig das Haupthaar kratzend, grundsätzlich wäre auch nach kürzeren Nickerchen der Aufstehbolus fällig, würde aber wohl durch Akkumulation des BR-Überschusses im waagerechten Modus kompensiert.
:super: Danke für diese Info !
Da halte ich dagegen. Ich kann mich genau an das Gegenteil erinnern.
Erklärt wurde das damit: Der Aufstehbolus (BEI PUMPE*) kommt so zustande: Wenn der Körper liegt, braucht er weniger Insulin. Damit man jetzt nich unterzuckert, wenn man mal ausschläft, wird mit Absicht morgens bis ca. 11h Insulin zu wenig Insulin mit der BR gegeben. (Also BR als ob man immer bis 11h schlafen würde.) Wenn man dann doch aufsteht, braucht man den Aufstehbolus.
[Mein Gedankengang: Das sollte dann auch ein Bolus sein - und keine einfache Anpassung der BR, da die BR ja länger Braucht, bis sie wirkt - also müsste die Änderung der BR schon 1h vor dem Aufstehen erfolgen.]
Bei kurzem Nickerchen braucht man ihn NICHT, da ja zu dieser Zeit kein Insulin aus der BR genommen wurde.
Gruß
Adrian
* Bei ICT kann er auch dadurch zustande kommen, dass man durch das dawn-Phänomen sehr viel Insulin braucht, welches nicht mit Langzeitinsulin gegeben werden kann, also durch Kurzzeitinsulin gegeben wird.
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Da halte ich dagegen. Ich kann mich genau an das Gegenteil erinnern.
Also dann müsste ich wohl annehmen, dass Teupe die Erklärung zum Aufstehphänomen seit 2005 abgewandelt hat?
In 2005 hatte er recht eingehend ausgeführt, dass durch die Hormonausschüttungen des RAAS (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System) im Zusammenhang des Aufstehens ein zusätzlicher Insulinbedarf entsteht, der bei zeitnah angemessener Deckung blutzuckerneutral bleibt, bei fehlender Deckung aber zu einer Resistenz irgendwelcher für den Glucosetransport wesentlicher Zellkernrezeptoren führt.
Das Modell einer absichtlich bis 11 Uhr potenziell insulindefizitären Basalrate, deren Defizit beim Aufstehen vor 11 mit dem Aufstehinsulin gedeckt werden muss, wäre mir neu, und kommt mir auch etwas seltsam vor. :kratz:
Gruß
Joa
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Das Modell einer absichtlich bis 11 Uhr potenziell insulindefizitären Basalrate, deren Defizit beim Aufstehen vor 11 mit dem Aufstehinsulin gedeckt werden muss, wäre mir neu, und kommt mir auch etwas seltsam vor. :kratz:
Naja, passt aber zu der Regel, dass man nach 11h kein Aufstehinsulin nehmen soll bzw. um 10h entsprechend weniger.
Meine Version ist vom Sommer 2006.
Gruß
Adrian
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Naja, passt aber zu der Regel, dass man nach 11h kein Aufstehinsulin nehmen soll bzw. um 10h entsprechend weniger.
Mmmh, diese Regel entzieht sich meinem Erinnerungsvermögen. :gruebeln:
Gruß
Joa
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Hallo,
ich war ja 2007 da und ich kann mich nicht daran erinnern, dass gesagt wurde, dass man das Aufstehinsulin nach 11 Uhr nicht mehr nehmen soll. Ich zumindest habe mir gemerkt, dass man immer einen Aufstehbolus nach dem Aufstehen (morgens) nehmen soll. Und bei Mittagsschläfchen soll man halt nur daran denken, dass man unter bestimmten Voraussetzungen (letzer Einschlafzeitpunkt mehr als 14 Stunden her und länger als 30min Mittagsschlaf) einen neuen Biorythmus auslösen könnte. An einen Mittagsschlafaufstehbolus kann ich mich nicht erinnern.
Viele Grüße
Corinna
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Und bei Mittagsschläfchen soll man halt nur daran denken, dass man unter bestimmten Voraussetzungen (letzer Einschlafzeitpunkt mehr als 14 Stunden her und länger als 30min Mittagsschlaf) einen neuen Biorythmus auslösen könnte.
Mmmh, also da hätte ich anzubieten, dass der Trigger zur Auslösung eines neuen, circandianen Rhythmusses nicht einer 30-minütigen Schlafdauer bedarf, sondern vom Einschlafen ad hoc ausgelöst wird. Es reiche sogar ein Sekundenschlaf im Sessel.
Für den Abstand zur letztvorgehenden Triggerung (Einschlafzeitpunkt) finde ich 15-16 Stunden. Bei Einschlafzeitpunkt < 15h komme es zu keinem neuen Biorhythmus. Ab 26h starte dieser aber auch im Wachzustand neu.
Ist ja schon spannend, wie unterschiedlich so die Erinnerungen und Aufzeichnungen ausfallen können, wenn man kein autorisiertes Material an der Hand hat. :staun:
Was vielleicht auch einen Teil des "Mysteriums Teupe" triggern mag. :kratz:
Gruß
Joa
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Hmm, ich weiß auch gar nicht, wo ich das mit den 30 Minuten her habe. Habe grad mal meine Aufzeichnungen hervorgekramt, aber da steht nirgends was mit 30 Minuten. Ich meine mich aber daran erinnern zu können, dass wir so eine Diskussion in der Gruppe hatten, wo dann jemand fragte, ob das auch wirklich so ist, selbst wenn man nur ne halbe Stunde schläft. Und ich meine, wir hätten dann gesagt, dass es dann eventuell nicht so ist. Aber sicher bin ich mir da jetzt überhaupt nicht mehr. ;)
Ansonsten steht bei mir nur "neuer Biorhythmus frühestens nach 14 Stunden" und das mit den 26 Stunden automatisch auslösen.
Ist ja schon spannend, wie unterschiedlich so die Erinnerungen und Aufzeichnungen ausfallen können, wenn man kein autorisiertes Material an der Hand hat. :staun:
Hehe, oh ja.
Und um noch mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: wenn ich es gerade mal hier liegen habe... ich zitiere:
"Das Aufstehinsulin ist ein eigenständiger Insulinbeadrf, der unabhängig von der Basalrate und vom Essensinsulin beim Aufstehen nach längerer Ruhe-Liegephase durch eine Kreislaufanpassung (hormonell, nerval) zur Unterdrückung von Blutzuckeranstiegen nötig ist."
Also in dieser Version ist nichts mit 11 Uhr drin.
So, gute Nacht wünsche ich euch!
Corinna
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*reinschleich und mal ganz blöd frag*
Gibt es eine Abhängigkeit von der Regelmäßigkeit der Tagesabläufe oder hat das keinerlei Einfluß auf die Geschichte.
*dumm guck und wieder rausschleich*
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Hmm, ich weiß auch gar nicht, wo ich das mit den 30 Minuten her habe. Habe grad mal meine Aufzeichnungen hervorgekramt, aber da steht nirgends was mit 30 Minuten. Ich meine mich aber daran erinnern zu können, dass wir so eine Diskussion in der Gruppe hatten, wo dann jemand fragte, ob das auch wirklich so ist, selbst wenn man nur ne halbe Stunde schläft.
Hmmm, hab da noch was gefunden, dass im Zeitraum von 30 Minuten bis 2 oder 2 1/2 Stunden nach dem Einschlafen der Körper die Wachstumshormone ausschüttet. Was sinngemäß auch K. Howorka vertritt. Letztere allerdings macht diese Wachstumshormone dann auch gleich für das Aufstehphänomen mitverantwortlich und sieht das (bislang?) nicht als eigenes Geschehen.
Ansonsten steht bei mir nur "neuer Biorhythmus frühestens nach 14 Stunden" ...
Ok, dann sagen wir mal 14 bis 16 statt 15 bis 16. Ist ja marginal.
Gruß
Joa
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Gibt es eine Abhängigkeit von der Regelmäßigkeit der Tagesabläufe oder hat das keinerlei Einfluß auf die Geschichte.
Des Tagesablaufs zwischen Aufwachen und Einschlafen, oder über 24h ?
Antwort wäre erstmal:
Ersteres im normalen Rahmen aber in Korrespondenz zu Letzterm.
Letzteres sicherlich ja.
Gruß
Joa
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Äh, sei mir nicht böse, aber zu so später Stunde brauche ich länger, bis ich Deine Antwort raff. :zwinker:
Also ich meinte, ob es eine Rolle spielt, wenn ich jeden Tag völlig verschiedene Tagesabläufe habe, z.B. die vielzitierte Schichtarbeit. :kratz:
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Also ich meinte, ob es eine Rolle spielt, wenn ich jeden Tag völlig verschiedene Tagesabläufe habe, z.B. die vielzitierte Schichtarbeit. :kratz:
Bei Schichtarbeit hat natürlich der wechselnde Tagesablauf erheblichen Einfluss auf den Stoffwechsel. Nicht nur bei Diabetikern.
Mit Wechselschichtbetrieb klarkommen sei auch unter CSII nur noch allenfalls grenzwertig, eigentlich nicht beherrschbar. Zumindest wird sich dafür kein funktionales Regelwerk mehr formulieren lassen, das einen "Regelfall" abdeckt.
Gruß
Joa
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Hmmm, hab da noch was gefunden, dass im Zeitraum von 30 Minuten bis 2 oder 2 1/2 Stunden nach dem Einschlafen der Körper die Wachstumshormone ausschüttet. Was sinngemäß auch K. Howorka vertritt. Letztere allerdings macht diese Wachstumshormone dann auch gleich für das Aufstehphänomen mitverantwortlich und sieht das (bislang?) nicht als eigenes Geschehen.
Ah ja, das klingt interessant. Hmm, würde jedenfalls zu dem, was ich noch im Kopf hatte passen.
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Ah ja, das klingt interessant. Hmm, würde jedenfalls zu dem, was ich noch im Kopf hatte passen.
Ja, ja. :ja:
Interessant auf alle Fälle. Sehr interessant, finde ich! :ja: :ja:
Schon aus scholastischer Sicht. Als Diabetiker natürlich insbesondere.
Und die ganzen Zusammenhänge sind aus naturwissenschaftlicher Sicht allenfalls in Ansätzen geklärt.
Es gibt ja weiter nur Mosaiksteine, eine alles umfassend-verbindliche Erklärung, soweit ich sehe, nicht.
Auch wenn es schon ungemein viele Steinchen geworden sind.
Und diese Mosaiksteine werden anhand empirisch reproduzierbar und beobbachtbarer Abläufe in ein modellhaftes Bild eingefügt.
Wenn der nächste Mosaikstein passt, wird er in das Modellbild eingefügt. Passt er nicht, muss wohl umsortiert werden.
Da sehe ich Teupe in der vordersten Front der Puzzler, Howorka, in ihrem FIT-Puzzel genauso (sie hat den Nachteil mit dem suboptimalen Instrument [FIT/NIS/ICT) zu arbeiten). Zumindest soweit das mich, also meinen Diabetes betrifft.
Leider ist es nicht so ganz zu erwarten, dass in 18 Tagen Althausen der ganze komplexe Zusammenhang, der selbst ständig in Bewegung ist, einer relativ großen Gruppe von individuell sehr verschiedenen Diabetikern umfassend vermittelt werden kann.
Und da muss ich mal wieder spontan eine Teupe-Hymne schmettern und sage verwegen: Das ist schon nobelpreisverdächtig, was Teupe in läppischen 18 Tagen anbietet.
Ok. @Katrin: nächstes Jahr schlage ich dann K.H. für diesen Nobelpreis vor.
Gruß
Joa
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Leider ist es nicht so ganz zu erwarten, dass in 18 Tagen Althausen der ganze komplexe Zusammenhang, der selbst ständig in Bewegung ist, einer relativ großen Gruppe von individuell sehr verschiedenen Diabetikern umfassend vermittelt werden kann.
Und da muss ich mal wieder spontan eine Teupe-Hymne schmettern und sage verwegen: Das ist schon nobelpreisverdächtig, was Teupe in läppischen 18 Tagen anbietet.
Ja, das ist von diesem Gesichtspunkt aus gesehen schon sehr schade, dass es nur 18 Tage sind. Ich hätte das alles schon noch gern viel weiter vertieft. Aber klar, was man in diesen 18 Tagen lernt, ist schon verdammt viel wert!
Ich persönlich hoffe ja, dass Teupe irgendwann noch mal die Zeit findet und ein komplettes Buch schreibt, in dem alle seine Erkenntnisse stehen. Das wäre super... (und ja, ich weiß, dass es da mal dieses kleine Buch gab mit den Korrekturregeln, aber ich hätte gerne was aktuelles ;D)
Viele Grüße
Corinna
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Hatte nicht Joa mal versprochen, weitere Beiträge aus dem Insuliner hier zu posten?
Adeus
HWS
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Hatte nicht Joa mal versprochen, weitere Beiträge aus dem Insuliner hier zu posten?
Kannste das mal hochholen? Muss mir entfallen sein.
Allerdings verweigern die Insuliner Zustimmung zur anderweitigen Veröffentlichung ihrer Artikel, habe ich gehört.
Drüber reden/schreiben/diskutieren darf man aber sicher. (Urheberrechte beachten)!
Ansonsten ist der Insuliner für "lau" zu abonnieren. :super:
Auch wenn ich mir nicht alle Artikel bis zum letzten Buchstaben antun muss. :duck:
Gruß
Joa
Nachtrag: hast Du vielleicht da (http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5560.msg151974/highlight,insuliner.html#msg151974) was falsch interpretiert?
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Hallo HWS,
ich kann Joa nur zustimmen. Die paar Euros sind hier bestens investiert. Ein Jahresabo kostet schlappe 12,- Euros.
H I E R (http://www.insuliner.de/cms/www/de/insulinerzeitschrift/) kannst Du probelesen, ein Probeexemplar zuschicken lassen oder das Heftchen ganz abonnieren.
Frag doch die Sissi (Kuhn-Prinz, Herausgeberin), ob es möglich wäre, die entsprechenden Insuliner zu kaufen, die bislang Teupe-Ratschlägen beinhalten und ab dato ein Abo, dann hast Du alles.
INSULINER
Vor dem Dickenhahn 25
56472 Dreisbach
Tel 02661 / 917 66 44
Fax 02661 / 917 66 54
Email: verlag@insuliner.de
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Ich habe mal nachgefragt, was ein Abo nach Portugal kostet.
@ Joa
Nein, das war es nicht. Du hattest mal etwas aus dem Insuliner eingestellt. War glaube ich etwas über "Down-Regulation".
Ich finde es "auf die Schnelle" nicht.
Ist aber auch uninteressant geworden
Allerdings verweigern die Insuliner Zustimmung zur anderweitigen Veröffentlichung ihrer Artikel, habe ich gehört.
Damit hat sich das erledigt.
Adeus
HWS